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Wall Street 2 - Money never sleeps, das Publikum schon...

proteus

Langelandapfel
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23.10.05
Beiträge
2.671
Ich hätte es wissen müssen, als der Starttermin von Wall Street 2 immer wieder verschoben wurde. Ich hätte skeptisch werden müssen, als Kackbratze Shia LaBoff die Hauptrolle bekam. Was dieses Milchgesicht mit dem Charisma eines Hundehaufens als beinharter Broker soll. weiss wohl nur Olli Stein.
Gut, im Lauf des Films erfuhr der geneigte Zuschauer, das er gar kein beinharter Broker ist. Nein, er ist ein grüner Broker und ( natürlich ) der totale Gutmensch, Frauenversteher, Weichei usw. Was ihn nun nicht zu einem besseren Schauspieler macht. Unterstützt wird er von so einer nichtssagenden Nöldohle, deren Name mir entfallen ist, die aber nach sachkundiger Auskunft eine der besten Schauspielerinnen Ihrer Generation ist. Prust.
Sei es drum. Wo fangen wir an. Um es kurz zu machen : Zuwenig Gekko, zuviel Schmalz. Das Stone ein Linker reinsten Wassers ist, wahrlich nicht unbekannt. Das es momentan chic ist, auf Banken und Banker einzudreschen, auch nicht neu. Das dies teilweise auch berechtigt ist, keiner weiss das besser als die Amerikaner.
Ist es Stone aber bisher immer noch gelungen, seine Kritik intelligent und ohne Moralkeule zu verpacken, ging das diesmal gründlich in die Hose.
Der ganze Plot und dessen Umsetzung ist derart moralinsauer und platt, dazu noch albern umgesetzt ( die Krise findet Ihre Metapher in umfallenden Dominosteinen, Schenkelklopfer ), das einem die Kotze hochkommt.
Sicherlich ist es nicht einfach, die komplexen Sachverhalte des Börsenhandels in einem Mainstreamfilm darzustellen. Diesmal bemüht sich Stone noch nicht einmal darum. Stattdessen lässt er unsere grüne Socke wilde Rachepläne umsetzen, nachdem sich sein Mentor ( einer der wenigen Lichtblicke : Frank Langella ) vor die Bahn geworfen hat.

Der Rachefeldzug ist ( natürlich ) derart albern gemacht, das man sich im Sessel windet.
His Gordoness himself gibt zunächst den alternden, milde gewordenen Vater, dem nur daran liegt, seine Tochter wieder in die Arme schliessen zu können. Viel zu spät findet er wieder zu alter Form zurück, erkennbar an den wieder gegelten Haaren. Halbgar.
Charlie Sheen hat einen Cameo als Bud Fox, war er schon damals keine Idealbesetzung des Protagonisten ( James Spader hätte viel besser gepasst ), kann er zumindest diesmal für ein kleines Aha Erlebnis sorgen. Überhaupt gibt es einige Insider, so ist zum Beispiel die Immobilienmaklerin immer noch im Geschäft und sieht auch nicht viel verhutzelter aus als 1987.
Ein Brüller ist der 92 (!) jährige Eli Wallach in einer Nebenrolle als alter und natürlich skrupelloser Banker, der im Hintergrund die Fäden zieht.
Dann gibt es noch eine Schwangerschaft, nachgewiesenermassen der Tod jeden Drehbuchs, die Allzweckwaffe, wenn einem nichts mehr einfällt. Zu dem Zeitpunkt war es wirklich Zeit, nach den Kotztüten zu greifen.

Das Ergebnis bleibt gespalten. Douglas überzeugt, wenn man den Gerüchten glauben darf, war es sein letzter Film. Schön, das dieser noch einmal die Rolle seines Lebens war. Schlimm, das es in solch einem Murksfilm sein musste. Stone hat sich überlebt, die "neue Schauspielergeneration" wird an mir hoffentlich weiterhin spurlos vorbeigehen. Diese Gestalten sind ja nun der pure Hohn. Inhaltlich ein Donut, viel Loch mit viel Geschmacklosen drumrum. Douglas war der Zuckerguss. Das war es. Lieber das Original von 1987 zum 400. Mal ansehen.
 
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Reaktionen: ThreeOfNine und Ralek

klausimausi

deaktivierter Benutzer
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Danke für die erschöpfende Zusammenfasssung!
Also ein Film, den man sich ansehen muss :)
 

Tine-WK

Golden Delicious
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6
Eine Frage hätte ich dazu: Muss man den ersten Teil von Wallstreet gesehen haben, um den zweiten zu verstehen? Knüpft der Film an den ersten an oder kann man den 2. getrost auch ohne den ersten Teil anschauen?
 

deepinpowder

Doppelter Prinzenapfel
Registriert
11.09.06
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438
Gucke Dir lieber NUR den ersten Teil an. Der 2. Teil ist langweilig und findet nicht zu den alten Höhen des 1. Teils.

Cheers
 

Guy.brush

Weißer Winterkalvill
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Douglas überzeugt, wenn man den Gerüchten glauben darf, war es sein letzter Film. Schön, das dieser noch einmal die Rolle seines Lebens war.
Habe neulich die Bilder zufällig in der Zeitung gesehn. Krass, dass man einen Menschen mit seinem Leiden nicht einfach in Ruhe lassen kann und das auch noch zur Schau stellen muss. Es wäre jedenfalls wirklich schade, er war und ist ein großartiger Schauspieler, von deren Sorte es nicht mehr viele gibt. Wünsche ihm nur das Beste.