Der Mann hinter Apples Design

Felix Rieseberg

̈Öhringer Blutstreifling
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Irgendjemand hat ihn erfunden. Und die Rede ist nicht von Steve Jobs, der schon ohnehin als Halbgott verehrt wird. Die Rede ist von der einen Person, die sich irgendwann an den Zeichentisch gesetzt und den eigentlichen iPod entworfen hat.
Diese Person, die in jeder Bar der Welt einen passenden Anmachspruch parat hat (»Hey, ich hab den iPod erfunden«) ist Jonathan Ive. Er hat jedoch nicht nur den iPod entworfen, sondern praktisch jedes bedeutendere Appleprodukt seit dem iMac G3. Noch heute wird der iMac G3 von vielen Menschen als der »ürsprüngliche« iMac betitelt, da er mit seinem ausfallenden Design ein Umdenken in der Computerwelt hervorbrachte - die grauen Klötze auf den Schreibtischen wurden semitransparent, bunt, formschön und irgendwie cool. Seit dem G3 ist bei Apple einiges geschehen - Jon kann in seinem Portfolio stolz den bereits erwähnten iPod, die Cinema Displays, den xServe, den G4 Cube, den Mac Pro und letztendlich das iPhone auflisten. Nein, die Liste ist nicht vollständig. Und ja, die eigentliche Liste deckt sich mit der Produktreihe Apples. Denn mit der Rückkehr Steve Jobs zu Apple im Jahre 1997 wurde Jon zum »Senior Vice President« des Designs ernannt.

Doch wer ist dieser Mann, der es wirklich schafft, ein »Wow« aus seinen Kunden herauszulocken? Zunächst einmal führt Jon ein fast paranoid behütetes Privatleben - er gibt gerne und oft Interviews, sein genaus Geburtsdatum jedoch hat er nicht einmal Apple verraten, so dass man leider schon in diversen Publikationen darauf verzichten musste.
Einiges ist jedoch bekannt: Jon wuchs in einem kleinen Vorort namens Chingford im Londoner Osten auf, wo sein Vater als Silberschmied arbeitete. Er selbst erzählt oft davon, dass er schon als Kind von der Form verschiedener Dinge fasziniert war und sie ebenso gerne und passioniert veränderte. Dies führte ohne Umwege an die Uni, wo er Kunst und Industriedesign studierte und mit Bestnoten abschloss. Als Abschlussprodukt hat er eine Alternative zum modernen Geldsystem entwickelt - eine Mischung aus Steinen und Murmeln. Auch wenn diese Idee nicht wirklich der Genialität seiner späteren Schöpfungen entsprach, ließ sich schon erkennen, was der junge Jon wohl später mit Apple anfangen würde, denn er gründete ein Designstudio - mit dem Namen »Tangerine«, eine der Farben, die der iMac später tragen würde.

Nun begann Jon seine Begabung für Geld zu verkaufen - er entwarf Toiletten, logischerweise ebenfalls schneeweiß. In 1992 war Apple jedoch als Kunde so wichtig geworden, dass Jon mit seinem Studio nach Cupertino zu Apples Hauptsitz zog, um dort dauerhaftes Mitglied des Apple-Designteams zu werden. Dieses brauchte dringend Verstärkung - es hatte gerade erst zwei unfassbare Pleiten hinter sich - der Newton mag ja noch heute halbwegs bekannt zu sein (Zumindest unter Applefans), aber nur die wenigsten erinnern sich wohl noch an die Apple Digitalkamera. Es ging steil bergab mit Apple - bis Steve Jobs wiederauferstand und ein weiteres Ostern zelebrierte, mit Jonathan an seiner Seite.


Seit diesem Tag nam der Lauf der Dinge seinen bekannten Weg, inklusive ausflippenden Menschen, die in ganz Amerika vor Apple Stores campen. Wegen einem kleinen Ding, das Jon entworfen hat. Übrigens: Jon lebt für seine Verhältnisse bescheiden in einem Häuschen in San Francisco und hat dort zwei Söhne. Der einzige bekannte Luxus, den er sich gegönnt hat ist ein Aston Martin - vermutlich wegen der Form.
 

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yoshi007

Manks Küchenapfel
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Klasse Artikel!!
Bisher habe ich nur seinen Namen gehört, aber hier wird der iPod-Man ja sehr gut dargestellt.
 

Juni884

Gast
Schöner Artikel und ich finde es gut, wenn Menschen ihre Leidenschaft in den Beruf bringen können und sich so ihre Träume erfüllen.
 

LoA

Auralia
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Sehr schöner Artikel über den Mann, der mit Steve das Unternehmen rettete. Für mich ist Jon die einzige Option für die Nachfolge von Steve als CEO - auch, wenn er mit der Software nichts am Hut hat.

PS: Alle, die noch einige weiterführende Infos und eine Kompaktfassung dieses Beitrags haben möchten, können sich die Folie im Anhang (stammt aus einem meiner Referate aus der 11. Klasse) anschauen.;) Keine Panik: Es ist nicht so viel Text!
 

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Sigur

Adams Parmäne
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schöner artikel, wenn da nicht die ganzen rechtschreibfehler wären. seit dem neuen design, sehe ich in den artikeln extrem viele rechtschreibfehler...
 

Hobbes_

Gast
schöner artikel, wenn da nicht die ganzen rechtschreibfehler wären. seit dem neuen design, sehe ich in den artikeln extrem viele rechtschreibfehler...

Es bräuchte also ein grösseres Korrektorat :)

Sehe ich in Dir einen Freiwilligen?

Bezüglich Orthographie: Noch gehören Majuskel mit dazu :)
 

Sigur

Adams Parmäne
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Es bräuchte also ein grösseres Korrektorat :)

Sehe ich in Dir einen Freiwilligen?

Bezüglich Orthographie: Noch gehören Majuskel mit dazu :)

wo müsste ich mich denn melden, würde ich mich melden wollen?
 

JackRyan

Freiherr von Berlepsch
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Super Artikel! Den Mann kannte ich noch gar nicht ;)

Mario
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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Herrn Ive gebuehrt in der Tat die groesste Aufmerksamkeit -- ich bin jedenfalls ein gluehender Verehrer seiner Design-Linie, um nicht zu sagen: Design-Philosophie.

Als iPod-Erfinder wuerd' ich allerdings eher Tony Fadell bezeichnen.
 

Hobbes_

Gast
Super Artikel! Den Mann kannte ich noch gar nicht ;)

Das geht uns wohl vielen so. Der Personenkult handelt immer nur von den üblichen Verdächtigen, die dafür fast vergöttert werden (wie man auch immer wieder in den Beiträgen in anderen Threads liest).

Es wäre schön, eine Serie zu haben über all die wirklich grossen Menschen, die hinter den Macs bzw. den anderen Apple Gadgets stehen. Das wäre schön, insbesondere Riesenzwerg mit diesem Beitrag schon einen guten Start hingelegt hat. Danke!
 

381rly

Gast
und wieder etwas dazu gelernt!
wirklich toller artikel
 

iPhreaky

Wilstedter Apfel
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Ich stimme meinen Vorrednern zu, wirklich ein sehr informativer und locker zu lesender Artikel.

Obwohl ich selbst schon in der Schule ein Referat über Jony gehalten hab, waren in dem Text auch Sachen zu lesen, die ich noch nicht wusste.

Fazit: Weiter so!
 

QuickMik

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Es wäre schön, eine Serie zu haben über all die wirklich grossen Menschen, die hinter den Macs bzw. den anderen Apple Gadgets stehen.

ACK
wäre fein, wenn eine rechere ergeben würde, welcher eierbär in cupertino dafür verantwortlich ist......
das man die macs NICHT mehr über die tastatur einschalten kann.

der artikel zum chef designer ist natürlich genial.
alle 8ung...weiter so
 

macdevil

Morgenduft
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Super geschriebener Artikel! Wirklich Klasse!

@QuickMik: Hier trifft man dich auch :)


so long...
macdevil
 

QuickMik

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natürlich! überall wo man hilfe braucht :)
 

larkmiller

Gast
ACK
wäre fein, wenn eine rechere ergeben würde, welcher eierbär in cupertino dafür verantwortlich ist......
das man die macs NICHT mehr über die tastatur einschalten kann.

Die Begründung war wohl damals der Wechsel von ADB zu USB. USB kann angeblich den Rechner nicht wirklich ein- und ausschalten lassen.

Ich glaube, wenn es möglich wäre, hätte es schon jemand auf den Markt gebracht (Marktlücke...?)

Larkmiller
 

Xardas

Luxemburger Triumph
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Zu den Tastaturen (ein wenig OT, oder?):

Das Problem ist, dass USB keinen Strom führt, wenn der Rechner aus ist. Beim PS/2-Anschluss am PC kann man das per BIOS einschalten, deswegen funktioniert da auch das Einschalten per Tastatur.

Bei den alten Macs kenne ich mich nicht aus... das MBP war mein erster.

MfG Xardas
 
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Sigur

Adams Parmäne
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Den G4 kann man per USB-Tastatur problemlos einschalten.
 

QuickMik

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Die Begründung war wohl damals der Wechsel von ADB zu USB. USB kann angeblich den Rechner nicht wirklich ein- und ausschalten lassen.

Ich glaube, wenn es möglich wäre, hätte es schon jemand auf den Markt gebracht (Marktlücke...?)r

Den G4 kann man per USB-Tastatur problemlos einschalten.

ACK
in der G4 produktionsreihe haben sie das dann irgendwann amputiert.

kann mir nicht vorstellen, das jonathan ive das gutgeheissen hat.
die machen meterlange kabel für die ACD´s wo alles drin ist...nur... wie schaltet man die kiste den ein, wenn sie 3 meter wegsteht?
 

Hilarious

Gelbe Schleswiger Reinette
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Herrn Ive gebuehrt in der Tat die groesste Aufmerksamkeit -- ich bin jedenfalls ein gluehender Verehrer seiner Design-Linie, um nicht zu sagen: Design-Philosophie.

Als iPod-Erfinder wuerd' ich allerdings eher Tony Fadell bezeichnen.

Dann kann ich Dir nur empfehlen, Dir einmal das Design der Firma Braun und ihr Chefdesigner Dieter Rams anzuschauen. Auch ohne vergleichend auf das Design von Jonathan Ive zu schauen, wird Dir gefallen, was Du siehst. Und wenn Du Vergleiche anstellst, fallen schöne Zitate auf:

braun-apple01.jpg

Bild: Flankenlauf

braun-apple02.jpg

Bild: Flankenlauf

iphone_braun.jpg

Bild: airport.com

Weitere Infos:
Dieter Rams, Wikipedia
Flankenlauf
SpiekerBlog