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Du bist Deutschland!

  • Ersteller suspects
  • Erstellt am

mathilda

Leipziger Reinette
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17.02.05
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Mahatma Gandhi schrieb:
Wir müssen die Veränderung sein,
die wir in der Welt sehen möchten.


Wenn wir darauf warten, dass andere sich verändern, oder etwas unternehmen, damit "alles besser wird", dann warten wir unter Umständen unser ganzes Leben lang vergebens. Dabei machen wir uns zum Opfer irgendwelcher "Umstände", an denen wir vermeintlich nichts ändern können. Sicher, vieles läßt sich nicht von hier auf Jetzt ändern. Doch wer bereit ist, viele kleine Schritte zu tun, kann weit voran kommen...
.
 

Phunky

Celler Dickstiel
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yjnthaar schrieb:
Moinsen,

Hier noch eine Variante der Kampagne:

Du bischd Baden-Würddemberg (MP3, 1:28 Min, 1 MB)
(c) 2006 SWR 3

;)

Salve,
Simon

Also bei allem was recht ist, ich tue mich ja schon damit schwer Deutschland, Papst, EM-Fünfter oder sonstwas zu sein. Eines ist aber mal gesichert, Baden-Württemberg bin ich nicht! ;)
 

Steckepferd

Normande
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mathilda schrieb:
Weißt Du, was die Amis für mich so sympathisch macht? Dass sie ganz offen zu ihrer Arroganz stehen. Ich mag ehrliche Menschen.

Das ist ja wohl ein schlechter Witz, oder? Das Volk, das sich am meisten selbst belügt, größtenteils öberflächlich ist und dessen Präsident erst kürzlich zur Ehrlichkeit mahnen musste (und dabei auch das ein oder andere seiner Politik "verschwiegen" hat). Ein Volk das seinen Rassismus und Machtgier (Krieg Krieg Krieg) hinter einer religiösen Fassade versteckt.

Achso, Du meinst es vielleicht so: weil die Amerikaner ganz offen und so sympatisch arrogant dazu stehen, dass sie überall in der Welt ihre Bomben verteilen macht es das ok, zumindest sympathisch.

Einfach nur quatsch.

Ansonsten geb ich Dir völlig recht. Deutschland ist leider ein Nörglerland, obwohl ich sagen muss, dass wahrscheinlich weniger Leute nörgeln als wir denken. Ich höre immer nur ältere Nörgeln. Genau die, mit einem sicheren Job und Einkommen. Von den jungen, die sich durchbeißen müssen, obwohl sie sehr gut ausgebildet sind, höre ich nicht so viele "Klagen".
Trotzdem: Deutschland ist ein tolles Land. Es gibt nicht viele andere Länder auf dieser Erde, in denen man so gut leben kann.

Aber solche Vergleiche Deutschland/Amerika hinken IMMER. Deuutschland ist einfach icht Amerika und umgekehrt. Es soll und kann auch nicht alles, oder auch nur einiges, so werden wie in Amerika (hoffe ich zumindest). Denn genau das von Dir beschriebene liegt in den unterschiedlichen Mentalitäten, die aus der Geschichte der beiden Länder kommen.

Amerika entwickelte sich von einem zusammengewürfelten Haufen zu einem stolzen Volk. Dieses Land ist dadurch entstanden, dass verschiedenste Gruppierungen selbstverantwortlich die Ärmel hochgekrempelt haben um zu kämpfen und etwas aufzubauen. Wir wissen ja alle wie der Staat Amerika entstanden ist. Daher diese oft auch vom Staat völlig losgekoppelte Ärmel-Hochkrempel-Mentalität.

In Deutschland war das anders. Langsam von feudalen Strukturen wegkommend, scheiterte zunächst die Revolution von 1848, die mehr Selbstverantwortung und einen gemeinsamen Nationalstaat als Ideal hatte. Die regionalen Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Volk und Obrigkeit blieben bestehen und wurden 1871 (nach gewonnenem Krieg gegen Frankreich) durch Gründung des deutschen Kaiserreichs ersetzt. Diese Phase hat Deutschland denke ich ungemein geprägt. Zum ersten Mal in der Geschichte gab dadurch einen einheitlichen deutschen Nationalstaat (und nicht wie bis dahin ca. 200 einzelne kleine "Reiche" und Staaten).

Dieser enstehende Staat war aber von Anfang an sehr obrigkeitsstaatlich orientiert. Unser Bildungssystem und somit auch ein guter Teil unserer Erziehung stammt schließlich auch aus dieser Zeit. Es zählte weniger der Individualgedanke (wie das vielleicht gezwungenermaßen bei den Siedlern in Amerika war) als vielmehr der Bürger als einzelner kleiner Teil eines mächtigen Staatsapparates.

Nun, beides hat seine Vor- und Nachteile. Amerika mit seinem Individualgedanke (dort sind Bund und Länder auch GANZ GANZ GANZ GANZ anders gegleidert als in Deutschland, also auf keinen Fall verwechseln) war immer von einer gewissen sozialen Unsicherheit geprägt, dafür aber flexibler und in Deutschland sorgte der große Staatsapparat für eine gewisse Sicherheit (Renten, Sozialstaat etc.), ist dafür aber störrischer und kann sich nicht so gut an neue Begebenheiten anpassen.

Also, es gibt kein besser oder schlechter. Es gibt zumindest die Möglichkeit zu versuchen, das beste aus beiden "Modellen" herauszuziehen und zu nutzen.
 

Steckepferd

Normande
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Und hier noch etwas sehr traurig blamables für diese "Du bist Deutschland" Kampagnie,

die gab es nämlich schon einmal: gemacht von der NSDAP "promoted" von Göhring und Goebbels in Ludwigshafen.


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,386544,00.html

http://www.sixtus.net/entry/653_0_1_0_C/

http://www.andreas.de/wordpress/archives/2005/11/22/denn-du-bist-deutschland/

http://www.n24.de/wirtschaft/multimedia/index.php/n2005112411272500002

http://www.heise.de/newsticker/meldung/59558


Ich möchte nicht über die aktuelle "Du bist Deutschland"-Kampagnie herziehen. Auch wenn Sie mir nicht gefällt, ist es doch mal ein Versuch Wchzurütteln und aufzuwecken. Es ist halt nur ein bitterer Beigechmack dabei, wenn auftaucht, dass der Slogan schon einmal von den Nazis gebraucht wurde. Spricht nicht gerade für unsere Medienunternehmen.
 
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Das O

Stina Lohmann
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@Steckenpferd

Das sind doch alles olle Kamellen die du hier verlinkst. Hatten wir glaube ich aber auch schon mal.
Aber du recht, das hat auch in meinen Augen einen sehr bitteren Beigeschmack und spricht nicht für die Medienunternehmen.
Aber das ist auch wieder zu allgemein gesagt, denn das spricht nicht für ein Unternehmen.
 

mzet01

Gast
"ich kann diese Mistaktion nicht mehr sehen und hören.
Bald sind wir alle schwachsinnige Amerikaner,wenn das hier in Deutschland so weitergeht."

na das wäre schon wenigstens ein fortschritt,in der augenblicklichen situation*g*
(edit : mist,so kurz vor mittag glatt die zitat funktion vergessen*g*)
 

Steckepferd

Normande
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Ja klar sind das "olle Kamellen". Der thread ist hier nunmal im Café wieder aktuell aufgetaucht, da musste ich einfach auf den früheren Nazispruch hinweisen. Denke, das wissen trotzdem viele noch nicht.

ja, ich meine das auch nicht allgemein, sondern ich meine die Medienunternehmen, die die "DbD"-Kampagne auf die Beine gestellt haben. Die Schirmherrschaft für den Inhalt der Kampagnie hatte sogar meines Wissens Jung &von Matt. Für die ist das umso blamabler.

Was total absurd wäre, und das geschah auch nicht, wäre den Initiatoren Rechtsextrimismus vorzuwerfen.

Ich denke eher diese NSDAP Aktion mit dem Plakat, auf dem der Spruch "Denn Du bist Deutschland" stand, war eine Einzelaktion (in Ludwigshafen, IG Farben). Bestimmt kein gängiges Vokabular der Nazis und auch keine groß angelegte Kampagnie. Deswegen war es auch schwierig für die Verantwortlichen der "BdB" -Kampagnie dies bei einer Recherche zu dem Thema (falls so eine stattgefunden hat) herauszufinden.
 

mathilda

Leipziger Reinette
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Steckepferd schrieb:
Das ist ja wohl ein schlechter Witz, oder?
Nö.

Steckepferd schrieb:
Das Volk, das sich am meisten selbst belügt, größtenteils öberflächlich ist und dessen Präsident erst kürzlich zur Ehrlichkeit mahnen musste (und dabei auch das ein oder andere seiner Politik "verschwiegen" hat). Ein Volk das seinen Rassismus und Machtgier (Krieg Krieg Krieg) hinter einer religiösen Fassade versteckt.
Was ist denn jetzt mit diesem Volk? Im übrigen kann ich diesen Absatz nur als Halbwissen werten.

Steckepferd schrieb:
Achso, Du meinst es vielleicht so: weil die Amerikaner ganz offen und so sympatisch arrogant dazu stehen, dass sie überall in der Welt ihre Bomben verteilen macht es das ok, zumindest sympathisch.
Einfach nur Quatsch!

Steckepferd schrieb:
Einfach nur quatsch.
Sag ich doch.

Mit dem Rest geh ich konform. Ist ja größtenteils nur das Geschichtsbuch abkopiert.

Steckepferd schrieb:
[...]

Also, es gibt kein besser oder schlechter. Es gibt zumindest die Möglichkeit zu versuchen, das beste aus beiden "Modellen" herauszuziehen und zu nutzen.

Ganz meine Meinung.


Dein Beitrag hat mich echt fasziniert. Den ersten Teil fechte ich an, den Rest verfechte ich. Naja, es gibt ja nicht nur Stereotypen auf dieser Welt oder Schwarz-Weiß-Denker.
 

Steckepferd

Normande
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mathilda schrieb:
Ist ja größtenteils nur das Geschichtsbuch abkopiert.

Hey, danke für das Kompliment.


mathilda schrieb:
Dein Beitrag hat mich echt fasziniert. Den ersten Teil fechte ich an, den Rest verfechte ich. Naja, es gibt ja nicht nur Stereotypen auf dieser Welt oder Schwarz-Weiß-Denker.

So sollte es ja auch sein, der erste Teil sollte provozieren (regt zum weiterschreiben an) und der zweite Teil gibt meine Gedanken wider, die ich mir sehr oft zu diesen beiden Themen mache (USA und Deutschlands Lage und Zukunft).

Ist ja schön, dass Du es auch so verstehst wie ich es meine - nämlich dass es nichts bringt nach hinten zu schauen, sondern frohen Mutes nach vorne zu gehen (aber durchaus kritisch). Wie Du es selbst geschrieben hast.

"Stereotypen und Schwarz-Weiß-Denker", wie Du es ausdrückst, sind die KILLER unserer Zukunft!

Leider ist unsere "Führungsschicht" in Deutschland absolut davon geprägt. Aber ich bin optimistisch, es starten derzeit soviele gute Leute mit eigenen frischen Ideen. Das wird doch irgendwann Früchte tragen. Was denkst Du?

Viel Glück noch in Boston.
 

Seppelsmap

Zuccalmaglios Renette
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Nichts gegen diese Werbekampagne, Deutschland braucht Mut. Wenn sich Leute hier von der Kampagne verkackeiert vorkommen, dann liegt es daran, dass sie zu dem denkenden Teil der Bevölkerung gehören, der sich nicht blenden lässt. Realisten braucht's zum Glück auch.

Auch wenn die neue Bundesregierung das Ruder herumreißen sollte und Deutschland wieder auf Kurs bringen können sollte, singe ich doch vor jedem Eishockeymatch aus vollem Halse die Zeile "Ja! jag vill leva, jag vill dö i Norden!" (ja! ich will im Norden leben und sterben) der schwedischen Nationalhymne mit.
Sorry, aber mir geht dies Kirchturm- äh nein - Reichstagskuppelpolitik in Berlin auf den Senkel. Denn: Strategien ohne Taktik sind der Kampf vor dem Untergang.

In diesem Sinne, Sebbe.
 

mathilda

Leipziger Reinette
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Steckepferd schrieb:
"Stereotypen und Schwarz-Weiß-Denker", wie Du es ausdrückst, sind die KILLER unserer Zukunft!

Leider ist unsere "Führungsschicht" in Deutschland absolut davon geprägt.

Erstmal Danke für die Glückwünsche. Leider geht die Zeit hier bald zu Ende :(

Ob unsere Führungsschicht (und damit meine ich jetzt nur die Politische, inbesonder die Bundesregierung) allerdings Schwart-Weiß-Denker sind, kann ich nicht bestätigen. Ich würde nicht das Gegenteil behaupten. Aber es ist mit Sicherheit eine Gratwanderung zwischen den konträren Zielen "Standpunkt klar und deutlich machen und sich von anderen abheben" und "alle Aspekte betrachten".

Kleines Beispiel aus der Farbenlehre (wenn wir schon bei Schwarz-Weiß sind): Wenn die Wahrheit einem dunklen Grauton entspricht, und ich die Wahl zwischen schwarz und weiß habe, dann suche ich mir den Schwarzen aus. Es wird dann zwar einige Stimmen (Opposition) geben, die alles gerne heller hätten und dafür auch gute Argumente haben (dunkelgrau ist nunmal heller als schwarz), aber keine Alternative bieten, da sie über das Ziel hinausschießen.

Hm, ich muss mal mehr politische Begriffe lernen. Der letze Absatz liest sich ja wie im Kindergarten. Wenigstens ist er anschaulich.