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Kommentar: Apple Pay - Der feuchte Hipster-Traum wird wahr

Michael Reimann

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Kommentar: Apple Pay - Der feuchte Hipster-Traum wird wahr
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Man mochte es kaum glauben als Tim Cook – fast beiläufig – erwähnt hat, dass der Bezahldienst Apple Pay nun auch nach Deutschland kommt. Seine Aussage war „später im Jahr“, was in Apple-Sprache soviel bedeutet wie Herbst. Vielleicht zur Veröffentlichung von iOS 12. Mir ist Apple Pay inzwischen herzlich egal. Auch wenn ich noch vor gar nicht all zu langer Zeit sehr gemeckert habe, dass die deutschen Banken nicht aus dem Quark kommen.

Aus dem Quark kommen die meisten immer noch nicht. Dazu gleich mehr. Erstmal zu Situation in Deutschland. Hier wird viel Wert auf Bargeld gelegt (77,2 Prozent aller Käufe werden noch Bar bezahlt), auch wenn man in den letzten Jahren eine Tendenz zu bargeldlosen Systemen erkennen kann und nun auch schon fast jedes Restaurant und fast jede Bar ein Kartenterminal hat.
Komisches Gefühl


Dennoch ist es immer noch mit einem komischen Gefühl belegt, wenn man Abends im Restaurant oder in der Bar „Bitte mit Karte“ sagt und damit meint, man möchte mit der „EC-Karte“ zahlen. Wehe dem, der versucht nur mit einer Kreditkarte einkaufen oder gar aus zu gehen. In Deutschland gilt immer noch der Grundsatz „Bargeld lacht“.

Was soll man also in so einem Land mit einem der fortschrittlichsten Zahlungssysteme der Welt? Warum sollte Apple Pay hierzulande ein Erfolg werden? Sicher, Apple hat eine große User-Basis und viele der Geldterminals in den Point Of Sales können bereits – wenn man sie denn ließe – drahtlose Zahlungen akzeptieren. Das Gesicht des Verkäufers, als ich meine drahtlos funktionierende Kreditkarte an das Terminal gehalten habe (was auch funktioniert hat) sprach Bände.
Wir haben noch einen Weg vor uns


Wir sind hier noch lange nicht soweit, Apple Pay zu assimilieren. Ganz anders als in den USA, wo es quasi zum guten Ton gehört, mindestens zwei Kreditkarten zu haben und selbst die Parkuhr damit zu bezahlen. Alleine, dass ich das hier als Besonderheit erwähnen muss, ist doch schon absurd. In einem Land wie Deutschland in dem ich erst ab 5 Euro mit der EC-Karte und meistens nicht mal mit der Kreditkarte zahlen kann, wird Apple Pay einen schweren Start haben und Apple ist da eben nur einer von vielen Playern.

Sind die Banken daran Schuld, könnte man sich fragen. Sagen wir es mal so: Solange jede Bank oder Bankengruppe ihren eigenen Standard auf den Markt bringt und man sich gerade mal für EC- und Kreditkarten mit NFC-Chip feiert, werden es zentrale Dienste schwer haben. Solange es immer noch üblich ist, dass man am Geldautomaten der Konkurrenzbank bis zu 5 Euro für Bargeldabhebungen bezahlen muss und solange Überweisungen in Echtzeit Gebühren kosten, wird es schwer mit modernen Bezahlsystemen.
Wird es ein Nischenprodukt


Sicher einige Banken erkennen den Wandel und modernisieren sich, bzw. stellen sich gleich modern auf. Die meisten der Geldhäuser setzen doch eher auf alte – ich korrigiere mich – konservative Strukturen. Das mag für die meisten Kunden sogar reichen. Es gibt immer noch genug Menschen, die mit einem Überweisungsträger in die Filiale marschieren.

Die Hipster-Szene in Berlin wird den Start von Apple Pay in Deutschland sicher bei ausgelassenen Mate-Partys feiern. Für die meisten Kontoinhaber wird es nicht mehr als eine Randnotiz sein, denn solange es keine heftige Bewegung im Markt der Geldhäuser gibt, wird es arg kompliziert werden. Die Anzahl der Akzeptanzstellen wird vermutlich nur langsam wachsen. Vielleicht regulieren aber auch die Gesetze des Marktes die ganze Sache und die großen Filialbanken werden erkennen, dass es besser ist mitzumachen, als außen vor zu stehen. Ob es allerdings große Kundenwanderungen zum Apple-Pay-fähigen Banken wage ich zu beweifeln.
 

Jan Gruber

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Das mit dem peinlich geht mir leider auch so, die Grenze schwindet aber immer mehr in Österreich - Zum Glück.

Einen großen Widerspruch hab ich: Das mit der Mate ist der CCC / Haker - keine Hipster ,... Wobei es Schnittmengen geben mag :D
 

DerJens123

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Bei mir wurde das noch nie abgelehnt, egal wie niedrig der Betrag. Aber etwas Kleingeld hat man ja immer dabei. Aber ist doch geil, dass der Trend bei uns auch ankommt. Wenn die Verfügbarkeit steigt sehe ich das in Zukunft weniger als Nische, sondern eher als sinnvolle Option. Smartphone hat man eben immer dabei.
 
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Joh1

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Also mir war es immer peinlich für 2 Euro die EC Karte zu benutzen, also habe ich noch was dazu gekauft.
Aber ich habe Hoffnung für unser Land
Das dir das peinlich ist dafür kann aber niemand anderes was für ;) :D

Einen großen Widerspruch hab ich: Das mit der Mate ist der CCC / Haker - keine Hipster ,... Wobei es Schnittmengen geben mag :D
Club Mate ist wohl das Hipster Getränk schlecht hin auch wenn es angeblich den Mystischen Weg mit dem CCC gegangen ist :D
 
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El Cord

Pomme Etrangle
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Wo wohnst du nur?

Also hier im Ruhrgebiet kann ich in fast allen Läden auch Kleinstbeträge mit meiner NFC Kreditkarte bezahlen und mache das auch. Totale Routine auch für das Personal hier.
 

doc_holleday

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Die Banken werden schon dafür sorgen, dass insgesamt der bargeldlose Weg stärker wird. Einfach dadurch, dass die Zahl der teuren Geldautomaten immer weiter reduziert wird.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Ich sehe Akzeptanzprobleme in meiner Stadt eigentlich nur noch in klassischen Gaststätten und einem Metzger. Selbst bei zwei von vier Bäckern kann ich mittlerweile mit Karte und NFC bezahlen. Auch nur ein Brötchen und auch, sogar bevorzugt, mit Kreditkarte.

Generell kann ich in jedem Laden in dem Karte akzeptiert wird mittlerweile auch mit der KK bezahlen. Zumindest MC und VISA, auch Amex wird aber immer mehr. Seit ich vor einigen Wochen doch mal den boon-Workaround ausprobiert habe, konnte ich jeden einzelnen Einkauf, egal ob im Supermarkt, Getränkemarkt, Tankstelle, Baumarkt, Floristen, ......., mit der Apple Watch bezahlen. Auch ohne große Nachfragen vom Personal. Wer Karte akzeptiert, akzeptiert auch MasterCard und hat ein NFC-fähiges Terminal.


Davon abgesehen ist aber auch die Frage, weshalb sich der deutsche Kunde und der deutsche Handel eigentlich auf den "american way" einschießen sollte. Hier ist eben Debitland, hier ist GiroCardland. Da muss sich eigentlich eher der Player, der hier Fuß fassen möchte, auf den hiesigen Markt einstellen und nicht umgekehrt. Eigentlich muss sich Apple bewegen udn schauen, dass sie die GiroCard integriert bekommen, wie sie auch Interac und Suica integriert haben.

Es hat seine Gründe, weshalb hier - wie auch in anderen euroäpischen Ländern oder eben Kanda und Japan - eigene Zahlungssysteme entwickelt wurden. Zu Zeiten als in Europa schon mit Onlineabfragen und EMV gearbeitet wurde, wurden in den USA oft noch carbon copies von Kreditkarten angefertigt. Mit der Folge des bis heute hohen Kreditkartenbetrugs. Etwas, das es so in dieser Form in Europa nie gab. Nicht immer ist alles aus den USA moderner oder besser. Sie haben nur die bessere Marketingmaschine.

Und nebenbei: die deutschen Banken (vermutlich sind VBR und S gemeint) setzen keine "eigenen Standards". Im Gegenteil. Sie haben nur eigene Apps nach gängigen Marktstandards (HEC) entwickelt. Etwas, das eigentlich zu begrüßen ist, da der Kunde so die Wahl hat.
 
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Martin Wendel

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Früher gabs halt neben der prozentuellen Gebühr teilweise auch fixe Gebühren. Das schlägt sich dann natürlich bei kleinen Rechnungsbeträgen zu buche. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es jetzt allerdings eine rein prozentuelle Gebühr.

Generell zur Akzeptanz: Mir fallen hier in Wien kaum noch POS-Terminals auf, die kein NFC unterstützen.
 

Jan Gruber

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Früher gabs halt neben der prozentuellen Gebühr teilweise auch fixe Gebühren. Das schlägt sich dann natürlich bei kleinen Rechnungsbeträgen zu buche. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es jetzt allerdings eine rein prozentuelle Gebühr.

Das hängt nicht unmittelbar mit dem Zahlungsweg / der Karte zusammen sondern auch mit den Anbietern der Terminals. Da gibt es noch ne fixe Gebühr - nimmt aber auch deutlich ab.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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Wenn ich richtig informiert bin, gibt es jetzt allerdings eine rein prozentuelle Gebühr.
glaube Händler mit Altverträgen zahlen immer noch einen Mindestbetrag pro Transaktion, deswegen gibt es halt immer noch vereinzelt die "EC Karte erst ab 10 Euro" Schilder. Viele sind es aber nicht mehr.

Sagen wir es mal so: Solange jede Bank oder Bankengruppe ihren eigenen Standard auf den Markt bringt und man sich gerade mal für EC- und Kreditkarten mit NFC-Chip feiert, werden es zentrale Dienste schwer haben.
Das deutsche Debit-System Girocard ist schon tauglich für die NFC Zahlung. Einige Banken bieten es ja für Android an.

Das Girocard-System ist eigentlich auch sehr gut, ist es doch für den Handel immer noch günstiger als die Kreditkarten-Systeme. Nur international kommt man damit nicht weit, aber dafür gibt es ja die Kombikarten mit Maestro/Vpay bzw. eben Kreditkarten.
 

Ezca

Morgenduft
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Banken haben wahrscheinlich das größte Interesse daran, dass das Bargeld mehr und mehr verschwindet.

Was ich jedoch nicht ganz verstehen kann ist die oft einseitige Berichterstattung was Apple Pay betrifft. Ich kann zumindest die Institute verstehen, welche den Service nicht anbieten wollen, sofern die Nachfrage der Kunden nicht in einem ausreichenden Maße besteht.
Ich verstehe darüber hinaus auch nicht, dass man von den Banken erwartet, sie sollen Teile der Gebühren durch Kartenzahlung abgeben. Andererseits gibt Apple seinen NFC-Chip aber nicht für Dritte frei. Soll doch jede Bank, meinetwegen neben Apple Pay, ihre eigene Paymentlösung anbieten. Es wird sich (siehe PayPal) dann das System durchsetzen, was die meisten Leute anspricht.
 

Fat_Toni

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Generell zur Akzeptanz: Mir fallen hier in Wien kaum noch POS-Terminals auf, die kein NFC unterstützen.


Ich weiß nicht, ob es da konkrete Statistiken gibt, aber mir kommt vor, Österreich ist bezüglich NFC Terminals und bargeldlosen Bezahlen schon deutlich weiter als Deutschland.

Ich persönlich zahle fast nur noch mit NFC Karte, sei es nun Visa oder normale Meastro (je nach Kontostand ^^). Auch Kleinbeträge. Nur beim Metzger und Bäcker wird noch bar bezahlt, wobei auch beide schon ein NFC Terminal hätten. Das ist einfach Gewohnheit bei mir.

Ich wohne am Land (ca. 11.000 Einwohner) und kann fast überall mit Karte zahlen - auch in den meisten Restaurants/Bars.
In Wien und Salzburg sowieso.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Habe hier auch schon lange kein Terminal mehr gesehen, das nicht nfc fähig gewesen wäre.

Da sind wir alle übrigens viel weiter als die USA. Da ist Magnetstreifen noch King. Nicht mal der Chip.


Von wegen fortschrittlich und so ...
 
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Yiruma

Sternapfel
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Moin,
hier haben die HEM Tankstelle, und alle Bäcker noch kein NFC Terminal.
Und das bei 80000 Einwohnern :confused:
 

Verlon

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bei mir akzeptiert der Dursty vor meiner Haustüre nur Girocard (und kein wireless). Deswegen brauch ich auch noch meine Girocard :D
 

elsi

Martini
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Die Frage ist halt Club Mate oder Mate-Tee :p

Also ich finds in Ö auch echt super und komme mit boon schon sehr weit. Alle Supermarktketten bei uns nehmen bereits Kreditkarten, man muss es auch nicht extra dazusagen (bei ein paar kleinen Shops ging die Zahlung zuerst nicht, weil ich nicht Kreditkarte sondern nur „mit Karte“ gesagt habe). Eine bekannte Bäckerkette nimmt zb nur Kreditkarten – war super, als ich spontan beim Laufen noch Gebäck kaufen konnte, obwohl ich nur die Watch dabei hatte.

Prinzipiell sage ich dann immer nur, dass ich mit Karte zahlen will – dann gibt es auch keine komischen Blicke oder Erklärungsbedarf, außer der Kassierer starrt einen an, wenn man nicht nach einer Karte kramt Einige sind dann auch echt begeistert, dass das mit der Watch geht.