Zufällig der Film?:
Roboter der Sterne
Super Robot Mach Baron
Japan (Hongkong?) 1974 - Regie: Koichi Takano (?)
Musik: Wong Ku Yan-Sun Kong (?)
Bildformat: 1,66:1 (Farbe)
Gigantische Robotmonster aus dem Weltraum, die sich mit dem Magischen Ballermann prügeln, dem einzigen Erdroboter der sich den Invasoren aus dem All entgegenstellenkann - das ist der Stoff, aus dem Kinder- und Trashfilmfan-Träume gemacht sind. Roboter der Sterne ist die Realumsetzung der Essenz all der unzähligen Riesenroboter- Zeichentrickserien aus Japan, hier erwachen die Robotgiganten im Stil von Goldorak oder Mazinger zu wildem Leben. Es ist wirklich eine Freude, die Spielzeugroboter im krachenden und zischenden Duell zu erleben, garniert von einer sprühenden Synchro, der kein Spruch zu blöd ist, um das geneigte Publikum bei Laune zu halten - macht sie fettich bis die Heide wackelt von Lüneburg nach Oberamergau! Wem "Invasion aus dem Innern der Erde" noch zu anspruchsvoll war, liegt hier genau richtig
Wenn zu dem genialen E-Gitarrensoundtrack (Achtung: Ohrwurmgefahr) der Sportwagen der Helden in den Tunnel zur Unterwasserbasis rauscht, er mit dem Fahrstuhl in die Tiefe rast und dann im Fuß des roten Roboters einparkt, weiß der Fan: gleich geht es den außerirdischen Mutanten im großen Stil an den Kragen. Der Start des Robots aus dem gefluteten Unterwasserhangar dürfte auch Raumpatrouille Orion-Fans feuchte Augen bescheren Unterbrochen werden die Robotprügeleien, die im besten Godzilla-Stil in Szene gesetzt sind, nur ab und an von kurzen "dramatischen" Sequenzen, wenn z.B. die Schergen des Großen Koordinators (ein permanent schlecht gelaunter; goldäugiger Zausel mit hochstehenden Haaren, die je nach Laune die Farbe von indigoblau zu Purpurrot wechseln) Mitglieder des Erdverteidigungs-Teams oder deren Geschwister entführen.
Doch dem Genie des Professors, der das Team um den Magischen Ballermann anführt, ist letztendlich keine außerirdische Macht gewachsen - auch wenn das Roboterprügeln gern noch einige Fortsetzungen lang hätte weitergehen können Nicht vergessen darf man auch die gute Seele des Teams, Specky, ein etwas derangierter Kommissar mit fliegendendem Mofa, dessen Heldenmut nur von seiner Blödheit übertroffen wird. Etwas nervig/überflüssig sind in diesem Streifen meiner Ansicht nach nur besagte Schergen des Großen Koordinators; eine wilde Horde von Deppen in Footballmontur, die stilecht mit explodierenden Bällen kämpfen - aber irgendwie ist auch das wieder recht geil
Die Story: Im Bermudadreieck verschwinden seit Jahrzehnten immer wieder Schiffe und Flugzeuge spurlos. Doch vor Jahren wurde ein Kind Zeuge der Ereignisse: Ein riesiger außerirdischer Roboter versenkte Kais Schiff und tötete dabei seine Eltern. Jahre später ist endlich die Zeit der Rache gekommen, denn Kai ist nunmehr Pilot des Magischen Ballermanns, eines unüberwindlichen Roboters aus rotem Titan. Unterstützt wird Kai von zwei Piloten und einer Pilotin, die mit schwerbewaffneten Kampfjets den Robotern die Hölle heiß machen sollen (in reality aber nur als Kanonenfutter dienen dürfen ). Von der unterseeischen Basis aus, zieht der Magische Ballermann immer wieder in den Kampf und bringt den Invasoren empfindliche Verluste bei. Doch als es den Schergen des Großen Koordinators gelingt, den Professor in ihre Gewalt zu bringen, ist es mit dem Siegen schnell vorbei... denn die Aliens aus dem Loch im All erpressen das Geheimnis der Titanherstellung und lassen schier unzerstörbare Robotmonster auf Kais Roten Riesen los.
Die Entstehungsgeschichte von "Roboter der Sterne" ist übrigens bis heute ziemlich rätselhaft. Der Film basiert eindeutig auf der japanischen TV-Serie "Super Robot Mach Baron" und übernimmt auch die Spezialeffekte aus dieser. Alle Schauspielszenen sind aber mit neuen Darstellern gedreht, möglicherweise in Taiwan, wo auch die Kamen Rider-Kinofilme "Krieg der Infras" und "Frankensteins Kung Fu Monster" gedreht worden sein dürften. Roboter der Sterne ist jedenfalls hundertprozentig kein bloßer Zusammenschnitt der Fernsehserie. In Spanien wurde der Film übrigens als Realverfilmung der Anime-Serie "Mazinger-Z" vertrieben und zog sogar eine kurzlebige Comicserie nach sich.
Roboter der Sterne ist liebevoll-abgefahrener, quietschbunter Megatrash, wie es ihn so nur einmal gibt, und positioniert sich in einer Linie auf dem Podest der abgefahrensten Partyfilme mit "Invasion aus dem Innern der Erde". Wer Sinn für Blödsinn hat, und zur Abwechslung mal nicht irgendwelche mutierten Riesensaurier sich kloppen sehen will, sollte sich die DVD schleunigstens zulegen!
(
http://www.monstercon.de)
Den Film bekommst glaub ich sogar auf amazon