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Baumanns Renette
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- 08.03.12
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Um eben diesen Spielraum geht es hierbei. Der ist in so vielen Aussagen von zur heutigen Zeit als Visionäre geltenden Menschen vorhanden. Du findest exakt das, wonach Du suchst.Ich sehe da - im Gegensatz zu Dir - wenig Interpretationsspielraum.
Die einzige Passage, die auf ein elektronisches Verfahren zur Software-Übertragung hindeutet, sind irgendwie zwei Sätze:
Den Rest der Rede lamentiert er über die Unfähigkeit von Computer-Händlern Software anzupreisen oder dem Kunden überhaupt irgendwie bei der Entscheidung zu helfen. Und in meiner Interpretation, wenn ich dann mal den Vergleich mit der Musikindustrie mit bewerte, geht es ihm vor Allem und eigentlich auch einzig darum, dem Kunden lediglich eine Testversion auf einfachem Wege zur Verfügung zu stellen, so dass dieser nicht gezwungen ist, die Katze im Sack zu kaufen. Ihm wird auch bereits zur damaligen Zeit bewusst gewesen sein, dass die gesamte Datenmenge kaum über die Telefonleitung in einer komfortablen Zeit hätte übertragen werden können. Aus meiner Sicht geht es ihm, so wie er es auch wortwörtlich sagt, um eine Software-Radio-Station bei der die Kunden bereits im Vorfeld bewerten können und dann ebenso wie bei einem Plattenkauf mit dem bereits gesteckten Ziel in den Laden kommen, oder aber direkt per Telefon bezahlen und dann die Software erhalten. Hier wird auch mir nicht ganz klar, ob er damit dann (höchstwahrscheinlich) den direkten Postversand ohne Umwege über die Regale der Händler gemeint hat, oder ob er wirklich da schon daran geglaubt hat, die zu dieser Zeit gigantische Datenmengen in Form der Vollversion, über die Telefonleitung im Vorfeld bereits übertragen zu haben. Vorstellen kann ich mir das allerdings nicht.Software is information, and information is expressed with a bunch of ones and zeros. Where we’ll be going in translating this stuff electronically on the phone lines. When we want to buy a piece of software we’ll take our ones and zeros … and go directly from computer to Computer
Aus meiner Sicht hat er also lediglich nach einer Möglichkeit für den einfachen Zugriff auf Testsamples gesucht und auch nur darüber gesprochen. Übersetzungsdefizite mal ausgenommen. Im Prinzip hat er damit das Online-Shopping beschrieben, ohne es auch tatsächlich im Sinn zu haben. Sonst doch nicht viel mehr.
Und dann wirkt es im gesamten Kontext für mich halt befremdlich, den heutigen AppStore auf eine Vision (bzw. diese Rede) von 1983 abzustellen und von einem enormen Potential zu sprechen. Und dann auch unabhängig der Tatsache, das Jobs gar keinen AppStore haben wollte, was ja hier bei der Interpretation keine Rolle spielen soll, ist der AppStore aber doch quasi 10 Jahren an der eigentlichen 1983er Vision von Jobs vorbeigesegelt. Hehe....Testversionen, so wie in der Rede gefordert hat Apple doch erst jetzt auf der letzten WWDC angekündigt, oder irre ich da?