ID3 Tags richtig verwalten

mbx

Jamba
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Hallo,

Ich habe eine ziemlich große Musiksammlung, da ich schons sehr lange CDs sammle .. Sie umfasst ca 30.000 Titel ..

Seit längerem sortiere ich diese Sammlung mit iTunes und habe auch versucht das ganze "g'scheit" durchzuziehen .. Leider ist mir das nicht immer gelungen, da sich auch mein Verständniss einer guten Verwaltung gewandelt hat ..

Meine Frage ist, gibt es eine Art Kodex, nachdem man sich orientieren kann, wenns um die richtige Verwedung der ID3 Tags geht ??
Die Probleme sind ja immer Sampler, Soundtracks, Klassische Sachen usw. ..

Wie beschriftet man richtig die Soundtracks von Bühnenstücken ?? Wie setzt man den Tag "Band" (Album-Interpret) richtig ein ??

Wie macht ihr das und gibt es irgendwo eine Art Codex über diese Thema ??

Danke,
cu mbX

P.s.: Das ganze ist nicht auf iTunes bezogen .. Obwohl ich im Moment mit iTunes verwalte suche ich nach einer Lösung, die unter OS X und Windows funktioniert und eine Art Server-Verwaltung bietet .. Sprich es geht mir rein um die Verwendung der Tags und nicht um iTunes ..
 

Zettt

Doppelter Melonenapfel
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Also wenn du von CD rippst sollten alle Tags richtig uebernommen werden. So stehts in der CDDB.
Es gibt vielleicht mal Probleme mit einem Sampler, respektive einer Compoilation, da muss man einfach nur den Haken in iTunes setzen bei "Teil einer Compilation" fertig.
 

mbx

Jamba
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Danke für deine Antwort, aber das ist so nicht ganz richtig ..

Viele Soundtracks sind nach keinem Schema benannt ..
Da steht dann mal OST danach, mal nicht und vor allem ist immer die Frage wie man da mit Interpret, Titel, und Album-Interpret umgeht .. Und das ist bei Gott nicht einheitlich in der CDDB ..

Bei Soundtracks, die aus verschiedenen Liedern von verschiedenen Interpreten zusammen gesetzt sind ists einfach, da ist der Interpret, der echte Interpret, und der Titel sowieso .. Und der Album-Interpret ist dann Various Artists (obwohl man hier auch oft Original Soundtrack als Album-Interpret sieht) ..
Schwierig wirds eben bei Musicals .. Was ist da der Interpret ?? Der Name des Sängers (oder der Sänger) oder einfach "This-or-that-Theater-Cast" oder auch einfach Various Artists ..

Das mit den Compilations ist ja das nächste, weil das ja ein Tag ist, den nur iTunes kennt .. Stört mich nicht, aber ab wann ist etwas eine Compilation ?? Wirklich nur Sampler oder Soundtracks auch ?? Wenn Soundtracks Compilations sind, dann alle oder nur die zusammengemixten, nicht aber die von Bühnenaufführungen ??

Es ist ja nicht so, das ich keine Ahnung davon habe oder dass ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht habe, aber das sind einfach so die Fragen, die ich mir stelle ..
 

Karud

Weißer Winterglockenapfel
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Jupp, ich weiß genau was dein Problem ist. :)
Es ist praktisch unmöglich eine Uniformität herzustellen, besonderes
wenn bei Doppel-CDs mehrere Möglichkeiten der Benennung gegeben werden.
Leider denke ich nicht das es für ID3-Tags eine DIN-Norm, zudem für alle Genres, gibt.
Also musst du dir eine Möglichkeit für jedes Problem suchen und danach deine Bibliothek
durcharbeiten.
 

bezierkurve

Halberstädter Jungfernapfel
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Also wenn du von CD rippst sollten alle Tags richtig uebernommen werden. So stehts in der CDDB.

„richtig“ und „CDDB“ würde ich nicht unbedingt in einem Atemzug nennen ;) . Ich gebe jedenfalls meine Tags inzwischen wieder komplett von Hand ein, seitdem ich festgestellt habe, dass die Daten der CDDB von Buchstabendrehern und Schreibfehlern nur so wimmeln.
 

MacBook_83

Macoun
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Hallo zusammen,

ich bin neu in der Mac-Welt und ziemlich überrascht, dass so viele ausschließlich auf iTunes schwören was das Taggen angeht. Meiner Meinung nach kommt man -sofern man eine wirklich perfekte Sammlung haben möchte- nicht um eine Software-Lösung herum, die sich ausschließlich mit den Tags befasst. Zu Windows-Zeiten habe ich mich nun ein paar Jahre mit dem Programm mp3tag auseinandergesetzt und lerne noch heute ständig neue Funktionen kennen. Da es unter Mac OS definitiv kein gleichwertiges Programm gibt, läuft mp3tag auf einer Windows-Partition nebenher.

Selbstverständlich kann ich die meisten Felder auch unter iTunes ansprechen, aber die gleichzeitige Bearbeitung von mehreren tausend Titeln nach einem von mir formulierten Befehl beherrscht iTunes leider nicht. Auf diese Weise kann man in mp3tag jederzeit Gruppen wie Sampler, Soundtracks u.ä. sondieren und mit wenigen Mausklicks und natürlich auch ein wenig Geduld aneinander angleichen. Deshalb ist mein Fazit zu diesem Thema: Ohne Windows kommt man leider noch nicht aus.
 

MaStyl

Boskop
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Hallo zusammen,

ich bin neu in der Mac-Welt und ziemlich überrascht, dass so viele ausschließlich auf iTunes schwören was das Taggen angeht. Meiner Meinung nach kommt man -sofern man eine wirklich perfekte Sammlung haben möchte- nicht um eine Software-Lösung herum, die sich ausschließlich mit den Tags befasst. Zu Windows-Zeiten habe ich mich nun ein paar Jahre mit dem Programm mp3tag auseinandergesetzt und lerne noch heute ständig neue Funktionen kennen. Da es unter Mac OS definitiv kein gleichwertiges Programm gibt, läuft mp3tag auf einer Windows-Partition nebenher.

Selbstverständlich kann ich die meisten Felder auch unter iTunes ansprechen, aber die gleichzeitige Bearbeitung von mehreren tausend Titeln nach einem von mir formulierten Befehl beherrscht iTunes leider nicht. Auf diese Weise kann man in mp3tag jederzeit Gruppen wie Sampler, Soundtracks u.ä. sondieren und mit wenigen Mausklicks und natürlich auch ein wenig Geduld aneinander angleichen. Deshalb ist mein Fazit zu diesem Thema: Ohne Windows kommt man leider noch nicht aus.

Nach dem Beitrag würde mich mal interessieren, was du denn noch abseits der üblichen Suchfelder, also Album, Interpret und Titel noch nötig ist. Respektiv wofür das interessant sein kann.

Natürlich kann ich mir Komponisten noch als sinnvolle Ergänzung vorstellen wenn man Klassische Musik hört. Und das Jahr ist eine nette Zusatzinformation...Aber ansonsten?
 

MacBook_83

Macoun
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Nach dem Beitrag würde mich mal interessieren, was du denn noch abseits der üblichen Suchfelder, also Album, Interpret und Titel noch nötig ist. Respektiv wofür das interessant sein kann.

Für eine 100%ig korrekte Sortierung in iTunes, insbesondere was Coverflow angeht, benötigt man dringend noch weitere Felder: Der Album-Interpret hat bei mir verhindert, dass Alben mit identischem Namen, aber unterschiedlichen Interpreten bei einer Sortierung nach Alben mehrfach angezeigt werden. Um dieses Feld nachträglich bei allen Titeln einzufügen war genau ein wohl überlegter Mausklick notwendig. Dazu kommt natürlich noch das Feld Compilation, ansonsten hat man bekanntermaßen totalen Salat in der Mediathek. Auch diese Information habe ich für sämtliche Compilations auf der Festplatte in einem Zug hinterlegt.

Die Informationen kann man -wie gesagt- natürlich auch mit iTunes einbetten, aber wer einen Bestand von etlichen tausend mp3s hat wird daran verzweifeln. Es kommt also nicht unbedingt auf zusätzliche Features an, sondern auf die Möglichkeit der schnellen Bearbeitung vieler Titel gleichzeitig.

Zudem hat mich zum Beispiel immer gestört, dass einige Titel Klein-, andere aber Großschreibung beinhaltet haben. Mit mp3tag kann man seine gesamte Mediathek mit einem Mausklick auf das Format trimmen, das man bevorzugt. Ich muss dazu sagen, dass ich meine mp3s auch nicht in iTunes importiert habe, sondern meine über die Jahre erarbeitete Ordnerstruktur und die damit verbundenen Dateinamen beibehalten habe. In diesem Zusammenhang kann man in mp3tag zum Beispiel beliebig Informationen aus dem Dateinamen in den ID3 Tag exportieren oder andersherum. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt.
 

mbx

Jamba
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Obwohl es mir in dem Beitrag eigentlich gar nicht darum ging, wie man seine Tags bearbeitet, möchte ich sagen, dass ich auch auf MP3TAG schwöre !!
Mit itunes kann man gut verwalten, wenn was da ist oder einzelne neue Sachen dazukommen, jedoch nicht intelligent auf einmal ändern oder gar Tag->Dateiname oder Dateiname->Tag schreiben ..
Ich persönlich bin mit iTunes eigentlich eher unzufrieden da es viele unnütze Sachen kann, aber eine nette Jukebox-Funktion, wo man in einer Playlist Lieder einfach hinauf und hinunter schieben kann gibts nicht usw. .. Ich weiß, dass mir hier jetzt wahrscheinlich 1000 Leute das Gegenteil erklären wollen, aber das was ich unter WinAmp einfach so machen kann geht in iTunes nicht ..
Darum gings mir aber nicht, drum möchte ich den Thread auch sauber von Pro/Contra iTunes Diskussionen halten !!

Es ging mir nur darum, wie man die Tags richtig setzt ;) ..

Allerdings merke ich dass es anscheinend wirklich ziemlich wenig "Vorgaben" oder Richtlinien gibt, nach denen man sich richten kann .. Da werde ich mir dann eben meine eigenen Richtlinien festlegen und danach alles einmal durcharbeiten ..
Gott-Sei-Dank stimmt eh viel und eigentlich ziemlich gut .. Aber vieles eben nicht einheitlich und komplett ..
Bei meinen über 30.000 Liedern ist das nur eine so große Arbeit, dass ichs eben gleich gut machen will bevor ich in 5 Jahren drauf komme, dass ich eh alles nochmal machen muss ..
 

proteus

Langelandapfel
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Wie soll es denn Richtlinien geben, die Geschmäcker und der Anspruch sind verschieden.
Was soll man denn ein paar tausend Lieder gleichzeitig bearbeiten ? Imho kommt das im Alltag nicht vor, die Sammlung entsteht über Jahre, selbst wenn ich Hardcore Ripping meiner Italo Sammlung mache, kommen nur ein paar Dutzend zusammen. Es sei denn, man arbeitet nicht oder hat drei Monate Urlaub. Sei es drum.
Ich denke schon, daß ich eine absolut saubere Sammlung habe, incl Komponisten, BPM, Werk, Text usw. Und das bei 13000 Songs und 2000 Videos. Von daher kann ich die Probleme nicht recht nachvollziehen.
 

MaStyl

Boskop
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Also hatte auch bewußt gefragt, weil ich eigentlich auch ein recht gut aufgeräumtes iTunes habe.
Klar Album-Interpret ist noch ein Feld dass gut ist, aber das war nur ne Copy-Past Sache mit dem Auslassen bei Gemischten Alben.
Ansonsten hatte ich nie das Bedürniss nach Jahren zu sortieren oder Ähnliches. Ich kenn mein Sammlung eigentlich so gut dass mir meist ein Name reicht, zudem skippe ich eher mit CoverSutra durch meine Alben, ausser ich will einfach mal nur stöbern.
Es sind eigentlich genau die gleichen Anforderungen die ich früher an mein CD-Regal gestellt habe ;)
 

MacBook_83

Macoun
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Was soll man denn ein paar tausend Lieder gleichzeitig bearbeiten ? Imho kommt das im Alltag nicht vor, die Sammlung entsteht über Jahre...
Meine Sammlung ist auch über Jahre entstanden. Und doch lernt man mit der Zeit immer mehr dazu. Die Handhabung von ID3-Tags habe ich erst sehr viel später kennen gelernt. Zu dem Zeitpunkt war das ganze schon über ein von Hand zu bearbeitendes Archiv angewachsen. Dann habe ich zum Beispiel auch mal von einem Bekannten den Auftrag bekommen seine relativ umfangreiche Sammlung zwecks Nutzung auf seinem neuen iPod zu rippen. Alleine das Rippen hat mit zwei Rechnern mehrere Tage gedauert. Danach war ich froh Felder wie Album-Interpret für alle Alben in einem Schwung nachtragen zu können anstatt sie bei jeder CD beim Einlesevorgang anzugeben.

Und bei mir kommt es sehr wohl vor, dass ich mich auch im Alltag dazu entscheide etwas an der Ordnung zu arbeiten. So kann man zum Beispiel aus bestehenden ID3-Tags auch die gesamte Ordnerstruktur der Sammlung überarbeiten usw. Interessant ist das ganze auch, wenn man zum Beispiel größere Bestände an Hörspielen im CD-Regal hat. Beim Rippen bekommt man dabei aus den bekannte Datenbanken häufig sehr inkosistente Tags, die sich sehr einfach angleichen lassen... und dabei handelte es sich bei mir kürzlich eben um weit mehr als tausend Tracks auf einmal.

Es sei denn, man arbeitet nicht oder hat drei Monate Urlaub.
Nur weil man selbst lieber längere Zeit mit iTunes zubringt anstelle sich mit dem Ziel der langfristigen Arbeitsersparnis mit speziellen Programmen auseinanderzusetzen, muss man nicht darauf schließen, dass alle, die das tun gleich arbeitslos o.ä. sind. Obwohl ich Freundin und Hobbies habe, ist es mir möglich auch mal eine gewisse Zeit mit der Verwaltung meiner Daten zu verbringen. Ein guter Schlag Perfektionismuss gehört natürlich dazu. Und ich kann auch nachvollziehen, dass viele eine solche Ordnung nicht benötigen, aber verurteilenswert ist sie deshalb nicht.
 

mbx

Jamba
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Ähnlich wie bei einigen von euch ist es bei mir auch über Jahre entstanden .. Immer wieder was dazu, immer wieder große Mengen dazu ..
Früher habe ich die ID3 Tags eigentlich nur verwendet, um iTunes verwenden zu können, heute ist es mir wirklich wichtig komplette und richtige ID3 Tags zu haben .. Dem entsprechened wars mir früher egal, wenn im Titel-Tag "Interpret - Titel" gestanden ist (beispielsweise bei Compilations), doch solche Sachen sollten jetzt einfach richtig sein ..

Perfektionismus ist auch für mich das Stichwort ;) ..

In meiner jetzigen Sammlung stimmt alles soweit, dass es nicht schirch ist oder man nicht gut damit umgehen kann, allerdings wollte ich das ganze jetzt eben soweit perfektionieren, dass wirklich alles zu 100% passt .. Und genau dazu habe ich eben Richtlinien oder irgendwelche Vorlagen gesucht ..

Dann werde ich mal beginnen und mir meine eigenen Richtlinien zusammenstellen und die dann in meiner Sammlung umsetzen ..

Konkret tauchen bei mir folgende Fragen auf ..
- Sind Soundtracks grundsätzlich Compilations ??
- Ab wann ist eine Compilation eine Compilation ?? Wie ist eine Compilation deffiniert ??
- Setzt ihr immer einen Album-Interpreten oder nur dort, wo es Sinn macht (also bei Alben, in denen nicht alles vom gleichen Interpreten ist) ??
 

MacBat

Murer Reinette
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In meiner jetzigen Sammlung stimmt alles soweit, dass es nicht schirch ist oder man nicht gut damit umgehen kann, allerdings wollte ich das ganze jetzt eben soweit perfektionieren, dass wirklich alles zu 100% passt .. Und genau dazu habe ich eben Richtlinien oder irgendwelche Vorlagen gesucht ..

Ich nehme mal an, du suchst so etwas:

http://musicbrainz.org/doc/StyleGuidelines

Aber wie bei allen Konventionen, so hängt auch diese davon ab, wer sich daran hält und wer nicht. (Ich sage nur: Rechtschreibreform.)

Nimm zum Beispiel mal dies (unter The Guidelines/Artists/SortNameStyle):

>>Artist names that contain a person's name (usually bands) do not sort as persons, but as ficticious names. Examples: "The Sensational Alex Harvey Band" has sort name "Sensational Alex Harvey Band, The". "The Jimi Hendrix Experience" has sort name "Jimi Hendrix Experience, The".<<

Das würden die meisten Sammler, die ich kenne, ablehnen. Denn es hieße, das ein Soloalbum von John Smith unter "S" wäre, ein Album der John Smith Band aber unter "J".

Dies ist natürlich im digitalen Zeitalter ziemlich wurscht, weil es aus der Zeit kommt, in der man in nicht-virtuellen Regalen suchen musste und nicht einfach bloß Suchbegriffe irgendwo eintippte.

Aber es zeigt dir vielleicht immerhin, warum ein universeller "Kodex", wie du ihn suchst, nicht existiert. Wenn du zum Beispiel im Sortierfeld einträgst, dass The Jimi Hendrix Experience nach "Jimi" sortiert werden soll, dann hast du schon mal zwei Feinde auf dieser Welt. Nämlich mich und Robert Christgau, an dessen Regeln in mich aus Gewohnheit halte.

Doch das ist ja nur der Anfang.

Wo ordnest du Tom Petty & The Heartbreakers ein? Unter "P"? Okay.

Wo ordnest du Jethro Tull ein? Wenn du jetzt sagst "Unter T", dann trennen sich unsere Wege hier wieder, denn es geht um eine Band und nicht um eine Einzelperson, die Jethro Tull heißt. (Jene starb ja auch schon vor Erfindung der Tonaufnahme.)

Bis hierhin ist es sogar noch alles ganz einfach, aber nun fangen die Probleme an. Was ist zum Beispiel mit The Lee Harvey Oswald Band?

Ich nehme an, dass ist so ein Fall, der MusicBrainz dazu brachte, den oben zitierten Passus so zu formulieren. Denn hier kommt es darauf an, ob jemand namens Lee Harvey Oswald in der Band ist oder nicht. Jemand, der sich nicht so gut in Geschichte auskennt, könnte die Band also leicht unter "O" einordnen (bei zusätzlicher Unkenntnis englischer Namen vielleicht sogar unter "H"), während sie bei mir im Regal unter "L" steht und - in ihrer digitalen Form - das Sortierfeld "Lee Harvey Oswald Band" hat.

Von solchen Band gibt es viel mehr, als man denkt. Jodie Foster's Army fällt mir ein. Oder The Wynona Riders. Honus Wagner. Oder, ein sehr schönes Beispiel, die US-Band, die sich Courtney Love nannte, bevor Courtney Love selbst Platten unter ihrem Namen veröffentlichte.

Ich weiß, dass deine Frage nicht wirklich auf die alphabetische Sortierung abzielte. Ich wollte nur aufzeigen, dass es schon für einen einzigen der vielen, vielen Tags, die eine Datei haben kann, unterschiedliche Konventionen gibt.
 

mbx

Jamba
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Ja, so etwas ind er Art habe ich gesucht !!
Es gefällt mir auch eigentlich ganz gut, obwohl ich nicht wirklich mit den Classical Style Guides klarkomme, da die für mich keinen Sinn ergeben .. Warum den Komponisten als Interpreten nehmen ??

Nah ein bisschen Schmöckern denke ich, dass diese StyleGuides meinen Vorstellungen ziemlich gut entsprechen .. Trotzdem habe ich jetzt auf die Schnelle einmal die wichtigsten meiner eigenen Richtlinien zusammen gefasst ..

Wen es interessiert:
1. Jedes Lied muss folgende Tags haben:
- Titel
- Album
- Interpret
- Album-Interpret (Band)
Dieser Tag beschreibt, welchen Interpret man zusammenfassend für alle Lieder eines Albums nennen kann. In einem Sampler wie Bravo Hits also "Various Artists", in einem normalen Lied einer Band der normale Interpret. Dadurch wird ermöglicht, dass man in einem Album einer Band, wo ein einzelnes Lied von einem anderen Interpreten unterstützt wird diesen Zusatzinterpreten einfach in das echt Interpretfeld schreiben kann.
- Jahr
- Genre

2. Eine Compilation ist ein Album, in dem ein durchgängiger Interpret nicht definierbar ist. Soundtracks sind nicht zwingend Compilations.

3. In einer Compilation sollte der Album-Interpret in den meisten Fällen Various Artists sein.

4. Bei Soundtracks sind in zwei verschiedene Arten zu unterteilen:
- Zusammengestellte Soundtracks
Das sind Soundtracks, die aus Liedern verschiedener Interpreten zusammengestellt werden (z.B. M:I 2)
Diese Soundtracks sind Comilations, der Album-Interpret ist "Various Artists"
- Komponierte Soundtracks
Das sind Soundtracks, die von einem Komponisten extra komponiert wurden (z.B. Star Wars)
Diese Soundtracks sind keine Compilations, der Album-Interpret ist, wie der Interpret, der Komponist
Falls genauere Informationen vorhanden sind, kann man auch das Feld Komponist für den Komponisten verwenden und den (Album-)Interpreten anders setzen

Eine Sonderkategorie sind die Soundtracks von Bühnenstücken oder Musicals
Hier sollte der Album-Interpret auch auf "Various Artists" gesetzt werden, die Soundtracks sind aber keine Compilations
Der Interpret ist hier, je nach verfügbaren Informationen, auch auf "Various Artists" oder aber auf die Namen der, in einem bestimmten Lied, singenden Schauspieler bzw. einen einheitlichen Namen für alle singenden Personen (z.B. Raimundtheater Cast) zu setzen
Bei diesen Soundtracka kann auch der Komponist ein sehr schönes Zusatzfeld sein, das gesetzt werden sollte

5. Bei klassischen Werken sollte der Interpret und der Album-Interpret mit dem spielenden Musiker, nicht aber mit dem Komponisten gesetzt werden

6. Bei klassischen Werken sollten nach Möglichkeit die Felder "Werk" und "Komponist" immer gesetzt werden
Als "Werk" ist die grobe Gesamtbezeichnung des Werkes, aus dem das einzelne Lied ein Ausschnitt ist zu setzen (z.B. Das Lied (also auch der Titel) ist "Spring (I-Allegro)" und das Werk ist "Four Seasons")

7. Bei klassischen Werken kann in der Beschriftung des Albums der Komponist vor dem Albumtitel stehen.
Das ist je nach Titel des Albums zu setzen. Heißt ein Album "Klaviersonaten No.2,14,31,32" sollte das Feld Album mit "Beethoven: Klaviersonaten No.2,14,31,32" gesetzt werden um eine besser Übersicht zu gewährleisten. Heißt ein Album "Hotel Mozart - Salzburg" ist so eien Beschriftung nicht nötig.

8. Bei klassischen Werken kann in der Beschriftung des Titels der Komponist vor dem Titel stehen.
Ähnlich wie bei den Alben kann auch im Titel-Tag der Komponist vorangestellt werden. Auch das ist je nach Album zu gestalten.

Diese zwei Punkte hängen eng miteinander zusammen. Ist aus dem Albumstitel leicht ersichtlich, wer der Komponist ist, muss dieser im Titel-Tag nicht mehr erwähnt werden.

9. Bei klassischen Werken in denen mehr als ein Interpret vorkommt (z.B. Solokonzerte) sollte folgende Syntax eingehalten werden.
Normales Konzert: (Album-)Interpret: "Herbert von Karajan: Berlin Philharmonic Orchestra" - Also Dirigent: Orchester
Solo Konzert: (Album-)Interpret: "Isaac Stern; Daniel Barenboim: New York Philharmonic" - Also Solokünstler; Dirigent: Orchester

Trotzdem sollte das Feld "Dirigent" gesetzt werden!

10. Bei klassischen Werken mit mir Solokünstlern (z.B. Sängern) sind diese in dem Kommentarfeld zu erwähnen

Würde mich interessieren, was ihr zu den Richtlinien sagt !!
 

MacBook_83

Macoun
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Würde mich interessieren, was ihr zu den Richtlinien sagt !!

Die Richtlinien für klassische Sachen habe ich nicht gelesen, weil ich solche Alben kaum im Bestand habe, aber bezüglich Soundtracks, Compilations und Album-Interpreten stimmen die Richtlinien exakt mit meiner Ordnung überein.

Letztlich ist es ja weniger wichtig sich an Regeln von anderen zu halten. Die Hauptsache ist für sich eine logische Ordnung zu implementieren. Dabei bin ich auch schon soweit, mir einzelne Regelungen zu notieren, um es im Zeitverlauf konsistent hinzubekommen.
 

mbx

Jamba
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Letztlich ist es ja weniger wichtig sich an Regeln von anderen zu halten. Die Hauptsache ist für sich eine logische Ordnung zu implementieren. Dabei bin ich auch schon soweit, mir einzelne Regelungen zu notieren, um es im Zeitverlauf konsistent hinzubekommen.
Ja, da gebe ich dir Recht !!
Es ging mir ja in erster Linie auch nicht, Regeln von irgendwem zu nehmen sondern einfach darum zu vergleichen .. Meine derzeitigen Regelungen sind wie gesagt eh schon ziemlich stark durchgängig, aber bevor ich eben jetzt alle anpasse und einzeln durchgehe wollte ich mal schauen ob vielleicht anderen Leuten intelligentere Lösungen als mir eingefallen sind ..
 

s0f4surf3r

Kalterer Böhmer
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wie macht ihr das eigentlich mit Features? also mal angenommen ich hab nen Sampler und dort gibts den Song Hallo von Künsteler X feat. Y und Z. Wie taggt ihr das dann? wo kommen die feat.-Künstler rein? wenn ich das nämlich bei Interpret mache hab ich am Ende 200000 verschiedene Interpreten in meiner Liste..
 

mbx

Jamba
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wie macht ihr das eigentlich mit Features? also mal angenommen ich hab nen Sampler und dort gibts den Song Hallo von Künsteler X feat. Y und Z. Wie taggt ihr das dann? wo kommen die feat.-Künstler rein? wenn ich das nämlich bei Interpret mache hab ich am Ende 200000 verschiedene Interpreten in meiner Liste..
Grundätzlich schreib ich das immer in den Titel ..
Wenn es ein einfaches Featuring ist, dann ist es eh logisch, es im im Titel .. Wenn ich ein Yann Tirsin-Album habe, bei dem ein einzelnes Lied definitiv mit einem anderen Interpreten zusammen gemacht wurde, dann schreib ich das schon beim Interpreten dazu .. Die Grenze hier zu finden ist aber nicht immer ganz einfach ..

Durch das Album-Interpret-Tag kann man das Album ja eh auch noch zusammen halten und auch durch die Ansicht "Album nach Interpret" ..
 

MacBook_83

Macoun
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wie macht ihr das eigentlich mit Features? also mal angenommen ich hab nen Sampler und dort gibts den Song Hallo von Künsteler X feat. Y und Z. Wie taggt ihr das dann? wo kommen die feat.-Künstler rein? wenn ich das nämlich bei Interpret mache hab ich am Ende 200000 verschiedene Interpreten in meiner Liste..

Zu diesem Zweck gibt es ja das Feld Album-Interpret. So kannst Du jedem Titel einen vollständigen Interpreten (inkl. Feat.) zuordnen und iTunes übernimmt die Sortierung der Alben nach dem Feld Album-Interpret, indem eben nur der Hauptinterpret oder bei Samplern und Soundtracks ein Eintrag wie Various Artists steht. Außerdem sollten solche Alben als Compilation gekennzeichnet sein.