Daraufhin hab ich ca 7 GB Musik gelöscht, aber es hat sich nichts geändert.
Der Unglücksbus der Linie 13 nach FileFault hat dich gestreift.
Kann auch mein File Vault nicht deaktivieren (dachte das hilft vielleicht)
Stimmt genau. Das würde das Problem lösen - wenn du könntest.
FileFault funktioniert so:
Wenn du es einschaltest, wird der gesamte Inhalt deines Benutzerordners in eine neue (verschlüsselte) Disk-Imagedatei verschoben. Wenn du dich später mit diesem Konto anmeldest, wird diese Imagedatei geladen und ihr Inhalt wird am Ort deines bisherigen Benutzerordners ins Dateisystem eingehängt. Meldest du dich wieder ab, wird dieses Krypto-Volume wieder ausgehängt und deine Dateien bleiben darin geschützt.
Diese Imagedateien gibt es in verschiedenen Ausführungen (die du auch selbst im Festplattendienstprogramm erstellen kannst). Die gängigste Form ist die *.dmg Datei, auch als "einfaches Image" bezeichnet. Diese Images haben eine starre Grösse, die bei der Erstellung der Datei festgelegt werden muss. Willst du ein neues, leeres Image erstellen, das 100 MB an Daten fassen kann, wird auch die erstellte Datei diese 100 MB gross sein, obwohl da noch gar keine Daten drin sind. Und diese Datei wird auch diese 100 MB gross bleiben, solange bis du sie entweder in ein komprimiertes Format konvertierst (das dann aber nicht mehr beschreibbar ist) oder sie durch einen entsprechenden Befehl nachträglich verkleinerst oder vergrösserst - das geht aber nur, solange das Image
nicht aktiviert ist.
Die grundsätzlich andere Art von Imagedatei ist diejenige, die FileFault benutzt.
Gemeint sind die *.sparseimage Dateien. (Seit Leopold gibt es dieses Format auch als *.sparsebundle, was im Detail etwas anders gebaut, aber im Prinzip das selbe ist.)
Die offizielle Bezeichnung dafür ist "mitwachsendes Image", und das lässt erahnen was das soll.
Hier musst du bei der Erstellung zwar auch eine spätere
Maximalgrösse angeben. Die Imagedatei selbst aber bleibt zunächst sehr klein, weil die noch nicht benutzten Bereiche darin einfach vorerst mal weggelassen werden. ("sparse file" ist der gängige Programmierer-Slang für diese platzsparende Methode, die es auch in gänzlich anderen Zusammenhängen gibt.)
Wenn du dann später Daten auf dieses Volume kopierst, wird die Datei häppchenweise verlängert. Sie wird dabei zusammen mit diesen Daten entsprechend schrittweise anwachsen, so dass die Imagedatei nur wenig mehr Platz benötigt als unbedingt erforderlich. Das schöne ist, dass das im laufenden Betrieb und völlig automatisch vonstatten geht. Ebenfalls schön ist, dass das Aufblähen dieser Datei eine ganz simple Angelegenheit ist und so schnell vonstatten geht, dass der Vorgang und der zusätzliche Aufwand dafür nicht bemerkbar sind.
Das weniger schöne daran bemerkst du, wenn du Daten aus diesem aufgeblähten Volume wieder entfernst. Das Einschrumpfen der Datei auf das eigentlich notwendige Minimum ist nämlich leider keine so banale Sache mehr. Dazu muss die Datei häufig komplett umgeschichtet werden, und das dauert. Daher kann man das nicht im laufenden Betrieb tun, das könnte bei einer ziemlich grossen Datei schon mal Hänger von mehreren Minuten verursachen, bei richtigen Datenmonstern auch mal die ein oder andere Stunde...
Was dir passiert ist:
Dein privater Ordner wurde zumindest kurzzeitig so sehr mit Daten gefüllt, dass er sich bis ans Limit deiner Festplatte aufgebläht hat. Du hast zwar Daten wieder gelöscht, aber das Eindampfen der FileFault-Datei hat noch nicht stattgefunden. Also wurde der Platz auf deiner HD auch noch nicht wirklich freigegeben. Bisher ist er nur
innerhalb dieser Datei als frei markiert.
Mal eine Frage (sicherheitshalber, bevor du den umständlichen Weg gehen musst):
Wenn du dich ab- und wieder anmeldest, wirst du dann gar nicht gefragt, ob du deinen FileFault vor der Verwendung kompaktiert haben möchtest? Eigentlich sollte das so sein, wenns eng wird...