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EU Droht Apple bei App Store-Änderungen mit Härteren Maßnahmen

Michael Reimann

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Michael Reimann
Der EU-Industriechef Thierry Breton machte in einem exklusiven Interview mit Reuters deutlich, dass die Europäische Union (EU) bereit ist, gegen Apple vorzugehen, falls die bevorstehenden Änderungen im App Store nicht den neuen EU-Regulierungen entsprechen.

Diese Ankündigung folgt auf Apples Bemühungen, sich an die kommende Digitale-Märkte-Verordnung (DMA) anzupassen.

Im Zuge der DMA-Bestimmungen plant Apple, Entwickler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre Apps über alternative Stores auf Apple-Geräten zu verbreiten. Ab Anfang März dürfen Entwickler:innen alternative App Stores auf iPhones anbieten und können sich entscheiden, nicht Apples In-App-Zahlungssystem zu nutzen, das bis zu 30% Kommission verlangt.

Kritik an den Neuerungen​


Obwohl diese Änderungen als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden könnten, argumentieren Kritiker:innen, dass sie nicht weit genug gehen. Sie behaupten, dass Apples Gebührenstruktur weiterhin unfair sei und dass die Änderungen möglicherweise gegen die DMA verstoßen.

Thierry Breton betonte gegenüber Reuters, dass die DMA darauf abzielt, den Wettbewerb im Internet zu fördern, damit digitale Märkte fair und offen bleiben. "Wir werden die Vorschläge der Unternehmen ab dem 7. März bewerten, einschließlich des Feedbacks von Drittparteien", sagte er. "Sind die vorgeschlagenen Lösungen nicht ausreichend, werden wir nicht zögern, starke Maßnahmen zu ergreifen."

Neue Bedingungen für App-Entwickler​


Unter den neuen EU-Bestimmungen müssen Entwickler:innen ihre Apps weiterhin bei Apple zur Überprüfung auf Cybersicherheitsrisiken und offensichtlichen Betrug einreichen. EU-Nutzer:innen von Apple-Geräten können auch ihre Standard-Webbrowser und kontaktlosen Zahlungs-Apps wählen, was bedeutet, dass sie kontaktlose Zahlungen ohne das Apple Pay-System tätigen könnten.

Entwickler:innen, die sich entscheiden, nicht Apples App Store oder Zahlungssystem zu nutzen, müssen dennoch eine "Kerntechnologiegebühr" von 50 Eurocent pro Nutzerkonto pro Jahr zahlen. Apple erklärte, dass diese Gebühr nur für Entwickler:innen gilt, die sich für die neuen Geschäftsbedingungen entscheiden.

Große Unternehmen wie Meta und Spotify könnten durch die Millionen von kostenlosen Nutzern stärker betroffen sein als kleinere Entwickler:innen.

Abschlussbemerkungen​


Die EU beobachtet die Entwicklungen genau und ermutigt ausgewiesene Gatekeeper, ihre Vorschläge mit Dritten zu testen. Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Schritt in der Regulierung digitaler Märkte dar und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Praktiken von Technologiegiganten wie Apple haben.

Quelle: Reuters

Den Artikel im Magazin lesen.
 

AndaleR

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Sie behaupten, dass Apples Gebührenstruktur weiterhin unfair sei und dass die Änderungen möglicherweise gegen die DMA verstoßen.
Und dieses möglicherweise muss eben geklärt werden. Apple wird das sicher gut geprüft haben und die offenen Lücken nach ihrem Wunsch auslegen.
"Sind die vorgeschlagenen Lösungen nicht ausreichend, werden wir nicht zögern, starke Maßnahmen zu ergreifen.“
Wenn Apple eine Lücke gefunden hat - muss die dann nicht geschlossen werden, bevor man starke Maßnahmen ergreifen kann?

„Ich will das so haben“ reicht doch sicherlich in dem Milliarden-Markt nicht aus?
 
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maniacintosh

Strauwalds neue Goldparmäne
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Und dieses möglicherweise muss eben geklärt werden. Apple wird das sicher gut geprüft haben und die offenen Lücken nach ihrem Wunsch auslegen.

Wenn Apple eine Lücke gefunden hat - muss die dann nicht geschlossen werden, bevor man starke Maßnahmen ergreifen kann?

Wenn ist hier das Zauberwort. Gesetzestexte sind schließlich fast immer Auslegungssache und das werden Gerichte eines Tages auch mit dem DMA tun. Wir werden dann sehen, was dort heraus kommt. Vielleicht durfte Apple es so auslegen, vielleicht auch nicht. Das Urteil wird vermutlich auch nicht schwarz oder weiß ausfallen, sondern grau: Einiges ist so okay, anderes wieder nicht.
 
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MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Wenn Apple eine Lücke gefunden hat - muss die dann nicht geschlossen werden, bevor man starke Maßnahmen ergreifen kann?
Wer sagt, dass sie "eine Lücke gefunden" haben? Und es nicht einfach nur dreist versuchen damit durchzukommen? Wäre ja auch nicht das erste mal.
 
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macdiver

Ribston Pepping
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„Gerichte klären das dann ggfs.“:

Ich persönlich kenne kein größeres Unternehmen, dass sich freiwillig zur Schaffung einer (Urteils-) Präzedenz zur dauerhaften Zitierung in (Rechts-) Kommentaren meldet…
 

Nightfall85

Adams Apfel
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Die Service-Sparte ist ein großer Wachstumsfaktor für Apple und eine große Einnahmequelle.
Von daher ist es logisch und nachvollziehbar, wenn sie sich da möglichst lange wehren, bevor diese Quelle von der EU teilweise geschlossen wird.
Wir reden hier über potentiell hunderte Millionen, wenn nicht gar Milliarden Euros und Dollars in zukünftigen Einnahmen, die Apple entgehen werden. Natürlich zögern sie das möglichst lange hinaus.
So lange die Rechtsprechung da nicht eindeutig ist und so dumme Dinge erlaubt wie "auf dem iPhone muss es externe Stores geben, aber auf dem iPad nicht"..muss man sich nicht wundern, wenn Apple den Absprung für Entwickler möglichst unangenehm macht.
Auch die 50 Cent "Grundgebühr" ab einer gewissen Anzahl Installationen sind ziemlich clever: Das trifft halt nur eine Handvoll an großen Unternehmen.. also genau die, die die Möglichkeit hätten eigene Stores hochzuziehen.
Apple hat kein Geld zu verschenken. Ist es nett? Nein. Aber aus unternehmerischer Sicht, wäre es lächerlich, wenn sie nicht wenigstens versuchen würden den ganzen Spaß zu verzögern und möglichst unangenehm für alle zu machen, die abspringen wollen.
 

Odin.666

Spätblühender Taffetapfe
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Wieder einer der keine Ahnung hat von DMA
 
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AndaleR

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Wieder einer der keine Ahnung hat von DMA
Wieso? Weil er eben dieser Meinung ist? Und (noch) keinen Vorteil sieht. So wie ich aktuell eben auch. Noch habe ich keine Ahnung, was ich aus welchem Store (die es ja noch nicht gibt) laden muss. Und welche Apps weiterhin im bisherigen bleiben. Aber das bedeutet doch nicht gleich, dass jemand keine Ahnung hat.

Der Einwurf mit iPadOS ist doch auch vollkommen berechtigt. Es läuft nach dem gleichen Prinzip, nur gilt das iPadOS einfach als „unbedeutend“, die Nutzerzahlen betreffend. Wieso denken die Politiker hier in diesen Zahlen, wieso haben sie Schwelle X festgelegt, wieso nicht einfach niedriger?

Ich denke auch, dass einfach teilweise zu viel darüber geschrieben wird. Und es am Ende doch gar nicht so schlimm kommen wird, wie einige meinen. Und vielleicht auch nicht so gut, wie einige meinen. Aber natürlich darf man drüber berichten und sprechen. Auch diskutieren - aber muss das dann auf niedrigem Niveau erfolgen? Denn genau das würde ich unter „Wieder einer der keine Ahnung hat von DMA“ verstehen. Wenn man es selbst so gut weiß, dann kann man es sicher jedem erklären, dass es jeder versteht.

Wegen des Blutsauerstoff-Streits sind plötzlich Patentanwälte hervorgekommen, wie während einer EM neue Bundestrainer. Und jeder ist der mit dem Durchblick.
 

Odin.666

Spätblühender Taffetapfe
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Es geht nur um faire Wettbewerb für alle. Wenn man DMA mal auseinander setzt und verstehen tut dann weiß man worüber man redet oder schreibt. Es betrifft ja nicht nur Apple sondern auch andere Gatekeeper wie Meta( WhatsApp,Facebook,Instagram ) , Amazon, Alphabet( Google) etc.

Und Blutsauerstoffstreit ging ja um Patentsrechte oder?
 
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AndaleR

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Ja, ist schon klar, dass es nicht nur Apple betrifft. Hier im Forum halt mehr - weil eben Apple. Bin gespannt, wieviel besser es für die Endverbraucher werden wird.

Richtig erkannt, Blutsauerstoffstreit war keine DMA-Sache. Und viele haben mitgeschrieben und geschimpft, obwohl die wenigsten Einsicht hatten in alles und/oder überhaupt betroffen sind.
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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und so dumme Dinge erlaubt wie "auf dem iPhone muss es externe Stores geben, aber auf dem iPad nicht"..
Das hat nix mit "Erlauben" zu tun, sondern einfach damit, dass das eine iOS ist, das andere iPadOS.

Auch die 50 Cent "Grundgebühr" ab einer gewissen Anzahl Installationen sind ziemlich clever: Das trifft halt nur eine Handvoll an großen Unternehmen.. also genau die, die die Möglichkeit hätten eigene Stores hochzuziehen.
Und alle, die eine app raus bringen, die einfach häufig geladen wird und deren Entwickler eventuell auch noch "so dumm" sind, regelmäßige Updates zu bringen, die zählen nämlich mit.
Das ginge dann so weit, das Entwickler eventuell keine Updates bereit stellen könnten, weil sie es sich für ihre kostenlose app nicht erlauben können.
 
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Wuchtbrumme

Golden Noble
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das ist doch nicht das erste Mal, das gegen wettbewerbserschwerende marktbeherrschende Praktiken vorgegangen wird. Ich bin überrascht, dass dafür ein Gesetz nötig sei und frage mich, ob es ernstgemeint ist oder eine hidden agenda hat. Ganz sicher sind die bisher berichteten Pläne Apples nicht kompatibel mit der beabsichtigten Wettbewerbsentzerrung aufgrund marktbeherrschender Stellung. Man könnte auch von Monopolismus reden oder wie ich das gerne tu, von Wild-West.

Man könnte ja das ganze Gesums als Anbieter auch als Chance verstehen.
 

AndaleR

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@saw Aber ist es nicht so, dass sich am bisherigen Anbieten der App überhaupt nichts für die EntwicklerInnen ändert, wenn sie ihre App weiterhin nur bei Apple anbieten und auf die - noch unbekannten - alternativen AppStores verzichtet?

Wird eine (gute) App weniger genutzt, wenn sie nur auf dem bis jetzt auch vorhandenem Weg vermarktet wird? Ich denke nicht, dass die NutzerInnen jetzt beginnen, den Apple AppStore zu meiden wie der Teufel das Weihwasser.
 

Andreas-SE

Gloster
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[…] Ich denke nicht, dass die NutzerInnen jetzt beginnen, den Apple AppStore zu meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Das denke ich auch nicht. Ich denke auch nicht, dass sich viel für uns Anwender ändern wird. Die einzige Unbekannte ist, wie Apple sich den entgangenen Umsatz zurückholt.
Eigentlich könnte man aber meinen, dass Europa sowieso nicht so interessant für Apple ist. Features brauchen Ewigkeiten, wenn sie es überhaupt über den großen Teich schaffen und Asien wird mit besonderen Editionen von AirTags und AirPods gebauchpinselt…
 
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saw

Sondergleichen von Welford Park
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Eigentlich könnte man aber meinen, dass Europa sowieso nicht so interessant für Apple ist.
Na ja, auch wenn es schon 1 Jahr alt ist, aber so völlig umsonst bemüht sich Apple jetzt in Europa nun wirklich nicht.
Zuwächse durch Wachstumsmärkte wie Indien, können schnell durch einen möglichen Wegfall in China aufgefressen werden.
Dann wäre Tim über Europa als Markt wohl doch ganz glücklich.

 

Marcel Bresink

Breuhahn
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Wird eine (gute) App weniger genutzt, wenn sie nur auf dem bis jetzt auch vorhandenem Weg vermarktet wird?
Ja, zum Beispiel wenn Apple eine App mit der üblichen Willkür aus dem App Store geworfen hat und sie im Moment überhaupt nicht genutzt werden kann, weil der einzige vorhandene Weg versperrt ist. Das ist doch die wichtigste Situation, die bekämpft werden muss.
 

jensche

Korbinians Apfel
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Wer baut denn eigentlich diese Alternativen Stores? Das FBI oder NSA? Der Epic Schweini? Anonymous? Chat GPT?
 
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