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Michael Reimann

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Michael Reimann
Die Tech-Riesen Google und Apple stehen möglicherweise vor der größten Herausforderung seit Jahrzehnten. Wie Reuters berichtete, könnten ihnen aufgrund von Vorwürfen gegen wettbewerbsfeindliche Praktiken Zerschlagungsanordnungen drohen. Diese Entwicklung markiert einen historischen Moment in der Tech-Industrie und könnte weltweit für Aufsehen sorgen.

In den USA und der EU verstärken Wettbewerbsbehörden ihre Bemühungen gegen das, was sie als monopolistisches Verhalten von Apple und Googles Mutterkonzern Alphabet ansehen. Die Vorwürfe richten sich gegen die erschwerte Möglichkeit für Kunden, zu Konkurrenzdiensten zu wechseln, was den Begriff "Walled Gardens" prägte. In den USA hat das Justizministerium Apple bereits gewarnt, dass eine Zerschlagung zur Wiederherstellung des Wettbewerbs nicht ausgeschlossen sei.

Langwierige juristische Auseinandersetzungen erwartet​


Expert:innen gehen davon aus, dass eine Entscheidung in diesen Fällen Jahre in Anspruch nehmen könnte. Apple hat bereits angekündigt, sich gegen die Vorwürfe zur Wehr zu setzen. Auch Google weist die Anschuldigungen der EU zurück. Die Situation erinnert an den Fall AT&T vor 40 Jahren, als durch eine regulatorische Zerschlagung das Monopol des Telekommunikationsriesen aufgebrochen wurde.

In Europa könnten Apple, Meta Platforms und Alphabet bald wegen möglicher Verstöße gegen das Digitale-Märkte-Gesetz (DMA) ins Visier genommen werden. Verstöße könnten zu hohen Geldstrafen und bei wiederholten Verstößen sogar zu Zerschlagungsanordnungen führen. Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat bereits letztes Jahr Maßnahmen gegen Google aufgrund von dessen Werbetechnologiegeschäft vorgeschlagen.

Die Herausforderung einer Zerschlagung​


Rechtsexperte:innen und Berater:innen betonen, dass eine Zerschlagung von Unternehmen wie Apple und Google, die stark integrierte Systeme haben, komplex wäre. Stattdessen könnten Verhaltensauflagen, die Unternehmen zu bestimmten Handlungen verpflichten, effektiver sein. Die Debatte darüber, ob strukturelle Maßnahmen wie Zerschlagungen der richtige Weg sind, wird sich voraussichtlich in den Gerichten fortsetzen.

Die aktuellen Entwicklungen markieren einen Wendepunkt im Umgang der Regulierungsbehörden mit den großen Technologiekonzernen. Die Auswirkungen dieser Untersuchungen könnten weitreichend sein, sowohl für die betroffenen Unternehmen als auch für den globalen Markt. Während die juristischen Auseinandersetzungen voraussichtlich noch Jahre andauern werden, ist das Signal der Behörden klar: Die Zeit der unkontrollierten Marktdominanz könnte sich dem Ende zuneigen.

Quelle: Reuters
Titelbild: KI (Dall-e)

Den Artikel im Magazin lesen.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Erstes Bauchgefühl würde sagen "gibt Auflagen aber keine Zerschlagung". Auf der anderen Seite gab es schon lange keine solche Machtkonzentration mehr am Markt. Nicht (nur) aufgrund des faktischen Oligopols und der daraus resultierenden Marktanteile. Sondern vor allem eben auf der schon oft genug diskutierten Mehrfachrolle, welche beide einnehmen:
- sie stellen die Plattform
- sie kontrollieren den Zutritt zur Plattform
- sie übernehmen die gesamte Abrechnung der Plattform
- sie konkurrieren mit Diensten auf dieser Plattform

Kann mich nicht daran erinnern, ob und wann es dies schon mal so gegeben hat. In einem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und am Ende auch politischen wichtigen Wirtschaftsbereich.

Beispiele für realen Machtmissbrauch an dieser Stelle u.a. Music Streaming Services und Cloud Services.



Von daher wird es durchaus spannend, was in ein paar Jahren entschieden wird.
 

Michael Reimann

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Erstes Bauchgefühl würde sagen "gibt Auflagen aber keine Zerschlagung". Auf der anderen Seite gab es schon lange keine solche Machtkonzentration mehr am Markt. Nicht (nur) aufgrund des faktischen Oligopols und der daraus resultierenden Marktanteile. Sondern vor allem eben auf der schon oft genug diskutierten Mehrfachrolle, welche beide einnehmen:
- sie stellen die Plattform
- sie kontrollieren den Zutritt zur Plattform
- sie übernehmen die gesamte Abrechnung der Plattform
- sie konkurrieren mit Diensten auf dieser Plattform

Kann mich nicht daran erinnern, ob und wann es dies schon mal so gegeben hat. In einem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und am Ende auch politischen wichtigen Wirtschaftsbereich.

Beispiele für realen Machtmissbrauch an dieser Stelle u.a. Music Streaming Services und Cloud Services.



Von daher wird es durchaus spannend, was in ein paar Jahren entschieden wird.
Das erinnert mich stark an die "Browser-Kriege" aus den 1990ern. Damals hatte Microsoft seinen IE extrem ins System eingebunden und das hat auch zu Kartellklagen geführt.

Um es deutlich zu machen: Ich bin zwar Apple-Fanboy (wird mir ja auch immer wieder bescheinigt), aber ich bin nicht so verblendet zu sehen, dass der Konzern zu dem geworden ist, was er dereinst selber bekämpft hat. Ich bleibe auch dabei, dass die meisten Argumente aus Cupertino (Sicherheit, Systemintegrität) die Kunden nur verunsichern. Hier geht es um Profit und nichts anderes. (Aus meiner Sicht)

Die haben auf dem iPhone einen goldenen Käfig errichtet (und das mit dem Gold ist durchaus fast wörtlich zu nehmen) und den Kunden jahrelang suggeriert, dass nur sie die Hüter der Sicherheit sind. So lange, dass es nun viele glauben.

Meine 2 Cent.
 

Chrisss

Allington Pepping
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Was soll denn die Grundlage für eine Zerschlagung sein? Denn ein Monopol haben beide nicht. Das stärkste Segment von Apple wird wohl das iPhone sein. Kurze Recherche ergibt einen Marktanteil von ca. 30%. Beim Mac deutlich weniger, ca. 14%.
 

Michael Reimann

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Was soll denn die Grundlage für eine Zerschlagung sein? Denn ein Monopol haben beide nicht. Das stärkste Segment von Apple wird wohl das iPhone sein. Kurze Recherche ergibt einen Marktanteil von ca. 30%. Beim Mac deutlich weniger, ca. 14%.
Ohne Quellenangabe ist die Aussage wertlos. Und es geht hier um die USA. Dort ist der Anteil sicher höher.
 

Michael Reimann

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Und der Marktanteil spielt bei Kartellfragen aus meiner Sicht nur eine Teilrolle.

Apple will iMessage nicht auf Android bringen.

Apple hat zwar eine Android-App zum Wechsel nach iOS, aber keine App zum Wechsel nach Android. Beispiele gibt es genug.
 

Mure77

Golden Noble
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Die Einbindung Apple eigener Dienste auf jedweden Geräten ist auch so eine Sache.

Dazu die ganzen Querfinanzierungen. Ich glaube nicht, dass Apple TV+ sich mit den Einnahmen alleine tragen könnte. Und viele andere Dinge.

Apple verzerrt den Markt in vielen Bereichen.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Quersubvention ist jetzt nichts ungewöhnliches und per se auch nicht verwerflich, wenn man gerade in einen neuen Markt startet. Irgendwoher muss der Invest ja kommen.

Problematisch an Apple Music und AppleTV+ ist aber folgendes:
- Apple konkurriert mit 3rd Party Apps auf ihrer Plattform
- den 3rd Party Vendors stehen Schnittstellen die Apple für die eigenen Dienste nutzt nicht oder oder erst mit Verspätung und nicht vollumfänglich zur Verfügung
- Apple kann Updates aus beliebigen Gründen einfach zurückhalten oder die Apps aus dem Store werfen
- Während die eigenen Services quersubventioniert werden verlangt Apple von 3rd Party Apps 10 bis 30% der Einnahmen
- Möchten die 3rd Party Vendors diese Gebühren einsparen, wird es für die Konsumente deutlich komplizierter und unbequemer ein Abo bei der Konkurrenz abzuschließen

Man könnte fast schon sagen, dass Netflix, Spotify & Co. haben die Wahle entweder mit 30% der eigenen Abogebühren die Konkurrenz direkt zu subventionieren oder aber sie verzichten auf komfortable Abomöglichkeiten. Ganz böse Zungen würden sagen, die Konkurrenz hat Apples Einstieg in den Streamingmarkt unfreiwillig mitbezahlt.

Die Konkurrenzsituation ist als auf mehreren Ebenen hochproblematisch. Eben aufgrund der verschiedenen Rollen die Apple gleichzeitig einnimmt, siehe oben:
- Plattformentwickler und -betreiber
- Gatekeeper&Zahlungsdienstleister für die Plattform
- Konkurrenz auf der Plattform
 

Sequoia

Swiss flyer
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den 3rd Party Vendors stehen Schnittstellen die Apple für die eigenen Dienste nutzt nicht oder oder erst mit Verspätung und nicht vollumfänglich zur Verfügung
Oder sie nutzen es einfach nicht (Spotify - HomePod)
- Apple kann Updates aus beliebigen Gründen einfach zurückhalten oder die Apps aus dem Store werfen
- Während die eigenen Services quersubventioniert werden verlangt Apple von 3rd Party Apps 10 bis 30% der Einnahmen
- Möchten die 3rd Party Vendors diese Gebühren einsparen, wird es für die Konsumente deutlich komplizierter und unbequemer ein Abo bei der Konkurrenz abzuschließen
Das könnte man ja auch so auf Kellogg vs. EDEKA übertragen. Wo ist da der Unterschied?
"Willst Du in mein Ladengeschäft ins Regal, mach mir gute Preise."
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Oder sie nutzen es einfach nicht (Spotify - HomePod)
Sehr gutes Beispiel. HomePod und Apple Watch kamen raus und es gab erstmal nur Apple Music. Es dauerte, bis andere Anbieter überhaupt die Gelegenheit bekamen, halbwegs gleichzuziehen. Auch hier missbraucht Apple seine Position.

Das könnte man ja auch so auf Kellogg vs. EDEKA übertragen. Wo ist da der Unterschied?
"Willst Du in mein Ladengeschäft ins Regal, mach mir gute Preise."
Nur weil man den Vergleich mit dem Einzelhandel immer wieder und wieder bringt, wird er nicht zutreffender. Ganz andere Situation, ganz anderer Markt, ganz andere Herausforderungen.

Die Wettbewerbssituation im Einzelhandel ist der Unterschied. Viele Dutzend unterschiedliche Marktteilnehmer. Marktransparenz und Offenheit für den Verbraucher. Ganz andere Margen. Und dass Edeka nicht mit Kelloggs konkurriert. Nicht mal mit den Eigenmarken. Die Edeka am Ende auch nicht selbst herstellt sondern wiederum als Vorleistungsprodukt - beispielsweise - von Kelloggs einkauft.
 

Michael Reimann

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Während Amazon für seine Echo-Plattform eine umfangreiche API und Dokumentation bereitstellt, kann der HomePod nicht mal Bluetooth. Ok letzteres ist eine Technologie-Entscheidung. Dennoch ist es bis heute sehr schwer für Bewerber Apps auf dem HomePod zu platzieren. Warum nur ist der "Smarte Speaker" wohl nicht richtig durchgestartet. Ja auch (und vermutlich hauptsächlich wegen Siri) wegen dieser Restriktionen.

Ich kann mir eben keinen HomePod kaufen, wenn ich kein iPhone bzw. Apple-Gerät habe. Andere Smartspeaker schon.
 

FuAn

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Und in den USA sind es 54%


Damit haben die für 50+% der Smartphone Nutzer in den usa und App Anbieter ein 100% Monopol für die iOS Platform und entscheiden Einfluss auf Preisgestaltung und Inhalte.
Kartellrechtlich imho sehr relevant.
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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Oder sie nutzen es einfach nicht (Spotify - HomePod)
Der HomePod ist überhaupt nicht offen. Direkt kann nur Apple-Software zugreifen.
Das könnte man ja auch so auf Kellogg vs. EDEKA übertragen. Wo ist da der Unterschied?
"Willst Du in mein Ladengeschäft ins Regal, mach mir gute Preise."
Da ist ein Riesenunterschied. Sich an Preisen, Nachfrage und Angebot zu orientieren, ist ja gerade das, was gewünscht ist. Genau das wollen die USA erreichen, einen freien Markt.

Apple bekämpft das jedoch massiv und will mit allen Mitteln diesen Markt verhindern.
 

Sequoia

Swiss flyer
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Was wäre denn die nächste Stufe des Ganzen?
Vermutlich wird, wenn das Alles durch ist, Apple gezwungen, Android auf dem iPhone installierbar zu machen (und umgekehrt)...?

Die, die sich ins Fäustchen lachen, sind eben die Asiatischen Hersteller.

Der HomePod ist überhaupt nicht offen. Direkt kann nur Apple-Software zugreifen.
Die API wurde doch 2021 vollständig geöffnet, sodass andere Steaming-Anbieter auf dem HomePod als Standard fungieren können. Wird von Spotify nur nicht genutzt.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Wir sprechen gerade über das iPhone und iOS. Nicht über den HomePod. Nur zur Erinnerung. Falls das vergessen wurde.

Just sayin…
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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Vermutlich wird, wenn das Alles durch ist, Apple gezwungen, Android auf dem iPhone installierbar zu machen (und umgekehrt)...?
Was sollen diese irrwitzigen Vergleiche? Apple wird zu überhaupt nichts gezwungen, außer sich an Gesetze zu halten und den Markt für Apps und digitale Dienste nicht zu behindern.
Die, die sich ins Fäustchen lachen, sind eben die Asiatischen Hersteller.
Warum? Werden die jetzt Apps oder Dienste für das iPhone anbieten, die vorher nicht verkauft werden konnten?
Die API wurde doch 2021 vollständig geöffnet, sodass andere Steaming-Anbieter auf dem HomePod als Standard fungieren können.
Nicht wirklich, für den HomePod gibt es keine APIs.
Was Apple 2020 vorgestellt hat, war die Möglichkeit, von einer App aus einen Drittanbieter-Stream auf das HomePod zu lenken. Das ist mehr oder weniger eine besonders geschützte iOS-API auf dem iPhone. Um das nutzen zu dürfen, muss ein Anbieter eine spezielle Erlaubnis bei Apple anfordern und genehmigt bekommen. Es reicht nicht aus, einfach eine App zu aktualisieren.
 
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Reaktionen: matzl, Mure77 und saw

Sequoia

Swiss flyer
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Warum? Werden die jetzt Apps oder Dienste für das iPhone anbieten, die vorher nicht verkauft werden konnten?
Aufgrund und bezogen auf die Überschrift.

Was sollen diese irrwitzigen Vergleiche? Apple wird zu überhaupt nichts gezwungen, außer sich an Gesetze zu halten und den Markt für Apps und digitale Dienste nicht zu behindern.
Ihnen gehört das Haus, und sie können bestimmen, wer rein darf.
Sonst es doch bis anhin.
Und jetzt wird versucht, das Hausrecht zu übertragen.
Vielleicht verstehe ich die Grundzüge des Ganzen auch nicht wirklich.

Nicht wirklich, für den HomePod gibt es keine APIs.
Ich hatte das so interpretiert.
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Die USA hauen gerade hunderte Milliarden Dollar raus, um Unternehmen ins Land zu holen und Investitionen zu fördern.

Gleichzeitig signalisieren sie, wenn ihr zu erfolgreich werdet, lassen wir uns Gesetze einfallen, die eure Geschäftsmodelle behindern werden.