WLAN ist kein "Übertragungsstandard". Der heisst 801.11<wasauchimmer>.
Wenn man sich dermassen weit aus dem Fenster haengt wie du, sollte man wenigstens die Standards kennen. IEEE80
2.11x ist kein Uebertragungsstandard, sondern ein Netzwerkstandard (oder fuer Klug... Besserwisser wie dich: Eine Netzwerkspezifikation. Erst die Summe mehrerer Spezifikationen formt einen Standard.). In diesem Fall fuer IP Transport in Sterntopologie ueber eine Luftschnittstelle, alternativ zu den entsprechenden "Spezifikationen" IEEE802.1/2 fuer Kabelgebundene Netze in Sterntopologie, IEEE802.5 in Ringtopologie usw. Die Kombination aus den physikalischen Schichten und den Transport- und Kontrollschichten (gemaess der einschlaegigen IEEE und IETF Spzifikationen) wird im allgemeinen umgangssprachlich als Netzwerkstandard bezeichnet. Es hat sich WLAN fuer IEEE802.11 + IP + TCP/UDP, LAN fuer IEEE802.1/2 + IP + TCP/UDP/NetBIOS, Token Ring fuer IEEE802.5 + UDP/NetBIOS usw. eingebuergert. Insofern hast du Recht: Uebertragungsstandard war eine missverstaendliche Formulierung meinerseits, da sie nur den a/b/g/n-Part von IEEE802.11 beschreibt (fuer den es kein QoS gibt). Ich bin sicher, genau das wolltest du zum Ausdruck gebracht haben.
Kennzeichnend für WLAN, also Weialess Lahm, sprich Netzwerk durch die Luft, ist, dass das Medium im Gegensatz zu Kupferader oder Glasfaser sehr anfällig durch Störungen von aussen ist.
Noe. Oder kannst du seit neuestem mit deinem Mobiltelefon bei Regen schlechter telefonieren als bei Sonnenschein?
Aus diesem Grunde ist es nicht sonderlich sinnvoll, soundsoviel Prozent der Bandbreite für Dienst x zu reservieren, da die Grundgesamtheit als solche argen Schwankungen unterworfen ist.
Das ist erstens falsch (ansonsten moechtest du bitte mal erlaeutern, auf Grund welcher physikalischer Zusammenhaenge du "arge Schwankungen" postulierst) und zweitens wird es genau so gemacht, da TCP keine Dienstkennungen unterstuetzt, die eine intelligentere Prioritisierung (und damit QoS) unterstuetzen wuerde. Das geht nur mit SCTP, welches aber nicht ueber IEEE802.11 uebetragen werden kann (um nicht nochmal vor dir Fuchs das umgangssprachliche "WLAN" zu gebrauchen).
"Dienstmerkmal" ist übrigens so ein Wortungetüm, welches uns die Deutsche Bundespost im Zuge von ISDN beschert hat.
"Dienstmerkmal" ist ein Fachbegriff, der in der einschlaegigen Literatur von DIN/ISO/IEEE/IETF/ITU-T genau definiert ist. Das ISDN auch Dienstmerkmale hat (wie jeder andere Signalisierungsstandard auch) schraenkt die Benutzung des Begriffs nicht auf den Telekommunikationsbereich ein.
Ein anderes Wort für "Merkmal" ist Kennzeichen, also etwas woran man etwas erkennen kann.
Ob ein Kennzeichen das gleiche ist, wie ein Merkmal, darueber sollen sich Germanisten streiten. Ein Kennzeichen ist aber sicherlich kein Dienstmerkmal, da ein Dienst nicht durch seine Merkmale gekennzeichnet wird, sondern durch seine Spezifikation. Diese kann (muss aber nicht) Dienstmerkmale enthalten.
Ich würde von QoS mehr erwarten als nur die Kenntlichmachung seiner Anwesenheit.
Tut QoS auch. Z.B. durch Prioritisierung von Notrufen oder Echtzeit-Traffic in SCTP-Netzwerken. Da aber - wie gesagt - LAN/WLAN (ich spar' mir jetzt mal den Standard- udn spezifikationssermon, OK?! Ist kuerzer so.) keine Dienstkennungen unterstuetzt, kann man QoS dort nur ueber Bandbreitenreservierungen (und gff. durch Bandbreitenlimitierungen) erreichen. Anders sieht das z.B. mit VoIP aus, da SIP genau wie SCTP QoS direkt unterstuetzt. Das ist aber fuer die Diskussion hier irrelevant, da a) VoIP/SIP und Internet/TCP Gateways in allen mir bekannten Routern eh' getrennte Funktionalitaeten sind und b) Airtunes ein proprietaeres Protokoll zwischen iTunes und einer Airport E/X nutzt, welches offensichtlich auch ueber QoS-Funktionalitaet verfuegt. Das tun sie deshalb, da Airtunes auf TCP/IP aufsetzt (sonst koennte eine vorhandene WLAN-Infrastruktur nicht genutzt werden) und dieses - wie gesagt - kein QoS unterstuezt.
Aber so herum gesehen, macht das obige Zutat wieder Sinn, lieber Scotch.
Danke, dass du's mir erklaert hast.
Gruss,
Dirk