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Apple im Firmenbereich

tharwan

Englischer Kantapfel
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Naja.
Es gibt ja iWork zum Verarbeiten von Texten, Tabellenkalkulationen erstellen und Präsentationen anfertigen.
Dass es da an brauchbarer Software mangelt, kann ich nicht gerade sagen.

ich meinte weniger iWork oder M$ Office for Mac, das ist für den Heimanwender so weit alles ganz in Ordnung, wie schon gesagt wurde taugt es nix wenn man etwas mehr machen will. Ich dachte eher an so was wie StarMoney.
 

Booth

Welscher Taubenapfel
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Im neueröffneten Apple Retail Store in München kann man sich auch von einem Business Partner beraten lassen, wenn man sein Unternehmen mit Apple Produkten ausstatten will.
Also Apple hat schon Interesse an einem Verkauf der Produkte an Unternehmen.
Das kann aber nur für kleine Selbständige gedacht sein, oder?

In meinem Arbeits-Umfeld gibt es zwar nur wenige Kleinkunden unter 500 Mitarbeitern (ich arbeite halt im Outsourcing-Bereich eines IT-Konzerns)... aber ein paar haben wir da auch, die ich "etwas" besser kenne (eins mit gut 200 Mitarbeitern - eins mit knapp 100). Die dortigen IT-Leiter würden den Teufel tun, und in einen SHOP reingehen, wenn es um die Suche nach einen IT-Partner geht.

Da erwartet man selbstverständlich, daß sich eine IT-Firma an deren Ausschreibung beteiligt. Firmen, die IT-Lösungen suchen (wovon Hardware nur ein Teil ist, wie von gugucom völlig richtig erwähnt), schreiben aus - selbst wenn es "nur" um ein paar Dutzend Geräte inkl Rollout und evtl der einen oder anderen Dienstleistung drumherum geht.

Aber kein IT-Leiter einer Firma ab einer gewissen Mitarbeiter-Stärke wird zum potentiellen Anbieter rausgehen. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen - insbesondere wenn ich daran denke, wie übliche Ausschreibungen so über die Bühne gehen. Hier ein kurzer Einblick, für diejenigen, die da keine Vorstellung von haben:
- Firma gibt Ausschreibung raus mit gewünschter Leistung (solche Ausschreibungen können mal nur wenige DinA4-Seiten groß sein, wenns um ganz spezielle Leistungen im engem Rahmen geht - das können aber auch ganze Dokumenten-Sammlungen mit mehreren hundert Seiten sein, wenn es sich um ein umfangreiches Outsourcing handelt - mit Laufzeit über mehrere Jahre und einem Gesamtvolumen von mehreren Mios bis hin zu hunderten Mios oder gar mehr als einer Mrd im Konzern-Bereich)
- Ausschreibung landet im Sales-Bereich diverser Dienstleister und wird dort vorqualifiziert ob und wie es ins Geschäft des Dienstleisters passt - normalerweise fährt spätestens hier der Sales-Mann bereits zum Kunden (oft mehr als einmal) raus - idealerweise gibt es eh einen Kontakt zwischen Sales-Bereich und Kundenmanagement, sodaß bereits vor Ausschreibung bekannt war, daß es Ausschreibung geben wird
- Nach positiver Vorqualifizierung erstellen technisch/kalkulatorisch spezialisierte Leute bei den Dienstleistern ein erstes grobes Angebot
- mehrere Angebote trudeln bei Kundenfirma ein - die wählt 1-6 Firmen aus, in erste Verhandlungen und Angebotsanpassungen zu gehen
- Angebote werden beim Dienstleister nach kurzen Verhandlungen angepasst - die Verhandlungen finden natürlich beim Kunden statt (der Kunde fährt in dieser Phase kaum raus zu den potentiellen Dienstleistern oder Hardware-Lieferanten)
- Kunden-Firma wählt max. 2-3 Dienstleister aus, mit denen intensiv verhandelt wird, und mit denen eine so genannte "Due Diligance" durchgeführt wird, in welcher die potentiellen Dienstleister haufenweise Kundendokus durchackern dürfen und Gespräche in Workshops führen, um dem Kunden "uaf den Zahn zu fühlen" und das Angebot möglichst nah an die Realität anzupassen (wenn Geschäftsumfang groß genug - so ab ca. 500K-1 Mio werden kleine DDs mit 1-2 Tag-Workshops durchaus durchgeführt - bei Geschäftsvolumen ab 5-10 Mio ist das eigentlich normal, und bei Volumen Richtung dreistelligen Mio-Summen dauert die DD üblicherweise 1-3 Wochen und diverse Spezialisten sind da dran beteiligt)
- Nach DueDiligance wird Angebot nochmal angepasst, und ein vor-finalisiertes Angebot abgegeben
- Kundenfirma entscheidet sich für EINEN Dienstleister und es wird ein "LOI" (Letter of Intent = Absichtserklärung zur Vertragsunterschrift) vereinbart und es finden finale Vertragsverhandlungen statt
- Vertrag wird tatsächlich unterschrieben, und 3-9 Monate nach Vertragsunterschrift beginnt die Projektphase, um die Leistung zu erbringen

Diese gesamte "Pre-Sales"-Phase kann viele Monate dauern und je nach Geschäftsumfang enorme Aufwände darstellen. In Geschäften, wo über mehrere Jahre viele Mio an Umsatz erzielt werden, können in Vertrags-Verhandlungen schonmal 10-20 Consultants beim Dienstleister eingesetzt werden, um das Vertragswerk (und die interne Kalkulation) fertigzustellen. Auf Kundenseite können durchaus auch diverse Personen inkl externe Berater an den Verhandlungen teilnehmen.

Wenns wirklich nur um den Kauf von Hardware geht, wird das ganze deutlich schlanker sein - aber selbst das kann ab einer gewissen Grösse sehr umfangreiche und langwierige Verhandlungen bedeuten (habe mal am Rande erlebt, daß Verhandlungen mit einer europäischen Behörde zum Austausch von mehr als 100.000 Geräten über 5-10 Jahre beinahe 2 Jahre gedauert haben)

Der Gedanke, daß in einem Apple-Shop irgendwo ein Typ sitzt, und auf Firmenkunden wartet ist bei DIESER Erfahrung im Industrie-Umfeld gelinde gesagt irritierend - bzw... ich kann nur davon ausgehen, daß damit ausschließlich kleine Selbständige angesprochen werden sollen, die son ja in der Tat ziemlich krassen Aufwand gar nicht benötigen.

gruß
Booth
 
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Joe

Akerö
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Apple hat zurzeit kein großes Interesse an der Integration seiner Produkte in große Unternehmen oder Behörden. Das bedeutet nicht, dass man Apple Geräte nicht in seinem Unternehmen nutzen kann, aber die Bedeutung ist halt verschwindend gering.

Bei den Konsumenten punktet Apple mit dem "Wow" und "Apple" Faktor. Einen (guten) Unternehmer sollte es zwar interessieren, mit einem stabilen Betriebssystem zu arbeiten, aber Apple kostet letztendlich doch einiges mehr als vergleichbare Windows PCs.

Auch Behörden werden sich deswegen nicht von Apple überzeugen lassen. Das alles könnte sich ändern, aber das hängt von der Intention Apples ab, und ich denke die verschwenden zur Zeit keinen Gedanken sich in diese Richtung auszubauen.
 

gugucom

Spätblühender Taffetapfe
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Ich fass das mal so zusammen. Bei Unternehmen zählt am Ende nur was situationsbedingt mehr Ergebnis bringt. Wenn es mich mehr Geld kostet auf ein trendigeres Angebot einzugehen kann ich das meinen Kapitalgebern gegenüber nicht rechtfertigen und es wird auch mich als Entscheidungsträger am Ende Geld, Karriere und Ansehen kosten. Also macht man so etwas nicht.

Das ändert sich nur wenn Apple seine Lösungspartner stärker unterstützt in der Produktpolitik, in der Preisgestaltung für Reseller, die corporate clients bedienen und in der PR Message.
 

eet

Rheinischer Winterrambour
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Danke für den interessanten Einblick, Booth.

Auch ich glaube, dass Apple sich allenfalls auf die kleinen Selbständigen konzentriert, deren Migration unkompliziert durchzuführen ist. Die Stärken der Apple-Computer, wie schönes Design und einfache Handhabung, zählen leider für den professionellen Sektor wenig - denn ob dem Mitarbeiter die Maschine gefällt, vor der er sitzt, scheint nicht in der Firmenbilanz auf, und der Mitarbeiter wurde ja unter der Vorgabe eingestellt, dass er mit einem Windows-PC umgehen kann.

Vor diesem Hintergrund lassen sich die Kosten der teureren Hardware, der Mitarbeiterschulungen und die Probleme mit dem Arbeitsschutz (spiegelnde Displays) nicht rechtfertigen.

Der Anreiz zur Migration von Windows auf ein anderes System kann eigentlich nur in Kosteneinsparungen bzw. der vagen Hoffnung auf Kosteneinsparung durch Unabhängigkeit vom Monopolisten (Microsoft) liegen. Es würde also wenig Sinn machen, von einem günstigen Monpolisten auf einen teuren Monopolisten (Apple) umzusteigen.

Wenn wir bei einigen Behörden und Großfirmen (außer BILD ;)) Migrationsbemühungen sehen, dann gehen die, auch auf dem Desktop, in Richtung Linux. Behörden bemühen sich in der Regel, eigene, angepasste Linuxversionen zu erstellen, Großunternehmen kaufen maßgeschneiderte Supportpakete von Firmen wie Red Hat oder Novell, welche die Lösungen dann auf der beim Klienten existierenden Hardware umsetzen (welche oft bereits Linux-zertifziert ist, wenn es sich um Fujitsu-Siemens oder Lenovo-Rechner handelt) .
 
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tharwan

Englischer Kantapfel
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Ich sehe bei Linux einfach noch ein paar mehr Mängel in der Usebility als bei M$. Für Maßgeschneiderte sachen wie "Behördensoftware" (toll was man im Deutschen alles für Wörter zusammensetzen kann) ist das sicherlich kein Problem, aber was OO3 oder auch die Dateimanager, Systemeinstellungen etc. angeht haben die kommerziellen Systeme wie ich finde schon noch gewissen Vorsprung, aber da die OpenSouce-Gemeinde schon dabei ist den abzubauen ist die Frage wie lange noch.
 

bml

Prinzenapfel
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Mal sehr plakativ formuliert:

Warum sollte ein IT-Entscheider einen Fat Client, der hohen Aufwand erzeugt (Windows), durch einen anderen Fat Client, der ebenfalls hohen Aufwand erzeugt (Mac OS), ersetzen? Kostet viel und bringt nichts.

Dann doch lieber die Anwendungen browserfähig machen und zentral zur Verfügung stellen, dann kann der Client relativ egal sein. Kostet zwar auch viel, bringt aber was, und lässt sich verargumentieren ("Guck mal, lieber Geldgeber, du kannst die interessanten Daten jetzt sogar auf deinem Blackberry iPhone sehen ...").

google macht es gerade vor.
 

eet

Rheinischer Winterrambour
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Na, ja; das deutsche Außenministerium setzt seit Jahren auf Linux auf dem Desktop, Renault hat 20.000 Desktops migriert. So schlecht kann's nicht sein.
 

tharwan

Englischer Kantapfel
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Na, ja; das deutsche Außenministerium setzt seit Jahren auf Linux auf dem Desktop, Renault hat 20.000 Desktops migriert. So schlecht kann's nicht sein.

das Außenministerium macht das wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen. Ich Sag auch nicht das es schlecht ist, nur das ich denke das die anderen in gewissen Teilen Vorsprung haben. Und das man 20.000 Desktops migriert heißt ja auch noch nicht das es für den einzelnen Benutzer jetzt besser ist, nur das die Chefetage glaubt das es besser ist. ;)
 

Andreas84

Apfel der Erkenntnis
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Gab es nichtmal so eine komische Umfrage, dass irgendwie über 60 % der erfolgreichsten Menschen der Welt einen Apple nutzen oder so...ich habs nicht mehr genau im Kopf... Würden die alle daheim Apple benutzen und in der Firma etwas anderes, wenns so toll wäre? Vielleicht irre ich mich da aber auch.

Jedenfalls hat der Obama einen :p
 

Peitzi

Blutapfel
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Die die davon in der Öffentlichkeit stehen werden doch alle von Jobs geschmiert wie ne Strandhaubitze. ;)