Zum einen hat mir keiner empfohlen dies nicht zu tun
Wer liest schon die Hilfetexte des Systems, oder am Ende gar die FAQ und TechNotes von Apple?
Wer ist dieser "Herr Keiner"? Arbeitet der im Support bei
www.do-it-yourself-OS.com?
und zum anderen musste ich es ja tun wenn ich ansonsten keine root-Rechte mehr auf der Bash bekomme.
Wenn diese Kneifzange nicht mehr geht, dann hilft ein Versuch das ganze mit dem Trennschleifer zu fixen, auch nicht mehr weiter. Würdest du kleinere Steinschlagschäden im Lack deines Autos mit dem Vorschlaghammer beseitigen wollen?
Was ist daran das Problem dass man dies unterlassen soll (unter Linux Systemen ist es ja auch kein Problem)?
Unter Linux Systemen ist das
ebenfalls ein erhebliches Problem und daher per Default im Gnome-SessionManager gesperrt.
Keine grafische Oberfläche ist für root-Anmeldungen geeignet, ohne Ausnahmen. (Eine Schande für Linux, dass es überhaupt
möglich ist, diese Sperre zu lösen. Als ob man Rasierklingen im Kindergarten verteilt und dazu immer schön freundlich lächelt: "Gell, ja nicht spielen damit...".)
Das Problem ist, dass root eben nicht nur ein Benutzer mit "mehr Rechten" ist. Er ist der Tyrannosaurus im Hühnerstall. Wo der mal sein Häufchen hinmacht, werden keine Eier mehr gelegt. Und die Programme und Frameworks, die für die grafische Benutzeroberfläche unentbehrlich sind, machen
unentwegt sehr viele solcher Häufchen im Dateisystem.
Jede einzelne Datei und jeder einzelne Ordner, der während der Sitzung angelegt oder bearbeitet wird, liegt hinterher allen anderen Benutzerkonten wie ein riesiger Felsklotz im Weg, weil die erforderlichen Berechtigungen verbogen sind. Kennst du schon so typische Aussagen von Benutzern wie:
"...Hilfe, mein Finder merkt sich keine Einstellungen mehr..."
"...Hilfe, ich kann Programm X nicht mehr starten..."
"...Hilfe, die Checkbox für Funktion XY ist nicht anwählbar, was soll ich nur tun?"
"...Hilfe, mein Kennwort für BlaBla wird nicht mehr angenommen..."
"...Hilfe, ich bekomme immer folgende Fehlermeldung, die ich mir überhaupt nicht erklären kann, gestern ging doch noch alles, und ich hab üüüüüüberhaupt nix gemacht..."
Ausserdem solltest du dir sowieso ganz grundsätzlich abgewöhnen, die zum Teil entsetzlichen Zustände und gängigen Verhaltensunsitten der Linux-Welt auf andere Umgebungen zu reflektieren. Linux ist
kein gutes Betriebssystem, das als Beispiel oder gar als Referenz taugt, sondern nur ein Konglomerat aus dem Bastelwerk tausender völlig unkoordiniert arbeitender Amateure.
OS X ist nicht Linux, wird es hoffentlich auch nie sein, und wenn du nicht aufhörst so zu denken wie man als typischer Linuxer nun mal meint denken zu dürfen, wirst du noch sehr hart gegen viele unsichtbare Wände fahren. Etwas "
so zu tun wie unter Linux" bedeutet nicht selten genau das gleiche wie: "
machs doch einfach mal total falsch".
Das sudo Problem hatte ich auch schon vorher, sonst hätte ich mich ja auch nicht als root an der GUI angemeldet.
Ich kanns nicht mit Bestimmtheit sagen, weil mir als Tiger-Dompteur die Leopard-Vergleichsdaten fehlen. Aber die Zugriffsrechte auf sudo scheinen mir
schwer verbogen zu sein. Auf das Programm gar kein Leserecht zu haben - wie soll das denn funktionieren?
Und das gilt vermutlich zusammen mit diesem einen Programm auch für einen grossen Teil des restlichen Unix-Baums. Ich schätze, dass du irgendwo mal versehentlich ein syntaktisch verunglücktes root-Kommando zur Änderung irgendwelcher Zugriffsrechte abgesetzt hast, das dir dann rekursiv mit dem Gartenhäcksler durch die gesamte Speisekammer gefahren ist. Der alberne Versuch, sowas als root mit dem Finder zu erledigen ist dafür auch ein guter Kandidat.
Ich kann dir als Alternative zur Neuinstallation nur empfehlen, dir das soeben erschienene 10.5.2 Update runterzuladen, es unverzüglich einzuspielen (wenn wenigstens das noch geht) und zu hoffen, dass dann die Funktion "Zugriffsrechte reparieren" des Festplattendienstprogramms wieder wie gewohnt arbeitet. Dann sollte sich das Thema damit erledigt haben.
Kann ich das System neu drüber bügeln und trotzdem mein /home und meine Programme beibehalten (habe leider nur eine Partition angelegt)?
Was bitte ist "/home" ?
Eine Mehlspeise zum Umhängen?
Ja. Die Zauberoptionen bei der Installation heissen "Archivieren" und "Benutzer- und Netzwerkeinstellungen beibehalten".
Beim "
Archivieren" wird das gesamte alte System (das System und die Programme, nicht dein eigenes Zeug!) in einen Ordner "Previous System" verschoben, wo du danach die evtl noch benötigten Dinge wieder herausfischen kannst.
Das "
Beibehalten der Benutzereinstellungen" sorgt dafür, dass du kein völlig neues Konto anlegen musst und einfach mit deinem alten Namen, deinem alten Kennwort und alten Benutzerordner unverändert weiter arbeitest (unter /Users/* fühlt der sich wohler).
Installierte Programme, PlugIns usw musst du halt nachher händisch in den neu angelegten Programme-Ordner verschieben, in den meisten Fällen reicht das aus. Wenn ein Programm ursprünglich nur per Drag&Drop installiert wurde, genügt diese Methode weiterhin.
Gelegentlich ist es notwendig, neue Lizenzregistrierungen durchzuführen o.ä., aber nichts weltbewegend entsetzliches.
Eine
saubere und korrekte Neuinstallation von Software ist aber immer dann empfehlenswert (bei manchen Dingen auch zwingend notwendig), wenn das Programm über eine richtige Installationsroutine verfügt, also einen eigenen Installer, ein Installationsskript oder wenn es in Form eines typischen "Paketes" kommt, mit dem auch Apple seine eigene Software ausliefert.