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Es ist ein Trend, der offenbar immer weitere Kreise zieht und vor fast keinem Produkt mehr halt macht. Die Rede ist von Abonnements in jeglicher Form. Nach dem kürzlichen Release von Microsofts Office-Suite für das iPhone war schnell klar, dass für die Nutzung ein Account beim Service Office 365 von Nöten ist. Kurz darauf verkündete Adobe die Abkehr vom bisherigen Geschäftsmodell und den Wandel hin zum Abo-Modell. Nicht erst seit gestern ist das allerdings ein Thema, an dem sich die Geister scheiden.[PRBREAK][/PRBREAK]
Abo-Zwang? Nein danke
Marc Freudenhammer
Man kennt das, irgendwo wird wieder mit einem ach so kostenlosen SchnupperAbo einer Zeitschrift, Tageszeitung, irgendeinem Magazin oder Ähnlichem geworben. Eigentlich sollte man wissen, dass einem im Leben nix geschenkt wird. Eigentlich. Voller Naivität und mit dem gewissen Schnäppchen-Jagdinstinkt macht man sich dann trotzdem auf die Suche nach dem Kleingedruckten. Und siehe da: eine Abofalle! Spätestens beim Lesen des kleinen Wörtchens „Kündigungsfrist“ oder „Mindestvertragslaufzeit“ schließen meine geübten Finger mit dem entsprechenden Shortcut in Windeseile das Browserfenster. Puh, nochmal gut gegangen.
Abos sind und waren schon immer der Versuch, Konsumenten langfristig und vor allem in regelmäßigen Abständen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bei einem guten alten Zeitungs-Abo hat man aber wenigstens hinterher etwas in der Hand. Auch wenn es dann in den allermeisten Fällen seinen vorbestimmten Weg in den Altpapiercontainer nimmt. Man hätte zumindest theoretisch die Möglichkeit, die dicken Stapel an Zeitschriften weiterzuverkaufen. Und jetzt sollen wir dasselbe Spiel im Software-Bereich mit uns machen lassen. Office fürs iPhone? Gerne. Wie wär’s mit einem verpflichtenden Abo? Ohne mich! Ich kaufe lieber einmalig. Gerne auch als Download, aber bezahlt wird nur genau einmal. Ich möchte mich einfach nicht für einen längeren Zeitraum festlegen müssen. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Jetzt versucht auch noch Adobe seine Creative Suite mit der Abo-Masche an seine Kunden zu bringen – ich hoffe sie scheitern kläglich damit. Ich bin nicht altmodisch, ganz sicher nicht, aber eine derart teure Profi-Software sollte nicht als reines Zwangs-Abo-Modell angeboten werden. Vielleicht lohnt sich diese Form des "Software as a service" für einige tatsächlich. Aber diese Entscheidung sollte dann doch bitte jedem selbst überlassen werden. Über viele Jahre hat sich Adobe eine quasi Monopolstellung im kreativen Bereich erarbeitet (ob zu Recht oder nicht soll an dieser Stelle nicht beurteilt werden). Und jetzt soll mit aller Gewalt und gegen alle berechtigten Widerstände das für Adobe profitable Zwangs-Abo durchgedrückt werden. Das gehört sich einfach nicht. Außerdem: Wer täglich auf die Nutzung dieser Software angewiesen ist, hat verständlicherweise gerne etwas handfestes, auf das man sich verlassen kann. Ein Originalverpackung im Agenturschrank oder auch nur eine Sicherheitskopie beruhigen einfach das Gemüt. In diesem Sinne: Einmal zahlen bitte.
Software as a Service – Der Untergang der westlichen Welt?
Michael Reimann
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, die Welt wird wegen Software-Abos nicht untergehen, auch wenn das einige glauben und deutlich sagen.
Wir sind in dieser Welt umgeben von Dienstleistungen für die wir jeden Monat Geld bezahlen, ohne mit der Wimper zu zucken, warum also nicht auch für Software, frage ich mich? Wir meckern ja auch nicht bei Handy-Knebel-Verträgen und den unverschämt hohen Mieten für Wohnraum zum Beispiel in Hamburg. Es gibt da, so scheint mir, einen doppelten Maßstab mit dem wir an solche Dinge herangehen.
Wer glaubt, Adobe hat mit seiner neuen Lizenzpolitik nun was bahnbrechenden Neues erschaffen, der irrt gründlich. Software as a Service gibt es schon länger und man konnte auf der diesjährigen CeBIT in Hannover genau beobachten, wer sich für solche Produkte interessiert. Es sind die Geschäftskunden. Also Unternehmen, die eine mittel bis langfristige finanzielle Planungssicherheit benötigen. Niemand hat heute mehr die Zeit und das Geld aufwendige/komplexe und damit teure Software zu kaufen, zu betreuen und auf dem aktuellen Stand zu halten. Daher mietet man sie einfach und überträgt damit die Verantwortung auf den Anbieter.
Die kreativen Menschen dieser Welt regen sich jetzt aber fürchterlich über Adobe auf, weil sie ja jetzt keine Software mehr von denen besitzen können. Ich frage mich aber, was es denn für Vorteile hat, den Schrank mit überteuerter und über die Jahre auch nutzlos gewordener Software zu haben. Meiner Meinung nach ist das Kaufmodell für ein so schnelllebiges Produkt veraltet. Als man Photoshop und Co. nur kaufen konnte, wurden zahlreiche kleine Projekte an den Rand der Existenz gedrückt, weil man sich die teuren Creative Suites nicht leisten konnte. Und wenn doch, lagen die teuren Lizenzen nach Abschluss des Projektes ungenutzt irgendwo rum, bis dann beim nächsten Projekt die Versionen so veraltet waren, dass nur eine Neuanschaffung Sinn ergab. Gut für Adobe, schlecht für die Kunden.
Also: Ich finde Software-Abos gut. Man bekommt Planungssicherheit, man kann die Nutzungsdauer flexibel bestimmen, man bekommt immer die aktuellen Versionen und man hat keine Probleme mit der Lagerung von Software, die man sowieso irgendwann nicht mehr braucht.
Abo-Zwang? Nein danke
Marc Freudenhammer
Man kennt das, irgendwo wird wieder mit einem ach so kostenlosen SchnupperAbo einer Zeitschrift, Tageszeitung, irgendeinem Magazin oder Ähnlichem geworben. Eigentlich sollte man wissen, dass einem im Leben nix geschenkt wird. Eigentlich. Voller Naivität und mit dem gewissen Schnäppchen-Jagdinstinkt macht man sich dann trotzdem auf die Suche nach dem Kleingedruckten. Und siehe da: eine Abofalle! Spätestens beim Lesen des kleinen Wörtchens „Kündigungsfrist“ oder „Mindestvertragslaufzeit“ schließen meine geübten Finger mit dem entsprechenden Shortcut in Windeseile das Browserfenster. Puh, nochmal gut gegangen.
Abos sind und waren schon immer der Versuch, Konsumenten langfristig und vor allem in regelmäßigen Abständen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bei einem guten alten Zeitungs-Abo hat man aber wenigstens hinterher etwas in der Hand. Auch wenn es dann in den allermeisten Fällen seinen vorbestimmten Weg in den Altpapiercontainer nimmt. Man hätte zumindest theoretisch die Möglichkeit, die dicken Stapel an Zeitschriften weiterzuverkaufen. Und jetzt sollen wir dasselbe Spiel im Software-Bereich mit uns machen lassen. Office fürs iPhone? Gerne. Wie wär’s mit einem verpflichtenden Abo? Ohne mich! Ich kaufe lieber einmalig. Gerne auch als Download, aber bezahlt wird nur genau einmal. Ich möchte mich einfach nicht für einen längeren Zeitraum festlegen müssen. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Jetzt versucht auch noch Adobe seine Creative Suite mit der Abo-Masche an seine Kunden zu bringen – ich hoffe sie scheitern kläglich damit. Ich bin nicht altmodisch, ganz sicher nicht, aber eine derart teure Profi-Software sollte nicht als reines Zwangs-Abo-Modell angeboten werden. Vielleicht lohnt sich diese Form des "Software as a service" für einige tatsächlich. Aber diese Entscheidung sollte dann doch bitte jedem selbst überlassen werden. Über viele Jahre hat sich Adobe eine quasi Monopolstellung im kreativen Bereich erarbeitet (ob zu Recht oder nicht soll an dieser Stelle nicht beurteilt werden). Und jetzt soll mit aller Gewalt und gegen alle berechtigten Widerstände das für Adobe profitable Zwangs-Abo durchgedrückt werden. Das gehört sich einfach nicht. Außerdem: Wer täglich auf die Nutzung dieser Software angewiesen ist, hat verständlicherweise gerne etwas handfestes, auf das man sich verlassen kann. Ein Originalverpackung im Agenturschrank oder auch nur eine Sicherheitskopie beruhigen einfach das Gemüt. In diesem Sinne: Einmal zahlen bitte.
Software as a Service – Der Untergang der westlichen Welt?
Michael Reimann
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, die Welt wird wegen Software-Abos nicht untergehen, auch wenn das einige glauben und deutlich sagen.
Wir sind in dieser Welt umgeben von Dienstleistungen für die wir jeden Monat Geld bezahlen, ohne mit der Wimper zu zucken, warum also nicht auch für Software, frage ich mich? Wir meckern ja auch nicht bei Handy-Knebel-Verträgen und den unverschämt hohen Mieten für Wohnraum zum Beispiel in Hamburg. Es gibt da, so scheint mir, einen doppelten Maßstab mit dem wir an solche Dinge herangehen.
Wer glaubt, Adobe hat mit seiner neuen Lizenzpolitik nun was bahnbrechenden Neues erschaffen, der irrt gründlich. Software as a Service gibt es schon länger und man konnte auf der diesjährigen CeBIT in Hannover genau beobachten, wer sich für solche Produkte interessiert. Es sind die Geschäftskunden. Also Unternehmen, die eine mittel bis langfristige finanzielle Planungssicherheit benötigen. Niemand hat heute mehr die Zeit und das Geld aufwendige/komplexe und damit teure Software zu kaufen, zu betreuen und auf dem aktuellen Stand zu halten. Daher mietet man sie einfach und überträgt damit die Verantwortung auf den Anbieter.
Die kreativen Menschen dieser Welt regen sich jetzt aber fürchterlich über Adobe auf, weil sie ja jetzt keine Software mehr von denen besitzen können. Ich frage mich aber, was es denn für Vorteile hat, den Schrank mit überteuerter und über die Jahre auch nutzlos gewordener Software zu haben. Meiner Meinung nach ist das Kaufmodell für ein so schnelllebiges Produkt veraltet. Als man Photoshop und Co. nur kaufen konnte, wurden zahlreiche kleine Projekte an den Rand der Existenz gedrückt, weil man sich die teuren Creative Suites nicht leisten konnte. Und wenn doch, lagen die teuren Lizenzen nach Abschluss des Projektes ungenutzt irgendwo rum, bis dann beim nächsten Projekt die Versionen so veraltet waren, dass nur eine Neuanschaffung Sinn ergab. Gut für Adobe, schlecht für die Kunden.
Also: Ich finde Software-Abos gut. Man bekommt Planungssicherheit, man kann die Nutzungsdauer flexibel bestimmen, man bekommt immer die aktuellen Versionen und man hat keine Probleme mit der Lagerung von Software, die man sowieso irgendwann nicht mehr braucht.
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