China ist nicht Deutschland. Datenschutz muss ggf. auch im Kontext der Staats- und Regierungsform gesehen werden. Einfach mal machen statt zu labern und alles in Frage zu stellen, wäre ggf. der bessere Weg.
Genau. Nur sind Systeme einfach nur Abbild gesellschaftlicher Entwicklungen. Entwicklungen, die für "den Westen" gerade sowas aufzeigen, wie den Vormarsch "konservativer" (bis stark rechter) Strömungen. Das Verbot im Schulunterricht oder gar in Bibliotheken auch nur Informationen zu non-heterosexuellen Beziehungsformen. Die Unterdrückung bzw. Abschaffung wesentlicher demokratischer und rechtsstaatlicher Kontrollmechanismen. Und das ist nur mal so ein Querschntt quer "durch den Westen", von den USA bis zu Polen/Ungarn.
Es ist somit äußerst naiv zu glauben, dass es weder in der EU, noch in DE, ähnliche Tendenzen geben würde. Es ist auch das alte Füllhorn, in das seit Jahrzeznten die Politik bläst: "Das nutzen wir nicht - höchstens für schwerste Straftataufklärung". Der Rest ist Historie.
Weder ist "einfach mal machen" der bessere Weg, noch ist es "wir müssen das jetzt zu Tode diskutieren" der richtige Weg. Man kann sich aber mal die Mühe machen und eine gute Idee auf ihre Schwächen abklopfen und diese dann nicht als Hinderungsgrund ansehen, sondern als die Punkte, deren Erledigung das "Produkt" noch BESSER machen können.
Wie gesagt, ich hätte mich für die
ePA bereits gemeldet, wenn es mir möglich wäre. Es sollte einfach so geregelt sein, dass die ePA grundsätzlich nur von Personen eingesehen werden darf, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen. Aber das ist ja eigentlich schon der Fall.
Das ist schon deswegen unsinnig, weil es um einen höchstsensiblen Bereich geht, der nicht pauschal jedem offengelegt werden darf, der einer (gesetzlichen) Schweigepflicht unterliegt. Gesetzliche Regelungen halten auch niemanden davon ab, sich besoffen ans Steuer zu setzen oder Ladendiebstahl zu begehen. Die Annahme, dass sich jeder bestimmt, wenn wir nur fest genug daran glauben, an diese Schweigepflicht halten wird, wird immer wieder von der Realität eines besseren belehrt.
Und DENNOCH ist das kein Grund gegen die ePA und alle anderen damit einhergehenden Systeme: Es ist ein Grund, sich darüber Gedanken zu machen, wie man die Interessen technisch ins Gleichgewicht bringen kann. Dazu gibt es ja verschiedenste Ansätze und auch Hinweise, z.B. vom CCC etc. Man *will* es nur nicht. Weil es dann halt teurer würde. Und "weil wir ja nicht vorhanden, diese Daten evtl zu nutzen - glauben Sie uns!".
Vgl. dazu doch bitte noch mal die Kritken des CCC und anderer. Aber noch mal: Es geht MIR nicht darum, die ePA (etc.) jedenfalls zu verhindern. Im Gegenteil: Ich hätte das auch gerne. Und zwar schon gestern. Aber eben: Sicher.
Soll sich das im Rahmen der Equal-Pay-Diskussion nicht zukünftig ändern? Ich wäre auch dafür, dass zumindest die Grundgehälter und die maximal möglichen Boni und Zulagen offen kommuniziert werden müssen. Zudem sollte jede:r - wenn sie/er möchte - ihr/sein Einkommen offenlegen dürfen. Da geht es auch nicht nur um Equal Pay, sondern auch um eine allgemeine Vergleichsmöglichkeit. Aber das ist ein anderes Thema.
Nein. Alle Regelungen zu EP sehen nicht vor, dass ich DEIN Gehalt einsehen kann. Oder das meines Nachbarn. Sondern das "vergleichbarer und ausreichend großer Gruppen". Und dann reden wir auch nur über *das* eine Gehalt. Nicht über deine gesamten Einkünfte.