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Werbung in Zeiten wie diesen

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Gerade von Firmengründern und Jungunternehmern interessiert mich die Meinung zum Thema Eigenwerbung in Zeiten von Wirtschaftskrise und zurückgehenden Umsätzen.

Meinungen? Empfehlungen? Tricks?

… und so weiter und so weiter …
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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25.12.07
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Gibt es hier tatsächlich keine Firmengründer und Jungunternehmer oder ist die Angst vor der Selbstständigkeit schlicht und einfach zu groß?

Erstaunlich.

P.S.: Dieser Post hat nichts mit dem so genannten „pushen von Beiträgen“ zu tun.
 

chrismar

Morgenduft
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165
Gerade von Firmengründern und Jungunternehmern interessiert mich die Meinung zum Thema Eigenwerbung in Zeiten von Wirtschaftskrise und zurückgehenden Umsätzen.

Ganz schlicht und einfach: ohne Werbung noch weiter zurückgehende Umsätze.

Das Geld ist nach wie vor da - nur anders verteilt.
 

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Wirtschaftskrise ... ich kanns nicht mehr hören. Krisenzeiten sind Gründerzeiten, so war das schon immer. Der Gute Unternehmer muss sich vor dieser "hausgemachten" und vielseitig "schwarz" berichteten Wirtschaftskrise, nicht fürchten. Wer sich fürchten muss, das sind marode Unternehmen und Dienstleister, die sich durch fehlendes Wissen oder minderwertige Dienstleistungen im jeweiligen Segment platziert haben.

Ich hab den Schritt in die Selbständigkeit vor ca. 3.5 Jahren gewagt. Zu Anfang hatte ich zwei Verschiedene Auftraggeber, für die ich als Freiberufler Aufträge erledigt habe um mein Hauptgeschäft aufzubauen. Das hat ungefähr 1 Jahr gedauert, bis ich dann voll umgesattelt bin und mich von Dritten abgenabelt habe um meine eigene Dienstleistung an den Endkunden zu bringen.

Vier Jahre können eine verdammt lange Zeit sein. In diesen 4 Jahren hab ich viele Kollegen gesehen die Insolvent gegangen sind oder mit beachtlichen Verlusten zurück ins Angestellten Verhältnis gewechselt sind.

Alle hatten "große Schnauze" wie ich das immer nenne. Es wurde zu wenig gearbeitet, ein ganz typisches Anzeichen, das ich aus meiner Zeit im DV nur zu gut kenne. Montag hat Oma Geburtstag, da nehm ich mir frei - morgen ist schlechtes Wetter ... da mach ich auch nur den halben Tag was.

Falsch kalkuliert. 8 von 10 Gründern rennen komischerweise gleich mal zu Audi und leasen oder finanzieren sich nen dicken A4 - man kann beim Kunden ja nicht mit so ner Rostlaube ankommen ... totaler Schwachsinn ... ich bin die ersten zwei Jahre ebenfalls mit einem älteren gebrauchten zu den Kunden gefahren und hab immer meine Aufträge bekommen. Ob in Jeans oder im Anzug, das spielt heute keine Rolle mehr, solange man weiß wie man sich gegenüber den Kunden im Gespräch und in der Professionalität verhält.

Falsche Kalkulation wird vorwiegend auch bei der Werbung gemacht. Für mich kein Problem, da es mein Tagesgeschäft ist, für viele Selbständige aber ein entscheidender Faktor um sich zu platzieren.

In der Regel gilt heute: Man kann den größten Schrott mit der besten Werbung verkaufen, das beste Produkt aber nicht mit schlechten Anzeigen.

Ein aktueller Kunde ist ein Paradebeispiel: 11 Jahre Selbständigkeit, immer so am Limit - man hat gearbeitet wie blöde um die benötigten Zahlen zu erreichen, gute Werbung: Fehlanzeige. Gespart hat man, die Website wurde vom Nachbarn gemacht:

"Der kann das, hat selbst auch eine"

Die Flyer wurden von einem "Billiganbieter" geliefert. Schauen ja schon mal nicht schlecht aus ... schlecht ? Genau so ist es - die Flyer schauen "scheisse" aus. Korrespondenzunterlagen, saubere Visitenkarten, Promotionartikel, etc. pp. Fehlanzeige - alles der letzte Schrott, den man sich über die Jahre selbst zusammen gefrickelt hat oder billig hat machen lassen.

Im April dann der Umschwung. Verhältnismässig viel Geld wurde in mich investiert, für die Jungs und Mädels ein kleines Vermögen - man wolle endlich ordentliche Werbung, hieß es.

Zielgruppengerechte und attraktive Internetseite > schwupps von einem Lieferanten eine Produktlieferung zum Einführungs- und Promotionpreis bekommen: "wenn Sie uns auf Ihrer Internetseite publizieren". 20 Stück dieser Warengruppe mit +1000.- Euro Gewinn a Stück wurden binnen 19 Tagen über die Internetseite verkauft.

Korrespondenzunterlagen, Flyer, Visitenkarten, T-Shirts, neue Autobeklebung, all das folgte und folgt noch. Inzwischen liegen Sponsoringangebote von großen bekannten Firmen vor - die Frau hat Ihren Job gekündigt und arbeitet Vollzeit im Geschäft mit ... was ist passiert ?

Gar nichts ... man war schon immer ein "guter" Dienstleister und hat sich jetzt endlich für anständige Vermarktung entschieden. Ich bin da nicht der ausschlaggebende Faktor gewesen, es gibt viele gute Anbieter in Deutschland. Diese aber zu finden, das gestaltet sich als schwierig. Was der Kunde als gut empfindet und was der Konsument als wirkungsvoll erachtet, das sind zwei Grundlegende Unterschiede.

Fazit: Es ist auch in Krisenzeiten nicht anders als zu Konjunkturzeiten: Wer sich gut vermarktet, wird verhältnismäßig gute Erfolge erziehlen. Sicherlich ist Werbung kein "Allheilmittel", gerade heute in Zeiten der "Krisenstimmung" muss vor allem die Dienstleistung stimmen ... die aber nichts bringt, denn auch wenn es noch so gut ist, auf reine Mundpropaganda kann man in "Gründerzeiten" nicht bauen, dafür braucht es Jahre.

Wer sich heute Selbständig macht, der sollte gut 5-10t Euro für anständige Werbung rechnen, nur so kann man sich platzieren und entsprechend auf sich aufmerksam machen. Wer meint mit Werbung von Nachbars-Lumpi oder den eigenen "High-Quality"-Photoshop Ergüssen noch einen Kunden hinterm Busch hervor lockt ... der irrt nicht nur - der sollte sich nicht Selbständig machen.
 
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Reaktionen: Irreversibel und voki

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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25.12.07
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8.088
Interessante Meinungen! ;)

Weiter so!

Weil’s so schön zum Thema passt:

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Zuletzt bearbeitet:

nggalai

Roter Stettiner
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957
Mund-zu-Mund ahoi. Also, nicht gleich Zungenküsse, aber wenn Dich Kunden an Bekannte weiterempfehlen hast Du einen besseren Stand, als wenn Du im „Das Örtliche“ Deine Firma fett markieren lässt.

Insbesondere in Krisen (ob herbeigeredet oder tatsächlich da lasse ich mal aus) geht nix über den Multiplikator „Zufriedener Klient“.

Also: Gute Arbeit liefern, dann musst Du Dir auch weniger Sorgen wegen gekürzten Etats machen.

Cheerio,
-Sascha
 

Paul_

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
Registriert
30.04.09
Beiträge
855
Du sprichst von Eigenwerbung, also Werbung für dein Unternehmen?

Also ich arbeite auch in einem jungen Unternehmen und bisher muss ich wirklich sagen, dass die wirkungsvollste Methode das inderekte Angebot ist. Also ich kam immer darauf zu sprechen und irgendwann haben dann ein paar gesagt, ja wir suchen da so was, macht ihr das nicht, und so sind wir dann schon zu einigen Kunden gekommen.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
Registriert
25.12.07
Beiträge
8.088
Du sprichst von Eigenwerbung, also Werbung für dein Unternehmen? …

Nein.

Ich habe nie von meinem Unternehmen gesprochen.

Der Thread entstand in einer Zeit, als alle Welt pausenlos am Jammern war und jedes zweite Wort „Wirtschaftskrise“ lautete.

Insofern hätte mich interessiert, ob die Mehrheit tatsächlich jammert oder die Ärmel hochkrempelt.

Tut mir leid – ich habe mich offenbar ein wenig missverständlich ausgedrückt.
 

imac20

Doppelter Prinzenapfel
Registriert
12.02.08
Beiträge
437
... Der Thread entstand in einer Zeit, als alle Welt pausenlos am Jammern war und jedes zweite Wort „Wirtschaftskrise“ lautete ...

Heute ist es nur noch jeden dritte Wort. Die ersten beiden lauten "Haiti" und "Spenden".

Back to Topic: Ich bin eigentlich ein Verfechter von Werbung, jedoch ist diese heute - gerade für ein StartUp - eigentlich nicht finanzierbar. Alleine die Anzeigenpreise in Printmedien erschlagen einen. Noch dazu gibt es für jedes Fachgebiet diverse Publikationen. Welche nehmen, welche auslassen? Wie selektieren? Oder doch lieber online werben (Google AdWords)?

Dazu dann noch ein professionell gestalteter Internetauftritt, ein ordentliches CI mit allen zugehörigen Unterlagen, da werden die 5-10 T€ , welche ein Vorposter nannte, wohl nicht ausreichen.

Man kan über Werbung alles verkaufen: Einen Namen, ein Produkt, eine Dienstleistung. Es geht nur darum, den Markt und den Kunden so lange zu penetrieren, bis er glaubt was er hört und/oder liest (siehe MM und Konsorten). Letztlich alles eine Frage des verfügbaren Budgets.

Dem Unternehmensneuling ist dies aber eben nicht möglich. Deswegen wird er sehr genau überlegen, wo er seine paar Kröten werbemäßig investiert. Und zugleich muss er sich noch vor all denen schützen, die ihm versprechen, dass sein Geld genau bei ihnen am Besten aufgehoben ist. Denn zumeist hat er zum Start sein Werbebudget nur einmal zur Verfügung. Einen Totalausfall auf Grund der Wahl des falschen Dienstleisters kann er sich nicht leisten.
 

Bananenbieger

Golden Noble
Registriert
14.08.05
Beiträge
25.515
Also ich arbeite auch in einem jungen Unternehmen und bisher muss ich wirklich sagen, dass die wirkungsvollste Methode das inderekte Angebot ist.
Also ich weiß ja nicht, was Du mit "inderektes Angebot" meinst, aber DIE wirkungsvollste Methode gibt es nicht. Es kommt immer darauf an, welches Produkt/Dienstleistung auf welchen Märkten an welche Kunden verkauft wird und was Wettbewerber und Substitutionsgutanbieter machen.

Back to Topic: Ich bin eigentlich ein Verfechter von Werbung, jedoch ist diese heute - gerade für ein StartUp - eigentlich nicht finanzierbar. Alleine die Anzeigenpreise in Printmedien erschlagen einen. Noch dazu gibt es für jedes Fachgebiet diverse Publikationen. Welche nehmen, welche auslassen? Wie selektieren? Oder doch lieber online werben (Google AdWords)?
Ohne Werbung geht es nicht. Wer nicht bereit ist, für gute Werbung Geld auszugeben, kann seinen Laden in den meisten Fällen gleich wieder dicht machen. Günstigstenfalls entgeht dem Unternehmer nur ordentlich Gewinn, den er mit Werbung gemacht hätte.


Werbung besteht ja nicht nur aus Anzeigen in Printmedien und Spots im Fernsehen. Es gibt für jedes Budget passende Werbemittel, mit denen man etwas erreichen kann.

Dem Unternehmensneuling ist dies aber eben nicht möglich. Deswegen wird er sehr genau überlegen, wo er seine paar Kröten werbemäßig investiert.
Warum sollte das dem Unternehmensneuling nicht möglich sein? Klar hat er nicht das Budget eines Großkonzerns. Aber selbst dort müssen die Planer mit einem relativ begrenzten Budget auskommen, wobei "begrenzt" da schon Millionenbeträge sind. Gleiches Spiel, nur andere Liga.

Das Start-Up muss also die Kanäle finden, über die sie ihre Message möglichst effizient und effektiv an die Kunden bringen können.