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3 deutsche Soldaten in Afganistan getötet

marcozingel

deaktivierter Benutzer
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9.960
DEM kann man(n) nach dem Verlauf dieser "Diskussion" wirklich nur beipflichten;schade wie manche Beiträge in bestimmte (Irr)Richtungen abdriften.

Einen entspannten und gelegentlich nachdenklichen Nachmittag wünscht (SUR) marcozingel.
 

atomfried

Leipziger Reinette
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Deutschland ist im Krieg

ich bin nicht im krieg und ich bin auch deutschland. nur weil manche politiker keine courage haben und meinen wieder aufbauen zu müssen was kollege george kaputt macht, heisst das nicht das sich das land im krieg befindet.
 

Harald909

Prinzenapfel
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Nein, mit "Berufsrisiko" würde ich den Tod bzw. die Verletzungen der deutschen Soldaten nicht einfach kommentieren.

Während es nämlich keine Diskussion darüber gibt, was Feuerwehrleute, Polizisten oder Angehörige der Welthungerhilfe tun, ist das Engagement der Bundeswehr hochumstritten. Hinter dem Tod stehen zwei Fragen: 1. Kann Krieg, kann Militär ein adäquates Mittel der Politik sein? 2. Kann ein Land, können ein Parlament und eine Regierung Soldaten guten Gewissens in eine Region schicken, wo ihnen der Tod droht? Und dürfen Soldaten dort auch töten?

Sie dürfen, so war bisher die Entscheidung. "Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt!" sagte der damalige Verteidungsminister Struck. Der damalige Bundeskanzler Schröder drückte den Einsatz durch die rot-grünen Fraktionen, indem er die Vertrauensfrage damit verband.

Und einfach ist die Situation in Afghanistan nicht. Sie schreit nach schnellen Veränderungen. Militär ist ein Mittel, das schnelle Veränderungen herbeiführen kann (siehe Afghanistan-Krieg 2001/2002, siehe Irak). Empirisch ist aber nicht nachweisbar, dass militärische Mittel eine Veränderung zum Besseren herbeiführen. Ist es dort nun besser als mit der Taliban-Herrschaft? Hm. Nun stagnieren jedenfalls die militärischen Möglichkeiten. Noch mehr Militär? Noch mehr Soldaten? Noch mehr Gewalt? Noch mehr Tod? Und dann wird alles besser?

Aber wird es besser, wenn man die Menschen dort mit den Taliban und den durchgeknallten War-Lords alleine lässt? Nachdem man alles umgeworfen hat! Wie kann man helfen? Kann man ohne militärischen Schutz helfen? Wann überwiegen die Nachteile der militärischen Option die Vorteile?

Der Fehler ist: Die militärische Option wird zu einfach bejaht, andere Mittel und Wege werden vernachlässigt. Würde man das Geld, das Militäreinsätze kosten (und auch der Vorhalt entsprechender Kapazitäten im Inland) anderweitig verwenden, könnte man viele Probleme auf der Welt mit friedlichen Mitteln lösen. Deutschland hatte bis Mitte der 1990er Jahre eine besondere Position: es war für Vermittlung und Diplomatie zuständig, da man davon ausging, die Bundeswehr dürfe nicht im Ausland eingesetzt werden. Das Bundesverfassungsgericht hat dem abgeholfen. Seitdem hat Deutschland auch seine besondere Kompetenz in Sachen friedlicher Konfliktlösung eingebüst. Wir sind "normal" geworden. Schade.

H.
 

SirHenry

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Aber jenseits von politischen Beschlüssen zu Auslandseinsätzen wird niemand bei der BW gezwungen dahin zu gehen (nur mit Extrageld gelockt). Nicht mal Soldat muß in .de werden. In soweit fällt das - auch wenn es zynisch klingen mag - für mich noch unter "Berufsrisiko".

Seh ich genauso. Die Angehörigen der Soldaten tun mir leid, die Soldaten selbst? Naja, jeder muss entscheiden, ob er freiwillig in den Krieg zieht...
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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Hinter dem Tod stehen zwei Fragen: 1. Kann Krieg, kann Militär ein adäquates Mittel der Politik sein? 2. Kann ein Land, können ein Parlament und eine Regierung Soldaten guten Gewissens in eine Region schicken, wo ihnen der Tod droht? Und dürfen Soldaten dort auch töten?
H.

das hatte ich in beitrag 14 zum ausdruck bringen wollen.
 

F2theD

Grahams Jubiläumsapfel
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"Berufsrisiko" gibt es auch für Feuerwehrmänner,Bergleute, Polizisten usw. aber da käme niemand auf die Idee, gleich als erstes nach deren Tod darauf hinzuweisen.
Seh ich ganz anders. Die leute die freiwillig ins Militaer gehen sind dazu da menschen zu toeten, das war deren entscheidung. Dazu ist eine Armee da. Es ist ein Kriegsapparat, und wer sich freiwillig daran beteiligt ist nicht nur selber schuld, sondern unterstuetzt eine unmenschliche sache und dem kann ich nicht nachtrauern. ins Militaer eingezogen zu werden is natuerlich ne andere sache.
 

sirana

Kleiner Weinapfel
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Lol, Alter,

Seitdem ich "WAG THE DOG" gesehen hab glaub ich gar nichts mehr.

Sehr empfehlenswert

jo der film ist echt geil...

aber zum thema tote in afghanistan:

Ich selber habe da so direkt kein Mitleid denn man wird dort ja nicht einfach hingeschickt sondern macht es freiwillig, man weiß wie es da aussieht und man weiß das es eine kriesen region ist.
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Hallo Leute, irgendwie geht's hier gaaaaaanz komisch ab.

Erstmal denke ich, dass "Mitleid" ein ganz falsches Konzept ist. Zum Zweiten bin ich der Ueberzeugung, dass "Mitgefuehl", und zwar mit ALLEN Wesen, ein richtiges, ein gutes Konzept ist.

Vielleicht waer's mal Zeit, das, ueber das, was dort und anderswo Einzelne und Viele erleben, naemlich koerperlich zerrissen zu werden, zerschnitten und zerfetzt, mal so tief wie moeglich zu meditieren. Ueber das Blut, was ploetzlich aus den Loechern in meinem Koerper quillt, ueber die Schmerzen, die mich krampfen und kruemmen lassen, ueber die Gedanken an all das, was ich noch vorhatte ... Mitgefuehl ...

Und dann bitte dieses Mitgefuehl nicht gleichsetzen mit der herrschenden Politik und den Gedanken (oder dem Mangel daran) derer, welche die Politik durch Wahl und aktives Handeln unterstuetzen.


Ich bin in all diesen Fragen hin- und hergerissen. Manchmal denke ich zum Beispiel, die UNO sollte ueberall einmarschieren, wo Frauen beschnitten werden, weil damit "ein Volk" Krieg gegen die Haelfte des Himmels der Bevoelkerung fuehrt. Und was waere wenn ... z.B. die Alliierten (alle ihre hidden agenda mal beiseite) damals nicht eingegriffen haetten etc. etc. Das ist alles fuer mich (Kriegsdienstverweigerer) immer noch eine ungeloeste Frage.

Darum bin ich im Zweifelsfall erstmal dafuer, NICHT zu schiessen, aber ebenso dafuer, jemanden davor zu bewahren, erschossen zu werden. Und ich weiss, dass dies in manchen Situationen wie ein Widerspruch wirken kann oder muss.
 

cdek

Granny Smith
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Der Fehler ist: Die militärische Option wird zu einfach bejaht, andere Mittel und Wege werden vernachlässigt. Würde man das Geld, das Militäreinsätze kosten (und auch der Vorhalt entsprechender Kapazitäten im Inland) anderweitig verwenden, könnte man viele Probleme auf der Welt mit friedlichen Mitteln lösen.
Ich gebe dir Recht. Aber:
Ich bin mir nicht sicher, ob man man freidlichen Mitteln etwas gegen die Taliban hätte ausrichten können.
Ich würde es mir wünschen, aber ich bezweifle es.
Mit Argumenten ist religiösen Fanatikern nur schwer beizukommen.
 

cdek

Granny Smith
Registriert
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Der Fehler ist: Die militärische Option wird zu einfach bejaht, andere Mittel und Wege werden vernachlässigt. Würde man das Geld, das Militäreinsätze kosten (und auch der Vorhalt entsprechender Kapazitäten im Inland) anderweitig verwenden, könnte man viele Probleme auf der Welt mit friedlichen Mitteln lösen.
Ich gebe dir Recht. Aber:
Ich bin mir nicht sicher, ob man man freidlichen Mitteln etwas gegen die Taliban hätte ausrichten können.
Ich würde es mir wünschen, aber ich bezweifle es.
Mit Argumenten ist religiösen Fanatikern nur schwer beizukommen.
 

cdek

Granny Smith
Registriert
23.08.06
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12
Argh, jetzt ist der Post zweimal da! Naja, kein Beinbruch ;)
Und deshalb soll man dann zu Waffen greifen? Super Sache... das ist eine ziemlich dürftige Lösung cdek, findest du nicht?
Ich habe nicht gesagt, dass man zu den Waffen greifen soll. Ich habe gesagt, dass Argumente (oft) nicht fruchten.
Man kann nur hoffen, dass ihre anachronistische Philosophie ausstirbt.
Nun, nicht die beste Lösung, aber man kann abwarten und Tee trinken. Und versuchen die junge Generation aufzuklären, wenn es schon bei den Alten nicht hilft.
 

Blixten

Adams Apfel
Registriert
25.02.06
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517
Seh ich ganz anders. Die leute die freiwillig ins Militaer gehen sind dazu da menschen zu toeten, das war deren entscheidung. Dazu ist eine Armee da. Es ist ein Kriegsapparat, und wer sich freiwillig daran beteiligt ist nicht nur selber schuld, sondern unterstuetzt eine unmenschliche sache und dem kann ich nicht nachtrauern.
Hmm, Apfeltalk bildet:
Mir war bisher völlig unbekannt, dass die deutschen Soldaten, die seit mehr als 10 Jahren im ehemaligen Jugoslawien sind (auch hier, hier und hier) dort die ganze Zeit Menschen töten, ich dachte immer, die seien dazu da, zu verhindern, dass einander hassende Volksgruppen sich gegenseitig umbringen, nun ja.
Dasselbe scheint wohl auch für Dinge wie die Überwachung der Wahlen im Kongo zu gelten, diverse Sanitätseinsätze usw.
Ausserdem hilft die Bundeswehr den Truppen der afrikanischen Union mit Transportleistungen bei deren Eisatz in Dafur (das ist, neben Somalia, so etwas wie das afrikanische Afganistan, nur mit dem Vorteil, dass da keine Deutschen sterben und man sich deshalb damit nicht befassen muss, vielleicht ja ein Modell für Afganistan in einigen Jahren...)

Die Welt da draussen, jenseits von Computer und Onlinezugang ist weit grösser und um einiges zu komplex, um sie mit solchen Totschlagparolen erfassen zu können.
 
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