Das Aus für Twitter-Clients von Dritten

[Michael Reimann]

Michael Reimann
Das Aus für Twitter-Clients von Dritten kommt vielleicht nicht überraschend. Einige hatten schon letzte Woche keinen Zugriff mehr.


Was zunächst wie ein Defekt der Twitter-API - der Programmierschnittstelle für Zugriffe auf das Kurznachrichten-Netzwerk - aussah, entpuppt sich nun als geplanter Schachzug des Unternehmens.

Das Aus für Twitter-Clients von Dritten​

Nach Anpassungen der "Developer Agreements" ist es nun Drittherstellern untersagt, eigene Clients für Twitter zu programmieren oder zu betreiben. Damit sieht es für Tweetbot, Twitterrific und andere derzeit düster aus.

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Ob die "long standing Rules" (lange bestehenden Regeln) wirklich schon so lange bestehen und ob Twitter nicht auf den Einnahmeverlust reagiert, den Apps erzeugen, die keine Werbung ausspielen, sei mal dahingestellt. Dennoch ist es so, dass die - wie es ja auch Twitterrific in ihrem Tweet schreiben - Ära der Drittclients bei Twitter nun wohl vorbei ist.

Twitter war immer offen für Zugriffe durch Drittclients. Wer mit den angebotenen Apps des Netzwerks nicht zurecht kam, wer lieber andere Clients nutzen wollte hatte die Möglichkeiten. Ungewöhnlich ist es freilich nicht, dass Soziale-Netzwerke nur ihre eigenen Clients anbieten. Hat man auf diese Weise doch die Daten der Kunden besser im Griff. Twitter war bis dato eine löbliche Ausnahme. Das scheint nun nicht mehr so zu sein.

Auch wenn es eine schwierige Entscheidung ist, es passt in die Reihe der Ereignisse, die nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk stattgefunden haben. Letztendlich geht es dem Netzwerk darum, seine Einnahmen zu erhöhen. Dritthersteller-Apps, die keine Werbung von Twitter anzeigen, sind da sicher sehr hinderlich.

Ein offizielles Statement von Twitter oder Elon Musk über die Situation gibt es derzeit nicht.

Quelle: 9To5Mac und Appleinsider

Den Artikel im Magazin lesen.

 

[Bitnacht]

Twitter sollte den Unternehmen, deren Geschäftsmodell und finanzielle Planung durch den plötzlichen Wegfall der Schnittstelle geschädigt wurde eine Schadensersatzzahlung leisten müssen. Falls Twitter solche Zahlungen nicht leisten kann, muss ein Insolvenzverfahren für das Netzwerk eingeleitet werden.

Alternativ sollte Twitter die weitere Nutzung der API für fünf Jahre zulassen und sich dementsprechend rechtzeitig äußern. Dabei können die Kosten für den weiteren Betrieb der API über eine Gebühr an den API-Nutzer finanziert werden.

Alles andere ist keine korrekte Geschäftspraxis, auch wenn sie in ihren Lizenzbestimmungen etwas anderes vereinbart haben. Wir reden hier nicht über einen kleinen Blumenladen, sondern über das drittgrößte soziale Netzwerk der Welt!

Ich glaube die Investoren sehen den bevorstehenden Zusammenbruch des Netzwerks voraus und versuchen, so schnell wie möglich alles Geld aus dem Geschäft in ihre eigenen Taschen zu bringen.

 

[Mure77]

Ich habe Twitter im November, meine ich, gelöscht. Täglich mehrfach, oft zu lange, da gewesen.

2-3 Tage hart vermisst. Dann schlich sich das aus. Seit gut drei Wochen denke ich nur noch dann an Twitter wenn ich dazu eine Nachricht lese.

Genau wie jetzt gerade. Ach guck, Twitter, da war ja mal was.

Denke auch das Twitter den Bach runter gehen wird. Bewusst den Bach runter gehen sollte ist mein Gefühl. Ist zu mächtig geworden und man hat die Kontrolle verloren. Also unterbindet man es für erste. So ein Gefühl.

 

[kelevra]

Alternativ sollte Twitter die weitere Nutzung der API für fünf Jahre zulassen und sich dementsprechend rechtzeitig äußern. Dabei können die Kosten für den weiteren Betrieb der API über eine Gebühr an den API-Nutzer finanziert werden.

Da darf man auch nicht vergessen, dass gerade die großen Apps (Twitterific, Tweetbot) für die API Zugriffe bezahlt haben.

Twitter hält somit seinen Teil der Vereinbarung nicht ein und könnte nach meinem Verständnis auch durchaus verklagt werden.

 

[au37x]

2-3 Tage hart vermisst. Dann schlich sich das aus. Seit gut drei Wochen denke ich nur noch dann an Twitter wenn ich dazu eine Nachricht lese.

Genau wie jetzt gerade. Ach guck, Twitter, da war ja mal was.

Klingt fast wie rauchen aufhören.

 

[El Cord]

Denke auch das Twitter den Bach runter gehen wird. Bewusst den Bach runter gehen sollte ist mein Gefühl. Ist zu mächtig geworden und man hat die Kontrolle verloren. Also unterbindet man es für erste. So ein Gefühl.

Es gibt eindeutig zu viel Gefühl im Volk.

 

[SomeUser]

Twitter sollte den Unternehmen, deren Geschäftsmodell und finanzielle Planung durch den plötzlichen Wegfall der Schnittstelle geschädigt wurde eine Schadensersatzzahlung leisten müssen. Falls Twitter solche Zahlungen nicht leisten kann, muss ein Insolvenzverfahren für das Netzwerk eingeleitet werden.

Alternativ sollte Twitter die weitere Nutzung der API für fünf Jahre zulassen und sich dementsprechend rechtzeitig äußern. Dabei können die Kosten für den weiteren Betrieb der API über eine Gebühr an den API-Nutzer finanziert werden.

Alles andere ist keine korrekte Geschäftspraxis, auch wenn sie in ihren Lizenzbestimmungen etwas anderes vereinbart haben. Wir reden hier nicht über einen kleinen Blumenladen, sondern über das drittgrößte soziale Netzwerk der Welt!

Ich glaube die Investoren sehen den bevorstehenden Zusammenbruch des Netzwerks voraus und versuchen, so schnell wie möglich alles Geld aus dem Geschäft in ihre eigenen Taschen zu bringen.

Wenn ich ein Geschäfstmodell aufbaue, welches signifikant oder gar ausschließlich von der Leistung eines Dritten abhängt, dann schließe ich mit diesem Verträge, um mein Geschäftsmodell nachhaltig zu sichern. Unterlasse ich das und lebe einfach nur von der Hoffnung, dass dieser die Bedingungen der Zusammenarbeit niemals zu meinem Nachteil ändert, handele ich verantwortunglos und naiv.

Es mag zwar etwas über Twitters-Unternehmensleitung aussagen, wenn diese ohne Ankündigung, von heute auf morgen, die Bedingungen der Zusammenarbeit ändern - aber es gibt offensichtlich keine Vereinbarungen, die das verhindern.

Statt also von Twitter irgendwelche obsukren Zahlungen zu verlangen, gehören eher die Unternehmensführungen der anderen App-Anbieter mit der Frage konfrontiert, wie doof man eigentlich sein muss und wie sie es mit der Verantwortung dem Unternehmen und den Angestellten gegenüber halten.

Aber ist halt irgendwie "cooler", die Schuld einfach bei anderen zu suchen, statt mal seine eigene Risikoprüfung in Frage zu stellen.

 

[AndaleR]

Twitter war immer offen für Zugriffe durch Drittclients.

Habe lange und gerne Tweetbot genutzt. Aber es ging dann mit Einschränkungen los - schon VOR Musk! Es kamen die Benachrichtigungen deutlich verzögert an, es waren keine/weniger Kommentare unter Tweets zu sehen, usw..

Statt also von Twitter irgendwelche obsukren Zahlungen zu verlangen, gehören eher die Unternehmensführungen der anderen App-Anbieter mit der Frage konfrontiert, wie doof man eigentlich sein muss und wie sie es mit der Verantwortung dem Unternehmen und den Angestellten gegenüber halten.

Vielleicht gibt es solche Absprachen u. man arbeitet im Hintergrund dran. Vielleicht hat Musk sie einfach übersehen. Kann man das schon ausschließen?

Egal, ob es sie gibt oder nicht: Dreht Twitter/Musk den Zugriff ab - dann ist es den Drittanbieter-Apps erstmal nicht möglich, auf Twitter zuzugreifen.

Heute wurde bei mir Twitter-App gelöscht, hab mich bei Mastodon (nutze Mastoot) eingelebt und komme auch damit klar. Ein paar News fehlen (noch). Aber damit kann ich leben.

 

[AndiEh]

Ich könnte ja fast wetten: Wenn die Alternativ Hersteller ihre Werbeblocker abschalten würden, würde sich sicher ganz schnell eine neue Basis finden.

Gruß
Andi

 

[MobilPhunk]

Ich könnte ja fast wetten: Wenn die Alternativ Hersteller ihre Werbeblocker abschalten würden, würde sich sicher ganz schnell eine neue Basis finden.

Welche Werbeblocker?
Ich hatte auf diverse Seiten gelesen, dass Twitter schlichtweg keine Werbung über die API ausgeliefert hatte.

 

[AndaleR]

Wie meinst Du das, @AndiEh?

 

[AndiEh]

Welche Werbeblocker?
Ich hatte auf diverse Seiten gelesen, dass Twitter schlichtweg keine Werbung über die API ausgeliefert hatte.

OK, wenn das so ist, nehme ich meine Aussage zurück......und bin ebenso ratlos, was das soll.

Gruß
Andi

Wie meinst Du das, @AndiEh?

Ich habe geglaubt, die Alternativ Apps blocken die Timeline Werbung von Twitter.

Gruß
Andi

 

[Wuchtbrumme]

ein weiterer id******** _kurzentschlossener_ Move eines Wahnsinnigen.
Was soll's, es ist wenigstens klar, wie man drauf reagieren muss. Soll der Typ halt pleite gehen.
Tut mir nur leid um viele andere Menschen, die für den nichts können. Und dann gibt es hier auch noch Dokus, die sein "Genie" beweihräuchern. Ob die Simpsons-Folge jetzt auch noch gedreht würde?