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Mountain Lion - Der Freund der chinesischen Regierung

TexanSteak

Pomme Miel
Registriert
06.03.07
Beiträge
1.495
Hab eben auf apple.de ein bisschen über Mountain Lion gelesen. Mir wär fast der Kaffee aus meinem offenen Mund gelaufen, wie nett doch Apple alles in Harmonie und Zufriedenheit verpacken kann.
"Eine neue Mac Erfahrung in China. OS X Mountain Lion bringt völlig neue Unterstützung für viele beliebte Dienste in China."
Für uns Westeuropäer bzw. alle "freien" Länder klingt das doch nett und lieb. Schaut man sich aber mal genauer an, was hinter diesen Worten steckt, grenzt es schon fast an Ironie, mit diesen "beliebten" Diensten zu werben:

zB
"Baidu, der führende chinesische Suchdienst"

dazu Wikipedia:
"Baidus Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden hat der Suchmaschine immer wieder den Vorwurf eingebracht, sich an der staatlichen Internetkontrolle in der Volksrepublik China zu beteiligen. So wirft Reporter ohne Grenzen dem Unternehmen das systematische Filtern „subversiver“ Inhalte vor.[SUP][4][/SUP] Eine Suchanfrage nach dem Stichwort Falun Gong führte angeblich dazu, dass Baidu für den Nutzer eine Weile nicht erreichbar ist."

oder

"Mit Sina Weibo, dem beliebten Microblogging-Dienst, können sie bloggen"

dazu Wikipedia:
"Aufgrund der Internetzensur in der Volksrepublik China wird weibo.com fortlaufend durch staatliche Stellen überwacht. Dies geschieht unter anderem mit Hilfe von Stichwortlisten, die gesperrte Begriffe filtern. Nachrichten, die Kurzlinks enthalten (beispielsweise von bit.ly) und Nachrichten in tibetischer Sprache werden grundsätzlich nicht verbreitet. Die Zensur soll in Zukunft noch verstärkt werden.[SUP][5]"

Hat es Apple nötig? Nein. Braucht Apple China, um noch mehr Gewinn einzufahren? Klar. Wäre Apple morgen bankrott, wenn es "nur" noch "freie" Länder beliefern würde? Nein. Was interessiert Apple das Wort Moral in diesem Zusammenhang ? Nix. (das "nix" lässt man sich allerdings teuer bezahlen).
Merke: Nackter Busen bei Apps = pfui! Gewalt gegen Regierungskritiker in China = halb so schlimm und meist eh nur Gerüchte.

[/SUP]
 
Man kann in allem sowohl das schlechte als das gute sehen wenn man will. Sieht man das ganze aus dem Blick des Nutzers, und nicht als externer Kritiker deren Regierung, so ist es doch ne schöne Sache wenn deren beliebtesten Dienste in Zukunft auch mit ihrem Betriebssystem harmonieren.

Würden die Dienste nicht integriert werden, so ist der Dienst dennoch manuell erreichbar. Und wenn man mal nen Blick auf Safari wirft, so ist es ja nicht sonderlich schwer die standard Suchmaschine zu ändern. Will ein Nutzer eine andere benutzen als die bei uns gängigen, diese ist allerdigs nicht in Safari integriert, so wird sich nen anderer Browser installiert. Will ein Chinese eben diese nicht benutzen, denn definiert er eben ne andere als Standard.

Schon ne echt böse Sache, muss ich sagen :P
 
...und ich dachte schon, das heute endlich mal kein Sack Reis in China umgefallen ist.
ich weiss, sollte uns nix angehen. Apple wird schon alles richtig machen. Vergessen wir das Thema Zensur etc. Wird eh überschätzt. Daß der Platz des Himmlischen Friedens ein Platz des Himmlischen Friedens ist, wissen wir auch ohne Baidu und Co ;-)
 
Gut das uns auch alle Chinesen boykottieren ... böse westliche Welt will all unsere Sachen haben, aber wir exportieren lieber nix, denn gehts denen bestimmt bald besser im bösen Europa, etc. ...
 
in diesem Sinne: Geld stinkt nicht. (Hätte ich diesen Thread in den 80ern eröffnet, wäre er mit Sicherheit weniger weichgespühlt geführt worden. Was hab ich da Schelte bekommen, als ich in der Schülerzeitung iranische Pistazien verlost hatte oder das Grüne Buch rezeniert...musste extra beim Schuldirektor vorsprechen!)
 
Wenn man Falun Gong eingibt (was ist das eigentlich?) kommt tatsächlich "Öffnen der Seite fehlgeschlagen"! :-D

Mir fällt zu diesem Thema nur eins ein: Die Einbindung irgendwelchen chinesischen Krimskrams in das wunderschöne OS X ist eines von den vielen Dingen, zu denen Steve Jobs "no" gesagt hätte. Aber wie wir ja hier erfahren haben: Bei Apple ist jetzt nunmal niemand mehr, der "no" sagt.
 
Baidu ist nunmal die meistbenutzte Suchmaschine in China. Man kann sich darüber wundern und sich fragen, warum die Bürger freiwillig den staatlich zensierten Dienst nutzen, aber warum ist auf einmal ein Skandal, wenn z.B. Safari in Mountain Lion nun eine Option bietet, die Suchleiste oben unter anderem auf Baidu einzustellen? Beim iOS ist Baidu soweit ich weiß schon lange integriert. Skandal?
Problematisch fände ich es höchstens, wenn Apple chinesischen Nutzern ausschließlich diese eine Suchmaschine anböte. Aber selbst dann könnten sie noch alle anderen von China aus erreichbaren „normal ansurfen“.

Oh, da fällt mir gerade ein: Einige Apple-Produkte (z.B. iPhoto) bieten auch hierzulande direkten Facebook-Support! Bleibt einem da auch der Mund offen stehen vor Entgeisterung?
 
Denen würde ich auch keine Daten anvertrauen, halte ihre Sammelwut von Daten selbst über Nichtmitglieder für sehr bedenklich und finde diesen Dienst ebenso boykottierenswürdig.
 
Das stimmt allerdings! Die überwachen einen nicht nur während man auf Facebook ist, sondern über Cookies auch noch danach!

Trotzdem ist das ein Unterschied: Trotz des Datenhandels ist Facebook ein solides amerikanisches Unternehmen, und nicht ein von einer Regierung kontrollierter nebulöser chinesischer Suchdienst.
 
Denen würde ich auch keine Daten anvertrauen, halte ihre Sammelwut von Daten selbst über Nichtmitglieder für sehr bedenklich und finde diesen Dienst ebenso boykottierenswürdig.

Es geht hier aber um Zensur.

Wer welche Daten wo hochlädt, da ist jeder selbst verantwortlich...