Apple und die Faltphones

Michael Reimann

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Michael Reimann
Ich hatte neulich einen Traum. Auf einer Reise nahm ich mein kleines neues iPhone aus der Tasche, klappte es auf und las die neuesten Posts bei Twitter und Instagram. Apple hatte die Technik der Faltphones offenbar perfektioniert.

Zum Glück bin ich bald danach aufgewacht, um mit Freuden festzustellen, dass es eben doch nur ein Traum war. Apple hat aktuell keine faltbaren Smartphones im Angebot und ich bezweifle, dass es in den nächsten Jahren dazu kommen wird.

Wenn man sich die verfügbaren Geräte auf dem Markt ansieht, erkennt man auch ganz schnell, warum das so ist. Bisher gibt es nur drei Modelle von zwei Herstellern, die sich in irgendeiner Weise zusammenklappen lassen. Das Samsung Galaxy Fold aus 2019, das Galaxy Flip Z und das Motorola Razr.
Schwieriger Markt


Während das Galaxy Fold eine Art zusammenklappbares Tablett darstellt, sind das Flip und das Razr eher normale Smartphones, die sich in der Mitte zusammenklappen lassen um somit nur noch halb so hoch (aber dafür dicker) daher zu kommen.

Sämtliche anderen Geräte, die man mit viel Tam Tam auf der letzten IFA in Berlin bewundern konnte sind entweder noch nicht, oder gar nicht auf den Markt gekommen.

So faszinierend die Technik auch ist, einen Smartphone-Screen längs oder quer zu knicken, so problematisch ist das Ganze auch. Dabei meine ich nicht so sehr den Screen selber. Es sollte eigentlich bei einem OLED-Screen möglich sein, diesen an einer definierten Stelle zu knicken, ohne das er Schaden nimmt. Studien und Forschung darüber gibt es schon viele Jahre.
Nicht knicken lassen


Wenn man es ganz genau nimmt, wird der Screen in den aktuellen Modellen auch gar nicht wirklich geknickt, wie man zum Beispiel ein Blatt Papier knicken würde. Er wird nur gebogen. Meistens sogar mit einem relativ großen Radius. Die Phones setzen dafür auf unterschiedliche Techniken, den Eindruck zu erwecken, der Screen sei nun gefaltet. Ist er aber in Wirklichkeit nicht.

Mit geht es aber eher um die Haltbarkeit und die Stabilität des ganzen Rests drumherum. Damit der Screen geknickt werden kann. Das dabei mechanische Kräfte wirken ist klar. Das durch das Biegen des Bildschirms Spalte entstehen, durch die Staub, Schutz oder andere Partikel ins Gerät dringen können, ist lästig. Die Hersteller versuchen daher mit allerlei Maßnahmen diese äußeren Störeinflüsse zu minimieren.

Von kleinen Bürsten über überlappende Schutzränder bis hin zu aufgebrachten Folien ist da einiges an Ingenieurskunst vorhanden. Leider machen diese Dinge das Telefon eben nicht mehr so robust, wie es bei den bisherigen Smartphones der Fall ist. Diese sind ja inzwischen Schwimmbadtauglich und lassen sich auch unter Wasser verwenden.
Apple und die Faltphones


Bis die Faltphones soweit sind, ist es noch ein weiter Weg. Komplizierte mechanische Gelenke können verkanten oder anderweitig blockieren. Der Bildschirm selber ist nur wenig gegen Kratzer oder Beschädigungen im Allgemeinen geschützt. Ein einfacher Druck mit dem Fingernagel reicht oft aus, dauerhafte Spuren zu hinterlassen. Die aktuelle Lage ist daher eher eine Machbarkeitsstudie, denn eine marktreife Serie.

Deshalb glaube ich nicht daran, dass Apple in naher Zukunft mit so einem Konzept an den Start gehen wird. Klapp-, Biege- oder Faltphones aus Cupertino wird es erst dann geben, wenn der Anteil der mechanischen Komponenten auf ein Minimum reduziert werden kann. Aber von den technischen Implikationen mal abgesehen muss bei Apple auch die so genannte User Experience gegeben sein. Die Benutzererfahrung mit einem klappbaren iPhone, dass sich vielleicht auf iPad-mini-Größe auffalten lässt, muss so gut sein, dass es keinen Zweifel am Nutzen und an der Haltbarkeit geben wird.

Ich bin mir aber auch sicher, das Apple in dieser Richtung forscht. Alleine schon aus reinem Interesse wird man an Konzepten und Studien arbeiten, die eine sinnvolle Nutzung zeigen oder zu der Erkenntnis gelangen, dass es nicht sinnvoll ist, diesen Zweig weiterzuverfolgen.

Bis dahin bleibt es bei einem Traum.

Auf Instagram finden sich viele Beispiele, wie faltbare iPhones aussehen könnten:

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marcozingel

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Irgendwie komisch als Mann so ein Schminkspiegeltelefon...
Kennt man schon von früher mit einem Klapphandy, aber der "Sollbruchstelle" traue ich nicht.
 
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Mitglied 87291

Gast
Ich muss sagen, seit dem Konzept des Motorolla Razr finde ich das Prinzip wirklich sinnvoll und bin gespannt, wie sich der Markt entwickelt. Mir macht e snichts aus wenn das Gerät wieder ein wenig dicker wird, wenn es aber nur noch die Hälfte der Fläche einnimmt, ist es deutlich kompakter und eifnacher unterzubringen. Da sind die Phablets ala Iphone 11 Pro Max schon teilweise tricky...
 

Mure77

Golden Noble
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Ich finde diese Game Boy Optik schrecklich. Würde mir keins dieser Handys holen, wenn man sie mit einer Hülle schützen wollen würde hat man gefühlt wahrscheinlich einen Tennisball in der Tasche und die Ästhetik geht in der Hand komplett verloren. Das sind nette Konzepte, für die breite Masse sehe ich hier weniger Bedarf.
 

ZeeT

Cox Orange
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Interessanter fände ich wenn zwei iPhones aneinander geklickt werden könnten. Also per magnetischer Seite aneinander geheftet werden könnten. Dabei wird erkannt das es jetzt zwei iPhones sind und die Fläche des Bildschirms wird automatisch angepasst und entsprechend vergrößert. Dieses Spiel könnte sich endlos erweitern lassen.

Der Trend geht ganz klar zum Zweithandy und es wäre eine nette Spielerei.
 

Mitglied 87291

Gast
@ZeeT

Bitte nicht... Damit mein Tablet dann 3k kostet und ich 2 Hosentaschen blockieren muss?
 

ZeeT

Cox Orange
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Oder bei Pokemomspieler die zuviel Langeweile haben. Aber es könnten natürlich auch die Handys von Familienmitgliedern oder Freunden gekoppelt werden. Oder das Vorgängerhandy oder halt doch einfach ein zweites, weil man halt eines hat. Je nach Handy macht es preislich auch nicht viel Unterschied. Es würde grenzenlose Möglichkeiten für jeden und für Apple bieten. Ich glaube euch fehlt einfach die nötige Fantasy.
 

Zug96

Schmalzprinz
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Interessanter fände ich wenn zwei iPhones aneinander geklickt werden könnten. Also per magnetischer Seite aneinander geheftet werden könnten. Dabei wird erkannt das es jetzt zwei iPhones sind und die Fläche des Bildschirms wird automatisch angepasst und entsprechend vergrößert. Dieses Spiel könnte sich endlos erweitern lassen.

Der Trend geht ganz klar zum Zweithandy und es wäre eine nette Spielerei.
Diesen Trend zum Zweithandy ist mir unbekannt. Gewisse Leute haben seit jeher ein Zweittelefon fürs Geschäft und so wie ich es sehe, wird das eher seltener als häufiger. Ein ähnliches Konzept wie du es nennst hat LG. Dort kann man ein baugleiches Zweitdisplay andocken, dass vom Smartphone betrieben wird. (z.B. Das LG V60)
 

tkreutz

Roter Stettiner
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Ich glaube es gibt einen Punkt, an den man noch nicht gedacht hat. Apple war ja zu Jobs Zeiten immer der Innovator. Und zu einem Innovator passt es ja nicht, Konzepte nachzuahmen, die andere vorgemacht haben (Samsung Falthandy).

Also müssten sie ja etwas machen, was derartig besser ist, als alles andere bekannte auf dem Markt z.B. ein Holo-Phone (Holographisches Bild).

Natürlich ist jede Phantasie auch gekoppelt mit dem Vorhandensein von Technologie. Da muss man sicher einige Bausteine zusammenfügen.
 

Bob___

Schweizer Glockenapfel
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Ich glaube es gibt einen Punkt, an den man noch nicht gedacht hat. Apple war ja zu Jobs Zeiten immer der Innovator. Und zu einem Innovator passt es ja nicht, Konzepte nachzuahmen, die andere vorgemacht haben (Samsung Falthandy).

Das ist Quatsch. Aber: Apple macht es für gewöhnlich besser, durchdachter. Samsung und Samsungs Hardware-Spielereien sind genau das häufig nicht -> durchdacht. Erinnert sich noch jemand an das Samsung Galaxy S4 Bend? Wo war da der tiefere Sinn drin?
 

tkreutz

Roter Stettiner
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Das ist Quatsch. Aber: Apple macht es für gewöhnlich besser, durchdachter. Samsung und Samsungs Hardware-Spielereien sind genau das häufig nicht -> durchdacht. Erinnert sich noch jemand an das Samsung Galaxy S4 Bend? Wo war da der tiefere Sinn drin?

Was ist Quatsch ? Das Holo-Phone (zugegeben) - oder, dass man Apple zu Jobs Zeiten die Rolle eines Innovators zugesteht. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, bei Erscheinen des I-Phones irgend ein vergleichbares Gerät gesehen zu haben - kann natürlich sein, dass es die Idee schon vorher gab - auf dem Markt in der Masse war jedoch kein vergleichbares Gerät zu finden.
 
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Mitglied 105235

Gast
Smartphone gab es auch vor den iPhone. Die waren teilweise besser und teilweise schlechter als bei einen iPhone. Zumal das erste iPhone mit iPhone OS 1 auch nicht wirklich Smart war.


Zu Jobs Zeiten wurden nur bestehende Sachen aufgegriffen und meistens auch deutlich verbessert.
 

tkreutz

Roter Stettiner
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Smartphone gab es auch vor den iPhone. Die waren teilweise besser und teilweise schlechter als bei einen iPhone. Zumal das erste iPhone mit iPhone OS 1 auch nicht wirklich Smart war.
Zu Jobs Zeiten wurden nur bestehende Sachen aufgegriffen und meistens auch deutlich verbessert.

Das hat aber trotzdem nichts mit der Rolle eines Innovators zu tun in diesem Zusammenhang. Und darum ging es bei meinem Beitrag.

Ich meine dieses Modell:

Und dieses Modell geht ja ein bisschen weiter, als nur ein paar Neuerungen zusammen zu fassen. Meiner Meinung nach war die Erfindung des I-Phones dass, was man auch als Game-Changer bezeichnen könnte. Selbst wenn hier zahlreiche Ideen umgesetzt waren, die es vielleicht im Einzelnen schon in dem ein oder anderem Produkt vor langer Zeit gab (s. Konzepte des "Smartphone"), waren hier in der Summe so viele Neuheiten umgesetzt, dass es den Markt auf den Kopf gestellt hat. Eben ein solch vergleichbares Produkt müsste aus heutiger Sicht erst einmal den Spagat schaffen, um sich von Produkten der Mitbewerber zu differenzieren. Ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal reicht meiner Meinung dazu nicht aus.
 
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Zug96

Schmalzprinz
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Das ist Quatsch. Aber: Apple macht es für gewöhnlich besser, durchdachter. Samsung und Samsungs Hardware-Spielereien sind genau das häufig nicht -> durchdacht. Erinnert sich noch jemand an das Samsung Galaxy S4 Bend? Wo war da der tiefere Sinn drin?
Was soll das Galaxy S4 Bend sein?
 

Zug96

Schmalzprinz
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Schwachsinn halt... 🤪
Naja er meinte ja ein Gerät. Oder sein Post macht keinen Sinn. Jedes Gerät lässt sich ja biegen und es gab diverse solcher Gates die alle keinen Sinn machten.
 

allans1976

Eifeler Rambour
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... Meiner Meinung nach war die Erfindung des I-Phones dass, was man auch als Game-Changer bezeichnen könnte. Selbst wenn hier zahlreiche Ideen umgesetzt waren, die es vielleicht schon gab ...

War das iPhone tatsächlich ein Gamechancer?
Oder war es nur der Träger des Gamechangings?
Was war aber dann das Gamechanging an sich?

Hier meine Sicht der Dinge:
  • das iPhone war ein Gerät mit erheblichen Funktionseinschränkungen
  • es konnte fast Nichts.
  • die Akkulaufzeit war lächerlich
  • es war überteuert
  • das vermeintlich Innovative war der Touchscreen (den es schon lange vorher gab)
  • das schon Innovativere waren die Simplifizierung der Funktionen (um den Preis der Funktionseinschränkung) und der Safari Browser, der relativ gut lief
Die Innovation war keine echte, es war eher die Adaption (die kleine Schwester der Innovation); dazu weiter unten.

Zu der Zeit gab es etliche Geräte mit vielen sinnigen Funktionen (BlackBerry - jedoch teuer, da BIS- oder BES-Anbindung notwendig war, dazu die Daten; Nokia Eseries mit Exchange-Sync).

Und die ersten Touch-/Pen-Screen-Smartphones:
2003: SonyEricsson P900
2005: Das Nokia 7710, das Tablet 770

Die Geräte konnten sich nicht durchsetzen, da sie sehr teuer waren (bei den Providern) und es dort keine adäquaten Tarife für das mobile Internet gab.

Das Manko war in dem Kontext vor allem die ANGST vor dem mobilen Internet.
Denn führte man die Funktion wissentlich oder unwissentlich aus, konnte das sehr sehr teuer werden. Es gab den Begriff der Internetabzocke; die Medienformate berichteten regelmäßig über Endgeräte mit einer Internet-Taste, die ins Verderben führen würde.

Zwar gab es anfängliche Konzepte, wie man die Kunden erschwinglich ins mobile Internet bringt (i-Mode, o2 E-Mail-Flat/Mail- & Surf-Flat); das waren aber nur vereinzelte Angebote.

Nun zur Adaption:

Dann kam Apple und brachte ein Gerät heraus, über das die meisten (mit Ausnahme des Touchscreens, der Simplifizierung und des Safari Browsers) lachten.

Apple erkannte das Potenzial des mobilen Internets und brachte das Gerät zum passenden Tarif:
Es war ein Gerät für das mobile Internet, vor das man keine Angst hatte haben müssen, weil der Provider-Vertrag (in D anfänglich nur die Telekom) pauschal alle Kosten abdeckte. Die Kostenfalle war damit quasi ausgehebelt.

Der Siegeszug lautete mMn: iPhone, einfach, Safari, Tarif, keine Kostengefahr. Dazu kam das Design (im Sinne Rams - less but better).

Erst danach kamen weitere Funktionen dazu. Die nächsten cleveren Schachzüge waren die Storeanbindungen (iTunes, AppStore usw.). Auch hier: Man musste keine Angst haben, beim App/Content-Kauf einer Abofalle auf dem Leim gegangen zu sein (die sog. Klingelton-Mafia).

Das war die Adaption (als Schwester der Innovation), die dem iPhone zum Durchbruch verhalf. Und der Gamechanger.
Das iPhone als reines Hardwareprodukt war es nicht. Das kam erst später, als man dem Gerät die oben genannten Eigenschaften zusprach.
 
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