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Das ist unsere Sicht als nüchterne Europäer. Aber zeige mir mal das amerikanische Unternehmen, welches sich nicht extrem feiert. Das ist eine kulturelle Komponente, die in Diskussionen gern vergessen wird, die man aber als Nichtamerikaner durchaus akzeptieren sollte. Somit ist das für mich kein schlagendes Argument.Auch wenn ich es anders sehe, kann ich Dir im Prinzip folgen, aber solange Apple sich selbst so extrem feiert, setzen sie den den Maßstab höher und dann verkacken sie nun mal.
Über die moralische Komponente allgemein kann man natürlich diskutieren. Aber wie schon geschrieben, da können wir zunächst bei uns selber anfangen, bevor wir auf die Großen schimpfen. Denn die sind meistens, wie in Apples Falle, von uns Kleinen abhängig. Und solange man mit seinem Apple-Produkt hier im Forum schreibt, fühlt es sich ein wenig seltsam an (für mich persönlich jedenfalls), Apple moralisch in die Pflicht zu nehmen.
Auch, wenn ich den Gedanken nachvollziehen kann. Allerdings führt dieser Gedanke dazu, dass man die eigene und persönliche Verantwortung an das große Unbekannte abgibt. Man vergisst dabei schnell, dass genau wir (jeder einzelne) diesem großen Unbekannten durch unser Verhalten es ermöglichen, "unmoralisch" zu wirken.
Das ist eine Crux, ohne Zweifel, aber wer Apple anklagt, muss dies in gleicher Weise bei sich selber anwenden. Die vermeintliche eigene Machtlosigkeit ist nur eine Ausrede. Klar, Apple kann man nicht ändern. Aber das trifft nicht auf das eigene Verhalten zu. Das eigene Verhalten fällt ganz und gar in die eigene Verantwortung und nicht in die irgendeines großen Zampano.
Insofern finde ich solche Diskussion immer ein wenig müßig.
Also einfach an die eigene Nase fassen und vielleicht doch zugeben, dass man Teil dieser Unmoral ist. Ein nicht unerheblicher.
