Schöne Nachricht,
damit kann man sicher gleich den guten Geist der Applecommunity den neuen Erdenbürgern einhauchen.
Das Gerät ist für Kardiologen gedacht.
Dass medizinische Geräte die beste Qualität haben könnte man vielleicht glauben (als Optimist). Tatsächlich sind es nichtmal die zuverlässigsten Geräte, es sei denn natürlich es hängt ein Menschenleben dran (z.B. bei Anästhesiestationen). Die zuverlässigsten Geräte basieren allerdings fast immer auf völlig ausgereifter Technik, die schon ca. ein Jahrzehnt im Einsatz ist - bei Computern undenkbar.
Beispiele: Sirona, eine Tochterfirma von Siemens, stellt Behandlungsstühle für Zahnärzte her. Von der M1 bis zur C4 zieht sich das Problem, dass Platinen, die den Stuhl steuern, einfach ausfallen und ausgetauscht werden müssen. Diese Behandlungseinheiten kosten ohne Instrumente und Turbinen so 40.000 Euro. Griffe reissen ständig ab, Plastikteile werden siffig, Schläuche brechen, Tastenfelder funktionieren nicht mehr, Flüssigkristalldisplays (die monochromen) fallen aus... dazu die täglichen Belästigungen (mal kommt Wasser, mal kommt keins; mal hat man Licht, mal geht's nicht)... komm mir keiner mit "medizinische Geräte haben durchweg die höchste Qualität".
Medizinische Geräte haben den höchsten
Preis. Schreib irgendwo "dental" oder "medizinisch" drauf und kassier 100-200% mehr. Z.B. 15.000 Euro für die kleinste Einplatzversion einer zahnmedizinischen Verwaltungssoftware. Service kostet extra.
Siemens Röntgengeräte bleiben nicht in der Position stehen, in der man sie eingestellt hat. Also das sollte man doch wenigstens erwarten können. Das haben sie doch auch vor 20 Jahren geschafft, warum nicht heute? Und damals hat man für so ein Teil noch nicht mehrere Tausend Euro hingeblättert. Wenn man Digitalröntgen will, bekommt man noch schlechtere Qualität und zahlt sich dumm und dämlich.
Traurig übrigens dass Siemens auf Windows setzt. Die hatten damals Sinix, das Siemens-Nixdorf-Unix. Da waren Arztprogramme noch einfach zu bedienen. Einfach mit Tastenkürzeln die Arzt und Helferinnen auswendig lernen mussten. Das ging schnell und einfach - und die Bedürfnisse einer Praxis haben sich im Prinzip nicht geändert. Heute murksen alle Leute mit der Maus rum, das dauert für geübte Leute in jedem Fall länger da eigentlich immer dieselben Schritte zu erledigen sind, man aber heute immer herumklicken muss und durch verschiedene Menüs navigieren. Shortcuts findet man nicht, selbst in teuren Softwareversionen. Der reine Irrsinn.
Die wirklich wichtigen Geräte wie EKGs, Anästhesiestationen, OP-Elektronik usw. basieren meist auf sehr ausgereifter Technik mit redundanten Teilen, dafür zahlt man aber auch einen Batzen Geld.
Also: Das was neu ist, ist nicht zuverlässig, das was zuverlässig ist, ist nicht neu. Und beides kostet einen ordentlichen Batzen Geld. Da ist ein Apple-Laptop als Hardwarelösung noch als Discount-Ware anzusehen. Zumal die meisten Computersysteme in Praxen sowieso hässlich, unpraktisch und Windows-basiert sind.
In der Arbeitsmedizin haben sie Maschinen für jeweils eine Million Euro an 500 Euro Lidl-Rechnern hängen. Sicher, man könnte auch überall Sunfires hinstellen, aber da die günstigeren Windows-PCs auch reichen macht man es halt so. Ausserdem sind die Analyseprogramme die das Institut hat alle Windows-basiert.