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Apple-Zulieferer Foxconn: Arbeiter sollen Betriebsrat wählen

Daniel Hüfner

Martini
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Wie die britische Financial Times (via CNN) berichtet, plant der Apple-Zulieferer Foxconn weitere wichtige Schritte zur Verbesserung seiner vielfach umstrittenen Arbeitsbedingungen. Erstmals sollen Arbeiter über eine eigene Arbeitnehmervertretung bestimmen können und so langfristig ihre Rechte stärken. Für die chinesischen Werke des taiwanischen Konzerns sei das nach Angaben ein Präzedenzfall, da die Fabriken bislang meist in fester Hand von Management und Lokalregierungen gelegen hätten.[PRBREAK][/PRBREAK]

Alle fünf Jahre sollen die mehr als eine Million Arbeiter eine gemeinsame Arbeitnehmervertretung, bestehend aus einem Vorsitzenden und 20 Mitgliedern, wählen. Die Wahl werde dabei geheim und ohne Einfluss von Vorgesetzten erfolgen, heißt es in dem Bericht. Bevor es zu ersten Abstimmungen kommt, sollen die Arbeiter noch in diesem Monat im Rahmen von Schulungen aufgezeigt bekommen, wie die Betriebsräte künftig gewählt werden können.

appleworkers_Foxconn.jpg Nach zahlreichen Negativschlagzeilen, darunter auch eine Selbstmordserie chinesischer Arbeiter im Jahr 2010, scheint der Zulieferer bemüht, seine Arbeitsbedingungen in den Fabriken sukzessive zu verbessern. Vor allem die engere Zusammenarbeit mit Apple dürfte daran erheblichen Anteil haben. Der Hersteller von iPhone und iPad ist neben Samsung und anderen Herstellern der bei weitem größte Vertragspartner der Taiwaner. Erst im Januar vergangenen Jahres hatte Apple-Chef Tim Cook angekündigt, sich stärker für die Verbesserung der Arbeits- und Sicherheitsbedingungen beim Lohnfertiger einsetzen zu wollen. Dazu trat das Unternehmen auch der US-amerikanischen Arbeitnehmerorganisation Fair Labour Association (FLA) bei.

Seit diesem Schritt konnte Apple offenbar einige wichtige Erfolge im Kampf um teils horrende Überstunden, mangelnde Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen und zu geringe Löhne erzielen. Unlängst deckte man gar die illegale Beschäftigung Minderjähriger auf. Auch die jetzt veranlassten Betriebsratswahlen sollen unter dem Druck des kalifornischen Tech-Konzerns durchgesetzt worden sein.

Zweifellos kann das wachsende Engagement der Kalifornier nur begrüßt werden. Dennoch wird Apple selbst häufig vorgeworfen, sich nicht in ausreichendem Maße für fairere Arbeitsbedingungen der eigenen Mitarbeiter, vor allem in den Retail Stores, einzusetzen. Oftmals sind die Stundenlöhne auch dort verhältnismäßig zu gering. Betriebsräte sucht man hierzulande bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls vergeblich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Semih91

Jerseymac
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Nicht, dass sie sich am Ende noch die Köpfe einschlagen, wieso genau die eine Person nicht zum Vorsitzenden gewählt worden ist. Bei den paar Mitarbeitern..
 

chaos_bond

Jerseymac
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das wird nur die Margen von Apple belasten und selbst wenn es den Arbeitnehmern besser gehen sollte wird man im Fernsehen negativ über Apple berichten. Da die Angleichung der Lebensverhältnisse noch weit von uns entfernt ist. Ja ich hasse diese sinnlosen Diskussionen über die Gleichmacherei.
 

MacbookPro@Olli

London Pepping
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Alles nur Show, damit wir uns nicht über die Produktionsbedingungen beschweren und Apple den schwarzen Peter los wird.
 

Phaidros

Boskoop
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seit wann wird der Betriebsrat von oben aufgesetzt? Na wenigstens etwas...
 

MBSoft

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Zitat:("Seit diesem Schritt konnte Apple offenbar einige wichtige Erfolge im Kampf um teils horrende Überstunden, mangelnde Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen und zu geringe Löhneerzielen. Unlängst deckte man gar die illegale Beschäftigung Minderjähriger auf. Auch die jetzt veranlassten Betriebsratswahlen sollen unter dem Druck des kalifornischen Tech-Konzerns durchgesetzt worden sein.")

Wow, wie weit ist unsere westliche "Denke" inzwischen gediehen. Da sucht man sich den willfährigsten Zulieferer, presst dem die Geheimhaltungsstrategie inkl. Kasernierung (Wegsperren) der Mitarbeiter, unbezahlten Überstunden bei Lieferengpässen etc. auf und "feiert dann Erfolge", wenn man auf massiven Druck ein paar Brotkrumen auswirft.
Interessant wäre mal, welche Themen im "Betriebsrat" denn angesprochen werden dürfen. Die Unterbringung in fensterlosen 12-Bett Zimmern, die ständigen 12-Stunden Schichten etc. werden es sicher nicht sein....
Dabei reden wir nicht über die Produktion billiger
Kinderbekleidung, die unsere einkommensschwachen Familien so dringend brauchen mögen...Nein, wir reden über die -auch preislich gesehen- Speerspitze im Sektor Handy/Tablett/Notebook.....zum Kotzen.
In Spanien ist übrigens inzwischen jeder 2te junge Mensch unter 25 Jahren arbeits- und perspektivlos.......
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Apple kann es sich aber - so blöd es klingt - nicht leisten, sich ex und hopp aus China zu verabschieden. Das würde einen Kurseinbruch nach sich ziehen, der bald sprichwörtlich werden würde.

Die Sache ist einfach: Es gibt die Menschen, die das Gerät benutzen, Anleger, die daran verdienen - und die, die für die Anderen in 12-Stunden-Schichten arbeiten, bis sie über dem Fließband krepieren. Wer mit dem System nicht einverstanden ist, muss was dagegen tun - ganz einfach.

Tim Cook macht das Einzige, was den Menschen hilft, ohne Apple zu schaden: Er geht in Trippelschritten in die richtige Richtung.
 

MBSoft

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Apple kann es sich aber - so blöd es klingt - nicht leisten, sich ex und hopp aus China zu verabschieden. Das würde einen Kurseinbruch nach sich ziehen, der bald sprichwörtlich werden würde.


Tim Cook macht das Einzige, was den Menschen hilft, ohne Apple zu schaden: Er geht in Trippelschritten in die richtige Richtung.

1. Der Kurs ist bereits um 1/3 eingebrochen.;) Apple kann einen Kursverfall mit noch so kleinen Schritten nicht verhindern, wenn der Markt darin keine glorreiche Zukunft sieht. Das letzte (Rekord-)Quartal war dem Markt ja auch zu wenig. Apple funktioniert nur mit großen Paukenschlägen, die dann an der Börse "Phantasie" wecken. Ansonsten wird der Kurs wohl so weit sinken, bis aus dem Spekulationpapier ein "Value-Wert" geworden ist. Grundsätzlich nicht verkehrt, Dividende gibt es immerhin auch schon. Vielleicht hätten sie auf dem Höhepunkt noch das eine oder andere per Aktientausch einkaufen sollen. Das Geld ist jetzt eh futsch.....:cool:

2. Nicht Apple trippelt in die richtige Richtung, sie haben lediglich erfolgreich signalisiert, auch in USA zu fertigen.......wenn Foxconn dort eine Firma baut.
 

giwdul

Granny Smith
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Wir sollten uns nichts vormachen: fast alle elektronischen Geräte kommen aus Produktionsstätten des asiatischen Raums. Und: wenn dort nicht unter menschenunwürdigen Bedingungen gearbeitet würde, wären erstens die Gewinne der Unternehmen nicht so groß und zweitens könnten wir uns viele Produkte gar nicht erst leisten. Bei Apple trifft eher erstens zu. Bei allen anderen eher Punkt Zwei. Das fängt bei einer einfachen Lampe an und hört beim PC oder TV noch lange nicht auf. Ich halte es daher für vollkommen richtig, von den Unternehmen zu verlangen, für menschenwürdige Verhältnisse in den Produktionsstätten zu sorgen. Von Apple verlange ich das um so mehr, als das hier ja enorme Gewinnspannen enthalten sind.
 

MBSoft

Oberösterreichischer Brünerling
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Wir sollten uns nichts vormachen: fast alle elektronischen Geräte kommen aus Produktionsstätten des asiatischen Raums. Und: wenn dort nicht unter menschenunwürdigen Bedingungen gearbeitet würde, wären erstens die Gewinne der Unternehmen nicht so groß und zweitens könnten wir uns viele Produkte gar nicht erst leisten. Bei Apple trifft eher erstens zu. Bei allen anderen eher Punkt Zwei. Das fängt bei einer einfachen Lampe an und hört beim PC oder TV noch lange nicht auf. Ich halte es daher für vollkommen richtig, von den Unternehmen zu verlangen, für menschenwürdige Verhältnisse in den Produktionsstätten zu sorgen. Von Apple verlange ich das um so mehr, als das hier ja enorme Gewinnspannen enthalten sind.

Du hast Recht, nur wurde mit dem Argument des "nicht leisten können" selbst schon die Sklaverei in den Südstaaten der USA begründet. Dort konnten die "Bauern" ihren Lebensstil auch nur durch quasi geschenkte Arbeit an den der industriellen Nordstaaten anpassen, bzw. deren Produkte kaufen.
Außerdem ist die "Vorteilslage" für viele Menschen in EU längst gekippt, da Millionen von uns keine Arbeit mehr haben und/oder trotz hervorragender Ausbildung auch keine finden werden. (Spanien etc.). Da wird dann selbst die billige Lampe wieder unerschwinglich und teuer, volkswirtschaftlich allemal.
Da auch die Südstaaten nicht ohne Gewalt aus ihrem System fanden, fürchte ich, auch bei uns wird das mit dem Markt, der ja alles richten soll...nichts. Leider sind wir ja alle noch "sparsam" sozialisiert , Eltern/Großeltern haben noch die "schlechte Zeit" erlebt. So fällt Geiz ist geil auf fruchtbaren Boden. Selbst wenn man Hochpreisartikel kauft, ist man nicht gefeit. Siehe Apple/sämtliche Elektrogeräte. Das eingefahrene System wird wohl auch nur mit einem großen Knall zu durchbrechen sein.....schade, für uns alle.