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Blick über den Tellerrand: Die Anderen und deren Datenschutz

Christian Blum

Goldrenette von Blenheim
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Während Apple in den vergangenen Tagen hart in der Kritik stand, da zwei Forscher eine Software veröffentlichten, mit der man aus einer Datei im Backup des iPhones ein mehr oder weniger genaues Bewegungsprofil einsehen konnte und die Nutzer deshalb Angst hatten, ihre Daten seien für Apple und deren Partner frei einsehbar, haben auch andere IT-Firmen mit ihrer Vorstellung von Datenschutz bei der Kundschaft wenig Sympathie sammeln können. So kamen Sony bei einem Hackerangriff über Ostern über 77 Millionen Kundendaten abhanden, welche trotz der vehementen Nutzung von DRM bei allen Inhalten für die Playstation bei Sony anscheinend in Klartext abgespeichert worden sind. Heise gibt indes Tipps, was potenzielle Opfer dieses Skandals jetzt tun können.

Wehrloser sind da schon die holländischen Kunden des Navigationsdienstleisters TomTom, die in letzter Zeit an stark befahrenen Strecken immer wieder mit zahlreichen Blitzen zu kämpfen hatten. Der Grund: TomTom verkaufte die Bewegungsdaten der Kunden an die holländische Regierung, die diese Daten dann an die Polizei weitergab, damit man neue, strategisch günstige Stellen für mobile Blitzer erschließen konnte. Zwar entschuldigte sich Konzernchef Harold Goddijn bei den Kunden und beteuerte, dass er davon ausging, dass die Regierung mit diesen Daten an einer Verbesserung der Infrastruktur arbeiten wolle, aber den Kunden mit den teuersten Fotos der Welt im Briefkasten dürfte das wenig helfen.[PRBREAK][/PRBREAK]

bewerber-datenschutz-tipps-jobsuche-usa.jpg

Danke für den Link, hhzapfel.

Bild via Germany-USA.com
 
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madra2006

Empire
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Der Vorfall mit TomTom ist ja heftig!!! Hatte ich noch garnichts von gelesen. Da kann man aber mal sehen was grundsätzlich mit unseren Daten passieren KANN... Vorsicht ist also mehr als angebracht!
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Das ist es eben.

Viele, die auch hier in ziemlich uninformierter Manier Apple in den Schutz nahmen oder argumentierten, die Vorgänge seien nicht gravierend, übersehen eben:

Stufe Nummer 1. ist die Datenerhebung.

Stufe Nummer 2. ist die Verwendung.

Und bloß, weil meist allenfalls Stufe Nummer 1. bekannt wird, heisst es eben gerade nicht, dass es keine Stufe Nummer 2. gibt oder geben wird.

Ziemlich naiv und verharmlosend, was hier in den letzten Tagen von einigen Usern von sich gegeben wird.

Feststellen kann man in der Tat nur eins:

Es ist und war kein Apple-spezifisches Problem. Es ist allumfassend und so einfach zugleich:

Daten sind viel Geld wert und die Weitergabe, egal ob gewollt oder ungewollt, setzt erst einmal die Erhebung von Daten voraus.

Und mit deren Speicherung, siehe auch Sony, gibt es nie 100% Sicherheit. Es wird sich immer eine Lücke finden lassen. Konsequenz:

Weniger Datenerhebung ist mehr Sicherheit und Privacy für den User. So einfach.
 
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schnaps

Roter Eiserapfel
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uiii…weil viele andere genauso schlimm oder sogar noch schlimmer sind, ist der "tracking skandal" gar nicht mehr so schlimm!…kindergarten! ("aber die anderen sind auch schlimm!")
 

413x4nd3r

James Grieve
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Oha, scheinbar kommen hier mal die Vernuenftigen zu Wort!
Balkenende bringt es auf den Punkt.
Die Naivitaet vieler User hier und das scheinbar blinde Vertrauen in Apple ueberrascht mich in diesem Forum allerdings nicht mehr. Umso erfrischender ist es jedoch zwischen den vielen verblendeten immer wieder ein paar Realisten zu finden :)
Auffallend ist, dass dies immer die selben (wenigen) sind...

uiii…weil viele andere genauso schlimm oder sogar noch schlimmer sind, ist der "tracking skandal" gar nicht mehr so schlimm!…kindergarten! ("aber die anderen sind auch schlimm!")
Diesen Beigeschmack hat die "Nachricht" fuer mich auch.
 

Naohiro

Idared
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Die Naivitaet vieler User hier und das scheinbar blinde Vertrauen in Apple ueberrascht mich in diesem Forum allerdings nicht mehr. Umso erfrischender ist es jedoch zwischen den vielen verblendeten immer wieder ein paar Realisten zu finden :)
Auffallend ist, dass dies immer die selben (wenigen) sind...

Ich schließe mich dir / euch voll und ganz an. Überraschend ist die Naivität sicherlich nicht, aber dennoch jedes mal wieder erschreckend.

Und ich frage mich auch, ob man eine schlechte Sache ("tracking") dadurch aufwerten kann, indem man sie mit anderen schlechten Sachen (TomTom, Playstation, etc.) vergleicht. Naja, zumindest die "Fanboys" sind damit gut bedient :p
 

iDesign

Murer Reinette
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Wir können jetzt viele Datenschutzsünden von anderen Unternehmen veröffentlichen, damit der ein oder andere hier sagen kann, dass Apple ja im Vergleich dann doch nicht so ein großer Datenschutzsünder ist.

Fakt ist, dass Apple mit der Speicherung von Bewegungsprofilen (wie auch andere Smartphone-Hersteller) gegen unser hier geltendes Bundesdatenschutzgesetz verstoßen hat oder droht, dagegen zu verstoßen. Die Erklärung, die Apple diesbezüglich abgegeben hat, klang glaubwürdig und vielversprechend, ob sie aber auch wahrheitsgemäß ist, dass mag wahrlich eine andere Frage sein.

Als Apple-Community über die Fehler anderer Unternehmen zu sprechen, um offensichtlich den vermeindlichen Verstoß von Apple herunterzuspielen aber das erinnert mich irgendwie an die Aussage eines Kindes: "Ja, ich habe eine 4 geschrieben, aber der Peter, der hat eine 5!"
 

Korindenkacker

Horneburger Pfannkuchenapfel
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Also das die Geschichte mit TomTom in Holland versteh ich nicht. Ein Navigationssystem empfängt Daten von den GPS Satelliten und ist nicht in der Lage, Daten zu senden, niemand, auch nicht TomTom, weiß also wo man sich aufhält.

Es gibt Navis mit UMTS Module und Prepaid Simkarte (meist 10€ pro Monat) diese Empfangen detaillierte Daten über bspw. über Staus, diese wenigen Geräte können den Aufenthaltsort theoretisch direkt an TomTom übermittelt. Aber das sind viel zu wenige Benutzer... daher nimmt man sich z.B. für die Bestimmung von Staus die Handynetztdaten und guckt, wo viele Handybenutzer an einem Handymasten angemeldet sind und lange verharren, so ist es möglich Staus vorher zu sehen oder aber sofort bei eintreten zu erkennen und ein sehr genaues Bewegungsprofil von den Autofahrern zu machen, schließlich hat fast jeder ein Handy im Auto.

Also was für Daten verkauft TomTom für mehrere Millionen an die Regierung, wenn man für 1500€ pro Tag bei den Netzbetreibern direkt die Bewegungsprofile Statistisch einsehen kann? Oder Hat TomTom eben diese Daten der Netzbetreiber schön auf eine ihrer Karten Visualisiert und verkauft sie dann teurer weiter? :D
 

Gandalf321

Kaiser Wilhelm
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Schon mal darüber nachgedacht, dass die es vielleicht ähnlich machen wie Apple?
Ich häng mein TomTom schon regelmäßig an den Rechner und in dem Augenblick kann sich da schon eine Lücke auftun wo sich TomTom die Daten holt.
 

Korindenkacker

Horneburger Pfannkuchenapfel
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Schon mal darüber nachgedacht, dass die es vielleicht ähnlich machen wie Apple?
Ich häng mein TomTom schon regelmäßig an den Rechner und in dem Augenblick kann sich da schon eine Lücke auftun wo sich TomTom die Daten holt.

Ne, dafür updaten viel zu wenige/zu selten ihr TomTom. Die Netzbetreiber hingegen haben eine >95%ige Auflösung aller Autos.
 

hillepille

Melrose
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Wir können jetzt viele Datenschutzsünden von anderen Unternehmen veröffentlichen, damit der ein oder andere hier sagen kann, dass Apple ja im Vergleich dann doch nicht so ein großer Datenschutzsünder ist.

Fakt ist, dass Apple mit der Speicherung von Bewegungsprofilen (wie auch andere Smartphone-Hersteller) gegen unser hier geltendes Bundesdatenschutzgesetz verstoßen hat oder droht, dagegen zu verstoßen. Die Erklärung, die Apple diesbezüglich abgegeben hat, klang glaubwürdig und vielversprechend, ob sie aber auch wahrheitsgemäß ist, dass mag wahrlich eine andere Frage sein.

genau so sehe ich das auch. wobei ich erstmal davon ausgehe, dass apple wahrheitsgemäße angabgen gemacht hat. und nur weil andere ggf. noch mehr sammeln, heißt das im umkehrschluss nicht, dass apple alles toll gemacht hat.
 

Armpit

Schöner von Nordhausen
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…kindergarten! ("aber die anderen sind auch schlimm!")

Genau das habe ich mir auch gedacht als ich den Artikel gelesen habe. Natürlich gibt es auch andere (teilweise bestimmt auch schlimmere) bekannte Fälle und noch tausende weitere die eben noch unbekannt sind. Natürchlich sammelt beispielsweise Google auch Daten mit Android, Aber sie geben es zum einen an und zum anderen kann man es hier wirklich vollständig abschalten. Und den Programmierfehler glaube ich Apple genauso wie den Programmierfehler von Google, das man ausversehen die Wlan Daten der Leute mitgeschnitten hat bei StreetView.
Das Unding ist doch schlicht das die Daten ohne wirkliche Hinweise darauf gesammelt werden und auch nicht abschaltbar sind. Ob das andere auch machen oder auch nicht das spielt für mich gar keine Rolle und dass macht es auch kein deut besser.
Ohne die Redakteure von Apfeltalk angreifen zu wollen aber das ist schlichter Schwachsinn! Wenn Kritik an einer Firma angebracht ist dann kann man sie anbringen oder einfach dazu sich nicht äußern aber sie dann auch noch zu verteidigen ist lächerlicho_O

Apple kann sich freuen das nun Sony ein rießiges Datenproblem hat denn so bekommen sie nicht die großen Schlagzeilen - Aber Hey! es ist Apple die dürfen das und in 5min kann ich Google wieder als Datenkrake beschimpfen;)
 

matze11

Boskop
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Also, ich würde Apple, allerdings auch Sony eher ihr Kommunikationsverhalten ankreiden. Heutzutage klappt es nicht mehr, ein Thema totzuschweigen.

Was ich allerdings viel schlimmer und gefährlicher finde, ist die Datensammelwut der Regierung, ELENA, VDS, vielleicht bald die Daten aus einer PKW-Maut (die Toll-Collect-Brücken bieten ja noch eine Menge freie Kapazitäten). Jüngst der Wunsch der Polizei von HH, die Standortdaten von Handys von den Telcos zu bekommen, um damit bei den vielen Autobränden ermitteln zu können. Wenn man dann vielleicht zufällig bei einer, zwei oder gar drei Mobilfunkzellen zur Tatzeit anwesend war, tja, dann wird man doch automatisch verdächtigt.

Dagegen sind doch Konzerne wie Apple, TomTom, Sony, Google usw. einfach zu handhaben: ich benutze deren Produkte nicht mehr!

Diese Opt-out-Funktion habe ich bei unseren Volksvertretern und deren Forderungen und Wünschen leider nicht.
 

strandvej

Schweizer Glockenapfel
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Also das die Geschichte mit TomTom in Holland versteh ich nicht. Ein Navigationssystem empfängt Daten von den GPS Satelliten und ist nicht in der Lage, Daten zu senden, niemand, auch nicht TomTom, weiß also wo man sich aufhält.

TomTom fragt bei der ersten Nutzung Ihrer Geräte nach, ob man mit einem anonymisierten Bewegungsprofil einverstanden ist, um die Verkehrsvorhersage und zu ähnliches zu verbessern.
Mit diesen Daten sind sicherlich solche Technologien wie die, von TomTom so genantenten, IQ-Routes entstanden. Über die IQ-Routes werden je nach Tageszeit und zu erwartendem Verkehrsaufkommen immer Routen gewählt die das schnellste Vorankommen ermöglichen sollen.

Der Skandal dieser Geschichte ist also nicht die Erhebung der Daten. Denn jeder hat dieser zugestimmt. Sondern der Verkauf der Verkehrsprofile an den Niederländischen Staat.
 

nevermind13

Bismarckapfel
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Das Sammeln von Daten ist doch in unserer Gesellschaft normal. Angefangen vom Einwohnermeldeamt über die Führerscheinstelle über die GEZ über die Versicherungen, Schulen, Behörden etc. pp mit denen wir Kontakt haben. Alle benötigen zur Abrechnung etc. Kontaktdaten, zum Teil auch Bankverbindungen.

Die Daten alleine wären nicht so tragisch, wenn diese nicht miteinander verknüpft werden und sicher gelagert sind. Wenn man aber mit Daten "Unsinn" anstellen kann, dann wird es gefährlich.

Persönlich mag ich mich kaum irgendwo registrieren, wer aber z.B. gezielt nach Nicknames sucht wird auch finden, wer wo wann überall akitv ist.

Wer Kundenkarten besitzt gibt auch Preis, was er wann wo gekauft hat. Und was macht denn Edeka oder die ganzen Punktesammelsystemler damit??? Nur für die individuelle Werbung wäre es ein wenig zu viel des Guten.

Auch amazon weiß genau, was man kauft oder sich angesehen hat, wenn man eingeloggt ist "Ihnen könnte xyz auch gefallen...". Klar, Umsatz möchte jeder machen. Wer sagt mir aber, dass sich niemand mit meinen Daten bei ebay anmeldet und Betrug veranstaltet? Oder eine Kreditkarte holt, shoppen geht und ich bin dann der Ar***.

Man sollte sich schon gut Gedanken machen, wem man seine Daten überlässt, nur wer liest schon alle AGB, alle EULA etc.? Darauf wird nämlich auch spekuliert...
 

iBene

Empire
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84
Das ist es eben.

Viele, die auch hier in ziemlich uninformierter Manier Apple in den Schutz nahmen oder argumentierten, die Vorgänge seien nicht gravierend, übersehen eben:

Stufe Nummer 1. ist die Datenerhebung.

Stufe Nummer 2. ist die Verwendung.

Und bloß, weil meist allenfalls Stufe Nummer 1. bekannt wird, heisst es eben gerade nicht, dass es keine Stufe Nummer 2. gibt oder geben wird.

WORD! Gerade im Blick auf den vor der Tür stehenden (und schon seit 2008 unbemerkt laufenden) Zensus der vertrauenswürdigen Bundesregierung. Und dann wird abgelenkt indem man über einen kleinen Sündenbock wie Google Streetview herzieht. Da hat man im Gegensatz zur Volks"zählung" immerhin noch ein Widerspruchsrecht.o_O