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Tage wie dieser...

ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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04.01.04
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2.451
Es gibt Momente, da holt mich mein Leben irgendwie auf eine Art ein, der ich fast ohnmächtig ausgeliefert zu sein scheine.
Ja, die Flasche "Chateau Lary" zeigt Wirkung, die rationale Kontrolle wird von Emotionswellen und merkwürdigen Gedanken verdrängt...
Die Arbeit stresst mich mehr als sonst, die Beziehung hat so viel Ecken und Kanten, dass ich das Gefühl habe, dass Nähe zu meiner Angebeteten nur um den Preis von Beulen und (seelichen) blauen Flecken zu haben ist.
Ein Todesfall in der Familie macht das Leben auch nicht sonniger.
Soziale Kontakte werden gerade nicht gepflegt, Internet und Telefon ersetzen menschliche Begegnungen. Ausrede folgt auf dem Fusse ..." nach dem Dienst bin ich einfach platt und die Welt soll bitte draussen vor meiner sicheren, kleinen Burg ( sprich Wohnung) bleiben".....
Dass ich winterdepressiv bin, hat mir schon vor Jahren ein guter Arzt bescheinigt, mit dem Hinweis, dass in Skandinavien Lichttherapien völlig selbstverständlich sind. Google liefert zum Stichwort "Lichttherapie" auch in Berlin Adressen, wo man mal hingehen könnte - dafür aber müsste man den Arsch hochbekommen...
Sauna sollte ich auch mal wieder besuchen ( war früher völlig regelmässig angesagt), seit Jahren schon wollte ich auch mal ein türkisches Hamam aufsuchen.
Wie habe ich bloss mein Leben "bewältigt", als meine Kinder noch klein waren, die Nächte wegen des Geschreis der Kinder unruhig und nicht wie jetzt, wegen des "Unzufriedenheitskarussells", was sich allabendlich in meinem Kopf abspielt?
Zukunftsängste ...wo bleibt meine Zuversicht in "allet wird jut.." ?

Da ist noch eine Pfütze in der Bordeauxflasche, die ich mir noch gönne, bevor ich hoffentlich bald mal friedlich in den Schlaf finde.
 
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pacharo

Kaiserapfel
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Hallo ametzelchen,

muss sagen, dass mich Deine Worte sehr berühren, um nicht zu sagen 'aus der Seele sprechen'.
Ich befinde mich wohl in einer ähnlichen Situation, vom Alter sowieso und vom sozialen Umfeld (...Kinder) anscheinend auch.
Das Leben scheint mit jedem Tag nicht nur kürzer, sondern auch anstregender zu werden, das 'Hamsterrad' dreht sich immer schneller und mit jeder Umdrehung wird die Frage des 'Warum' immer schwerer zu beantworten.
Ich nehme mir jeden Tag - nein, es ist eher Abends, kurz vor dem Einschlafen - vor, morgen wieder mit der Energie, die ich doch vor kurzen noch hatte, die Dinge anzugehen, Freunde zu kontaktieren, oder anzufangen die immer länger werdende Liste der unerledigten Dinge abzuarbeiten...am nächsten Morgen ist da aber einfach nur der tägliche Trott, der das Leben immer mehr zuschüttet.

Aber bevor wir jetzt virtuell die nächste Flasche Chateau Lary öffnen, werde ich jetzt in mich gehen (muss leider morgen um 5:00 Uhr raus - wie jeden Tag und das als überzeugter 'Nachtmensch' ;) ) und mir mals ausführliche Gedanken machen zu dem Thema.
Es kann ja kein Zufall sein, dass Du hier die Gedanken formulierst, die mir seit einiger Zeit durch den Kopf gehen...
Aber ich frage mich auch, ob das hier der richtige Platz ist?
Es ist halt sehr öffentlich hier und ich weiss nicht, ob man hier mit der Ehrlichkeit formuliert, die angemessen wäre?

Wie dem auch sei, ich wünsche Dir einen guten Schlaf, gute Gedanken und einen guten Start für morgen!


Gruss
pacharo
 
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commander

Baldwins roter Pepping
Unvergessen
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Hallo Ametz,

ich kenn das nur zu gut, heute erst eine heftige, nutzlose Auseinandersetzung mit der Frau gehabt.

Wie auch immer, ich denke oft an Dich, und finde, dass Du ein großartiger, liebenswerter Mensch bist, einer, den man gerne in den Arm nimmt (wenn man könnte ;)).

Diese ekelhaften Tiefs sind nicht nutzlos, sondern formen unsere Seele - wenns hoffentlich bald wieder aufwärts geht, und das wird passieren, wirst Du einige Lehren, Antriebe aus der momentanen Lethargie ziehen können . und so, wie ich Dich kenne, wird Dir das auch gelingen!

Ich freu mich auf ein Wiedersehen!

Fühl Dich umarmt, ganz fest!

Gruß,

Michael
 

commander

Baldwins roter Pepping
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(...)Wie habe ich bloss mein Leben "bewältigt", als meine Kinder noch klein waren, die Nächte wegen des Geschreis der Kinder unruhig und nicht wie jetzt, wegen des "Unzufriedenheitskarussells", was sich allabendlich in meinem Kopf abspielt?
Zukunftsängste ...wo bleibt meine Zuversicht in "allet wird jut.." (...)

Grauenhaft, gerade in Berlin, der großen, kalten Mumu.

Ich biete es Dir herzlich an, komm mich besuchen, wir gehen rückenschonend Schlittenfahren (mit Fackeln), obwohls gerade regnet, aber es wird sicher gehen!

Das reisst Dich so raus aus dem ganzen Scheiss, Du brauchst einfach mal Gebirgsluft um die Nase! Anstrengen, schnauffen, Arsch hochkriegen, Schlitten schleppen, Kachel Ofen, Breites Grinsen ;)

Also,

komm her, Großer,

Michael
 
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kabra

Doppelter Prinzenapfel
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Für Tage wie solche oder eben diese suche ich immer gerne Rat in der Literatur! ;)

Ganz im Ernst: ich blätter dann immer in Alain de Bottons "Trost der Philosophie - Eine Gebrauchsanweisung".

Es gliedert sich in:

Trost bei...
- Unbeliebtheit
- Geldmangel
- Frustration
- Unvollkommenheit
- gebrochenem Herzen
- Schwierigkeiten (sonstige)

Ich kann das hier mal wirklich empfehlen. Auch wenn ich weiß, dass das kein Trost sein muss.
Aber in meinem (nun auch schon nicht mehr ganz so jungen) Leben hat es bisher geholfen.

Alles gute Dir, ametzelchen, und Kopf hoch! Solltest Du nicht unbedingt Schlitten fahren wollen bietet die Küste eine gute Alternative. Aber nicht mal halb so viel Action. Jedenfalls nicht im Winter.

Gute Nacht, ihr Apfeltalker.

Karsten
 
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Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Lieber Ametz,

weit weg von Dir kann ich jetzt in dieser Minute nur eines tun (ausser Dir hier schreiben und an Dich denken): Ich zuende fuer Dich die Kerze an (aus Bienenwachs ;)), die hier auf meinem Schreibtisch fuer solche Zwecke steht.

Moegen Licht und Liebe bei Dir ankommen ...


LG Tom
 
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arc

Leipziger Reinette
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Ich hab 'ne Bekannte mit eigner Lichtdusche hier in Berlin - soll ich mal ihre Telefonnumer raussuchen? :)
Ansonsten, bin ich mir nicht so ganz sicher, ob das hier wirklich der rechte "Ort" für's Abdrücken der eignen (Winter-)Depressionen ist?
Vielleicht ist's auch einfach das Älter werden - ich geh auch schon seit 'ner ganzen Weile vor 4 Uhr morgens zu Bett - vor paar Jahren noch: nie vor 6 :).
Überwinde Dich und ruf ein paar Freunde an, geht in's Kino, oder Theater, und danach was essen, quatschen, rumhängen eben. Das macht die Welt ganz schnell wieder heile - zumindest bei mir.

Gute Besserung,
Aron
 
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ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Hallo liebe Leute,

nach einer verhältnismässig ruhigen Nacht ( wars der Bordeaux, oder einfach das geöffnete Ventil?) ist es heute schon wieder etwas heller in der Seele.
Vielen Dank für Euren Zuspruch, so komisch das klingt, aber da kommt etwas bei mir an.
Ja, jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, also diszipliniert den Arsch hoch und den Tag mit Zuversicht begrüsst. ( ..und siehe da, die Sonne kommt gerade eben hier in Spandau durch)

Ich wünsche Euch einen harmonischen, erfüllten Tag.
 

landplage

Admin
AT Administration
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Grüß Dich Andreas,

mittlerweile müßte der blaue Himmel von mir bis nach Spandau reichen, oder? Stell Dich ans Fenster oder verordne Dir und Deinen Schützlingen eine Vor-Frühlings-Exkursion entlang der Havel, Enten füttern.

Ich kenne solche Stimmungen nur zu gut.

Zum Auftanken von Leib und Seele kann ich Dir das "Sultan-Hamam" ans Herz legen. Nimm noch das Ganzkörperpeeling dazu und Du gehst als ein anderer Mensch nach Hause. Die Haut fühlt sich hinterher an wie Samt und man läßt etwas von dem Staub, der auf der Seele liegt, dort.
Wenn möglich, nimm einen guten Freund zum Quatschen mit und gönnt Euch hinterher einen schönen Tee und etwas zum Naschen.

Ich würde ja mit Dir hingehen, aber leider ist das streng sortiert nach Mädels und Jungs an verschiedenen Tagen. ;) Mir fehlt so ein Abend auch mal wieder.

Liebe Grüße Heike
 

Imker

Gala
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26.03.06
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Hallo Mitstreiter,

ich fühle euch nach.
Wollen wir nicht einen Club der "60er-Jahre- geborenen" hier im AT gründen?
Vor einem knappen halben Jahr war ich auch a so einem Punkt des Lebens angekommen, wo es nur eine Frage der Zeit war, wer schneller ist, meine Frau (mit der Trennung), meine Depressionen oder eher vielleicht der Herzinfarkt.
Schlußendlich habe ich die Notbremse gezogen und Karriere Karriere sein lassen, Ehrenämter Ehrenämter.
Gleichzeitig meinem Chef klar gemacht, daß er mich entweder ganz verliert oder meinen Arbeitsvertrag so ändert, daß ich wieder Luft holen kann.
Und siehe da:
Seit September arbeite ich noch 75 v.H. und schon nach einigen Wochen hatte mich das Leben wieder. Die Familie geht mir nicht mehr nur auf die Nerven, das Hobby macht Spass und auch die Gesundheit hat sich deutlich gebessert. Ich kann mal ungestört mit der Ehefrau morgens zum Frühstücken in die Stadt, Abends waren wir diesen Winter so oft in Theater, Kino u.ä. wie in den letzten 15 Jahren nicht mehr.
Ich verzichte zwar auf 400€/Monat, aber das ist ein Verlust, der zu verschmerzen ist.
Vielleicht ein Denkanstoß für die anderen Mittvierziger?
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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( wars der Bordeaux, oder einfach das geöffnete Ventil?)

sorry, daß ich gleich mit einer frage einsteige, andreas:
was für ein ventil!!???

die zeiten, in welchen man als junger vater voller tatendrang und elan ist - das schreibst Du selbst - sind vorüber. ich beobachte bei vielen eltern meiner freunde ähnliche gemütszustände. vorallem bei müttern, die nun möglicherweise sogar als (gewordene) hausfrauen "allein" zuhause sitzen.
scheint also keine seltenheit zu sein. vorallem, wenn man ein sensibler und feinsinniger mensch ist. das spricht zunächst einmal für Dich!

nochmal zu den "perspektivlosen eltern" zurück:
wenn man sich als elternteil aus der erzieher- und behütephase bewegt, sollte man sich neues suchen, was einen ausfüllt. klar, ha, welche tip!!! (ich weiß, ich weiß!)

einfach mal machen und zusehen, daß Du Dir neue inseln schaffst, auf welchen Du zur ruhe kommst und zufriedenheit findest.

zu Deinen anderen problemen (job & beziehung):
oft kommt hier eins zum anderen. vielleicht ist es gar nicht die frau, die Dich nervt, sondern Dein derzeitiger gemütszustand, der Euch beiden im wege steht. der job wird in solchen momenten als geradezu nichtig und billig empfunden. das kenne ich von mir auch.

ich habe festgestellt, daß ich nur gesund und mit mir einverstanden funktionieren kann, wenn ich mit mir allein im reinen bin.

und:
geh' raus udn tu' Dir was gutes. nimm Dir was vor und verschiebe es nicht.
 
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