Ich empfinde Scotchs Gründe zu wechseln total nachvollziehbar in Anbetracht seiner Situation sowieso.
Wenn man so tief in der Materie drinsteckt und Wissen mitbringt ist so ein Wechsel durchaus eine recht simpel durchführbare Geschichte. Wenn man sowieso immer parallel noch auf Win gearbeitet hat umso mehr.
Ich glaube aber, dass das für viele andere halt nicht zutrifft und es gute Gründe gibt eben auch NICHT zu wechseln.
Es fängt hier an:
Deshalb war und ist die perfekte Integration von iPhone und macOS nie ein Grund für mich, Macs zu benutzen. Das wird für viele "jüngere" (egal ob an Lebensjahren oder Mac-Jahren) anders sein.
Für viele (wie mich) ist die Zusammenarbeit mehrerer Geräte absolut Gold wert.
Als Lehrer erstelle ich meine Materialien am Mac Mini, wo ich mit mehreren Monitoren genug Arbeitsfläche hab um auch mal 5-10 Fenster gleichzeitig darzustellen (ja, ich meinem Workflow ergibt das Sinn). Dann landet alles Fertige in DevonThink und Notability und synct sich automatisch auf mein iPad, das ich dann mit zur Schule nehmen kann. Quasi als portabler "verlängerter Arm". Das ist so bequem und gibt mir alle Vorteile wie Stiftbedienung und ein nicht so teures Gerät im (trubeligem) Alltag. Andere Lehrer an meiner Schule lösen das mit nem Surface. Aber die Stiftbedienung ist nicht annähernd ähnlich und ich persönlich habe keine Lust da ein 2000€ Gerät mitzuschleppen, an das ich auch permanent SchülerInnen lasse.
Auch Dinge wie Airdrop, sync von Pages über iCloud ohne dass man groß was einrichten muss, etc ist einfach super bequem.
Und da liegt für mich der große Vorteil von Apple: Viele Dinge funktionieren einfach für mein Level der Nutzung schon out-of-the-box.
Ja, natürlich kann ich mich da hinsetzen und für Windows Programme raussuchen, mir ne eigene Cloud einrichten und ähnliche Funktionalität herstellen. Aber das kostet mich dann viel Lebenszeit. Die ich lieber anders nutze.
Für jemanden wie Scotch, der damit eh zu tun hat, viele Dinge ohne schon eingerichtet hat und sich mit Windows auskennt, mag so ein Switch dann eine Sache von wenigen Wochen sein. Für mich wäre das vmtl mindestens ein Jahr, bis alles wieder so läuft, wie ich will.
Ich hatte letztens sogar überlegt mir zum Zocken ne Windows-Maschine hinzustellen: Als ich die pure Masse an Optionen gesehen habe, die es da gibt - von CPU über Graka bis Mainboards.. - bräuchte ich Wochen für um da auch nur annähernd durchzusteigen und sagen zu können, was ich brauche.. Das ist es mir einfach nicht wert.
Von daher ist es mehr der Aufwand, der mich vom Switchen abhält.
Und selbst, wenn man da 30% günstiger bei wegkommt.. die ganze Software, die ich neu kaufen müsste...
Das gibt sich letztlich dann nicht so viel.
Auch hier wieder: Jemand wie Scotch, der eh parallel in beiden Welten unterwegs ist, hat da natürlich entsprechend schon investiert und kann die Vorteile total ausschöpfen.
Jeder hat einfach einen anderen Standpunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) von dem aus er/sie ausgehen muss. Daher kann für manche Leute ein Switch total Sinn ergeben und einfach sein. Und andere Leute (wie ich) freuen sich über die Einfachheit der Apple Plattform, wo man eben nicht Stunden über Stunden in Konfigurationen stecken muss, sondern vieles direkt funktioniert. Und über den Service. Mein Mac Mini war Anfang des Jahres "tot" (ging nicht mehr an). Apple hat es trotz einiger Tage jenseits der Garantie für umsonst innerhalb eines Tages repariert. (komplettes Innenleben getauscht).
Bei nem PC hätte ich entweder selbst basteln müssen (was ich mir ehrlich gesagt nicht umbedingt zutraue.. insbesondere herausfinden wo der Fehler liegt..) oder zu nem Serviceanbieter gehen, was sicherlich länger als einen Tag gedauert hätte..
Ja, Apple ist teurer. Aber: Manche Menschen gewinnen da auch etwas durch.