Warum von PPC zu Intel?

Stefan Müller

Châtaigne du Léman
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Sorry falls es so einen Thread schonmal gab, ich hab aber nichts dazu gefunden...

Jedenfalls wollte ich wissen, warum Apple von PPC auf Intel umgestiegen ist...
Kennt jemand die genauen Beweggründe dazu?

Ich bin leider erst kurz nach dem Intel switch auf Apple aufmerksam geworden, sodass ich dies nicht mehr ganz mitbekommen habe...

Ich hab mir gerade alte Keynotes angesehen und da werden die G5s ja bis in den Himmel gelobt und die Benchmarks und Live Test bestätigen dies ja auch Eindrucksvoll...

Warum also der Umstieg? Würde mich sehr interessieren. :)

Danke für die Mühe
 

s23

Seidenapfel
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Das Problem lag u.a. daran, dass die Mobilprozessoren nicht auf die G5-Ebene umgestellt werden konnten. Auch verbraucht der G5 sehr viel Energie und erzeugt entsprechend viel Abwärme.
 

pepi

Cellini
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D[…] Mobilprozessoren nicht auf die G5-Ebene umgestellt werden konnten[…]
Das ist die Bullshit Marketing Aussage von Apple. Der wahre Grund ist Marketingtechnisch ist man mit intel Prozessoren näher an den Switchern.
Gruß Pepi
 
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Stefan Müller

Châtaigne du Léman
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Mac OSX funktionierte ja laut Apple schon seit 10.0 auf Intel Prozessoren.

Also muss für Apple schon vor dem G5 klar gewesen sein, dass sie zu Intel überlaufen werden.

Aber trotzdem haben sie eine große Stange Geld investiert um den schnellsten Prozessor der Welt mit IBM zu bauen, nämlich den G5.
Und dann haben sie es nicht mal fertig gebracht, die Architektur in einem Notebook unterzubringen...Das muss denen doch schon vorher klar gewesen sein...

Das erschließt sich für mich nicht so ganz.
 

astrophys

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Aber trotzdem haben sie eine große Stange Geld investiert um den schnellsten Prozessor der Welt mit IBM zu bauen, nämlich den G5.

Auch das war eine schöne Marketingaussage, die Dinger mussten ja schliesslich verkauft werden...

Ein solcher Schritt wird von langer Hand vorbereitet und war sicherlich Jahre vor dem Umstieg bekannt. Um den Marktanteil zu erhöhen war dieser Schritt zwingend notwendig.
 

Jamsven

London Pepping
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Mac OSX funktionierte ja laut Apple schon seit 10.0 auf Intel Prozessoren.

Also muss für Apple schon vor dem G5 klar gewesen sein, dass sie zu Intel überlaufen werden.

Aber trotzdem haben sie eine große Stange Geld investiert um den schnellsten Prozessor der Welt mit IBM zu bauen, nämlich den G5.
Und dann haben sie es nicht mal fertig gebracht, die Architektur in einem Notebook unterzubringen...Das muss denen doch schon vorher klar gewesen sein...

Das erschließt sich für mich nicht so ganz.

Nein, der technische Vorgänger von OS X, NeXTStep, war genauso flexibel in der Plattformwahl und konnte schon seit 1993 auf Intel Rechnern laufen. Genialer finde ich die Tatsache über Yellow Box.
 

eyecandy

Graue Französische Renette
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Und dann haben sie es nicht mal fertig gebracht, die Architektur in einem Notebook unterzubringen...Das muss denen doch schon vorher klar gewesen sein...
nein, muss es nicht. die roadmap rund um die ppc-cpus nahm einen andere wendung/verzögerte sich …
 

Jamsven

London Pepping
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Technisch gesehen war dieser Schritt ein Rückschritt, denn Sony hat mit dem Cell-Prozessor eine tolle CPU gebaut, welche ja auch Apple angeboten wurde.

Es war wirklich eine Marketing Entscheidung, da man mit der Centrino Plattform ein etabliertes Mobilcomputersystem zur Verfügung hatte und gleichzeitig von der immensen Massenproduktion profitieren konnte. Zusätzlich nahm man den möglichen Switchern die Angst auf eine vollkommen zu Windows inkompatible Plattform zu wechseln. Ich hätte mir 2002 mit meinen naiven 18 Jahren fast auch einen Apple gekauft, hatte aber damals die angst vor dem Unbekannten. *schäm*
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Das ist die Bullshit Marketing Aussage von Apple. Der wahre Grund ist Marketingtechnisch ist man mit intel Prozessoren näher an den Switchern.
Das sehe ich anders. IBM konnte (oder wollte) nicht den Speed mit dem G5 liefern, den sie versprochen hatten (nicht umsonst wurden G5-Macs mit Wasserkühlung ausgeliefert). Dass solche Heizkörper nicht in Notebooks passen, liegt auch auf der Hand.

Mac OSX funktionierte ja laut Apple schon seit 10.0 auf Intel Prozessoren.

Also muss für Apple schon vor dem G5 klar gewesen sein, dass sie zu Intel überlaufen werden.
Liegt wohl eher daran, dass Mac OS X ein Ableger von NextStep ist, welches schon länger auf der x86-Plattform läuft.
Zudem wird Apple wohl sicherheitshalber sich diesen Trumpf in die Schublade gelegt haben, um nicht zu 100% abhängig von IBM/Freescale zu sein.
 

Stefan Müller

Châtaigne du Léman
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mmh...okay danke für die Antworten..:)

Dann weiß ich jetzt schonmal ein bisschen besser bescheid ;)
 

pepi

Cellini
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Technisch gesehen war dieser Schritt ein Rückschritt, denn Sony hat mit dem Cell-Prozessor eine tolle CPU gebaut, welche ja auch Apple angeboten wurde.[…]
Allerdings ist ein Cell keine auch nur ansatzweise brauchbare All-Purpose CPU wie sie in einem Mac gebraucht wird. Als DSP wäre sowas durchaus brauchbar.


Das sehe ich anders. IBM konnte (oder wollte) nicht den Speed mit dem G5 liefern, den sie versprochen hatten (nicht umsonst wurden G5-Macs mit Wasserkühlung ausgeliefert). Dass solche Heizkörper nicht in Notebooks passen, liegt auch auf der Hand.


[…] diesen Trumpf in die Schublade gelegt haben, um nicht zu 100% abhängig von IBM/Freescale zu sein.
Die gesamte Industrie hatte damals ein Problem mit der Fertigung/Belichtung. intel hat nicht nur länger gebraucht, sondern die komplette NetBurst Architektur verschrottet um auf dem Pentium M neu anzufangen aus dem dann die Core Architektur hervorgegangen ist.

Daß IBM wenig motiviert war für den Fuzikleinkunden Apple entsprechende CPU Entwicklung voranzutreiben war auch klar. Immerhin hatte man dort zum selben Zeitpunkt entsprechende Millionen-Deals mit Nintendo und Microsoft für deren Spielkonsolen gemacht. Da war Apples Kontingent nur noch unter "ferner liefen" zu sehen.

Und jetzt sind sie von Chipzilla abhängig. Wo ist der Unterschied? Ach ja, für intel isses tolles Marketing Apple beliefern zu dürfen. Mit den Verfügbarkeiten sieht es nämlich auch nicht so rosig aus. Von der Architektur her war es jedenfalls ein massiver Schritt in die falsche Richtung. Das sieht man am besten am MacPro dessen "Geschwindigkeitssteigerung" rein linear auf der Taktsteigerung beruhte. Wohlgemerkt wurde da ein PowerMac G5 von 2003 mit einem MacPro von 2006 verglichen.

Zu dem Zeitpunkt als der intel Switch offiziell angekündigt wurde waren die Prototypen für mobile G5 basierte CPUs bereits verfügbar. Apple hat diese Entwicklung selbst theatralisch verlangsamt.

Wie gesagt, technisch war der Switch von PPC bzw. konkreter PPC970 (aka G5) zu intels x86 Architektur ein Unding. Marketingtechnisch jedoch eine Goldgrube. Man ist näher an den Windows Usern und BootCamp wird nur von einem verschwindend geringen Anteil der User tatsächlich verwendet. Aber es nimmt den potentiellen Switchern die Angst, da sie im zweifelsfall ja zurückkönnen.
Gruß Pepi
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Und jetzt sind sie von Chipzilla abhängig. Wo ist der Unterschied?
Immerhin kann Apple ohne große Probleme notfalls auf AMD umsteigen.

Wie gesagt, technisch war der Switch von PPC bzw. konkreter PPC970 (aka G5) zu intels x86 Architektur ein Unding.
Ich finde die PPC-Architektur auch deutlich besser als die x85/ia64-Architekturen. Insofern bin ich im Großen und Ganzen Deiner Meinung.
 

eLTonno

Riesenboiken
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Nicht zu vergessen, die vielen User, die gerne auch mal ein wenig spielen und ggf. Programme benutzen müssen, die einfach nicht unter OS X laufen. Davon gibt es schließlich auch einige hier im Forum.
 

gugucom

Spätblühender Taffetapfe
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Steve Jobs hat ja 2003 lauthals verkündet die PPC970 würden in einem Jahr über 3 GHz erreichen. Das hat IBM allerdings nicht mal in 3 Jahren geschafft.

Den Umstieg von 130 nm auf die 90 nm Fertigung mit dem PPC970FX haben sie dann auch verbockt und konnten nie die Mengen liefern, die Apple verkaufen konnte.

Überhaupt war die Apple Entscheidung ursprünglich wohl dadurch motiviert, dass IBM ein patentiertes Verfahren hatte um höhere Spannungen fahren zu können. Es stellte sich aber dann heraus, dass der Weg zu 64 Bit Prozessoren, weiterer Miniaturisierung, Mehrkernen und grossen Cache Speichern einfach effektiver war. Das Gesetz der Frequenzsteigerung wurde einfach ausgehebelt.

Der Todesstoss war dann die IBM Strategie raus aus der Elektronik hin zu IT Dienstleistern. Prozessoren waren da plötzlich uninteressant. Ich denke Jobs hatte einfach die Nase voll und merkte, dass es mit Intel einfacher war zu wachsen.
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Das "Problem" lag wohl auch darin, dass Steve Jobs zurückkehrte: Mit Sicherheit war es 1997 beschlossene Sache, irgendwann IBM den Rücken zuzukehren. Wer war schliesslich für den Untergang von Apple mit- (für Steve Jobs: haupt-) verantwortlich? Richtig: IBM.
 

Stefan Müller

Châtaigne du Léman
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Das "Problem" lag wohl auch darin, dass Steve Jobs zurückkehrte: Mit Sicherheit war es 1997 beschlossene Sache, irgendwann IBM den Rücken zuzukehren. Wer war schliesslich für den Untergang von Apple mit- (für Steve Jobs: haupt-) verantwortlich? Richtig: IBM.

Hab ich sowieso nie verstanden wieso der ursprünglich größte Feind und im Prinzip zu Zeiten des Apple I und II der einzige Konkurent später als CPU Hersteller für Apple arbeitete..:D
 

Schomo

Zehendlieber
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Hab ich sowieso nie verstanden wieso der ursprünglich größte Feind und im Prinzip zu Zeiten des Apple I und II der einzige Konkurent später als CPU Hersteller für Apple arbeitete..:D

Wieso Feind? Die führen doch keinen Krieg. Bloss weil Apple in der Werbung einen Typen in den 90ern im Intel Anzug gebraten hat heisst dass noch lange nicht dass sie Feinde sind. Die wären ja schön blöd sich so einfach Feinde zu machen. Selbst mit Microsoft arbeitet Apple zusammen. Was sie übrigens schon immer gemacht haben, mal abgesehen von ein paar Unstimmigkeiten ;)

Gruß Schomo
 

pepi

Cellini
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Das "Problem" lag wohl auch darin, dass Steve Jobs zurückkehrte: Mit Sicherheit war es 1997 beschlossene Sache, irgendwann IBM den Rücken zuzukehren. Wer war schliesslich für den Untergang von Apple mit- (für Steve Jobs: haupt-) verantwortlich? Richtig: IBM.
Hast Du dazu auch irgendwelche Belege?
Ich bin eher der Meinung, daß da viel Verschulden bei Apples Führungsebene, namentlich bei Mike Spindler und später Gil Amelio lag.
Gruß Pepi
 

quarx

Brauner Matapfel
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(...) BootCamp wird nur von einem verschwindend geringen Anteil der User tatsächlich verwendet.
Hast Du dafür Belege? Hier im Forum erscheint es mir manchmal, als ob der BootCamp-Anteil gar nicht so klein wäre, vor allem bei Gamern.

Es kann natürlich sein, dass ich da die vielen Problemthreads zu Boot Camp fälschlicherweise in eine zahlreich installierte Basis uminterpretiert habe...