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30 Prozent europäischer Content: EU-Quote für Netflix und Co. soll bald kommen

Martin Wendel

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30 Prozent europäischer Content: EU-Quote für Netflix und Co. soll bald kommen
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Bereits seit längerem plant die EU eine Quotenregelung für Streaminganbieter, nun scheint es bald soweit zu sein. Noch im Dezember soll die Richtlinie in trockenen Tüchern sein, so Roberto Viola, der Generaldirektor für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien in der Europäischen Kommission. Die neue Regelung erfordert es, dass Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime zumindest 30 Prozent ihrer Inhalte aus Europa beziehen. Die EU-Mitgliedsstaaten haben dann 20 Monate Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Eigenproduktion, Zukauf oder Einzahlung in Filmförderfonds


Da es sich um eine Richtlinie und keine Verordnung hält, haben die Nationalstaaten einen gewissen Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung. So sei es möglich, dass einzelne Staaten etwa eine höhere Quote bestimmen oder dass die Anbieter in einen nationalen Filmförderfonds einzahlen müssen. Auch wäre es möglich, die Content-Quote durch den Zukauf lizensierter Filme und Serien zu erfüllen. Ziel sei es jedenfalls, die Streaminganbieter zu zwingen, ihre Investitionen in Europa zu erhöhen, so Viola.
Netflix bereits jetzt nahe an 30-Prozent-Quote


Für Netflix dürfte sich wohl nicht viel ändern, das Angebot orientiere sich bereits nahe an der 30-Prozent-Quote. Wie es bei Amazon Prime oder anderen Anbietern aussieht, ist nicht bekannt. Die EU möchte im Oktober allerdings aktuelle Zahlen dazu der einzelnen Streaminganbieter veröffentlichen. "Das hat keinen rechtlichen Wert, aber es wird den nationalen Aufsichtsbehörden dabei helfen, die Richtlinien umzusetzen", so Viola. In weiterer Folge will sich die EU auch Plattformen wie YouTube annehmen, damit diese höhere Urheberrechtsabgaben an Regisseure und Autoren zahlen.

"Es ist paradox, dass in der digitalen Welt die Plattformen den größten Anteil der Umsätze erhalten und diejenigen, die die Inhalte erschaffen und den Datenverkehr vorantreiben, den kleineren Anteil", so Viola.
Apple investiert enorm in US-Serien


Auch Apple investiert aktuell ja enorm in eigene Serienproduktionen – zumindest vorerst aber nur in Amerika. Falls das Unternehmen tatsächlich ein neues Streamingangebot aufstellt, würden die Quotenregelung wohl auch dort erfüllt werden müssen. Wie groß der Anteil des europäischen Contents im iTunes Store ist, ist nicht bekannt. Es ist allerdings nicht ganz klar, ob die Quotenregelung nur für Abonnement-Dienste oder generell für Video-on-Demand-Angebote gelten wird – in Medienberichten ist jedenfalls immer nur die Rede von Angeboten wie Netflix und Amazon Prime.

Via Variety
 
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ottomane

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Im Grunde verstehe ich das ja, aber es zeigt auch, dass die EU in diesem Bereich vollkommen den Anschluss verloren hat und nur noch Protektionismus hilft.
 

Bananenbieger

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Das ist eigentlich kein Protektionismus, sondern Sicherstellung der Kulturellen Vielfalt. Nur noch Hollywood wäre nicht gut. Und Serien wie "Der Tatortreiniger" heben sich deutlich von der amerikanischen Konkurrenz ab.
 
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Adidas666

Grahams Jubiläumsapfel
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Die EU sollte lieber die EU Filmindustrie mit Cash unterstützen. Es ist nun mal so, dass sich auf dem Markt das beste Produkt durchsetzt, und dieses kommt eben oft auf den Staaten. Wobei man auch sagen muss, dass auf europäischer Bühne UK und Frankreich m. M. n qualitativ auf hohem Niveau abliefert.
 

Chakobo

Martini
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Es ist nun mal so, dass sich auf dem Markt das beste Produkt durchsetzt, und dieses kommt eben oft auf den Staaten.

Ich wünschte an deine These wäre etwas dran...
Leider setzt sich aber nicht das beste Produkt durch, sondern das am Besten vermarktete. Zwei Dinge die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Schau dir folgende Liste mal an: https://www.boxofficemojo.com/alltime/world/
In den Top 20 sind genau 3 Filme die keine Sequels, Prequels oder Spin-Offs sind (Avatar, Titanic und Frozen). Der Rest ist zig mal aufgewärmter Käse in den Millionen an Werbegeldern gesteckt und mit dem dann irrwitzigerweise Milliarden an Einnahmen generiert werden.
Das ist es was sich durchsetzt. Mit Qualität hat das aber leider nicht mal ansatzweise was zu tun.
 

walnussbaer

Wagnerapfel
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Leider wahr. Die Filmförderung in Deutschland bringt wunderbare Filme hervor, die mit vielen "Blockbustern" oder Ähnlichem nicht vergleichbar sind. Und zwar nicht, weil die deutschen Filme so schlecht sind... Das beste Produkt setzt sich glaube ich nur noch an ganz wenigen Orten durch, eher in kleinen Unternehmen, aber meiner Meinung nach ganz sicher nicht in so globalen Dingen, wie der Filmbranche.
 

Chakobo

Martini
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Leider wahr. Die Filmförderung in Deutschland bringt wunderbare Filme hervor, die mit vielen "Blockbustern" oder Ähnlichem nicht vergleichbar sind. Und zwar nicht, weil die deutschen Filme so schlecht sind... Das beste Produkt setzt sich glaube ich nur noch an ganz wenigen Orten durch, eher in kleinen Unternehmen, aber meiner Meinung nach ganz sicher nicht in so globalen Dingen, wie der Filmbranche.
Ganz genau. Und deshalb ist es auch gut, dass die EU die Verbreitung europäischer Produktionen fördert. Denn Qualität ist in jedem Fall vorhanden. Die Menge an Werbegeldern wie sie in Hollywood verschleudert werden aber nicht.
 
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Chakobo

Martini
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Wie definierst du Qualität? Warum ist es für Qualität relevant, ob es sich um eine Filmreihe handelt oder nicht?
Ich gebe zu, Qualität ist hier evtl ein zu allgemeiner Begriff. Den Filmreihen (zumindest denen die an der Spitze der Box Office Listen stehen) fehlt es in erster Linie an Originalität.
In Hollywood macht man es sich gerade sehr einfach. Anstatt kreativ tätig zu werden und Neues zu produzieren wird eine schon bestehende Story genommen und weitererzählt. Was aus wirtschaftlicher Sicht die einzig logische Entscheidung ist. Erstens spart man Zeit (und Geld), welche sonst in die kreative Entwicklung einer alleinstehenden Idee gesteckt werden müsste. Zweitens geht man kein Risiko ein. Der Profit ist quasi sicher, denn alle Fans der Filmreihe werden sich den Film ansehen, selbst wenn die Kritiken durchwachsen sind. Bei einem alleinstehenden Film ist das nicht der Fall.
Hinzu kommt, dass die großen Filmreihen mittlerweile schon im Jahrestakt erweitert werden. Und bei der Produktionsrate bleibt nunmal neben der Originalität auch die Qualität auf der Strecke.
Ich beziehe mich bei meiner Kritik hauptsächlich auf die profitreichsten Franchises und nicht auf Filmreihen im Allgemeinen.
 
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Mokotschombo

Leipziger Reinette
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Die EU sollte lieber die EU Filmindustrie mit Cash unterstützen. Es ist nun mal so, dass sich auf dem Markt das beste Produkt durchsetzt, und dieses kommt eben oft auf den Staaten. Wobei man auch sagen muss, dass auf europäischer Bühne UK und Frankreich m. M. n qualitativ auf hohem Niveau abliefert.
sorry, aber das ist ganz großer Mist.
 

Martin Wendel

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Hinzu kommt, dass die großen Filmreihen mittlerweile schon im Jahrestakt erweitert werden. Und bei der Produktionsrate bleibt nunmal neben der Originalität auch die Qualität auf der Strecke.
Ich stimme dir zu, dass durch Fortsetzungen mitunter die Originalität leidet (wobei sie sich teilweise auch einfach verschiebt, in Richtung Indie-Produktionen). Aber dass dadurch die Qualität sinkt, kann man finde ich nicht generell behaupten. Teilweise mag das zustimmen, aber gerade Hollywood produziert bei finanziell erfolgreichen Filmen auf professionellem Niveau, mit den besten Darstellern, ausgezeichneten Regisseuren/Autoren und irrsinnigen Produktionswerten. Zumal das was du an Filmen kritisierst – das serielle Erzählen – eben das ist, was auch erfolgreiche Serien ausmacht. Für mich ist dieser Trend einfach Hollywoods Antwort auf den Aufstieg des Fernsehens.
 

Chakobo

Martini
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aber gerade Hollywood produziert bei finanziell erfolgreichen Filmen auf professionellem Niveau, mit den besten Darstellern, ausgezeichneten Regisseuren/Autoren und irrsinnigen Produktionswerten
Ok, in dem Fall ist Qualität tatsächlich nicht der richtige Kritikpunkt. Qualitativ sind die aktuellen Blockbuster auf allerhöchstem Niveau. Das würde ich nie abstreiten.
Ab hier wird es wohl subjektiv. Ich finde, dass ein professionelles Niveau (Schauspiel, Spezialeffekte, Regie, etc.) einen Film nicht automatisch sehenswert macht. Wenn ich bei einem Film das Gefühl habe, man hat auf Biegen und Brechen versucht eine Geschichte weiterzuerzählen, nur um die Filmreihe weiterzutreiben dann kann er noch so gut produziert sein, er mir aber sehr wahrscheinlich nicht als guter Film in Erinnerung bleiben. Ganz extrem finde ich das bei den Comic-Verfilmungen.
Das ist natürlich Meinungssache. Wenn man sich die Unsummen ansieht, die diese Filme einbringen gibt es genügend Menschen die das ganz anders sehen als ich. ;)

Zumal das was du an Filmen kritisierst – das serielle Erzählen – eben das ist, was auch erfolgreiche Serien ausmacht.

Das ist auch ein guter Punkt. Auch wenn ich sehr gerne Serien schaue, bin ich der Meinung dass einen guten Film zu produzieren schwieriger ist als eine gute Serie. Ich halte es für anspruchsvoller eine überzeugende, in sich schlüssige Story in 90-120 Minuten auf den Punkt zu bringen als in 40 Folgen à 50 Minuten. Deshalb haut mich ein genialer Film auch mehr vom Hocker als eine geniale Serie.
 
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Joh1

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Ich wünschte an deine These wäre etwas dran...
Leider setzt sich aber nicht das beste Produkt durch, sondern das am Besten vermarktete. Zwei Dinge die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Schau dir folgende Liste mal an: https://www.boxofficemojo.com/alltime/world/
In den Top 20 sind genau 3 Filme die keine Sequels, Prequels oder Spin-Offs sind (Avatar, Titanic und Frozen). Der Rest ist zig mal aufgewärmter Käse in den Millionen an Werbegeldern gesteckt und mit dem dann irrwitzigerweise Milliarden an Einnahmen generiert werden.
Das ist es was sich durchsetzt. Mit Qualität hat das aber leider nicht mal ansatzweise was zu tun.
Ich stimme der Grundsätzlich zu das sich oft nicht das bessere Produkt durchsetzt.

Aber warum sollte ein Sequel, Prequel etc. Grundsätzlich schlecht sein?

In Hollywood macht man es sich gerade sehr einfach. Anstatt kreativ tätig zu werden und Neues zu produzieren wird eine schon bestehende Story genommen und weitererzählt. Was aus wirtschaftlicher Sicht die einzig logische Entscheidung ist. Erstens spart man Zeit (und Geld), welche sonst in die kreative Entwicklung einer alleinstehenden Idee gesteckt werden müsste. Zweitens geht man kein Risiko ein. Der Profit ist quasi sicher
"Hust" Solo.
 

Winston C

Gloster
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Hollywood ist ja auch nicht die komplette Filmindustrie, gerade Netflix produziert ja selbst sehr viel Content – und da sind schon viele gute Produktionen dabei, was schade wäre, wenn da die eine oder andere einer solchen Regel zum Opfer fallen würde. Aber ich finde, eine solche Schlussfolgerung kann man aus der Ankündigung alleine jetzt noch nicht ziehen, da wird man abwarten müssen.
 

Joh1

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Es wird sich ja scheinbar eh nicht viel ändern da sie die 30% Regel schon so gut wie erfüllt haben.
 

Chakobo

Martini
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Aber warum sollte ein Sequel, Prequel etc. Grundsätzlich schlecht sein?
Habe ich doch schon erläutert. Ich kritisiere nichts grundsätzlich, lediglich die kommerziell ausgeschlachteten Franchises. Alles weitere kannst du ja in meinen anderen Kommentaren nachlesen.
Heißt der nicht Han Solo? Sorry aber ich weiß wirklich nicht was du damit sagen willst.
 

Mure77

Golden Noble
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Demnächst kommt die EU zum Mazda Händler und sagt verkauf mal mehr BMW hier, 30 % sind in Ordnung.

Wo die EU überall mitreden will, freie Wirtschaft ist teilweise auch so ein Mythos.
 

Joh1

Golden Noble
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