Wir sind alle gleich. Die einen zahlen ihre Abgaben selbst und die anderen lassen das den Arbeitgeber machen, weil angestellt.
Wenn man Geld bei Seite hat dann hat man das einzusetzen, oder meinst du es gibt keine Angestellten die jetzt weniger oder gar kein Geld mehr bekommen? Oder Aushilfen? Brauche nur eine Türe weitergehen, die Nachbarin bekommt aktuell kein Geld weil sie auf Stundenbasis bezahlt wird.
Nur das Du im Normalfall als Angestellter nur Deine privaten Ausgaben hast.
Bekannter von mir hat in Karlsruhe ein IT Systemhaus mit Schulungsbereich, Werkstatt und Verkaufstheke - typischer Kleinunternehmer mit 4 Angestellte.
Schulungen dürfen nicht mehr statt finden.
Verkauf ebenso nicht mehr.
Und Service vor Ort bei seinen Kunden findet zu 90% auch nicht mehr statt.
Einnahmen null Euro.
Miete / Pacht 8900€
Vier Angestellte 22000€
Nebenkosten mit Server Mieten, Software Mieten, Strom Voraus Zahlungen usw belaufen sich auf etwa 3000€
Dazu kommt - dass er wie viele Betriebe auch - vor der Corona Krise das übliche an Waren für den Verkauf und Einsatz eingekauft hat - musst ja Sachen auf Lager haben. Offene Rechnungen die er jetzt bezahlen muss rund 65.000€
Bei rund 35000€ monatlich laufende Kosten und über 65000€ an offenen Rechnungen für Material mit dem Du nichts anfangen kannst plus noch seinen privaten Ausgaben - bleibt nicht lange etwas übrig vom gesparten.
Und das nur ein Kleinbetrieb. Bei Betrieben mit bis zu 25-50 Mitarbeiter und entsprechenden Gebäuden und Warenumlauf sind pro Monat auch gerne mal 250000-500000€ in Umlauf. Da ist nicht lange mit erspartem....
Zudem - sparen ist als Selbständiger so eine Sache. Der größte Teil geht erst mal in die Altersvorsorge - fest. Und wenn was übrig bleibt investierst Du das auch immer wieder in den Betrieb zu Modernisierung oder Erweiterung. Ist anders auch gar nicht möglich. Sonst zahlst Dich dumm und dämlich an Steuern. Reinvestieren nennt man das.
Wenn Du also Geld übrig hast geht das aus steuerlichen Gründen in die Altersvorsorge oder in den Betrieb - aber als Bar Rücklage in großem Umfang ist finanzieller Selbstmord.
Daher. Im Normalfall hast Du als Angestellter 1000-4000€ Max als monatliche Dauerlast. Da kann jeder Kleinunternehmer nur drüber lachen über solche Peanuts. Vor allem der KMU hat die privaten Ausgaben wie Du auch plus seine Betriebsausgaben.
Aber während Du wenigstens noch durch Krankengeld, Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld Dich einigermaßen abfedern kannst - bekommt der Selbständige nichts davon.
Die meisten müssten ihre fest angelegte Altersvorsorge angreifen wenn keine Unterstützung kommt.
Und Du fändest es fair wenn Angestellte durch das Sozial System im Normalfall abgefedert werden und so nicht ihr gespartes anfassen müssen - Betriebe die vom Staat verordneten Lock Down zum Schließen gezwungen wurden - lässt der Staat aber links liegen - und sollen im Gegensatz zu Dir gefälligst das Ersparte oder ihre Rente anfassen?! Oder was?