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Apple vs. FBI: iPhone 5c erfolgreich ohne Apples Hilfe ausgelesen

Michael Reimann

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Mehreren Berichten zufolge ist es dem FBI offensichtlich gelungen, an die Daten auf dem iPhone 5c des Terroristen Farook zu gelangen. Eine Hilfe von Apple sei dabei nicht nötig gewesen, gibt der zuständige Staatsanwalt aus Kalifornien an. Die gerichtliche Anordnung an Apple würde daher zurückgezogen.

Das FBI hat demnach eine andere Möglichkeit genutzt, an die Daten des Gerätes zu kommen. Ursprünglich wollte man Apple per Gerichtsbeschluss dazu zwingen, eine Art Hintertür in iOS zu implementieren, um an den Inhalt des per Passcode geschützten Gerätes zu gelangen. Offenbar hat man nun aber die Hilfe des Israelischen Unternehmens Cellebrite in Anspruch genommen, die mit eine großen Erfahrung in forensischer Untersuchung mobiler Geräte werben.

Cellbrite könnte die Technik des so genannten "Nand-Mirroring" angewendet haben. Bei diesem Verfahren wird der Teil des iPhone-Speichers der den Zähler der Passcode-Fehlversuche enthält ausgelesen und nach jedem erfolgten Eingabeversuch wieder hergestellt. Auf diese Weise könnte das FBI jede mögliche Kombination ausprobieren (Brute Force) ohne Gefahr zu laufen, dass das iPhone den Speicherinhalt nach 10 Fehlversuchen löscht.

Alternativ könnte man das viel aufwendigere und gefährlichere Verfahren des "Chip-Decapping" angewendet haben. Bei dieser Prozedur wird der Speicherchip physisch geöffnet und sein Inhalt mit einen konzentrierten Ionen-Strahl ausgelesen. Die Gefahr, sowohl Chip als auch Inhalt unwiederbringlich zu zerstören, ist dabei enorm hoch. Das FBI selber gibt keine Auskunft darüber welches technische Verfahren letztendlich angewendet wurde. Dies geht aus einem Tweet von CNN hervor.

FBI says it can't comment on how it unlocked San Bernardino shooter's iPhone, "full exploitation" of iPhone ongoing pic.twitter.com/X89YPJbBVr

— CNBC Now (@CNBCnow) March 29, 2016

Apple hat zu dem Ausgang des Falles ein Statement veröffentlicht. Zitat:

From the beginning, we objected to the FBI's demand that Apple build a backdoor into the iPhone because we believed it was wrong and would set a dangerous precedent. As a result of the government's dismissal, neither of these occurred. This case should never have been brought.

We will continue to help law enforcement with their investigations, as we have done all along, and we will continue to increase the security of our products as the threats and attacks on our data become more frequent and more sophisticated.

Apple believes deeply that people in the United States and around the world deserve data protection, security, and privacy. Sacrificing one for the other only puts people and countries at greater risk.

This case raised issues which deserve a national conversation about our civil liberties, and our collective security and privacy. Apple remains committed to participating in that discussion.

NEW: Apple on govt. dropping case over encrypted iPhone: "This case should never have been brought." pic.twitter.com/02rAgOXtm9

— CNBC Now (@CNBCnow) March 29, 2016

Apple sagt, dass dieser Fall vom FBI nie hätte aufgemacht werden dürfen. Man würde aber weiterhin mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten, wie man es immer schon gemacht hat. Gleichzeitig wird man die Sicherheit seiner Produkte weiter erhöhen. Und Apple ist weiterhin bereit, an einer öffentlichen Diskussion über zivile Freiheit und Sicherheit der Gesellschaft teilzunehmen.

Somit ist zwar dieser konkrete Fall abgeschlossen, das Thema wird aber bestehen.

via Mac & i, MacRumors, Spiegel


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Farafan

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Ein guter Tag für Apple und ein guter Tag für den Rest des Datenschutzes den man der Bevölkerung noch zugesteht.

Ich wünsche mir das auf dem iPhone nichts zu finden ist außer niedlichen Katzenvideos. :)
 

quiddjes

Danziger Kant
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Jetzt kriecht sie wieder aus den Löchern, die "Siehste? Die Teile sind gar nicht wirklich sicher"-Fraktion...
 
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makz

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Also ich habe einen Ionenstrahl in meinem Schweizer Taschenmesser
 
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Zweiblum

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Im Taschenmesser? Du bist nicht auf dem neuesten Stand. Ich habe so etwas per Body-Modification im Zeigefinger implementiert.
 

soelli

Cox Orange
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Das schlimmst an der Lösung ist ja wohl, dass John McAffee jetzt wohl keinen Schuh verspeisen wird. Hätte ich zu gern gesehen :-D
 
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iHannes

James Grieve
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" iPhone 5c erfolgreich ohne Apples Hilfe ausgelesen" Wer hätte das gedacht... Alles nur Show.
 

m1LLo

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Bekommt der Idiot der damals das iCloud Passwort zurück gesetzt hat dafür jetzt ne Rechnung?
 

m1LLo

Osnabrücker Reinette
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War das nicht das FBI selbst?
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Ja aber da arbeiten auch Menschen. Irgend einem ist dieser Fehler bestimmt zuzuordnen ;)
 

maddi06

Borowitzky
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Das Papier, welches die Anweisung aufzeigt, ist bestimmt abhanden gekommen. ;)

Sowas passiert ab und an mal. Oder die Datei, mit dem Vermerk wurde so stark verschlüsselt, das sie keiner mehr öffnen kann.

Ich bin ja mal gespannt, ob das angewandte Verfahren doch noch ans Licht kommt.
 

Lukin

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Alles ist irgendwie knackbar auch ein 256 bit Verschlüsselungscode. Es ist nur eine Frage des Aufwands und des Verhältnisses von Aufwand zu Ergebnis. Und daß es nicht jeder kann (nur hochbezahlte Spezialfirmen, die mal nicht eben von irgendeinen Hinterhofknacker beauftragt und bezahlt werden können). Demzufolge ist das 5c vor Standard-Knackern sicher und demzufolge nach normalen Maßstäben "nicht knackbar". Und das ist als Sicherheit ausreichend. Eine 100%ige Absicherung gegen jede Knackmethode wird es aber nie geben.
 
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Farafan

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Eine 100 % Sicherheit muss es auch nicht geben.

Mir genügt es völlig wenn ein verlorenes oder gestohlenes iPhone samt Daten für den neuen Inhaber völlig nutzlos ist.
Die Geheimdiesnte besorgen sich dank Vorratsdatenspeicherung sowieso alles was an Informationen rein und rausgeht wenn sie dies möchten.
 
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Lukin

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Genauso ist es. Es darf nur nicht jeder Vollhonk, der das Handy klaut in der Lage sein das dann zu knacken. Das ist nicht der Fall. Ich hab es bei mir so eingestellt daß das Handy nach 10 falschen Eingaben nur noch ein sinnloser Backstein ist, mit dem er nix anfangen kann.
 

smoe

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Ein guter Tag für Apple und ein guter Tag für den Rest des Datenschutzes den man der Bevölkerung noch zugesteht.
Ein guter Tag? Es wurde doch nichts entschieden. Das FBI kann in ein paar Wochen einfach wieder mit der selben Anfrage für ein neueres iPhone ankommen, und sich auf die selben veralteten Gesetzestexte berufen, und das einzige was sich geändert hat, ist dass die Öffentlichkeit kein Interesse mehr an dem Thema hat und sich Apple schwerer tun wird solche Anfragen abzuwenden. Und schon haben wir den Präzedenzfall für die generelle Hintertüre in den iPhones, den Apple vermeiden will.
 

Farafan

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Ich denke das FBI hat sich in diesem Fall verschätzt und nicht mit einem derartig massiven Gegenwind gerechnet.

Alleine der Rückgriff auf dritte Personen zeigt doch das man sich der eigenen Position vor Gericht nicht sicher ist. Von daher denke ich das es in der Tat ein guter Tag ist. Bei ähnlich gelagerten Fällen mit "kalten Spuren" wird man sich zukünftig wohl zweimal überlegen ob man die eigene Unfähigkeit derart öffentlich präsentiert.
 

Lukin

Ontario
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Eine weitere Anfrage wird man nicht starten. Das FBI weiß nun, an wen sie sich wenden müssen und Apple behält sein Gesicht und braucht keine Hintertür einzubauen.

D.h. die Sicherheit vor Standard-Hackern bleibt weiterhin auf hohem Niveau gewährleistet und das FBI erreicht über Israel trotzdem sein Ziel ein "sicheres" Handy zu knacken. Und beide Seiten sind zufrieden.

Und man muß sich beim FBI halt 3 x überlegen ob die Indizien ausreichend sind von irgendeiner 08/15 Person das Handy knacken zu lassen. Das wird das FBI nur tun, wenn die Indizien erschlagend sind.
 

Joh1

Golden Noble
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Und man muß sich beim FBI halt 3 x überlegen ob die Indizien ausreichend sind von irgendeiner 08/15 Person das Handy knacken zu lassen. Das wird das FBI nur tun, wenn die Indizien erschlagend sind.
Und deswegen wird man auch weiter versuchen Apple dazu zu drängen eine Hintertür einzubauen.
Damit einfach nur ein Knopfdruck reicht um an die Daten zu kommen.
Dann muss man sich keine Gedanken machen ob es sich lohnt oder nicht bei so einem geringen Aufwand.