Ich kann irgendwie nicht schlafen
Ich denke diese "Musik" ist 1. vom Text und 2. Von der Musik an sich totaler Müll. Und vor allem diese Sprachverhunzerei regt mich auf ("deutscha" -> ahhh meine Fußnägel rollen sich gen mein Gesicht!)
Viel schlimmer ist meines Erachtens, dass Jugendliche, die sich ja nunmal mit irgendwas identifizieren müssen und deren Charakter geformt werden muss, durch diese Musik bzw. durch das Image des "harten Kerls" - und das glaubt ein Teil der Jugend von heute, muss man sein um in unserer heutigen Gesellschaft zu "überleben" - durch dieses Verhalten, diese Sprache und vor allem die unterschwelligen Nachrichten so derart negativ manipuliert werden KÖNNEN. Wenn ich mir nur solche Sachen in meiner "Orientierungszeit" angehört HÄTTE, dann HÄTTE das meinen Charakter sicherlich nicht zum Guten beeinflusst.
Damit solche Musik einen sich in der Orientierungsphase befindenden Jugendlichen überhaupt erst anspricht bedarf es sicherlich, und das wurde hier ja auch schon einmal angesprochen, eines Grundes.
Und der ist, so meine ich, dass vor allem die Jugendlichen der (naja klingt blöd, soll aber keinen beleidigen) "Unterschicht" eine Perspektivlosigkeit erleben, die die Jugendlichen dazu veranlasst, zu denken, dass das bisherige System, so wie es heute ist, nicht funktioniert - zumindest nicht so, dass die betroffenen Jugendlichen eine relativ gute Perspektive haben - und sie sich deshalb, in eben dieser Orientierungsphase, um-orientieren. Sie orientieren sich nach etwas anderem, um diesem System zu trotzen, nach etwas, wovon sie glauben, dass es ihnen helfen/ihre Situation bessern würde. Das macht sie für diese Nachrichten empfänglich und angreifbar, meiner Meinung nach.
Hinzukommt, dass in vielen Familien der Ausländeranteil für die Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht wird. Somit wären wir ja wieder fast beim Nationalsozialismus: aktuelles System ist doof, Ausländer raus, etc. Der Nationalsozialismus braucht immer einen Nährboden - und den gibt es in der Perspektivlosigkeit mancher Jugendlicher aber auch mancher Erwachsenen.
Den Eltern der "Unterschicht" geht es vielleicht ähnlich (arbeitslos, viele Ausländer, Empfinden von Ungerechtigkeit etc.).
Hier mal ein konstruiertes Beispiel:
Ich bin Hauptschüler ohne Quali und habe keine Lehrstelle bekommen. Meine Eltern sagen mir, dass das an den vielen Ausländern liege. Ich höre in einem Musik-Text, dass mir jemand Besserung für meine Situation verspricht. Ich nehme also das Image des "Künstlers", dem es ja anscheinend genauso geht wie mir - der aber "gute" Ideen hat und diese auch umzusetzen weiß, an um zusammen mit anderen zu versuchen unsere Situation zu verbessern.
Ergo liegt meiner Meinung nach der Grund für diese, wie ich auch finde, bedenkliche Bewegung in der Perspektivlosigkeit der Jugendlichen.
(Statt "Musik hören" könnte man auch andere Medien einsetzen)
Dies alles sind nur ein paar Gedanken. Ich will damit niemanden durch den Kakao ziehen oder ähnliches. Die Gedanken beruhen nur auf Erfahrungen mit einem solchen Jugendlichen.
Bis dann, Alex