Feature WSJ: Apple arbeitet an einem Elektroauto

[Ozelot]

@Farafan: Mit dem Denken, "die Erfahrung der Platzhirsche kann man nicht wettmachen", sind schon so einige Konzerne zu Grunde gegangen. Kodak und Nokia, nur um einmal zwei zu nennen. Wenn sich erstmal hoch-innovative Unternehmen mit einer neuen und modernen Sicht auf die Dinge der Automobilindustrie widmen, wird es manch alteingesessener Marke vielleicht auch einmal so gehen. Warum sollte das auch nicht so sein? Was ist am Automarkt deiner Meinung nach so besonders, dass das hier nicht passieren könnte?

Natürlich könnte Apple ein E-Auto bauen, genau wie Samsung.
Aber warum sollten sie das?
Sag jetzt nicht um Geld zu verdienen.

Dafür bedarf es erstmal den Erwerb unzähliger Patente und den Bau von großen Fabriken.

Wenn es um Fahrzeugvernetzung im Bezug auf Multimedia geht, dann ist Apple mit CarPlay schon gut aufgestellt.

Wenn es um Fahrzeugvernetzung zwischen Fahrzeugen geht, dann braucht Apple wieder Patente. Und ich denke nicht, dass Apple hier was eigenes auf die Beine stellt.

Und selbstfahrende Autos, die anderen sind schon längst so weit. Es fehlen "nur" noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Haft/Schuldfrage z.B.

 

[MaxTrax]

Und ich dachte der Elektromotor gehört inzwischen schon wieder der Vergangenheit an und man setzt verstärkt auf Brennstoffzellen?

 

[technikelse]

Die Zubehörindustrie steht schon in den Startlöchern. Es wird sicherlich bald massenhaft hübsche, bunte Bumper und Schutzhüllen für das Prachtauto mit dem Apfel geben. Und wenn der deutsche Fanboy erstmal ein solches Auto kauft, kann sich Apple warm anziehen. Sobald Kratzer oder Beulen entdeckt werden oder eine Taste wackelt, setzt die Umtauschwelle ein. Wo stehen dann eigentlich die Schlangen am ersten Verkaufstag? Vor dem Apple Store oder einem Autohaus in irgend einem dunklen Gewerbegebiet?

 

[Martin Wendel]

Kodak hat die digitale Fotografie verschlafen (…)

Und die Automobilindustrie verschläft keine Trends?

Hinzu kommt das sich solch ein Auto nicht im AppleStore warten oder reparieren lässt. Hier weltweit eine Infrastruktur zu schaffen (die logischerweise bereits zum Produktstart vorhanden sein muss) überfordert selbst Apple.

Ja, das ist nicht einfach mit einem Fingerschnipp erledigt. Wir reden hier aber auch nicht von einem Produkt, das nächstes Jahr erhältlich wäre – geschweige denn, dass es weltweit zum selben Zeitpunkt erhältlich sein muss. Und eine (finanzielle?) Überforderung würde ich erstmal nicht befürchten.

Zudem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen das es Apples Vision ist sich mittelfristig als Mischkonzern zu positionieren der vom Hundefutter bis zum Atomsprengkopf alles produziert.

Natürlich. Das hat dann aber dann nichts mehr mit dem uneinholbaren, jahrelangen Vorsprung der Konkurrenz zu tun.

Aber warum sollten sie das?

Aus dem selben Grund, weshalb sie einen MP3-Player, ein Smartphone, ein Tablet oder eine Smart-Watch machen: Weil sie einen Markt sehen, der von der Konkurrenz nicht ausreichend bedient wird. Apple hat nicht ohne Grund das "Computer" aus dem Namen gestrichen.

 

[avalon2]

Ich finde dieses Gerücht gar nicht so abwegig.

Der E-Automarkt ist ein aufstrebender Wachstummarkt, Apple könnte die notwendigen Investitionen stemmen - Geld ist genug da. Bei Apple fehlt schon seit längeren wieder mal eine richtige Inovation oder ein komplett neues Produkt.

Apple würde sicherlich kein klassischen Auto bauen, nachdem aber beim E-Auto ein großer Mechanikanteil wegfällt, wird es wieder realistischer.

Die potentiellen Käufer von Elektroautos sind finanzkräftig, also auch bereit auch etwas mehr für Design und Schnickschnack zu bezahlen. Genau Apples Zielgruppe.

PS: Nokia hat übrigens vor der Herstellung von Handys Gummischuhe hergestellt.

 

[Bio Exorzist]

Und ich dachte der Elektromotor gehört inzwischen schon wieder der Vergangenheit an und man setzt verstärkt auf Brennstoffzellen?

Also wenn das diesmal was wird, dürfte der Akku nicht mehr das größte Problem sein!

 

[Farafan]

Und die Automobilindustrie verschläft keine Trends?

Apple war bisher extrem erfolgreich dadurch das immer Produkte gelauncht wurden die etwas hatten das der Markt bis dato nicht hergab. Im Bereich IT/Unterhaltungselektronik ist das deutlich leichter als im KFZ-Bereich.
Hier ist der Markt weltweit bereits randvoll und die Verdrängung führt zu einem gewaltigen Innovationsdruck.
Was die Sache deutlich erschwert ist das viele Länder dem KFZ-Markt sehr protektionistisch betrachten und hier ausländische Marken vor gewaltige Hindernisse gestellt werden (Südkorea, Frankreich z. B.)

Viele Autobauer haben bisher bereits den Versuch gestartet soviel technisches Brimborium in die Autos einzubauen das sich der Käufer verweigert hat. Hier ist eine deutliche Rückzugsentwicklung zu erkennen.

Für alles was in Richtung autonomes Fahren geht ist weder die Infrastruktur noch die Akzeptanz beim Kunden vorhanden. Von rechtlichen und Haftungsfragen einmal ganz abgesehen. Bis solch ein Ding auf die Straße kann dürften Jahrzehnte ins Land gehen. Wie man hier gewaltige Investitionen als ein amerikanisches Unternehmen den Aktionären erklären wollte wäre mir schleierhaft.

Die Idee mag ganz nett sein, hier sehe ich aber europäische oder asiatische Autobauer im gehobenen Segment auf einer weitaus besseren Position als ein völlig branchenfremdes Unternehmen. Hier ist nämlich das Produkt bereits fertig und man muss nur noch das Kleinhirn einpflanzen.

 

[in1cognito]

PS: Nokia hat übrigens vor der Herstellung von Handys Gummischuhe hergestellt.

Gummistiefel genaugenommen.
Und heute auch noch Autoreifen. Nokian.
Aber dazwischen liegt einige Zeit.
Man hat vor x Jahren mal Stiefel gemacht
Aber vor den Handys gabs auch mal normale Unterhaltungtechnik.
Ich hatte mal nen Kassettenrekorder mit cd von Nokia. [emoji87]

 

[Martin Wendel]

Viele Autobauer haben bisher bereits den Versuch gestartet soviel technisches Brimborium in die Autos einzubauen das sich der Käufer verweigert hat.

Apple müsste auch nicht den Massenmarkt ansprechen – sondern technikaffine Nutzer. Und das haben sie drauf.

Ich behaupte ja gar nicht, dass das Auto eine wahnsinnig tolle Idee ist, dass es ein Erfolg wird, dass man es unbedingt haben muss – aber man kann ja einfach mal gespannt sein was da kommt. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich wirklich nur noch negativ zu den Entwicklungen bzw. Gerüchten rund um Apple äußerst. Warum ist das so? Und warum ist Apple trotzdem deutlich mehr Wert als jemals zuvor?

 

[Ozelot]

@ Martin

Und welche Marktlücke bei einem Auto von Apple siehst da, was die anderen Herstellern nicht bieten können?

 

[Ozelot]

Gummistiefel genaugenommen.
Und heute auch noch Autoreifen. Nokian.
Aber dazwischen liegt einige Zeit.
Man hat vor x Jahren mal Stiefel gemacht
Aber vor den Handys gabs auch mal normale Unterhaltungtechnik.
Ich hatte mal nen Kassettenrekorder mit cd von Nokia. [emoji87]

Bist du dir da mit den Autoreifen von Nokian so sicher?

http://de.wikipedia.org/wiki/Nokian_Renkaat

Hier gibt es keinen Verweis auf NOKIA. Nur auf eine Stadt, die so heisst.

Edit: Panne, du hast Recht. Die Wurzeln gehen zurück auf Nokia, aber nun scheint Nokian eigenständig zu sein.

 

[Farafan]

Ausschließlich für technik-affine Nutzer diese Infrastruktur weltweit zu schaffen ist unbezahlbar, @Martin Wendel . Ich wiederhole mich: Und den Aktionären nicht zu vermitteln.

Ich bin immer dann skeptisch wenn ein Unternehmen in Geschäfte einsteigen will von denen es nicht das Geringste versteht. In der Hinsicht darfst du mich gern konservativ nennen und als Gegenbeispiel anführen das dies beim iPhone eine echte Sensation war. Ich sage aber das war die Ausnahme, nicht die Regel.

Was Apple angeht steckt bei mir nach wie vor sehr viel Emotion, Herzblut und Verbundenheit drin. Es wäre sehr befremdlich für mich ein iCar mit der Philosophie und auch "Tradition" von Apple zu verbinden.

Man bedenke auch das z. B. die Marke Smart letztendlich dem Daimler-Konzern arg aufs Image geschlagen hat.

 

[Martin Wendel]

Und welche Marktlücke bei einem Auto von Apple siehst da, was die anderen Herstellern nicht bieten können?

Darüber erlaube ich mir kein Urteil, aber vor allem etwa das Thema Vernetzung steckt wohl bei allen Herstellern noch in den Kinderschuhen. Wenn Apple in den letzten Jahren eines immer wieder aufs neue bewiesen hat: Sie wissen, was sie tun. Apple wird schon seine nicht von der Hand zu weisenden Gründe haben, wenn sie 1.000 Mitarbeiter in die Entwicklung eines gänzlich neuen Produktes stecken.

 

[in1cognito]

Ich sage nur eins:
Schuster bleib bei deinen Leisten.
Je höher der Aufstieg, desto tiefer der Fall.
Wären nicht die ersten.

 

[Martin Wendel]

Ausschließlich für technik-affine Nutzer diese Infrastruktur weltweit zu schaffen ist unbezahlbar, @Martin Wendel . Ich wiederhole mich: Und den Aktionären nicht zu vermitteln.

Technik-affine Nutzer sind eine wahnsinnig wichtige Zielgruppe, weil sie als Meinungsmacher mittelfristig gesehen die Wahrnehmung der Öffentlichkeit entscheidend beeinflussen. Siehe zB das iPhone, davon hat Apple im gesamten ersten Jahr etwa 5,5 Millionen Geräte verkauft (wohl vor allem an die Technik-affine Zielgruppe). Im letzten Quartal hat Apple 5,8 Millionen iPhones verkauft - pro Woche!

 

[Ozelot]

Grundsätzlich bin ich technischen Ergungenschaften aufgeschlossen.

Nur weil ich von der Watch nichts halte, muss das nicht auf andere Bereiche bezogen werden.

Ich fand es z.B. sehr schade, dass der Transrapid sich in Deutschland nicht durchsetzen konnte.

Bin auf für e-Cars. Und das iPhone begeisterte mich von Anfang an, 2007.

Neuerungen müssen für mich immer in einen gesunden Verhältnis zur Nutzbarkeit stehen, wo man weiß das Geld ist gut investiert.

Zum Beispiel die Google-Datenbrille. Wozu braucht man die bitte? Finde ich sogar noch sinnloser als die Watch.

Vielleicht für Motorradfahrer sinvoll, damit sie länger auf die Straße schauen, da ihnen Geschwidigkeot etc. vor`s Auge projektziert wird.

Ich bin auch für Technik-Durchbrüche bei der Medizin. Im Verkehrsbereich.

Aber bitte verschont uns vor einer Horde Menschen die mit Datenbrillen im Zug sitzen... aaah. :/

 

[Tommy2010]

Interessant wären auch die Preise, vielleicht eine Staffelung nach Reichweite:

iCar:
1600KM für 69.999€
6400KM für 79.999€
12800KM für 89.999€

iCar Plus:
1600KM für 79.999€
6400KM für 89.999€
12800KM für 99.999€

 

[Farafan]

Klar, bei einem Telefon kann ich aber den Support durch Expresstausch und per Post erledigen, @Martin Wendel .

Bei einem iCar das nicht mehr fährt brauche ich im Umkreis von 50 km eine Werkstatt, geschulte Mitarbeiter und Ersatzteile ! Ein Telefon hat "jeder" . Viele sogar mehrere. Da ist der potentielle Kundenkreis weitaus größer und die Servicekosten dramatisch geringer.

 

[Tofffl]

Natürlich könnte Apple ein E-Auto bauen, genau wie Samsung.
Aber warum sollten sie das?
Dafür bedarf es erstmal den Erwerb unzähliger Patente und den Bau von großen Fabriken.

Überzeugt nicht.

Patente sind kein Hindernis, Fabriken noch viel weniger. Oder hat Apple etwa große Smartphone-Fabriken gebaut? Nein, natürlich nicht. Apple lässt fertigen. Und ein Auftragsfertiger wurde ja mit Magna bereits genannt. Ob es für Apple sinnvoll ist, ist eine andere Frage, aber wieso nicht? Sie wären ja blöd, bei dem vielen Geld nicht nach weiteren, interessanten Geschäftsfeldern zu suchen. Das Iphone wird nicht auf ewig zig Milliarden in die Kasse pro Quartal spülen.

... und Samsung baut und verkauft im übrigen schon längst ein E-Auto, den SM3 Z.E.

 

[Farafan]

.....und Samsung baut und verkauft im übrigen schon längst ein E-Auto, den SM3 Z.E.

Samsung baut aber auch seit Jahrzehnten Waschmaschinen, Kreuzfahrtschiffe und Öltanker. Handys erst seit kurzem. Vergleich hinkt ein ganz klein wenig.