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Überraschungen auf den Keynotes von Apple sind mittlerweile eher eine Seltenheit. Eine Überraschung der negativen Art legte das Unternehmen jedoch am Donnerstag mit der Präsentation des iPad mini 3 hin. Zwar wurde bereits zuvor gemunkelt, dass die neue Generation nur ein vergleichsweise kleines Update erhalten soll, das vorgestellte Produkt sorgte trotzdem für große Verwunderung. Gerade einmal eine halbe Minute beschäftigte sich Phil Schiller auf der Bühne mit dem neuen iPad mini. Diese 30 Sekunden waren jedoch mehr als ausreichend, um die wenigen Neuerungen zu präsentieren. Was ist passiert?[prbreak][/prbreak]
iPad mini 2.5
Das iPad mini 2.5 – so eigentlich der passendere Name – ist mit dem Fingerabdrucksensor Touch ID ausgestattet und wird, ähnlich wie das iPad Air 2, erstmals mit einer goldenen Farboption und nur in den Speichergrößen 16, 64 und 128 GB angeboten. Das waren dann aber auch schon die Änderungen im Vergleich zum ein Jahr alten iPad mini mit Retina-Display. Bildschirm, Gehäuse, Prozessor, Akku, Kameras und WLAN- und LTE-Modul scheinen identisch mit dem Vorgänger zu sein. Damit kann man das iPad mini 3 wohl getrost als das bisher uninspirierteste iPad-Update bezeichnen.
Aufgeblasenes Tablet-Lineup
Somit wirkt auch das derzeitige Tablet-Lineup von Apple unnötig aufgeblasen und konfus – etwas, was man sonst eher von der Konkurrenz kennt. Denn das neue iPad mini 3 ersetzt nicht etwa den Vorgänger, sondern es wird parallel zum fast identischen iPad mini 2 angeboten – jedoch zu einem deutlich höheren Preis von 389 Euro für das Einstiegsmodell. Das iPad mini 2 ist hingegen künftig bereits ab 289 Euro zu haben. Parallel dazu wird Apple sogar das iPad mini der ersten Generation weiterhin offiziell verkaufen, zum Preis von 239 Euro.
Touch ID lohnt sich kaum für 100 Euro Aufpreis
Was auf den ersten Blick nach einer großen Auswahl aussieht, relativiert sich nach kurzer Überlegung schnell. Die Differenz von 100 Euro zwischen iPad mini 2 und 3, die man quasi nur für Touch ID bezahlt, scheint sich kaum zu lohnen. Touch ID ist zwar ein nettes Gimmick, bietet aber nicht genug Mehrwert, um ein 100 Euro höheres Preisschild zu rechtfertigen. Zusätzlich ist Touch ID am iPad aufgrund der Beschränkung von Apple Pay auf Online-Einkäufe (vorerst nur in den USA verfügbar) sowieso weniger sinnvoll als am iPhone. Bleibt noch das iPad mini der ersten Generation, das mit seiner dreieinhalb Jahre alten Hardware – der Apple-A5-Chip und das niedrig aufgelöste Display – ebenfalls kaum Kaufanreize bietet. Die Wahl für viele Kunden beim kleinen Tablet-Formfaktor dürfte damit eindeutig sein: iPad mini 2.
Nur 5 Prozent der iPad-Nutzer verwenden ein iPad mini 2
Doch wie kommt es zu diesem halbherzigen Update namens iPad mini 3? Zuletzt hieß es, dass Apple dem iPad mini nur sehr geringe Entwicklungsressourcen zugeteilt hat, da es nur für einen kleinen Teil der iPad-Umsätze verantwortlich zeichnet. Vertraut man aktuellen Analysen von Marktbeobachtern, scheint dies auch zu stimmen. Demnach ist das iPad mini 2 mit 5 Prozent das am geringsten verbreitete iPad. Das iPad mini der ersten Generation kommt hingegen auf einen Anteil von 20 Prozent und sichert sich damit den zweiten Platz unter den Apple-Tablets. Apple selbst nennt keine genauen Zahlen zur Verteilung der iPad-Verkäufe.
Das iPad mini mit Retina-Display besitzt unter den Tablets von Apple den geringsten Verbreitungsgrad.
Steigende Preise beim iPad mini
Zwar ist das iPad mini der ersten Generation bereits ein Jahr länger im Handel erhältlich, die Diskrepanz zwischen den beiden Modellen wirkt trotzdem sehr hoch. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein. Das iPad mini der ersten Generation war nach seiner Veröffentlichung für 329 US-Dollar erhältlich und damit damals deutlich günstiger als das iPad 4 (499 US-Dollar). Mit der Vorstellung des iPad mini mit Retina-Display wurden die Preise jedoch deutlich angehoben, das kleine iPad kostete künftig 399 US-Dollar. Das gleichzeitig vorstellte iPad Air war ab 499 US-Dollar zu haben. Zusätzlich wurde das iPad Air im Vergleich zu den Vorgängern in Abmessungen und Gewicht deutlich optimiert. Das iPad mini, das bisher vor allem für den mobilen Einsatz unterwegs Vorteile bot, ist damit womöglich zunehmend uninteressant geworden.
Steve Jobs: Kleine Tablets sind „DOA“
Oder ist das fehlende Interesse am iPad mini einfach dem Formfaktor generell zuzuschreiben? Steve Jobs meinte im Herbst 2010, dass 7-Zoll-Tablets „DOA“ wären, also Dead on Arrival (zu deutsch: Bei der Ankunft bereits tot). Er argumentiert unter anderem, dass der Bildschirm von solchen Geräten für den Tablet-Formfaktor zu klein wäre, dass sich auf einem solchen Gerät eine Tablet-App nicht anständig darstellen lasse und dass die meisten Kunden bereits ein Smartphone mit kleinerem Bildschirm für unterwegs besitzen. Rund ein Jahr nach dem Tod von Steve Jobs präsentierte Tim Cook dann im Herbst 2012 das iPad mini. Zwei Gerätegenerationen später muss man sich nun die Frage stellen, wo Apple mit dem iPad mini hinmöchte. Denn zumindest das iPad mini 3 hat man direkt aufs Abstellgleis geschoben. Um es mit den Worten von Steve Jobs zu sagen: Es ist „DOA“.
Das iPhone 6 Plus könnte dem iPad mini ebenfalls Marktanteile abringen. (Bild von SirMo76 [flickr], bestimmte Rechte vorbehalten)
iPad mini 2.5
Das iPad mini 2.5 – so eigentlich der passendere Name – ist mit dem Fingerabdrucksensor Touch ID ausgestattet und wird, ähnlich wie das iPad Air 2, erstmals mit einer goldenen Farboption und nur in den Speichergrößen 16, 64 und 128 GB angeboten. Das waren dann aber auch schon die Änderungen im Vergleich zum ein Jahr alten iPad mini mit Retina-Display. Bildschirm, Gehäuse, Prozessor, Akku, Kameras und WLAN- und LTE-Modul scheinen identisch mit dem Vorgänger zu sein. Damit kann man das iPad mini 3 wohl getrost als das bisher uninspirierteste iPad-Update bezeichnen.
Aufgeblasenes Tablet-Lineup
Somit wirkt auch das derzeitige Tablet-Lineup von Apple unnötig aufgeblasen und konfus – etwas, was man sonst eher von der Konkurrenz kennt. Denn das neue iPad mini 3 ersetzt nicht etwa den Vorgänger, sondern es wird parallel zum fast identischen iPad mini 2 angeboten – jedoch zu einem deutlich höheren Preis von 389 Euro für das Einstiegsmodell. Das iPad mini 2 ist hingegen künftig bereits ab 289 Euro zu haben. Parallel dazu wird Apple sogar das iPad mini der ersten Generation weiterhin offiziell verkaufen, zum Preis von 239 Euro.
Touch ID lohnt sich kaum für 100 Euro Aufpreis
Was auf den ersten Blick nach einer großen Auswahl aussieht, relativiert sich nach kurzer Überlegung schnell. Die Differenz von 100 Euro zwischen iPad mini 2 und 3, die man quasi nur für Touch ID bezahlt, scheint sich kaum zu lohnen. Touch ID ist zwar ein nettes Gimmick, bietet aber nicht genug Mehrwert, um ein 100 Euro höheres Preisschild zu rechtfertigen. Zusätzlich ist Touch ID am iPad aufgrund der Beschränkung von Apple Pay auf Online-Einkäufe (vorerst nur in den USA verfügbar) sowieso weniger sinnvoll als am iPhone. Bleibt noch das iPad mini der ersten Generation, das mit seiner dreieinhalb Jahre alten Hardware – der Apple-A5-Chip und das niedrig aufgelöste Display – ebenfalls kaum Kaufanreize bietet. Die Wahl für viele Kunden beim kleinen Tablet-Formfaktor dürfte damit eindeutig sein: iPad mini 2.
Nur 5 Prozent der iPad-Nutzer verwenden ein iPad mini 2
Doch wie kommt es zu diesem halbherzigen Update namens iPad mini 3? Zuletzt hieß es, dass Apple dem iPad mini nur sehr geringe Entwicklungsressourcen zugeteilt hat, da es nur für einen kleinen Teil der iPad-Umsätze verantwortlich zeichnet. Vertraut man aktuellen Analysen von Marktbeobachtern, scheint dies auch zu stimmen. Demnach ist das iPad mini 2 mit 5 Prozent das am geringsten verbreitete iPad. Das iPad mini der ersten Generation kommt hingegen auf einen Anteil von 20 Prozent und sichert sich damit den zweiten Platz unter den Apple-Tablets. Apple selbst nennt keine genauen Zahlen zur Verteilung der iPad-Verkäufe.
Das iPad mini mit Retina-Display besitzt unter den Tablets von Apple den geringsten Verbreitungsgrad.
Steigende Preise beim iPad mini
Zwar ist das iPad mini der ersten Generation bereits ein Jahr länger im Handel erhältlich, die Diskrepanz zwischen den beiden Modellen wirkt trotzdem sehr hoch. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein. Das iPad mini der ersten Generation war nach seiner Veröffentlichung für 329 US-Dollar erhältlich und damit damals deutlich günstiger als das iPad 4 (499 US-Dollar). Mit der Vorstellung des iPad mini mit Retina-Display wurden die Preise jedoch deutlich angehoben, das kleine iPad kostete künftig 399 US-Dollar. Das gleichzeitig vorstellte iPad Air war ab 499 US-Dollar zu haben. Zusätzlich wurde das iPad Air im Vergleich zu den Vorgängern in Abmessungen und Gewicht deutlich optimiert. Das iPad mini, das bisher vor allem für den mobilen Einsatz unterwegs Vorteile bot, ist damit womöglich zunehmend uninteressant geworden.
Steve Jobs: Kleine Tablets sind „DOA“
Oder ist das fehlende Interesse am iPad mini einfach dem Formfaktor generell zuzuschreiben? Steve Jobs meinte im Herbst 2010, dass 7-Zoll-Tablets „DOA“ wären, also Dead on Arrival (zu deutsch: Bei der Ankunft bereits tot). Er argumentiert unter anderem, dass der Bildschirm von solchen Geräten für den Tablet-Formfaktor zu klein wäre, dass sich auf einem solchen Gerät eine Tablet-App nicht anständig darstellen lasse und dass die meisten Kunden bereits ein Smartphone mit kleinerem Bildschirm für unterwegs besitzen. Rund ein Jahr nach dem Tod von Steve Jobs präsentierte Tim Cook dann im Herbst 2012 das iPad mini. Zwei Gerätegenerationen später muss man sich nun die Frage stellen, wo Apple mit dem iPad mini hinmöchte. Denn zumindest das iPad mini 3 hat man direkt aufs Abstellgleis geschoben. Um es mit den Worten von Steve Jobs zu sagen: Es ist „DOA“.
Das iPhone 6 Plus könnte dem iPad mini ebenfalls Marktanteile abringen. (Bild von SirMo76 [flickr], bestimmte Rechte vorbehalten)