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Deutschland spart an Bildung

Pokoo

Ontario
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STATISTIK
Deutschland spart an der Bildung

WIESBADENIn Deutschland sinken die Ausgaben für Bildung. Sowohl in absoluten Zahlen bei den Bildungsausgaben als auch ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gingen von 2003 bis 2005 zurück, berichtete das Statistische Bundesamt. Zwar floss etwas mehr Geld in Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Tagesstätten - zu Lasten anderer Bildungsangebote. Insgesamt umfasste das Bildungsbudget 2005 144,8 Milliarden Euro und damit drei Milliarden Euro weniger als 2003. Der BIP-Anteil sank in diesem Zeitraum von 6,8 auf 6,5 Prozent.

Der Rückgang liegt vor allem an geringeren Bildungsausgaben der Bundesagentur für Arbeit, die 3,9 Milliaraden Euro weniger zur Verfügung stellte. Ausgaben für Bildungseinrichtugngen in öffentlicher und privater Trägerschaft - also Kindergärten, Schulen und Hochschulen - steigen zwar leicht von 114,4 Milliarden Euro 2003 auf 115,6
Milliarden Euro 2005. Zugleich sank aber der Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 5,3 auf 5,2 Prozent.

Der Deutsche Kulturrat beklagte die unzureichenden Investitionen in Bildung. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft übte Kritik: Der Bildungsbereich werde als Sparschwein missbraucht.



KOMMENTAR (Patrick Guyton)
Katastrophaler Befund

Manchmal können nackte Zahlen erschüttern. Wie jene des Statistischen Bundesamtes, dass die Bildungsausgaben in Deutschalnd nicht etwa steigen oder wenigstens gleich bleiben, sondern sogar sinken. Dieser Befund ist katastrophal, gemessen an den ständigen Politiker-Reden, wie sehr Bildung in unserer Wissensgesellschaft gefördert werden muss.

Welch prächtige Schlagworte gibt es doch auf dem Bildungsmarkt: frühkindliches Lernen - in den allermeisten Kindergärten ist davon nur wenig zu sehen; mehr Ganztagsschulen - die Rektoren müssen die Lücken bei der Betreuung am Nachmittag notdürftigst mit Ehrenamtlichen füllen; mehr Akademiker - Studierende zahlen jetzt Gebühren; lebenslanges Lernen - die Arbeitsagentur hat ihre Weiterbildungsangebote drastisch gekürzt; Bildung als gesellschaftliche Aufgabe - mehr als ein Drittel des Geldes bringen Privatpersonen auf, meist die Eltern, etwa über radikal erhöhte Kindergartenbeiträge oder Büchergeld. Wunsch und Wirklichkeit klaffen himmelweit auseinander.

Schuld daran tragen alle politischen Ebenen. Bund, Länder und Gemeinden sind zusammen verantwortlich, aber offenbar fühlt sich niemand dafür zuständig, die Priorität tatsächlich auf mehr Bildung zu legen. Statt in Menschen investiert man lieber ins Prestige - hier ein neuer Großbahnhof, dort eine teuer aufpolierte Stadtmitte. Das ist schöner Schein, aber keine Zukunft.


Quelle: ZAK (Donnerstag, 5. April 2007)

 

dekular

Apfel der Erkenntnis
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Langsam nerven diese Negativ-Schlagzeilen. Kann mir jemand erklären, warum ein großer Teil der unteren und mittleren sozialen Schichten eine Befriedigung beim Lesen von negativen Schlagzeilen empfindet?

Danke
dekular
 

lisemie

Riesenboiken
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Ich frage mich, was der Thread soll?

Zeitung lesen kann ich selber.

Grüße, lisemie
 

Tengu

Apfel der Erkenntnis
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Nur, dass eine Zeitung nicht antwortet.
Also meine nicht!

Bildung ist hierzulande eh nur elitär. Ich wundere mich manchmal sogar an der Uni, was da für leute rumstudieren :)
 

Silver111

Reinette Coulon
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Langsam nerven diese Negativ-Schlagzeilen. Kann mir jemand erklären, warum ein großer Teil der unteren und mittleren sozialen Schichten eine Befriedigung beim Lesen von negativen Schlagzeilen empfindet?

Danke
dekular

Naja, über Sonne möchten sie halt nichts lesen und wie schön und gut es die Reichen haben, sicherlich auch nicht. Ausserdem muss etwas für ihren Lebenstandard da stehen.
 

Blixten

Adams Apfel
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Das die Bildungsausgaben der Bundesanstalt für Arbeit zurückgegangen sind liegt daran, das sie endlich Qualitätsstandarts eingeführt hat, die die Träger für Erwachsenenbildung erfüllen müssen, und das taten eben viele der vorher bezahlten Kurse nicht => Aus die Maus.
Aber mit ein bissl hin und her statistiken wird trotzdem noch 'ne super Schlagzeile draus.

Das man ruhig mehr Geld für Bildung ausgeben darf ist davon natürlich unberührt, aber das Problem ist ja bekannt.
 

Pokoo

Ontario
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Ich bin davon selbst ein wenig betroffen, da ich Schüler auf einem Gymnaisum bin. Ich wollte früher immer Studieren - immerhin war das ja kostenlos. Aber seitdem das jetzt Gebühren kostet, kommt es nicht mehr darauf an ob ich will, sondern ob ich will und kann.
 

illy`

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Ich bin davon selbst ein wenig betroffen, da ich Schüler auf einem Gymnaisum bin. Ich wollte früher immer Studieren - immerhin war das ja kostenlos. Aber seitdem das jetzt Gebühren kostet, kommt es nicht mehr darauf an ob ich will, sondern ob ich will und kann.

500 € Pro semester sind doch nicht wirklich so viel dass man deswegen nicht studieren kann...
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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500 € Pro semester sind doch nicht wirklich so viel dass man deswegen nicht studieren kann...
Bitte? Fast Hundert Euro im Monat sind nicht viel? Fuer Studenten, die zum grossen Teil auch noch nebenher arbeiten muessen, um zu (ueber)leben? <kopfschuettel>
 

Pokoo

Ontario
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Meine Eltern könnten mich nicht wirklich unterstützen, d.h. ich müsste arbeiten - viel. Sowohl neben dem Studium als auch davor in den Ferien etc.. Leichter gesagt als getan. Ich kenne ein paar die damit schon Erfahrungen haben.
 

philz

Strauwalds neue Goldparmäne
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BAföG?

Ein Tipp bzgl. Zeitungsartikeln auf AT.de:

Ihr solltet euch im Klaren darüber sein, dass man hierfür meist eine entsprechende Genehmigung braucht, wenn man den Text 1:1 kopiert. Stichwort: Urheberrecht.
Hatte diesbezüglich mal bei der Spiegel Online Redaktion nachgefragt und da wurde mir mitgeteilt, dass man lediglich die Überschrift und Link nennen darf. Oder eine andere Möglichkeit: max. ca. 20% des Textes speziell als Zitat gekennzeichnet mit Quellenangabe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Pokoo

Ontario
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Hmm.. gibt leider kein Onlinelink zu dem Artikel, weil ich's abgeschrieben hab. Ich hoffe mir wird die lokale Tageszeitung verzeihen ;o
 

philz

Strauwalds neue Goldparmäne
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Dann könnte ich auch Songs, die nicht im Internet zum Download angeboten werden, "rippen" und hier als MP3 zum Download anbieten. Die werden mir bestimmt verzeihen. :)
Letztendlich ist es ja deine Angelegenheit wie du Urheberrechtsverletzungen handhabst, wollte nur darauf hinweisen.

Zum Thema: Naja, jeder schiebt dem anderen den schwarzen Peter zu. Jetzt heisst es wieder, es ist kein Geld für Bildung da.
Nach meinen Erfahrungen hängt es auch sehr von der Erziehung und dementsprechender Auseinandersetzung mit Bildung ab.
 

Walli

Blutapfel
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Bitte? Fast Hundert Euro im Monat sind nicht viel? Fuer Studenten, die zum grossen Teil auch noch nebenher arbeiten muessen, um zu (ueber)leben? <kopfschuettel>
Nicht, dass ich Sache befürworte, aber die Studiengebühren sind doch kein Grund ein Studium nicht zu beginnen. Soweit ich informiert bin muss man mit der Rückzahlung der Finanzierungskredite auch erst beginnen wenn man über ein gesichertes Einkommen verfügt, was einen gewissen Betrag überschreitet. Wenn man sich an die Regelstudienzeit hält häufen sich da für einen Bachelor um die 3000€ Schulden an und für den Master bzw. das Diplom insgesamt 4000-5000€. Wer viel nebenher für den Lebensunterhalt arbeiten muss o.ä., der hat ggf. noch 1-2 Semester mehr auf der Backe. Das ist zwar erstmal eine Menge Geld, was man zum Berufseinstieg rückzahlen muss, aber machbar für jemanden mit einem Akademikergehalt. Wie gesagt: Insgesamt sehr ärgerliche Sache, dass die Studiengebühren gegen allen Protest eingeführt wurden. Wer studieren will, der kann es trotzdem nach wie vor. Meiner Meinung nach war das Konzept der Studienkonten ganz vernünftig. Dabei hätte man es auch einfach belassen können.
 

HG Butte

Riesenboiken
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Langsam nerven diese Negativ-Schlagzeilen. Kann mir jemand erklären, warum ein großer Teil der unteren und mittleren sozialen Schichten eine Befriedigung beim Lesen von negativen Schlagzeilen empfindet?

Danke
dekular
Na weil unsere Höheren Sozialen Schichten Lehrer sind, welche ihre Befriedigung nicht aus dem Lesen dieser Tatsachen ziehen, sondern aus den Gehältern die sie immer noch kriegen trotz Missstand.

Es war lustig zu sehen wie geschockt meine Schwester (Leherer-Ehepaar)war, als sie hörte was ein Maschinenbau Ing. "nur" verdient, obwohl er doch auch Studiert hat. Sie dachte immer ich geh mit der selben patte nach hause, vieleicht etwas weniger, aber sooooviel weniger, das wollte sie nicht glauben. Nebenher sei erwähnt das Maschbauer eigentlich gut verdienen !!

MfG
Butte
 

sale53

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Das gilt vielleicht für beamtete Lehrer. Schau dir mal die neue Tarifstruktur für angestellte Lehrer an!
 

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Wenn man sich an die Regelstudienzeit hält häufen sich da für einen Bachelor um die 3000€ Schulden an und für den Master bzw. das Diplom insgesamt 4000-5000€.

Nee, das ist schon ein bissel mehr. Aus meinem Studium (6 Semester Bachelor + 3 Semester Master) habe ich 15.795 Euro BaFöG-Schulden. Plus 5.400 Euro aus 'nem Bildungskredit.


Obwohl ich einen super Abschluss habe, kann ich von Glück reden, wenn ich irgendwo eine halbe Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter bekomme (Nettogehalt: ca. 700-800 EUR pro Monat). Der Grund: an deutschen Unis wird extrem gespart. Eine Stelle, die unser Dekan gerne mit mir besetzen wollte, ist an einer totalen Haushaltssperre gescheitert.

Die Intention des Thread-Starters trifft's schon voll auf den Punkt. Die Ausgaben für Bildung sinken, und mit ihnen sinkt das Bildungsniveau. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich führe zur Zeit im Auftrag einer privaten Hochschule ein Einstellungsverfahren durch, an dem ausschließlich Abiturienten teilnehmen. Deren Allgemeinwissen ist eine einzige Katastrophe.
 
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thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Noch ein Nachtrag zu den Tarifen: ein Akademiker mit Magister-Abschluss erhielt bis vor kurzem ein Gehalt nach BAT (Bundesangestelltentarif), Tarifklasse IIa. Das bedeutete zum Beispiel für einen 31-jährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter an einer Hochschule ein Einstiegsgehalt (brutto) von 42.871,45 EUR jährlich.

Das BAT-Tarifsystem wurde aber durch das TV-L-Tarifsystem ersetzt. Somit erhält der gleiche Mitarbeiter nun ein Einstiegsgehalt nach Tarifklasse 13, das entspricht 35.494,20 EUR, also monatlich 614,75 Euro weniger.

Jobs an deutschen Universitäten werden somit immer unattraktiver, sodass die guten Leute lieber ins Ausland gehen oder sich einen gutbezahlten Job in der freien Wirtschaft suchen. Die Folge: an deutschen Universitäten werden freie Mitarbeiterstellen - wenn überhaupt - immer häufiger mit zweit- oder drittklassigen Absolventen besetzt, die Qualität der Lehre sinkt, die Leistungen der Studenten im internationalen Vergleich werden mittelfristig immer schlechter.
 
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