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Gestern Abend hat Microsoft in der Firmenzentrale in Redmond den Nachfolger der Xbox 360 präsentiert. Die Xbox One, so der etwas ungewöhnliche und überraschende Name, der auf die angepriesenen All-in-One-Funktionen anspielen könnte, soll in diesem Jahr erscheinen und wird von Microsoft nicht als reine Gaming-Konsole am Markt positioniert sondern viel mehr als rundum Entertainment-Gerät. Ein Gefilde, in dem sich zum Teil auch der Apple TV zu Hause fühlt.[PRBREAK][/PRBREAK]
DieSpiele Entertainment-Konsole
Nur wenige Wochen vor der Spielemesse E3 in Los Angeles hat sich Microsoft dazu entschlossen, den Fokus bei der Präsentation der Xbox One nicht auf die Spiele sondern den Entertainment-Faktor zu legen. Wie auch mit der bisherigen Konsole kann über Xbox Live auf Filme und Serien zugegriffen werden, die Xbox One erweitert diesen Part aber massiv.
Mit dem nun vorhandenen BluRay-Laufwerk können neben DVDs auch BluRay-Discs wiedergegeben werden und die Xbox One besitzt einen HDMI-Eingang, über den das TV-Signal durch die Konsole geschleift wird. Der Wechsel zwischen Fernsehen, Spielen, Filmen oder Musik erfolg dadurch nahtlos über das Interface der Xbox One. Inwieweit sich diese Funktionen auch hierzulande verwenden lassen werden, ist nicht bekannt.
Bedienung: Controller, SmartGlass, Kinect
Neben dem Controller, bei dem man im Großen und Ganzen auf das bewährte Konzept setzt und auf Touchscreen, Touchpad oder ähnliches verzichtet, sind für die Xbox One auch SmartGlass und Kinect sehr wichtige Eingabegeräte. Die Second-Screen-App SmartGlass (auch für iOS-Geräte), die zwar bereits von der Xbox 360 unterstützt wird, aber noch etwas stiefmütterlich behandelt wurde, wird noch mehr in das Bedienkonzept integriert.
Die Bewegungssteuerung Kinect wird im Lieferumfang der Xbox One standardmäßig dabei sein und wurde umfassend verbessert. Neben der Sprachsteuerung, die zumindest auf der Bühne sehr gut funktionierte, wurde vor allem die Technik im Inneren verbessert. Eine Full-HD-Kamera, die unter anderem auch für Videotelefonate über Skype Verwendung findet, eine Erkennung von bis zu sechs Spielern, genauere und bessere Erfassung von Bewegungen, schnellere Reaktionszeiten und größerer Aufnahmewinkel sind nur ein paar der Highlights.
Und wo bleiben die Spiele?
Was bei der Präsentation für viele Fans etwas zu kurz kam, ist das ursprüngliche Kerngebiet der Xbox: Die Spiele. Microsoft vertröstet diesbezüglich auf die bald startende E3, bei der es mehr Informationen zum Software-Lineup geben wird. Gestern Abend wurden Forza Motorsport 5, Call of Duty: Ghosts, einige EA Sports-Titel (FIFA 14, Madden NFL 25, NBA LIVE 14 und EA SPORTS UFC) und Quantum Break mehr oder weniger kurz vorgestellt.
Innerhalb des ersten Jahres nach der Veröffentlichung sollen unter der Marke Microsoft Studios 15 Exklusivtitel für die Konsole veröffentlicht werden, bei etwa der Hälfte handle es sich dabei um neue Franchises. Halo, eine der beliebtesten Spieleserien auf der Xbox, wurde übrigens auch erwähnt. Jedoch nicht in Form einer Ankündigung des fünften Teils, sondern in Form einer Serie, die gemeinsam mit Steven Spielberg produziert wird.
Kommentar
Der Technikblog Cult of Mac titelte nach der Vorstellung der Xbox One "Warum der Apple TV von der Xbox One nichts zu befürchten hat" und wird damit bis zu einem gewissen Grad Recht haben. Zwar positioniert man sich, wie die Vorstellung der Konsole gezeigt hat, sehr stark im Entertainmentbereich und überschneidet sich hier durchaus auch mit der Zielgruppe des Apple TVs. Jemand, der mit Spielen nichts am Hut hat, wird sich aber wohl davor hüten, mehrere Hundert Euro für eine Konsole auszugeben, wenn man Filme, Serien oder Video-on-Demand-Dienste wie Watchever für einen Bruchteil des Geldes über den Apple TV abspielen kann.
Jedoch eines, und hier muss ich Alex Heath von Cult of Mac deutlich widersprechen, kann Apple TV so gar nicht: Spiele. "Spiele spielen ist nur ein Teil der Apple TV-Experience", schreibt Heath. Nein, Spiele spielen ist de facto gar kein Teil der Apple TV-Experience. Ja, über AirPlay Mirroring kann ich Apps von iPhone, iPod touch oder iPad auf den Fernseher bringen und ja, bei manchen Spielen (wie etwa Real Racing 2) mag das auch ganz gut aussehen. Die Latenzen sind für echten Spielgenuss aber viel zu hoch und ein iDevice eignet sich nunmal nicht als Controller für eine Konsole. Der Blick sollte auf den großen Bildschirm gerichtet sein und nicht auf den kleinen Bildschirm in meinen Händen.
Wenn man den Anschluss nicht verpassen will, sollte Apple langsam aber doch in diesem Sektor aktiv werden, den Apple TV endgültig aus der Hobby-Nische holen und die kleine schwarze Box für weitere Apps öffnen. Mit den iDevices hat man es mit einem erfolgreichen Konzept bereits in zig Millionen Haushalte geschafft, und mit dem passenden Konzept wird man es mit dem Apple TV auch in zig Millionen Wohnzimmer schaffen. Die Hardware und Software wäre im Prinzip vorhanden, außerdem hat Apple durch die erfolgreichen iDevices bereits zahlreiche talentierte Entwickler für sich gewonnen. Die Konkurrenz schläft nicht und gerade Microsoft zeigt in letzter Zeit, dass auch sie wissen, wie man Hardware und Software mit den richtigen Diensten zu einem einheitlichen Ganzen verbinden kann.
Via Microsoft
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Nur wenige Wochen vor der Spielemesse E3 in Los Angeles hat sich Microsoft dazu entschlossen, den Fokus bei der Präsentation der Xbox One nicht auf die Spiele sondern den Entertainment-Faktor zu legen. Wie auch mit der bisherigen Konsole kann über Xbox Live auf Filme und Serien zugegriffen werden, die Xbox One erweitert diesen Part aber massiv.
Mit dem nun vorhandenen BluRay-Laufwerk können neben DVDs auch BluRay-Discs wiedergegeben werden und die Xbox One besitzt einen HDMI-Eingang, über den das TV-Signal durch die Konsole geschleift wird. Der Wechsel zwischen Fernsehen, Spielen, Filmen oder Musik erfolg dadurch nahtlos über das Interface der Xbox One. Inwieweit sich diese Funktionen auch hierzulande verwenden lassen werden, ist nicht bekannt.
Bedienung: Controller, SmartGlass, Kinect
Neben dem Controller, bei dem man im Großen und Ganzen auf das bewährte Konzept setzt und auf Touchscreen, Touchpad oder ähnliches verzichtet, sind für die Xbox One auch SmartGlass und Kinect sehr wichtige Eingabegeräte. Die Second-Screen-App SmartGlass (auch für iOS-Geräte), die zwar bereits von der Xbox 360 unterstützt wird, aber noch etwas stiefmütterlich behandelt wurde, wird noch mehr in das Bedienkonzept integriert.
Die Bewegungssteuerung Kinect wird im Lieferumfang der Xbox One standardmäßig dabei sein und wurde umfassend verbessert. Neben der Sprachsteuerung, die zumindest auf der Bühne sehr gut funktionierte, wurde vor allem die Technik im Inneren verbessert. Eine Full-HD-Kamera, die unter anderem auch für Videotelefonate über Skype Verwendung findet, eine Erkennung von bis zu sechs Spielern, genauere und bessere Erfassung von Bewegungen, schnellere Reaktionszeiten und größerer Aufnahmewinkel sind nur ein paar der Highlights.
Und wo bleiben die Spiele?
Was bei der Präsentation für viele Fans etwas zu kurz kam, ist das ursprüngliche Kerngebiet der Xbox: Die Spiele. Microsoft vertröstet diesbezüglich auf die bald startende E3, bei der es mehr Informationen zum Software-Lineup geben wird. Gestern Abend wurden Forza Motorsport 5, Call of Duty: Ghosts, einige EA Sports-Titel (FIFA 14, Madden NFL 25, NBA LIVE 14 und EA SPORTS UFC) und Quantum Break mehr oder weniger kurz vorgestellt.
Innerhalb des ersten Jahres nach der Veröffentlichung sollen unter der Marke Microsoft Studios 15 Exklusivtitel für die Konsole veröffentlicht werden, bei etwa der Hälfte handle es sich dabei um neue Franchises. Halo, eine der beliebtesten Spieleserien auf der Xbox, wurde übrigens auch erwähnt. Jedoch nicht in Form einer Ankündigung des fünften Teils, sondern in Form einer Serie, die gemeinsam mit Steven Spielberg produziert wird.
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Kommentar
Der Technikblog Cult of Mac titelte nach der Vorstellung der Xbox One "Warum der Apple TV von der Xbox One nichts zu befürchten hat" und wird damit bis zu einem gewissen Grad Recht haben. Zwar positioniert man sich, wie die Vorstellung der Konsole gezeigt hat, sehr stark im Entertainmentbereich und überschneidet sich hier durchaus auch mit der Zielgruppe des Apple TVs. Jemand, der mit Spielen nichts am Hut hat, wird sich aber wohl davor hüten, mehrere Hundert Euro für eine Konsole auszugeben, wenn man Filme, Serien oder Video-on-Demand-Dienste wie Watchever für einen Bruchteil des Geldes über den Apple TV abspielen kann.
Jedoch eines, und hier muss ich Alex Heath von Cult of Mac deutlich widersprechen, kann Apple TV so gar nicht: Spiele. "Spiele spielen ist nur ein Teil der Apple TV-Experience", schreibt Heath. Nein, Spiele spielen ist de facto gar kein Teil der Apple TV-Experience. Ja, über AirPlay Mirroring kann ich Apps von iPhone, iPod touch oder iPad auf den Fernseher bringen und ja, bei manchen Spielen (wie etwa Real Racing 2) mag das auch ganz gut aussehen. Die Latenzen sind für echten Spielgenuss aber viel zu hoch und ein iDevice eignet sich nunmal nicht als Controller für eine Konsole. Der Blick sollte auf den großen Bildschirm gerichtet sein und nicht auf den kleinen Bildschirm in meinen Händen.
Wenn man den Anschluss nicht verpassen will, sollte Apple langsam aber doch in diesem Sektor aktiv werden, den Apple TV endgültig aus der Hobby-Nische holen und die kleine schwarze Box für weitere Apps öffnen. Mit den iDevices hat man es mit einem erfolgreichen Konzept bereits in zig Millionen Haushalte geschafft, und mit dem passenden Konzept wird man es mit dem Apple TV auch in zig Millionen Wohnzimmer schaffen. Die Hardware und Software wäre im Prinzip vorhanden, außerdem hat Apple durch die erfolgreichen iDevices bereits zahlreiche talentierte Entwickler für sich gewonnen. Die Konkurrenz schläft nicht und gerade Microsoft zeigt in letzter Zeit, dass auch sie wissen, wie man Hardware und Software mit den richtigen Diensten zu einem einheitlichen Ganzen verbinden kann.
Via Microsoft
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