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[preview]Hastig stürmen die Leute in den noch leeren, nur spärlich beleuchteten Saal. Viele sind mit ihren mobilen Macs bereits in das lokale WLAN-Netz eingeloggt, welches seit einiger Zeit bei Apple-Events zur Verfügung steht. Journalistischer Komfort, der seines Gleichen sucht: Auch das ist Apple. Die Türen gingen diesmal schnell auf: Ungewohnte Einlass-Politik. Als die ohnehin leise Hintergrundmusik langsam ausgefadet wird, erreichen wir einen Punkt nahe der kompletten Stille. Einige Sekunden scheint es, als würden alle den Atem anhalten. Plötzlich erhallt das Klicken der sich einschaltenden Scheinwerfer im Raum - gefolgt von kurzem, ganz leisem Raunen. Dann ein mittlerweile ungewohntes Bild: Steve Jobs betritt die Bühne.[/preview]
Standing Ovations
Der 09. September 2009, 19:07 Uhr deutscher Zeit. Die Monate lange Ohnmacht und alle Spekulationen um den Gesundheitszustand und das etwaige Come-Back von Steve Jobs, dem Apple-Urgestein, findet ein jähes Ende.
Er erzählt kurz von seiner Lebertransplantation vor rund 5 Monaten. Seine neue Leber - er hätte sie einem Mittzwanziger zu verdanken. Weitere Umstände bleiben ungewiss. Danken wir dem mehr oder minder freiwilligen Spender an dieser Stelle unsere Gedanken, und sehen über den unpassend ironischen Kommentar seitens Jobs hinweg.
Die Themensprünge sind so schnell und präzise, wie zu seinen besten Zeiten. 30 Millionen iPhones in zwei Jahren hat Apple verkauft und avanciert so unter die Top-Mobilfunk-Hersteller. Und ehe wir diese uns eigentlich bewussten Fakten verinnerlichen, steht eine riesige 3.1 auf der Leinwand vor uns: Eine neue Version des iPhone/iPod OS wird uns da offeriert, und heute sei sogar der Tag, an dem wir bereits in den Genuss dieses kommen können. Das Schmunzeln der anwesenden Journalisten lässt sich jetzt nicht mehr verleugnen, denn: Das neue OS ist kostenlos.
Es folgen die üblichen Fakten. Number one music reseller in the world. Genius ist ein voller Erfolg, die iTunes-Synchronisation ist weitgehend verbessert worden. Apropos: iTunes 9 kommt ebenfalls. Keine Überraschung, denn das ist absolute Tradition. Aber, und das sei gesagt, es ist interessant und spannend zu gleich, was für wirklich grandiose Dinge Apple stetig entwickelt. Noch während wir der Keynote folgen, entsteht bereits ein starkes Bedürfnis, all das gleich auf dem eigenen Rechner auszuprobieren. Wir lassen die Softwareaktualisierung laufen - vergebens. Noch keine Aktualisierung online. Doch wir sind realistisch: Diese Hoffnungen sind hoffnunglos unrealisitisch.
Eine längere Episode von Spielen stellt sich ein - wir kennen dies bereits von vergangenen KeyNotes. Wir kämpfen mit der Langeweile - dabei hatte es so gut angefangen.
Unsere Aufmerksamkeit wird erhöht, als wir Wörter wie "Open GL" hören. Wir staunen nicht schlecht - das iPhone kann jetzt Open GL. Die Preise für den iPod touch 8GB fallen auf 199 US-Dollar. Uh, not bad. Der iPod classic bekommt 160GB verpasst - zum gleichen Preis von 249 US-Dollar. Der iPod shuffle bekommt endlich individuelle Farben: pink, grün, blau und die bereits verfügbaren Farben silber und schwarz.
One more thing
Ein regulärer iPod nano - jetzt mit Videokamera und Mikrofon. Die massenhafte Kamera-Bestellung von Apple vor einigen Monaten bei einem großen asiatischem Lieferanten: Diese Geschichte bestätigt sich in diesem Augenblick. Außerdem besitzt er jetzt auch endlich ein FM-Radio, welches sich noch eleganter über das jetzt noch größere, 2.2-inch große Display bedienen lässt. Auch ein Pedometer ist jetzt eingebaut. Die äußeren Veränderungen sind indes weitgehend minimal: Die Oberfläche ist nicht Alu-matt, sondern glänzend. Er ist in allen gewohnten Farben erhältlich. Hinten blitzt eine kleine Kamera empor mit einem Loch für das Mikrofon.
Insgesamt eine sehr gelungene Überarbeitung eines bestehenden Erfolgs-iPods - doch wirklich ein "One more thing"? Die Vergangenheit hat uns mehr geboten: 1999 kam AirPort. 2003 kam der PowerMac G5 auf der WWDC. Die fünfte Generation des iPod's mit Video-Funktion überraschte uns später, oder auch das MacBook Pro auf der Macworld Expo 2006. Vielleicht haben uns die vergangenen Jahre aber auch zu sehr verwöhnt - oder unsere Erwartungen sind mittlerweile einfach zu hoch.
Norah Jones spielt zum Abschluss, und wir lehnen uns zurück. Die Keynote war nicht enttäuschend, aber auch nicht überwältigend. Summa summarum aber definitiv eine gelungene Abendunterhaltung, die uns auf angenehme Art und Weise aus dem Alltag riss.
Schließlich erlöschen die Scheinwerfer. Wir erhaschen einen kurzen Blick auf Steve Jobs, er verschwindet nach hinten in den Backstage-Bereich. Und wir fühlen uns zurückversetzt in alte Zeiten: Denn egal was Apple heute für Produkte vorgestellt hat: Steve Jobs is back. Und mit ihm seine unverwechselbare Aura, die uns auch heute wieder glücklich machte.
Standing Ovations
Der 09. September 2009, 19:07 Uhr deutscher Zeit. Die Monate lange Ohnmacht und alle Spekulationen um den Gesundheitszustand und das etwaige Come-Back von Steve Jobs, dem Apple-Urgestein, findet ein jähes Ende.
Er erzählt kurz von seiner Lebertransplantation vor rund 5 Monaten. Seine neue Leber - er hätte sie einem Mittzwanziger zu verdanken. Weitere Umstände bleiben ungewiss. Danken wir dem mehr oder minder freiwilligen Spender an dieser Stelle unsere Gedanken, und sehen über den unpassend ironischen Kommentar seitens Jobs hinweg.
Die Themensprünge sind so schnell und präzise, wie zu seinen besten Zeiten. 30 Millionen iPhones in zwei Jahren hat Apple verkauft und avanciert so unter die Top-Mobilfunk-Hersteller. Und ehe wir diese uns eigentlich bewussten Fakten verinnerlichen, steht eine riesige 3.1 auf der Leinwand vor uns: Eine neue Version des iPhone/iPod OS wird uns da offeriert, und heute sei sogar der Tag, an dem wir bereits in den Genuss dieses kommen können. Das Schmunzeln der anwesenden Journalisten lässt sich jetzt nicht mehr verleugnen, denn: Das neue OS ist kostenlos.
Es folgen die üblichen Fakten. Number one music reseller in the world. Genius ist ein voller Erfolg, die iTunes-Synchronisation ist weitgehend verbessert worden. Apropos: iTunes 9 kommt ebenfalls. Keine Überraschung, denn das ist absolute Tradition. Aber, und das sei gesagt, es ist interessant und spannend zu gleich, was für wirklich grandiose Dinge Apple stetig entwickelt. Noch während wir der Keynote folgen, entsteht bereits ein starkes Bedürfnis, all das gleich auf dem eigenen Rechner auszuprobieren. Wir lassen die Softwareaktualisierung laufen - vergebens. Noch keine Aktualisierung online. Doch wir sind realistisch: Diese Hoffnungen sind hoffnunglos unrealisitisch.
Eine längere Episode von Spielen stellt sich ein - wir kennen dies bereits von vergangenen KeyNotes. Wir kämpfen mit der Langeweile - dabei hatte es so gut angefangen.
Unsere Aufmerksamkeit wird erhöht, als wir Wörter wie "Open GL" hören. Wir staunen nicht schlecht - das iPhone kann jetzt Open GL. Die Preise für den iPod touch 8GB fallen auf 199 US-Dollar. Uh, not bad. Der iPod classic bekommt 160GB verpasst - zum gleichen Preis von 249 US-Dollar. Der iPod shuffle bekommt endlich individuelle Farben: pink, grün, blau und die bereits verfügbaren Farben silber und schwarz.
One more thing
Ein regulärer iPod nano - jetzt mit Videokamera und Mikrofon. Die massenhafte Kamera-Bestellung von Apple vor einigen Monaten bei einem großen asiatischem Lieferanten: Diese Geschichte bestätigt sich in diesem Augenblick. Außerdem besitzt er jetzt auch endlich ein FM-Radio, welches sich noch eleganter über das jetzt noch größere, 2.2-inch große Display bedienen lässt. Auch ein Pedometer ist jetzt eingebaut. Die äußeren Veränderungen sind indes weitgehend minimal: Die Oberfläche ist nicht Alu-matt, sondern glänzend. Er ist in allen gewohnten Farben erhältlich. Hinten blitzt eine kleine Kamera empor mit einem Loch für das Mikrofon.
Insgesamt eine sehr gelungene Überarbeitung eines bestehenden Erfolgs-iPods - doch wirklich ein "One more thing"? Die Vergangenheit hat uns mehr geboten: 1999 kam AirPort. 2003 kam der PowerMac G5 auf der WWDC. Die fünfte Generation des iPod's mit Video-Funktion überraschte uns später, oder auch das MacBook Pro auf der Macworld Expo 2006. Vielleicht haben uns die vergangenen Jahre aber auch zu sehr verwöhnt - oder unsere Erwartungen sind mittlerweile einfach zu hoch.
Norah Jones spielt zum Abschluss, und wir lehnen uns zurück. Die Keynote war nicht enttäuschend, aber auch nicht überwältigend. Summa summarum aber definitiv eine gelungene Abendunterhaltung, die uns auf angenehme Art und Weise aus dem Alltag riss.
Schließlich erlöschen die Scheinwerfer. Wir erhaschen einen kurzen Blick auf Steve Jobs, er verschwindet nach hinten in den Backstage-Bereich. Und wir fühlen uns zurückversetzt in alte Zeiten: Denn egal was Apple heute für Produkte vorgestellt hat: Steve Jobs is back. Und mit ihm seine unverwechselbare Aura, die uns auch heute wieder glücklich machte.