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10.5: PDF komprimieren und verschlüsseln!?

quarx

Brauner Matapfel
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Hat die Aktion "PDF-Dokument verschlüsseln" irgendwelche Einstellungsmöglichkeiten?

Ansonsten könnte man natürlich auf die Idee kommen, die Vorschau mit Applescript fernzusteuern. Aber die mangelhafte Skriptfähigkeit des PDF-Druckdialogs schmeißt einem da wohl wieder Knüppel zwischen die Beine. :(
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Die Verschlüsseln-Aktion bietet nur die Eingabe eine Kennworts an. Vorschau ist laut Skripteditor nicht 'skriptbar'.
 

radneuerfinder

Damasonrenette
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Es gibt doch im LeoOtto diesen Knopf "Aufzeichnen". Vielleicht gehts ja damit?
 

quarx

Brauner Matapfel
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@Tekl: Es existiert da nur kein Funktionsverzeichnis, einzelne Grundfunktionen der Vorschau kann man schon scripten. Nur der Druckdialog - insbesondere die Funktionalität "Sichern als PDF" - verschließt sich wohl in allen Applikationen gegenüber Applescript. Ein Zugeständnis an Adobe? GUI-Scripting wie hier kann ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
 

Rastafari

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Wenn man die PDF drucken kann, ist der 'Kopierschutz' ja überflüssig. Man kann einfach in eine neue PDF drucken und dann den Text kopieren.
Aus einem Text, der in Form eines hochaufgelösten Bitmaps (als Bild) gedruckt wird, kopierst du mit Sicherheit keinen Text mehr heraus. Punkt.

Ich würde mir mal das Kommandozeilentool pdftk ansehen.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Aus einem Text, der in Form eines hochaufgelösten Bitmaps (als Bild) gedruckt wird, kopierst du mit Sicherheit keinen Text mehr heraus. Punkt.

Wenn du als Bild druckst, brauchst du auch keinen 'Kopierschutz' mehr, da mann sowieso keinen Text kopieren kann.
 

Rastafari

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Wenn du als Bild druckst, brauchst du auch keinen 'Kopierschutz' mehr, da mann sowieso keinen Text kopieren kann.
Schon mal bemerkt, dass man entsprechend geschützte Dokumente nicht als neues PDF speichern kann? (Die entsprechende Option ist abgeblendet...)
Du kannst entweder nur als Bild drucken, oder aber hochauflösend in ein PostScript-File, welches sich nur ausdrucken, aber nicht in ein PDF umwandeln lässt.
Du hast ja nette Ideen, aber funktionieren müssten sie halt. So schlau wie du sind die Leute bei Adope nämlich schon vor 10 Jahren gewesen.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Ich hab's gerade mit Leopard getestet. PDF aus Safari mit Kopierschutz (also nicht komplett geschützt) gedruckt. Kopieren in Vorschau verlangt das Passwort. Nun gehe ich auf Drucken und unten wähle links "Als PDF sichern ...". Die gesicherte PDF öffne ich in Vorschau und ich kann dort ohne Kennworteingabe den Text kopieren. Das mit der PS-Datei ist nur eine künstliche Beschränkung. Mit Ghostscript komme ich ohne Probleme an den Text, übrigens auch bei der kopiergeschützten PDF. Wie gesagt, es geht um PDFs, wo nur das Kopieren verhindert werden soll, nicht das Drucken.

Adobe war früher sogar so schlau, dass man mit Acrobat die Schriften aus PDF-Dokumenten 1:1 rausklauen konnte, da sie einfach in einen temporären Ordner gelegt wurden. Leider sind die Leute bei Adobe aber nicht so schlau, Programme zu entwickeln, die stabil laufen. CS3 kackt alle Nase lang ab.
 

El Libero

Ontario
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Danke für Eure Hints! Ich hätte nie gedacht, dass so eine hitzige Diskussion entstehen würde.

Auch denke ich nicht, dass einer unserer Kunden einen solchen Aufwand betreiben wird, um einen Text zu kopieren. Da lassen sie lieber die Sekretärin tippen oder die Finger davon.
 

Rastafari

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Ich hab's gerade mit Leopard getestet. PDF aus Safari mit Kopierschutz (also nicht komplett geschützt) gedruckt. Kopieren in Vorschau verlangt das Passwort. Nun gehe ich auf Drucken und unten wähle links "Als PDF sichern ...".
Mag ein weiterer Bug in Leo sein. Adobe wird mit Sicherheit reagieren und Apple wirds zügig abstellen, genau wie bei Tiger auch schon mal (bei 10.4.3 war das, wenn ich mich recht erinnere).
Das wird bald wieder so aussehen wie im Anhang zu sehen.

Das mit der PS-Datei ist nur eine künstliche Beschränkung.
Alle Beschränkungen sind "künstlicher" Natur. Und?

Mit Ghostscript komme ich ohne Probleme an den Text, ...
Das ist definitiv falsch:
Code:
################################################ 
[COLOR="Blue"]GPL Ghostscript 8.61[/COLOR] (2007-11-21)
Copyright (C) 2007 Artifex Software, Inc.  All rights reserved.
This software comes with NO WARRANTY: see the file PUBLIC for details.
[COLOR="Blue"]This PostScript file was created from an encrypted PDF file.
Redistilling encrypted PDF is not permitted.[/COLOR] 
Unrecoverable error: undefined in eexec
Operand stack:
....

######################################################

[COLOR="Blue"]AFPL Ghostscript 8.51[/COLOR] (2005-04-18)
Copyright (C) 2005 artofcode LLC, Benicia, CA.  All rights reserved.
This software comes with NO WARRANTY: see the file PUBLIC for details.
[COLOR="Blue"]This PostScript file was created from an encrypted PDF file.
Redistilling encrypted PDF is not permitted.[/COLOR] 
Error: /undefined in --get--
Operand stack:
....
Current allocation mode is local
Last OS error: 2
AFPL Ghostscript 8.51: Unrecoverable error, exit code 1

Processing complete.
Elapsed time = 1.1 sec.

########################################
...übrigens auch bei der kopiergeschützten PDF.
Dass ein Zugriff auf den Text direkt aus der PDF-Datei heraus in der aktuellen GS-Distribution wieder mal möglich ist, ist ein wiederholter klarer Lizenzbruch, der der OpenSource-Gemeinde noch sehr teuer zu stehen kommen kann. Man hat im Hause Artifex schon früher mal sehr unangenehme Post von Adobes Rechtsabteilung deshalb bekommen.
Das wird ganz sicher ebenfalls keinen langen Bestand haben.

So schlau sind die Adobe Leute nämlich dann doch, dass sie den Vertrieb von GPL Ghostscript von heute auf morgen per Gerichtsbeschluss verbieten können. Mal sehen was die "Linus Torwand"-Fangemeinde dann macht, wenn Ghostscript und alle sich daraus ableitenden Komponenten (wie CUPS) aus allen GPL-Distributionen zurückgezogen werden müssen und damit mit keinem Linux mehr auf legalem Weg gedruckt werden kann. Wer über SCO noch herzlich gelacht hat, dem wird beim Wegfall der gesamten PostScript-Architektur der Kinnladen runterfallen.
Du kannst dich also wirklich freuen, dass GS schon wieder mal das "kann", was er nicht können darf. Sobald es Adobe sauer aufstösst und das nicht sofort abgestellt wird, ist das ohne Zweifel das endgültige juristische Ende des gesamten GPL-Ghostscript-Projekts, möglicherweise sogar das Ende der gesamten FSF.

Adobe war früher sogar so schlau, dass man mit Acrobat die Schriften aus PDF-Dokumenten 1:1 rausklauen konnte, da sie einfach in einen temporären Ordner gelegt wurden.
Das geht auch ganz ohne Acrobat. Inwiefern allerdings eine Zeichenuntergruppe für irgendwas verwendbar sein soll, das über die Darstellung dieses einen Dokuments hinausgeht, verschliesst sich mir leider.

Adobe hat übrigens nicht das geringste dagegen, dass du Schriften aus PDF extrahierst, auch wenn Acrobat-Produkte das selbst einfach nur nicht anbieten. Es liegt schliesslich im Ermessen der Schriftenanbieter selbst, das Einbetten in PDF gänzlich zu verhindern.

Leider sind die Leute bei Adobe aber nicht so schlau, Programme zu entwickeln, die stabil laufen. CS3 kackt alle Nase lang ab.
Sie sind immerhin schlau genug, um in dir das Interesse an der CS4 nicht verkommen zu lassen.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Mag ein weiterer Bug in Leo sein. Adobe wird mit Sicherheit reagieren und Apple wirds zügig abstellen, genau wie bei Tiger auch schon mal (bei 10.4.3 war das, wenn ich mich recht erinnere).
Das wird bald wieder so aussehen wie im Anhang zu sehen.

Aha, wusste ich nicht, bestärkt mich aber in meiner folgenden Aussage ...

Alle Beschränkungen sind "künstlicher" Natur. Und?

Nun, das ist kein Sicherheitsfeature, welches irgendwie kryptologisch umgesetzt wurde, sondern die PDF verarbeitende Anwendung sollte das Schutz-Attribut berücksichtigen. Adobe hat aber technisch nichts im PDF-Format implementiert, dass es einfach umgangen werden kann.

Das ist definitiv falsch:

...

Dass ein Zugriff auf den Text direkt aus der PDF-Datei heraus in der aktuellen GS-Distribution wieder mal möglich ist, ist ein wiederholter klarer Lizenzbruch, der der OpenSource-Gemeinde noch sehr teuer zu stehen kommen kann. Man hat im Hause Artifex schon früher mal sehr unangenehme Post von Adobes Rechtsabteilung deshalb bekommen.
Das wird ganz sicher ebenfalls keinen langen Bestand haben.

Nun, ich habe dein erwähntes GS 8.61 verwendet. Ich habe auch nicht redistilliert, sondern einfach die 'geschützte' PDF in GSView geöffnet. Nachdem man die Textsuche ausgeführt hat, ist man wie bei normalen PDFs in der Lage Text zu markieren und zu kopieren.

Sobald es Adobe sauer aufstösst und das nicht sofort abgestellt wird, ist das ohne Zweifel das endgültige juristische Ende des gesamten GPL-Ghostscript-Projekts, möglicherweise sogar das Ende der gesamten FSF.

Die PDF-Spezifikation ist offen und danach richtet sich GhostScript. Adobe kann nicht vorschreiben, wie die Spezifikation zu interpretieren ist. Von einem bösen Brief an Artifex habe ich nie was gehört, und kann da spontan auch nichts finden.

Das geht auch ganz ohne Acrobat. Inwiefern allerdings eine Zeichenuntergruppe für irgendwas verwendbar sein soll, das über die Darstellung dieses einen Dokuments hinausgeht, verschliesst sich mir leider.

Ok, Zeichenuntergruppen verursachen natürlich Handarbeit in einem Fonteditor. Zu Acrobat-3-Zeiten waren Schriften aber oft komplett eingebettet. Namhafte Schriftenhändler hatten damals Schriftproben als PDF-Datei online gestellt und mit Acrobat landeten die Schriftdateien direkt in ein Temp-Verzeichnis, wo man die sich nur rauspicken musste.

Adobe hat übrigens nicht das geringste dagegen, dass du Schriften aus PDF extrahierst, auch wenn Acrobat-Produkte das selbst einfach nur nicht anbieten. Es liegt schliesslich im Ermessen der Schriftenanbieter selbst, das Einbetten in PDF gänzlich zu verhindern

Mit den verfügbaren Tricks kommst du aber nicht mehr an die Original-Outline-Datei, nicht das dass jetzt ein Problem wäre.

Sie sind immerhin schlau genug, um in dir das Interesse an der CS4 nicht verkommen zu lassen.
Allerdings habe ich Interesse, und zwar in der Hoffnung, dass alte Qualität wiederkehrt. Zu Photoshop gibt es leider keine wirkliche Alternative und auch Illustrator hat keinen richtigen Gegenspieler mehr. Photoshop ist dabei noch das erträglichste Programm von CS3.
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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...sondern die PDF verarbeitende Anwendung sollte das Schutz-Attribut berücksichtigen.
Von "soll" ist keine Rede. Das ist zwingende Pflicht.

Adobe hat aber technisch nichts im PDF-Format implementiert, dass es einfach umgangen werden kann.
Das wäre auch logisch völlig unmöglich, das auf technischem Weg unumgehbar zu machen.

Die PDF-Spezifikation ist offen und danach richtet sich GhostScript.
Sie ist veröffentlicht, aber deshalb noch lange nicht "offen".

Adobe kann nicht vorschreiben, wie die Spezifikation zu interpretieren ist.
Wie bitte? Ich hoffe das hätte ein Scherz sein sollen.
Was gibt es denn an so klipp und klaren Anforderungen zu "interpretieren"?
1.5 Intellectual Property

The general idea of using an interchange format for
electronic documents is in the public domain.
Anyone is free to devise a set of unique data
structures and operators that define an interchange
format for electronic documents.
However, Adobe Systems Incorporated owns the copyright
for the particular data structures and operators

and the written specification constituting the interchange format
called the Portable Document Format.

Thus, these elements of the Portable Document Format
may not be copied without Adobe’s permission.

Adobe will enforce its copyright.
Adobe’s intention is to maintain the integrity of the
Portable Document Format standard. This enables the
public to distinguish between the Portable Document Format
and other interchange formats for electronic documents.
However, Adobe desires to promote the use of the Portable
Document Format for information interchange among diverse
products and applications.
Accordingly, Adobe gives anyone copyright permission,
subject to the conditions stated below
, to:

• Prepare files whose content conforms to the Portable Document Format

• Write drivers and applications that produce output represented in the Portable
Document Format

• Write software that accepts input in the form of the Portable Document Format
and displays, prints, or otherwise interprets the contents

• Copy Adobe’s copyrighted list of data structures and operators, as well as the
example code and PostScript language function definitions in the written
specification, to the extent necessary to use the Portable Document Format for
the purposes above

The conditions of such copyright permission are:

Authors of software that accepts input in the form
of the Portable Document Format must make reasonable efforts
to ensure that the software they create respects the access permissions
and permissions controls listed in
Table 3.20 of this specification,
to the extent that they are used in any particular document.
These access permissions express the rights that the document’s author
has granted to users of the document. It is the responsibility of
Portable Document Format consumer software to respect the author’s intent.


• Anyone who uses the copyrighted list of data structures and operators, as stated
above, must include an appropriate copyright notice.​
<Adobe PDF Reference, fifth edition, page 7>

Was gibt es da bitteschön in Frage zu stellen?
Es gibt genau diese ZWEI klaren Forderungen.
Wer sich (vorsätzlich oder grob fahrlässig) nicht daran hält, der hat gar keine Erlaubnis, dieses Dateiformat zu verwenden: Urheberrechtsverletzung, Punkt.
Und im Wiederholungsfall zieht die Ausrede mit dem "unentdeckten Bug" nicht mehr besonders gut vor dem Kadi.

Ok, Zeichenuntergruppen verursachen natürlich Handarbeit in einem Fonteditor.
Ja klar, du musst ja nur all die Zeichen selber frei dazuerfinden, die dir fehlen.... originelle Methode.

Namhafte Schriftenhändler hatten damals Schriftproben als PDF-Datei online gestellt und mit Acrobat landeten die Schriftdateien direkt in ein Temp-Verzeichnis, wo man die sich nur rauspicken musste.
Schriftenhersteller verkaufen Lizenzen, keine Dateien.
Auch schon vor der PDF-Ära waren alle möglichen Fontdateien kinderleicht zu haben, die Hersteller brachten die Dateien zusammen mit EPS-Bögen grosszügig unter die Leute um sie zu verkaufen. Sie aus einem PS-Stream zu extrahieren ist ausserdem noch sehr viel einfacher als bei PDF.

Mit den verfügbaren Tricks kommst du aber nicht mehr an die Original-Outline-Datei,
Ach nein? Es genügt also nicht, den entsprechenden Part aus einem Druckjob einfach rauszukopieren, wirklich nicht?
Na, dann habe ich das vermutlich auch noch nieeeee gemacht. :)
 

crossinger

Doppelter Melonenapfel
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Es gibt genau diese ZWEI klaren Forderungen.
Wer sich (vorsätzlich oder grob fahrlässig) nicht daran hält, der hat gar keine Erlaubnis, dieses Dateiformat zu verwenden: Urheberrechtsverletzung, Punkt.

Auch wenn wir uns jetzt recht weit von der ursprünglichen Frage entfernen. Ich habe euren "Disput" jetzt aufmerksam mitgelesen und stimme Dir (Rastafari) zwar im Prinzip zu, aber: Mit der Veröffentlichung des PDF Formats hat Adobe selbst ja die Büchse der Pandora geöffnet. Ich erinnere mich noch an die Anfänge von Ghostscript, wo man eine kleine Zusatzdatei nutzen konnte, um freien Zugriff auf alle PDFs zu bekommen.

Das Format "PDF" ist offen und dokumentiert, mit Ghostscript liegt ein exzellenter Interpreter im Quelltext vor. Selbst wenn man Artifex dafür heranziehen kann: wenn irgendjemand auf der Welt einen decrypter bastelt und eine passende Version von Ghostscript auf der Insel Tuvalu hostet, dann war's das! 2 Minuten Google und Du hast das Programm. Oder noch einfacher: Du sicherst Dir einen Zustand von Mac OS X 10.5.1 (oder 10.4.3) und Du kannst jederzeit darauf zugreifen.

In der Windowswelt ist das ja noch extremer: Da wird ja die russische Firma Elcom mittlerweile offiziell als "Gold Partner" für Softwareentwicklung von Microsoft unterstützt. Vermutlich sehr zum Mißfallen von Adobe!

Um da den Deckel wieder draufzubekommen, müßte Adobe vermutlich so etwas wie "PDF2" bringen.

*J*
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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Mit der Veröffentlichung des PDF Formats hat Adobe selbst ja die Büchse der Pandora geöffnet.
Wer etwas veröffentlicht, hat damit noch lange nicht seine Rechte daran abgetreten oder aufgegeben.

Ich erinnere mich noch an die Anfänge von Ghostscript, wo man eine kleine Zusatzdatei nutzen konnte, um freien Zugriff auf alle PDFs zu bekommen.
Der Encryption-Hack, der aufgrund des Zugangs zur 128-bit Verschlüsselung nicht offiziell ausserhalb der USA vertrieben werden durfte (Exportverbot), machte es nur möglich, überhaupt mit diesen Funktionen arbeiten zu können. Einen völlig ungehinderten Zugang zu verschlüsseltem PDF bot er zu keinem Zeitpunkt.

Das Format "PDF" ist offen und dokumentiert, mit Ghostscript liegt ein exzellenter Interpreter im Quelltext vor.
Mit dem augenzwinkernden Segen von Adobe, was gerne vergessen wird.
Der Ghostscript-Erschaffer und Aladdin-Boss, Dr. "L" Peter Deutsch, war nämlich ein Adobe-Mitarbeiter der ersten Stunde, seit er zusammen mit John Warnock und Chuck Geschke vom Xerox PARC wegging, um Adobe zu gründen.
Dieser massgebliche Mitentwickler der PS-Interpretersprache ist nicht irgendwer, sondern eine der Personen, die in der PostScript-Referenz als helfende Hand im Colophon persönlich erwähnt werden. Sein ursprünglich in Form einer Stiftung als reines Lehr- und Studienobjekt für seine Alma Mater gedachtes Werk erfuhr zu jedem Zeitpunkt grosszügige finanzielle, logistische und technische Unterstützung aus dem "Stammhaus" Adobe - und natürlich auch von deren Konzernmutter Apple.

wird ja die russische Firma Elcom mittlerweile offiziell als "Gold Partner" für Softwareentwicklung von Microsoft unterstützt. Vermutlich sehr zum Mißfallen von Adobe!
Ganz im Gegenteil. Elcomsoft ist sehr zahm geworden und folgt brav den Wünschen der Adobe-Firmenleitung, seit man ihren Gründer Skylarov wegen diverser DMCA-Verstösse in Haft nehmen und bearbeiten liess. Die Androhung von 15 Jahren amerikanischem Staatsgefängnis zeigen durchaus Wirkung. Elcomsoft vertreibt seinen eBook-Crack nämlich nicht mehr, auch nicht in Tuvalu.

(Diese Form der "Unterstützung" hat übrigens etwa den gleichen Stellenwert wie eine Laudatio in der Bäckerblume. Microsoft hält es da wie die Mormonen, die sind heute noch stolze Partner von Firmen, die schon Ende der 80er wieder Pleite waren. Wenn man nur irgendwo sein Logo unterbringen kann, dann sind die Lausbuben aus Seattle sofort für jeden absurden Witz zu haben. Ein "offizieller Partner" von Microsoft zu sein ist etwa so viel wert wie einem Donald Rumsfeld mal die Hand geschüttelt zu haben. Solche Partnerschaften enden nicht selten an einem sehr kurzen Strick um den Hals.)
 
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crossinger

Doppelter Melonenapfel
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Mit dem augenzwinkernden Segen von Adobe, was gerne vergessen wird.

Was ich an dieser Stelle eigentlich sagen wollte: Was einmal "im Netz" ist, wird man auch nicht wieder los - auch nicht mit Strafandrohung. Bestes Beispiel ist der DeCSS-Quellcode. Im Prinzip war's das für die DVD-Industrie! Die können einpacken oder auf bessere Zeiten mit BluRay hoffen. Aber DeCSS kriegen sie nicht mehr aus der Welt.

Meinen Dank für die anderen Ausführungen hast du ja schon! ;)

*J*
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Leider ist mein Englisch nicht so gut, dass ich den Lizenztext wasserdicht verstehe. Von Linzenzrecht selber habe ich auch nicht viel Ahnung. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man rechtlich durchsetzen möchte, wenn jemand ein offen gelegtes Dateiformat interpretiert und dabei einige Features des Formats nicht berücksichtigt. Ghostscript hat ja lange nur einen Teil der Spezifikation erfüllt, hat Adobe denen deshalb ans Bein gepisst. In unserem konkreten Fall sieht die Lage ja auch nicht so klar aus. Vermutlich hält sich Ghostscript an Adobes Vorgaben, da der Text in GSView ja mittels pstotext extrahiert wird, was nicht von Artifex stammt. Keines der Programme verletzt für sich Adobes Vorgabe, erst das Zusammenspiel verschiedener Programme führt zu dem Problem. Was unternimmt Adobe eigentlich gegen die Hersteller von OCR-Software? Die bietet ja explizit an Text zu extrahieren.

Dieser Linzenz-Disput hin oder her. Eine PDF-Datei, wo nur das Kopieren unterbunden wird ist faktisch nicht geschützt. Wer Google bedienen kann, weiß wie er an den Text kommt, es gibt viele legale Wege.

Das wäre auch logisch völlig unmöglich, das auf technischem Weg unumgehbar zu machen.

Das ist klar, aber es gibt sicher besser Wege als ein simples Attribut. Man hätte es auch so entwickeln können, dass das Passwort einfach nötig ist, um an den Text zu kommen.

Mit dem augenzwinkernden Segen von Adobe, was gerne vergessen wird.
Der Ghostscript-Erschaffer und Aladdin-Boss, Dr. "L" Peter Deutsch, war nämlich ein Adobe-Mitarbeiter der ersten Stunde, seit er zusammen mit John Warnock und Chuck Geschke vom Xerox PARC wegging, um Adobe zu gründen.

Hast du Quellen für diese Information? Laut seiner eignen Aussage hat L. Peter Deutsch von 1981 bis 1986 sich bei Xerox um Smalltalk gekümmert und nicht um InterPress. Daran arbeiteten unter anderem John Warnock und Chuck Geschke. Aobe wurde 1982 gegründet und Postscript 1984 vorgestellt. Zu der Zeit war L. Peter Deutsch noch bei Xerox. Laut der Aussage von L. Peter Deutsch hatte er bei Beginn der Entwicklung von Ghostscript auch kaum Ahnung von Grafik, sondern hauptsächlich von Porgrammiersprachen. Nach Xerox arbeitet er ja auch noch längere Zeit bei ParcPlace, welche als Abspaltung von Xerox Parc Smalltalk zu VisualWorks weiterentwickelten.

Ja klar, du musst ja nur all die Zeichen selber frei dazuerfinden, die dir fehlen.... originelle Methode.

Wenn jetzt ein paar Sonderzeichen fehlen, ist das für die Leute, die unbedingt so eine Schrift haben wollen sicherlich verschmerzlich. Einige Corporate Schriften von großen Konzernen sind so im Umlauf geraten.
 

Rastafari

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Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie man rechtlich durchsetzen möchte, wenn jemand ein offen gelegtes Dateiformat interpretiert und dabei einige Features des Formats nicht berücksichtigt.
Es handelt sich nicht um irgendein Feature. Es ist die EINZIGE Funktionalitätsbedingung, die zur Erteilung der Lizenz gestellt wird.

Vermutlich hält sich Ghostscript an Adobes Vorgaben, da der Text in GSView ja mittels pstotext extrahiert wird, was nicht von Artifex stammt.
Das darf gar nicht erst möglich sein.

Keines der Programme verletzt für sich Adobes Vorgabe, erst das Zusammenspiel verschiedener Programme führt zu dem Problem.
Die "pdf consuming application" ist der Ghostscript-Interpreter und der hat dafür Sorge zu tragen.

Was unternimmt Adobe eigentlich gegen die Hersteller von OCR-Software? Die bietet ja explizit an Text zu extrahieren.
Nein, die bietet an, Text aus Bildern zu rekonstruieren.
Und die kann das auch nur, wenn sie an die entsprechenden Bilddaten auch herankommt.

Wer Google bedienen kann, weiß wie er an den Text kommt, es gibt viele legale Wege.
Du wirst bei Google feststellen, dass diese Texte zur Kopie völlig unbrauchbar sind und nur Garbage liefern. Es geht ja auch gar nicht um einen generellen Zugriffsschutz, sondern nur um das kopieren direkt aus der verarbeitenden Applikation heraus. Selbstverständlich kann auch niemand verhindern dass du den ganzen Text einfach abtippst und so eine manuelle Kopie erstellst. Es geht nur darum dafür zu sorgen, dass du eine angefertigte Kopie nicht mitsamt der gestalterischen Aspekte in anderen Dokumenten weiterverwursten kannst, und das schon gar nie nicht automatisiert. Es geht nur darum, die "Copy and Paste" Unsitte einzuschränken.

Das ist klar, aber es gibt sicher besser Wege als ein simples Attribut. Man hätte es auch so entwickeln können, dass das Passwort einfach nötig ist, um an den Text zu kommen.
Das gibt es doch. Was du meinst, nennt sich "Owner Password" und ist zu jedem öffnen der Datei erforderlich. (Ghostscript kann das auch nicht umgehen). Das "User Password" dagegen soll nur die Wünsche des Autoren zur weiteren Verwendbarkeit der Datei und der darin verwendeten Elemente durchsetzen.

hat L. Peter Deutsch von 1981 bis 1986 sich bei Xerox um Smalltalk gekümmert und nicht um InterPress. Daran arbeiteten unter anderem John Warnock und Chuck Geschke.
Im PARC arbeitete so gut wie jeder "interdisziplinär". Das "Smalltalk System" war ein gemeinschaftlich betriebenes Gruppenprojekt, zu dem viele Einzelkomponenten gehörten, dazu zählte natürlich auch die Druckeransteuerung. Die Programmiersprache Smalltalk ist nur eines der vielen Dinge, die aus diesem Kollektiv hervorgegangen sind, "DiabloTalk" (das spätere PostScript) ein anderes.

Adobe wurde 1982 gegründet und Postscript 1984 vorgestellt. Zu der Zeit war L. Peter Deutsch noch bei Xerox.
Warnock und Geschke verliessen das PARC erst im Juni 1984.
Die Gründung eines eigenen Unternehmens war auch für andere kein Grund, die Arbeit dort an den Nagel zu hängen. Das war nichts besonderes. Auch Larry Tesler ging dort noch jahrelang ein und aus und wurde als Mitarbeiter weitergeführt, als er schon bei Apple zum Multimillionär wurde. Offiziell schon 1980 ausgeschieden, hielt er dort noch um 1986/87 zusammen mit Bob Taylor Präsentationen für die Xerox Geschäftsleitung ab.
(Letzterer "verliess" PARC übrigens auch 1984 - am gleichen Tag wie Warnock und Geschke, zusammen mit Lynn Conway, Dan Ingalls, Warren Teitelman, Jim Mitchell, Chuck Thacker und Butler Lampson.)

Deutsch hat später auch parallel zu seiner Arbeit fürs PARC einen "Vollzeitjob" bei Sun erledigt, wo er an der Gestaltung von NeWS ("Display-PostScript") mitgearbeitet hat. Zwei- und Dreigleisig zu fahren ist für manche halt doch machbar. Auch wenn man sich da eigentlich nur fragt, wie das denn geht. :)

Laut der Aussage von L. Peter Deutsch hatte er bei Beginn der Entwicklung von Ghostscript auch kaum Ahnung von Grafik, sondern hauptsächlich von Porgrammiersprachen.
PostScript ist ja auch in erster Linie eine Programmiersprache. Dass dabei Grafiken rauskommen, eher ein praktischer Seiteneffekt. :)
Seine "grafischen" Sporen hat er sich wohl beim legendären Spiel "Spacewar" geholt:
"The programming of the thing was a remarkable tour de forge, because the machine did not have a multiply or divide. The way that the outline of the spaceship was rotated was by compiling a special-purpose program. Nice programming trick. Spacewar was not an outgrowth of any work on computer-graphics, but it may have inspired some of it."
[LPD, 1973]

Wenn jetzt ein paar Sonderzeichen fehlen, ist das für die Leute, die unbedingt so eine Schrift haben wollen sicherlich verschmerzlich. Einige Corporate Schriften von großen Konzernen sind so im Umlauf geraten.
Wer Schriften von anderen "klauen" will, scannt sie zur Not einfach ein und zeichnet sie nach. So entstanden auch die Hershey-Fonts, oder auch die Firma Monotype und "ihre" Arial.
 

Tekl

Fairs Vortrefflicher
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Beiträge
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Das darf gar nicht erst möglich sein.
Ist es aber und seit ich Ghostscript/GSView kenne (ab 5.x) ist das schon so.

Nein, die bietet an, Text aus Bildern zu rekonstruieren.
Und die kann das auch nur, wenn sie an die entsprechenden Bilddaten auch herankommt.
Die PDFs werden vorher natürlich als Bilder gerendert.

Kannst du mir mal deine Quellen nennen? Zu DiabloTalk als Vorgänger von Postscript kann ich nichts finden, wohl aber InterPress. Auch dass LPD angeblich an NeWS (laut Wikipedia unabhängig von Display Postscript) beteiligt war, kann ich nicht nachvollziehen. Das Interview widerspricht eigentlich der Aussage, Deutsch wäre bei Parc auch großartig an InterPress beteiligt gewesen. Als er das Ghostscript begann hatte er quasi nur Ahnung von Programmiersprachen und sah 2D-Grafik als Herausforderung.
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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Zu DiabloTalk als Vorgänger von Postscript kann ich nichts finden, wohl aber InterPress.
Dann verkaufte Apple seine ersten LaserWriter (den LW, den LW Plus, den LW II NT und den LW II NTX) wohl mit eingebautem Interpress, oder wie?
Wenn du dir ein Originalhandbuch dieser Druckerserien ansiehst, wirst du dort nachlesen können was es mit "DiabloTalk" auf sich hat. Und du wirst feststellen, dass der Namensbestandteil "PostScript" damals noch gar nicht verwendet wurde - weil dieses Produktlabel erst später entstand.
Der Diablo 630 war der meistverkaufte Drucker in "Script" Qualität der 70er und beginnenden 80er Jahre, hergestellt von einer Tochter der Xerox-Gruppe. Vor dem Erscheinen der HP LaserJets am Markt war "Diablo-kompatibel" der Standard zur Druckerkommunikation schlechthin. Dazu konntest du nichts finden?

Auch dass LPD angeblich an NeWS (laut Wikipedia unabhängig von Display Postscript) beteiligt war
Das "Display Postscript" stand absichtlich in Anführungszeichen. Die Funktion der Sun-Variante davon ist prinzipiell die gleiche wie bei den anderen Anbietern.

Hinter vorgehaltener Hand nannte man in gewissen Kreisen dieses System "FTK", später tauchte dieses Kürzel auch verschiedentlich in eMail-Protokollen auf, die im Microsoft Antitrust-Verfahren offengelegt wurden. Das stand ganz offenkundig pauschal für "Sun Computer" - so wie "Maxwell" für Max Strauss. Das kommt angeblich von einem Ausspruch eines Honeywell-Vertreters, der dazu mal "polically incorrect" die Phrase benutzt haben soll:
"Made from a Kraut, for a Kraut. That's remarkable News?"
Wie hat er das wohl nur gemeint, wie würdest du das interpretieren?
Ich möchte diesen ultrapatriotisch angehauchten Flachköpper jedenfalls mal nicht deuten.

Das Interview widerspricht eigentlich der Aussage, Deutsch wäre bei Parc auch großartig an InterPress beteiligt gewesen.
Deutsch war massgeblicher Entwickler von InterLisp. Woher kommt wohl der ähnliche Name, hat es vielleicht was damit zu tun? Ob die verwendeten Forth-Interpreter für JAM und IP wohl auf einer von Deutschs Lisp-Maschinen entstanden, bevor man sie später in Hardware gegossen hat? Was meinst du: hatten Warnock, Sproull, Lampson und Brotz wohl an Lufthardware gearbeitet?
Und einfach mal so aus dem Nichts heraus einen Interpreter für eine neue Sprache programmiert, ganz ohne die Erfahrung eines Geeks, der für sowas der Spezialist schlechthin im Haus war?

Als er das Ghostscript begann hatte er quasi nur Ahnung von Programmiersprachen und sah 2D-Grafik als Herausforderung.
Den Bildern an der Wand nach zu urteilen könnte das sogar stimmen.