Hallo,
ich habe mal vor kurzem einen ausführlichen Vergleich zwischen einem Nano 3G, einem Classic, einem Touch 2G und einem iPhone 3G gemacht. Das ganze über meine Anlage, der Anschluß erfolgte über den Wadia 170i Transport, der als bisher einzige Dockingstation auch ein digitales Signal aus dem Apple ausliest. Der Vorteil ist dann natürlich, daß man den eingebauten (billigen) Wandler umgeht und einen hochwertigen, externen nutzen kann. Weiterhin habe ich dann den Unterschied zwischen komprimiertem Material und verlustfreiem Material untersucht. Verglichen habe ich auch Anschluß der Apples über ein Klinke-Cinch Kabel, ein Dock-Cinch Kabel sowie Bluetooth Streaming. Das Ganze war ziemlich umfangreich und in mehreren Teilen. Ich habe das mal hier rein kopiert:
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Hallo,
ich habe in meinem Urlaub auch mal ein paar Vergleiche angestellt. Dabei geht es ein bisschen über den reinen Wadia hinaus, aber ich hoffe, das ist ok.
Womit wurde getestet?
1) iPod Nano 3 Gen
2) iPod Classic
3) iPod Touch 2 Gen
4) iPhone 3g

Im ersten Teil des Tests ging es darum, welcher iPod klingt am besten? Verglichen wurde mit Sure SE530 Ohrhörern und zwar MP3 Material.
Ergebnis:
Am besten klingt das neue iPhone, gefolgt von dem neuen iPod touch und dem iPod classic auf etwa einem Niveau. Am Ende liegt der Nano. Beim Nano waren bei manchen Stellen sogar leichte Verzerrungen zu hören (lag nicht an diesem Gerät, wurde bei einem zweiten Nano nachvollzogen).
Beim iPhone 3G scheint sich der neue Audio Chip zu bewähren. Sehr klares Klangbild, das iPhone wurde für den Test in den 'Flugzeugmodus' geschaltet (Funkverbindungen aus).
Der neue Touch klingt auch sehr gut, für meinen Geschmack minimal besser als der Classic.
Im zweiten Teil des Tests ging es nun darum, auf welche Art und Weise schließt man den iPod am besten an die Anlage an?
Zur Auswahl stehen (Zum Wadia kommen wir später):
1) 3,5mm Klinke/Cinch Kabel (Kopfhörerausgang)
2) Dock Connector/Cinch Kabel (Dock Ausgang)
3) Bluetooth (Sender am iPod und Empfänger an der Anlage per Cinch Kabel)
Die Anlage besteht aus:
Mark Levinson ML431 Endstufe
Mark Levinson ML320S Vorverstärker
Mark Levinson ML390S CDP
Verity Audio Parsifal Encore Lautsprecher
Alle drei Kabel wurden an den verschiedenen Eingängen am Vorverstärker gleichzeitig angeschlossen und die Lautstärke pro Eingang abgeglichen. (Der Vorverstärker erlaubt Einstellung von Gain und Offset pro Kanal, die Lautstärkeregelung erlaubt Sprünge von 0,1 dB).
Verglichen wurde nun jeweils a) mit dem CDP und b) durch Wechseln des Anschluß.
Ergebnis:
Variante 1) ist mit Abstand die schlechteste, nicht empfehlenswert. Der eingebaute Kopfhörerverstärker des iPod ist nicht besonders.
Variante 2 ist spürbar besser. Wenn man günstig einen iPod an die Anlage anschließen will, sollte man in ein solches Kabel investieren (etwa 15€, funktionierte übrigens nicht mit iPod Touch oder iPhone). (Man kann natürlich auch eine der üblichen Dockingstation nehmen, wobei das wieder ein Thema für sich ist)
Variante 3 ist mein Favorit!
Zwar kommt es nach Start eines Stückes zu ein paar Rucklern bis die Musik 'rund' läuft, aber das ist schnell vorbei und dafür bleibt der iPod aber in der Hand und ist somit gleichzeitig Player und (ideale) Fernbedienung. Musikwechsel war noch nie so einfach.
Das noch ein bisschen verbessert und das digitale Signale statt des analogen - und dies ist die perfekte Lösung (zumindest für mich). Man spart sich separate Audioserver/Festplatten, braucht keine weitere Fernbedienung (mit Bildschirm wenn es komfortabel werden soll wird es gleich wieder teuer). Warum das, wenn der iPod schon alles hat?
Auf dem Bild sieht man den Bluetooth Sender am iPod sowie den Empfänger. Das iPhone hat zwar selber Bluetooth, unterstützt aber nicht das erforderliche Protokoll.

[URL="http://www.hifi-forum.de/extURL.php?goURL=http://img508.imageshack.us/images/thpix.gif"]http://img508.imageshack.us/images/thpix.gif[/URL]
Unnötig zu betonen, daß in allen Varianten ein hörbarer Unterschied zum CDP vorhanden war.
Fairer Weise muß man aber sagen, daß man geteilter Meinung darüber sein kann, ob der Klangunterschied den Mehrpreis Wert ist.
Im dritten Teil des Test wurde nun der Wadia 170 an den Wandler im ML390s anschlossen und mit der CD durch einfaches Umschalten verglichen. (Der CDP erlaubt das digitale Anschließen von 2 Quellen). Somit kann man die CD im Laufwerk und das Wadia Signal über denselben Wandler vergleichen. Kompliziert wurde nun das Ganze durch die unterschiedlichen, möglichen Datenformate).
Das Musikmaterial wurde mit EAC von CD gerippt und die Wav Files mit Lame in MP3 konvertiert. Apple Lossless, AAC sowie AIFF wurden aus WAV mit iTunes konvertiert.
Als Musikmaterial wurde gewählt:
Esther - Esther (XRCD)
Holly Cole - Holly Cole
Verdi Choruses (XRCD)
Rossini Overtures
Paricia Barber - café blue
Dire Straits - Dire Straits
Dire Straits - Brothers in Arms (XRCD)
Von der mit EAC gerippten WAV File wurden mittels iTunes die Formate: AIFF, AAC, Apple Lossless und MP3 erzeugt. Ich habe das alles mehrfach gemacht, um nicht mit den 35 Dateien und deren Bezeichnungen durcheinander zu kommen. Ich habe dann die Tests alle wiederholt und nur die für den Test benötigten Dateien auf die iPods gespielt und auch alle Eindrücke sofort notiert, ansonsten verliet man völlig den Überblick.
Insgesamt gab es also 5 Versionen, für mich unmöglich sinnvoll zu vergleichen. Also galt es sinnvolle Teilfragen zu untersuchen. Der Wadia war übrigens immer digital angeschlossen, auf einen Test des Analog-Ausgangs habe ich verzichtet.
An dieser Stelle ein kleiner Hinweis:
Nein, es gab keine Doppelblindtests und mein Vokabular reicht nicht aus, um die musikalischen Unterschiede eineindeutig zu beschreiben.
Wer also nur amtlich abgesegnete DBTs glaubt, mag sich an dieser Stelle anderen Threads zuwenden.
Für die, die an persönlichen Klangeindrücken eines langlährigen Hifi-Enthusiasten interessiert sind (meine erste Anlage habe ich vor 34 Jahren gekauft), geht es hier weiter:
1. Frage: Wie klingt der Nano am Wadia im Vergleich zum Dock-Connector? Verglichen wurde mit den MP3 Files.
Antwort: klare Sache. Der Nano blüht förmlich auf. Die Musik wird voller und bekommt gleichzeitig mehr Details.
2. Frage: Wie groß ist der Unterschied zwischen dem besten iPod (dem iPhone) und dem Nano, wenn man sie im Wadia digital anschließt (wieder mit MP3 Files)?
Antwort: immer noch klare Sache. Vielleicht ist der Unterschied kleiner geworden, schwer zu beurteilen - aber das iPhone klingt immer noch deutlich besser.
Fazit bis hier:
1) beim digitalen Anschluß über einen Wadia klingt MP3 deutlich besser als bei direktem Anschluß.
2) ein besserer iPod klingt auch über den Wadia besser als ein weniger guter (bei MP3).
Nun zum letzten Teil: Wie schlägt sich die Kombination iPod / Wadia gegen den Mark Levinson ML390S CDP?

Begonnen wurde mit dem Nano mit WAV Files.
Ergebnis: Der nano klingt nun richtig gut. Voller Klang, druckvoll. Nur im direkten Vergleich mit dem ML stellt man fest, daß er etwas zu scharf klingt, der Bass nicht so konturiert. Die Unterschiede waren bei einer XRCD ähnlich groß wie bei einer normalen CD. Ohne direkten Vergleich würde man das wohl nicht heraushören (ich jedenfalls nicht).
Weiter gehts. Nun dasselbe mit dem iPhone, wieder mit WAV Files, Flugzeugmodus an.
Ergebnis:
Interessanterweise ist der Unterschied zwischen Nano und iPhone kleiner geworden. Das iPhone klingt zwar noch minimal besser (die Trompete am Anfang von 'Your latest Trick' ist weniger scharf, klar konturiert, das Saxophone danach eine Spur wärmer). Auch hier verbleibt ein feiner Unterschied zum ML, insbsondere erkennbar bei den XRCDs und orchestraler Musik. Ehrlicherweise muß ich aber zugeben, daß diese Unterschiede sehr gering sind.
Fazit: klare Kaufempfehlung von mir für den Wadia. Musikhören macht damit richtig Spaß, auch für anspruchsvolle Ohren. Natürlich braucht man jetzt einen sehr guten Wandler. Sofern man den aber besitzt, wird man staunen, wie so ein iPod klingen kann, selbst ein nano.
Fernbedienung funktioniert, aber die Bedienung aus der Ferne ist praktisch nicht möglich (man erkennt nicht, was man schaltet). Man sollte das Gerät übrigens vom Netz trennen oder an eine schaltbare Leiste hängen, da es keine Ein/Aus Schalter gibt und das Netzteil auch bei Nichtnutzung warm wird (also Strom zieht).)
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schöne Grüße V.