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Social Networks: Hochmut kommt vor dem Fall

Felix Rieseberg

̈Öhringer Blutstreifling
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Der Hersteller der Grafiksoftware Quark hat ein eigenes Social-Networking-Portal mit dem Namen "ilovedesign.com" gestartet, welches sich direkt an Designer richtet. Wie bei vielen anderen Netzwerken kann man sich mit einem eigenen Profil registrieren, Nachrichten an andere Mitglieder schicken und sich durch unzählige Profile klicken. Als besonderes Feature verkauft das Portal die Möglichkeit, eine eigene Galerie mit Arbeiten hochzuladen, andere Arbeiten zu bewerten und sich fachkundig auszutauschen. So weit ist der Plan ganz gut - nur, dass DeviantArt und Mumate schon seit längerer Zeit genau das gleiche machen.

Auch sonst sprießen die Social Networks aus jeder Ecke: Platinnetz.de verkauft sich als Social Network für kontaktfreudige Menschen jenseits der 50, "Verbindungen leben" lautet das Motto. Die Financial Times startet ihrerseits ein "exklusives Social Network": Mit Medien- und Technolgievertretern als Zielgruppe soll eine Mitgliedschaft rund 2.650€ im Jahr kosten. "Beschäftigte Führungskräfte in der Medien- und Technologieindustrie nutzen immer stärker Netzwerke und Kommunikationsmöglichkeiten im Internet", sagt Jayne van Hoen, Global Conference Director bei der Financial Times. Insgesamt wird die Zahl der Netzwerke unüberschaubar: Jeder zweite Internetnutzer besucht bislang kein Social Network aktiv - ein enormer Markt. Der Internetkulturblog ZweiNull.cc hat in einer kurzen Liste bereits einhundert deutsche Netzwerke ausfindig gemacht, und dabei nach eigenen Angaben nichtmal besonders lange recherchiert.

Die Netzwerke, die bereits erfolgreich etabliert sind, lassen nicht locker: Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hat angekündigt, nach dem SchülerVZ und dem StudiVZ eine weitere Plattform zu gründen. Das dritte Netzwerk im Verlagsbunde hat bislang noch keinen offiziellen Namen, wird Gerüchten zufolge doch vermutlich den Titel "MeinVZ" tragen und sich an all diejenigen richten, die weder Schüler noch Studenten sind. Damit tritt man in starke Konkurrenz zu dem amerikanischen Portal facebook.com, welches in den kommenden Wochen auch in deutscher Sprache angeboten werden soll. Man hat bei StudiVZ und SchülerVZ die Software in den vergangenen Wochen komplett umgeschrieben und rüstet sich für den Kampf: Viele Wirtschaftsanalysten sehen "Facebook gegen StudiVZ" als das Internetduell des Jahres 2008, bei dem spätestens zum Anfang des Jahres 2009 ein klarer Sieger hervortreten sollte. Immerhin: Zumindest beim Holtzbrinckverlag scheint man sich konzentrieren zu wollen: CEO Markus Rieke sagte gegenüber der FAZ, dass man die internationalen Ableger vom StudiVZ in Zukunft zwar grob mitschleifen, jedoch nicht ausbauen wird.

Insgesamt muss man als außenstehender Beobachter des Internetbusiness das Treiben mit hochgezogener Augenbraue begutachten: Nachdem die Branche den neuen Aufschwung mit dem sich bereits verselbstständigten Begriff Web 2.0 betitelt hat, kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Blase wieder platzt: Das StudiVZ hat als unbestritten größtes und erfolgreichstes Portal Deutschlands den Break-Even 2007 erreicht. Der Break-Even ist in der Wirtschaftssprache der Punkt, an dem sich Kosten und Erlöse eines Geschäftes decken und weder Gewinn noch Verlust gemacht wird. Die Frage, wie wirtschaftlich erfolgreich die unzähligen kleinen Portale demnach sein können, beantwortet sich im Prinzip von selbst.

Bild: ZweiNull.cc
 

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bml

Prinzenapfel
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Kein Wunder, dass der hessische Datenschützer Datenexhibitionismus beklagt...
 

AgentSmith

Hochzeitsapfel
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Ach du meine Güte.. Holtzbrinck startet "MeinVZ"

Das Online-Netzwerk StudiVZ will nach der Erweiterung SchülerVZ mit einem neuen Angebot weiter wachsen. Am morgigen Donnerstag (Anm.: Das ist nun heute!) starten die Berliner die Plattform MeinVZ.net. Das dritte soziale Netzwerk der Holtzbrinck-Tochter richtet sich an Teilnehmer, die nicht oder nicht mehr studieren. Damit solle die größte Internet-Gemeinde in Deutschland mit derzeit insgesamt acht Millionen Mitgliedern weiter wachsen, sagte Firmenchef Marcus Riecke am heutigen Mittwoch (Anm.: Das ist nun gestern!) in Berlin.


Mir wird schlecht..
kopfvswand.gif
 

amarok

Galloway Pepping
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ich finde die erweiterunt vom studiVZ garnicht schlecht insbesondere im hinblick darauf, dass die netzwerke verbunden sind (vielleicht schafft es ja das schuelerVZ auch noch in diesen club). ein tatsächliches zusätzliches netzwerk gibt es also imho garnicht.

und wegen der privatsphäre und dem datenschutz: da ist für mich das studiVZ das geringste Problem, die haben nichtmal meine Anschrift. Und ausser der Mail Adresse auch keine verwertbaren Daten.
 

thomson

Grahams Jubiläumsapfel
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Ohnehin hat sich in studiVZ seit den letzten Änderungen der AGB und Datenschutzrichtlinen einiges entschärft - auf Seiten der Nutzer, die immer mehr dazu tendieren, ihre Namen zu verändern/abzukürzen/unkenntlich zu machen. Fraglich natürlich, wie lange die Sensibilisierung anhält, ganz zu schweigen von der Sinnhaftigkeit eines sozialen Netzwerks, welches nicht (mehr) mit dem eigenen Namen frequentiert wird.
Ich nütze studiVZ jedenfalls nur noch als Kontaktplattform mit all jenen, die schon meine Freunde sind (was derer auch genug sind) - um Kontakt zu halten, wenn ich mal nicht mehr in meiner Heimat anzutreffen sein sollte.
 

amarok

Galloway Pepping
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kann dazu auch noch auf diesen Blog Eintrag hinweisen:

http://es-de-we.net/ich-wuerde-mich-sowas-von-abmelden/

lg mausbull

das fazit ist durchaus richtig, aber zu glauben, man würde von der polizei wegen ein paar kiffer-bildern auf studivz (die man womöglich nichtmal selbst hochgeladen hat sondern auf denen man nur verlinkt ist) angezeigt zu werden ist einfach nur lachhaft.

im übrigen: egal was man im internet veröffentlicht, selbst wenn es nur für eine relativ kleine gruppe ist, man muss davon ausgehen, dass jene informationen/daten/bilder what ever ab diesen zeitpunkt publik sind.

ergo-> wer kifferbilder ins i-net stellt, dem ist imho sowieso nichtmehr zu helfen (auch wenn man solange der drogenmissbrauch nicht verherrlicht wird, dafür nicht angezeigt werden kann)
und leute die tatsächlich scheiße online stellen haben es auch nicht anderst verdient.

(ich finds irgendwie lächerlich dass von einer community seite unheimlich viel datenschutz verlangt wird, ich bin froh wenn meine e-mail adresse in keinen fremden datenbanken landet oO)
 

der Mo

Stechapfel
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Haltet mich für naiv, aber ich sehe kein Problem an dem, was Ihr als "Datenexhibitionismus" beschreibt. Und das beziehe ich nicht nur auf solche Portale wie studiVZ, sondern allgemein auf sämtliche Programme, in denen ich Daten von mir Preis gebe, wie z.B. PayBack, promio.net o.ä.

Da brüllen auch gleich wieder ein Haufen Leute: "Das kannste doch nicht machen!" Ich hingegen sage mir, dass mir es egal ist, wer weiß, welches Toilettenpapier ich mir wo hole, und wie mein Einkaufsverhalten ist. Die Werbung die ich bekomme, bzw. für die ich teilweise bezahlt werde, landet meistens ungelesen in einem speziellen Ordner. Und zu glauben, man könnte sich in der heutigen Zeit völlig abkapseln von den Einflüssen, die von außen auf einen einwirken, halte ich für ziemlich blauäugig...

Wie gesagt, haltet mich für naiv. Aber erklärt mir dann, wo Ihr das Problem seht...
 

mb500

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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338
Hmm.. also ich benutze StudiVz für das, wofür es eigentlich erdacht worden war. Um mit Freunden, die in Spanien studieren oder ein soziales Jahr in Australien machen oder einfach nur in einer anderen Stadt eine Fachhochschule besuchen, zu kommunizieren.
Um den Datenschutz mache ich mir weniger Sorgen. Ich leere ab und an die Pinnwand und habe keine weiteren Daten veröffentlicht. Außerdem kommentiere ich Bilder sehr selten un achte darauf, was ich auf Pinnwänden schreibe/stehen habe. Zudem habe ich eingestellt, das ich nur mit meiner Erlaubnis von Freunden auf irgendwelche Bilder verlinkt werden darf. Zum Glück habe ich einen sehr vernünftigen Freundeskreis, der nicht jeden Tag irgendwelche Party Drogen/Kotzbilder hochlädt und ich muss nicht alle geschossenen Fotos der Öffentlichkeit zugänglich machen... ;)

Deswegen komme ich mit dem Portal sehr gut zurecht.
Manche Leute neigen aber dazu, sich überall anzumelden und jeden als Freund einzuladen, sowie wirklich einen Seelenstriptease im Netz hinzulegen. Dann verlieren sie den Überblick, wundern sich, dass Unbekannte wissen, was sie am Wochenende gemacht haben und schreiben erschrockene Blogs im Internet oder regen sich bei Youtube auf.
 

LucMac

Wagnerapfel
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1.563
ich finde SchülerVZ und CO. eigentlich voll cool....
Jeder kann ja wohl selber bestimmen ob er sich da anmelden will oder nicht!
Und wer nur seinen Vornamen angibt der brauch auch keine angst um seine Daten haben :)

lg Lucas
 

cws

Pomme d'or
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3.103
ergo-> wer kifferbilder ins i-net stellt, dem ist imho sowieso nichtmehr zu helfen (auch wenn man solange der drogenmissbrauch nicht verherrlicht wird, dafür nicht angezeigt werden kann)
und leute die tatsächlich scheiße online stellen haben es auch nicht anderst verdient. ...
Ich würde ja versuchen zuzustimmen, wenn du gasagt hättest "wer kifft ist es selber schuld" aber welche Bilder von mir ins Web gestellt werden, das wüsste ich schon gerne, und möchte das durchaus kontrollieren können.

... Und wer nur seinen Vornamen angibt der brauch auch keine angst um seine Daten haben :) ...
Ob man da Angst haben muss, das ist eine andere Frage, aber die Erkennung des Users über den Namen, den er angibt scheint mir eher der exotische Weg, das geht einfacher.
Nehmen wir ein simples Beispiel: Du stehst mogens auf, öffnest deinen gmail-Account und beginnst zu surfen. Mit dem Mailaccount hat Google deine IP Adresse und eine Emailadresse von dir, mit der auf sehr vielen Seiten eingebundenen Goolgle-Statistikssoftware kann Google dann sehr einfach dein Surfverhalten auflisten, deine Suchanfragen auswerten, dein Verhalten in Bezug auf Werbung erkennen, deine Wohnregion ermitteln, ... Es geht auch soweit, dass Seitenbetreiber Google den Zugriff auf Seiten passwortgeschützter Bereiche geben. Dein wirklicher Name, deine Postanschrift sind im Zweifel nicht so interessant, weil Google dir ohnehin keine Post senden will. Aber für deren Internetgeschäft, für die Marktbeobachtung, für das Erforschen von universellem und persönlichem Verbraucherverhalten, da ist das sehr interessant, und mit solchem Wissen ist gut Geld zu verdienen. Die betreiben die Suchmaschine doch nicht aus Menschenfreundlichkeit gratis, sondern weil sie so das Wissen erhalten, das sie brauchen.
Um eines noch zu sagen, ich halte Google nicht für den "Bösen" in dem Geschäft, da gibt es sicher viel gefährlichere Burschen. Solange jemand "nur" Geld verdienen will, solange mache ich mir weniger Sorgen, Angst habe ich wenn jemand diese Mittel nutzt, um mir seine Weltanschauung, seine Ideologie zu verkaufen.

Allerdings, ja ich wiederhole mich, halte ich den Datenschutz für ein Thema von gestern, der Zug ist abgefahren. Die damit verbundenen Probleme muss man wohl vom anderen Ende her in den Griff bekommen, mit der Frage der Verwertungsrechte, des Quellennachweises vielleicht.
 
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Phil o'Soph

Prinzenapfel
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Nicht ungut:

[yt]hOwpGF1SOQM[/yt]

Mehr ist nicht zu sagen. Außer vielleicht:

[yt]hZEhtVoI16g[/yt]

Das ursprüngliche Original (meiner Meinung nach besser als die überarbeitete Version Epic 2015) findet Ihr hier: http://www.robinsloan.com/epic/

Phil o'Soph
 

Dinofelis

Gast
Wieso sollte es cool sein, meinen Freundeskreis und dessen Aktivitäten im Internet abzubilden?

Wir sind, was wir sind, und wir müssen das nicht zur Schau stellen.
 

cws

Pomme d'or
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3.103
Wieso sollte es cool sein, meinen Freundeskreis und dessen Aktivitäten im Internet abzubilden?

Wir sind, was wir sind, und wir müssen das nicht zur Schau stellen.

Die ganze Medienlandschaft ist von dem dauernden Versuch sich Aufmerksamkeit zu verschaffen geprägt. Auffallen, wichtig sein, das sind die heute angestrebten Ziele. Es gibt nicht mehr relevante Nachrichten aus der deutschen Politik als zu Zeiten von Bundeskanzler Adenauer, aber es gibt 100mal mehr Radio- und Fernsehsender, das Internet und die gedruckte Presse.
Alle wollen, nein brauchen eine Schlagzeile. Politiker wollen nicht gestalten, sondern bemerkt werden. Was macht Herr Lafontaine anderes, was macht Herr Gysi? Wer nicht auffällt, der existiert nicht.
Da wundere ich mich nicht mehr über einen allgemeinen Informationsexhibitionismus der eigenen Existenz. :innocent:
 
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der Mo

Stechapfel
Registriert
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162
Das Internet ist nicht der Feind

Naja, also ich bin immer noch davon überzeugt, dass das Ganze ziemlich aufgebauscht wird.

Zum ersten Video kann man ja kaum was sagen, außer, dass es natürlich jedem klar sein sollte, dass die Inhalte die man freigibt, auch von anderen gelesen bzw. empfangen werde können. Aber das war doch schon immer so. Mittlerweile ist es einfacher geworden, seine Nachricht loszuwerden. Gleichzeitig wurde es aber auch einfacher, diese Nachricht zu empfangen. Wer Nacktbilder von sich ins Studi-VZ stellt, darf sich nicht wundern, wenn er beim nächsten Vorstellungsgespräch vom Personalchef darauf angesprochen wird.

Das zweite Video stellt für mich nur ein Horroszenario dar, wie es wohl nie eintreten wird. (Falls doch, wird unser Problem allerdings ein ganz anderes sein. Dann gnade uns Gott...) Selbstverständlich waren die Entwicklungen in den letzen Jahren enorm. Und natürlich verdienen ein Haufen Leute Geld damit, meine Daten auszuwerten und mir personalisierte Inhalte zu bieten. In manchen Fällen finde ich das praktisch, in manchen ist es mir egal und vielfach bekomme ich es noch nichtmal mit. Aber bisher habe ich noch nicht das Gefühl, dass ich dadurch Schaden genommen habe.

Die Epic-2015-Vision ist doch heute schon ein der Teil der Realität: Schon heute kann ich durch ungeschickte Auswahl meiner Informationsquelle beeinflussen, ob ich die ganze Wahrheit (oder zumindest das, was dem am nächsten kommt) erfahren möchte, oder nur einen Teil, der dafür aber in bekömmlicheren Häppchen kommt und mich dazu noch persönlich anspricht, in dem mir das gesagt wird, was ich hören möchte. Hier sei nur auf die bekannte deutsche Tageszeitung mit den vier großen Buchstaben hingewiesen oder auf den Fox News Channel auf der anderen Seite des großen Teichs.

Im Grunde muss ich mir doch selbst die Frage stellen, ob ich gut und richtig und umfassend informiert sein möchte, oder ob ich nur schnell mal einen Blick erhaschen möchte. So ziemlich alles kann man von 2 Seiten betrachten, und meistens ist an beiden Seiten etwas Wahres dran. Sich beide Seiten zu Gemüte zu führen, kostet allerdings auch doppelte Anstrengung.

Man kann Daten über mich sammeln, soviel man will. Solange ich nicht anfange, vor lauter Faulheit und Bequemlichkeit das zu hinterfragen, was auf mich einprasselt an Informationen - ich denke solange kann mir das getrost egal sein.