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[UPDATE] iMessage: Apple könnte Nachrichten doch mitlesen

Martin Wendel

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Vor einigen Monaten wurde PRISM, das bisher geheime Überwachungsprogramm der NSA, durch Edward Snowden aufgedeckt. Apple hat daraufhin eine Stellungnahme veröffentlicht und dies zum Anlass genommen, die Sicherheit des Nachrichtendienstes iMessage zu betonen. Experten von QuarksLab haben bei der Hack in the Box-Konferenz in Kuala Lumpur nun aufgezeigt, dass Apple den Nachrichtenverkehr sehr wohl mitlesen könnte - ohne, dass es der Nutzer mitbekommt. Grund zur Sorge sollte dies den meisten Nutzern aber nicht bereiten.[PRBREAK][/PRBREAK]

"Apples Behauptung (...) ist definitv falsch"

In der damaligen Stellungnahme schrieb Apple, dass Gespräche über iMessage End-to-End-verschlüsselt seien und nur der Sender und Empfänger die Nachrichten lesen könne. Auch Apple sei es nicht möglich, die Daten zu entschlüsseln. Bei der Sicherheits-Konferenz wurde nun das Gegenteil behauptet. "Apples Behauptung, dass sie End-to-End-verschlüsselte iMesssage-Nachrichten nicht lesen können, ist definitiv falsch", so das Team von QuarksLab.

So sollen Nachrichten zwar vom Sender bis zum Empfänger verschlüsselt sein, jedoch kontrolliert Apple die gesamte Infrastruktur. Mitarbeiter könnten die Verschlüsselungs-Schlüssel austauschen und so die Nachrichten abfangen. Die Gesprächspartner würden nicht bemerken, sollte eine Nachricht abgefangen oder umgeleitet werden. "Wenn sie wollen - oder eher dazu angewiesen werden - kann Apple also deine Daten entschlüsseln", so die Experten.

Mitschnüffeln für Aussenstehende nur schwer möglich

Für Aussenstehende soll es aber nur sehr schwer möglich sein, an den iMessage-Nachrichten mitzuschnüffeln. Man bräuchte Zugang zu dem iOS-Gerät, müsste darauf Zertifikate installieren und einen Server, der sich als einer von Apple tarnt, aufsetzen. Ohne Mithilfe von Apple sei es selbst für Regierungsorganisationen wie die NSA nur unter sehr bestimmten Voraussetzungen möglich, die Nachrichten abzufangen. Sollte Apple aber etwa durch einen geheimen Gerichtsbeschluss zur Kooperation verpflichtet werden, sieht die Situtation anders aus.

Ars Technica schreibt, dass die meisten kommerziellen Messenger nicht gegen solche Man-in-the-Middle-Attacken gefeit seien. Die wenigsten würden aber, so wie Apple, behaupten, dass sie die Nachrichten nicht lesen könnten.

[UD=Stellungnahme von Apple]Apple hat sich gegenüber AllThingsD zu den Vorwürfen geäußert. iMessage sei nicht dafür ausgelegt, dass Apple Zugriff auf die Nachrichten habe. "Das Paper [von QuarksLab] behandelt theoretische Schwachstellen. Um diese auszunutzen, müsste Apple das iMessage-System neu-entwickeln. Apple hat keine Pläne, dies zu machen", so Trudy Muller von Apple.

Apples jetzige Aussage klingt damit schon um einiges vorsichtiger, als damals zum PRISM-Skandal. Dass Apple freiwillig iMessage-Nachrichten ihrer Kunden entschlüsselt, stand auch für QuarksLab nicht wirklich zur Diskussion.[/UD]

imessage-flickr.jpg

Dieser Artikel wurde aktualisiert und ist ursprünglich am 18. Oktober 2013 um 12:46 Uhr erschienen.
Via MacRumors, Ars Technica
Bild von Robert S. Donovan (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

padrak

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DAS ist doch mal eine Überraschung! :innocent:
 

lefpik

Reinette Coulon
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Mein Gott, sicher können die alles mitlesen wenn sie wollen.

Und alle anderen machen es auch so.

So ist diese Welt leider....
 

Tabletom

Tydemans Early Worcester
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Meine Güte sie sind es die das Betriebssystem aktualisieren. Wenn sie wollten könnten Sie im nächsten Update alle Verschlüsselungen aufheben und dafür sorgen dass jede einzelne Nachricht, die gesendet wird auf Apple.com veröffentlicht wurde. Was Apple mit seiner Aussage damals meinte ist denke ich, dass sie in der aktuellen Version der Software keine Möglichkeit haben die Nachrichten automatisch mit zu lesen.
 

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Wer wirklich dachte, dass das nicht geht, ließt BILD.
Das ist doch selbstredend, dass es möglich ist. Sagen wir mal, es wird eine End-To-End Verschlüsselung gemacht und ein neues Gerät wird dieser Unterhaltung hinzugefügt. Dann kann ich auch auf dem neuen Gerät meine iMessages lesen, so ist's ja logisch. Und wenn das End-To-End verschlüsselt ist, muss das neue Gerät auch den Key der anderen Geräte bekommen zum Entschlüsseln. Ergo muss der Schlüssel über Apples Server ausgetauscht werden. Also ist es natürlich möglich, die Nachrichten manuell zu entschlüsseln. Aber es ist Apple hoffentlich den Aufwand nicht Wert.

Und wer garantiert mir, dass ein beliebiges Portal mein Passwort (sicher) hasht beim Anmelden? Na, Na?! Niemand. So ist es wie immer. Nichts ist in der Krypto unmöglich. Und Infrastruktur macht's möglich.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Jetzt weiß ich auch warum iMessage gerne mal nicht funktioniert. Dann hat sich mal wieder ein Lesestau gebildet, der erst abgearbeitet werden muss. Jede iMessage wird nämlich per Knopfdruck weitergeleitet nachdem sie gelesen und ausgedruckt wurde. ;)
 

chaos_bond

Jerseymac
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alles ist geheim solange es in Deinem Kopf ist. Das nächste große Ding wird die Mail überflüssig machen.
 

iWood

Riesenboiken
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Es ist erschreckend wie leichtfertig hier die Situation hingenommen wird. Das erinnert mich an Herdentiere...

Ein entscheidender Schritt dahin, dass sich etwas ändert, ist Informationen bereit zu stellen, was wirklich vorgeht. Wenn Apple nun hier falsche Angaben macht, empfinde ich das sogar als noch bedenklicher!

Wenn ich in die USA reise, dann gebe ich meine Fingerabdrücke ab in dem Wissen, dass sie im System gespeichert sind. Möchte ich das nicht, reise ich nicht dorthin. Wenn ich eine Nachricht verschicke würde ich gerne wissen, wer mitliest, um dann entscheiden zu können, ob ich diesen Dienst überhaupt weiter nutze.
 

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@iWood
Man muss die Situation hinnehmen, dass es keine Sicherheit gibt. Nie. Man kann es nur so schwer wie möglich machen bzw so zeitaufwendig wie möglich.
Du allein entscheidest, welchem Dienst Du vertraust. Auf Vertrauen beruht die ganze SSL-Zertifikat-Sche…e. Du vertraust dem Browser, dass er den CAs vertraut, die wiederum ihren Kunden vertrauen.
Merkste? Sicher gibt's net.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Es ist erschreckend wie leichtfertig hier die Situation hingenommen wird. Das erinnert mich an Herdentiere...

Ein entscheidender Schritt dahin, dass sich etwas ändert, ist Informationen bereit zu stellen, was wirklich vorgeht. Wenn Apple nun hier falsche Angaben macht, empfinde ich das sogar als noch bedenklicher!

Es ist womöglich eine gewisse Resignation eingetreten. Ich habe ehrlich gesagt nichts anderes erwartet. Wer What's App und iMessage nutzt sollte sich im Klaren darüber sein, dass die Daten mitgelesen werden können. Bei Skype wissen wir es doch schon alle.
Apple darf sich alles rausnehmen, künstliche Verknappung von Produkten, willkürliche Preiserhöhungen, Verarscherei von Online Bestellern und jetzt womöglich auch noch falsche Angaben. Und was passiert? Gar nichts. Bald kommen neue iPads raus und im nächsten Jahr wieder neue iPhones und die Schlangen vor den Stores werden wieder lang sein. Solange die Verbraucher diese Produkte kaufen und nutzen macht Apple aus ihrer Sicht doch alles richtig. Hauptsache die Aktionäre sind glücklich.
 

ReeN

Adams Apfel
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Wen überrascht das jetzt bitte? Wenn alles über Apples Betriebssystem, Apples App und Apples Server läuft, dann ist es nunmal so, dass Apple auch genug Möglichkeiten hätte, um an die Daten zu kommen. Das dürfte letztendlich aber überall der Fall sein, dass der Entwickler (wenn er denn will) halt an die Daten seiner Nutzer kommen kann.

Ich seh da jetzt aber nichts wirklich schlimmes dran. Wahrscheinlich auch, weil es mich nicht überrascht und es nichts neues für mich ist. Es gibt im Internet keine absolute Sicherheit. Der Server liest immer mit.

Ist das selbe mit der Post. Wer kann mir denn 100%ig garantieren, dass wenn ich einen Brief verschicke, dass der nicht von einem Post Mitarbeiter geöffnet wird? Dass es möglich ist, heißt ja noch lange nicht, dass es auch gemacht wird.
 

Martin Wendel

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Ich seh da jetzt aber nichts wirklich schlimmes dran. Wahrscheinlich auch, weil es mich nicht überrascht und es nichts neues für mich ist. Es gibt im Internet keine absolute Sicherheit. Der Server liest immer mit.
Das Schlimme ist meiner Meinung eher, dass Apple anscheinend nicht die Wahrheit erzählt hat.
 

Paganethos

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Es ist erschreckend wie leichtfertig hier die Situation hingenommen wird. Das erinnert mich an Herdentiere...

Ein entscheidender Schritt dahin, dass sich etwas ändert, ist Informationen bereit zu stellen, was wirklich vorgeht. Wenn Apple nun hier falsche Angaben macht, empfinde ich das sogar als noch bedenklicher!

Wenn ich in die USA reise, dann gebe ich meine Fingerabdrücke ab in dem Wissen, dass sie im System gespeichert sind. Möchte ich das nicht, reise ich nicht dorthin. Wenn ich eine Nachricht verschicke würde ich gerne wissen, wer mitliest, um dann entscheiden zu können, ob ich diesen Dienst überhaupt weiter nutze.

Dann schick doch Brieftauben.

Wer denkt, dass es ein sicheres digitales System zur Informationsübermittlung gibt, irrt. Selbst ein heute 100% sicheres Verfahren ist morgen oder übermorgen schon geknackt, wissen tut man es natürlich nicht. Das war schon immer so und wird immer so sein. Mit Hinnehmen hat das nichts zu tun, es liegt schlicht in der Natur der Sache.

------

Vielleicht sagt Apple die Wahrheit, vielleicht auch nicht. Wissen wird man es erst, wenn man die NSA Archive stürmt.
 

iWood

Riesenboiken
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Du allein entscheidest, welchem Dienst Du vertraust.
Das ist der Punkt! Und wenn Apple gleich sagen würde, ja wir können mitlesen, und ja auch die NSA liest mit, würde das in meinen Augen mehr Vertrauen schaffen, als Falschaussagen! Ich mache mir nichts vor, dass jm. mitliest, aber wie ich geschrieben habe, es geht um die Information, um Transparenz. Es gibt gute Gründe Telefonate, Datenverkehr, etc abzuhören und es gibt eben so gute Gründe, dass es z.b. in Deutschland Kontrollorgane dafür gibt. (Auch wenn sie nicht immer funktionieren) Ein Kontrollorgan ist die Öffentlichkeit
 

Paganethos

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Das ist der Punkt! Und wenn Apple gleich sagen würde, ja wir können mitlesen, und ja auch die NSA liest mit, würde das in meinen Augen mehr Vertrauen schaffen, als Falschaussagen! Ich mache mir nichts vor, dass jm. mitliest, aber wie ich geschrieben habe, es geht um die Information, um Transparenz. Es gibt gute Gründe Telefonate, Datenverkehr, etc abzuhören und es gibt eben so gute Gründe, dass es z.b. in Deutschland Kontrollorgane dafür gibt. (Auch wenn sie nicht immer funktionieren) Ein Kontrollorgan ist die Öffentlichkeit

Nehmen wir an, Apple kann mitlesen. Und nehmen wir weiter an, dies geschieht auf Bitte der NSA.. darf Apple dann überhaupt sagen, dass sie es können?

Weil das Apple von sich aus iMessages mitliest glaube ich nicht. Wozu auch?
 

Mitglied 26876

Gast
@iWood
Richtig, Transparenz ist was Feines. Aber solange es um Geld geht, wird es sie wohl kaum geben.
Wenn Apple gesagt hat, dass es ihnen nicht möglich sei, die Nachrichten mit zu lesen könnte man ja auch damit gemeint haben, dass sie die Zeit nicht haben, um die Nachrichten mit zu lesen. Keiner weiß, was wahr oder falsch ist.
Solange es aber Kapitalismus ist, der uns bestimmt, haben wir keine Chance.
 

Martin Wendel

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Nehmen wir an, Apple kann mitlesen. Und nehmen wir weiter an, dies geschieht auf Bitte der NSA.. darf Apple dann überhaupt sagen, dass sie es können?
Keine Ahnung. Wenn nicht wäre es in diesem Fall richtig, gar nichts zu sagen, bevor man nicht die Wahrheit sagt.