Unmut eines Ex-Verkäufers

[landplage]

Damit stellt man sicher das gute Beratung und fairer Verkauf auch in Zukunft am Heimartort sichergestellt sind.

Damit fällte bei Apple-Produkten der Einzelhandel hier vor Ort komplett aus. Ich war einmal in unserem Computech-Laden (wobei das ja kein Einzelhandel im engeren Sinne ist) und diese junge Frau war. na ja, ich sach' dazu mal jarnix.
Ähnliche Erfahrung beim versuchten Erwerb eines neuen Fernsehers. "Ich brauche ein Gerät mit zwei Scart-Anschlüssen!"= - "Ich habe hier ein tolles Angebot mit 4x HDMI!". Amazon hat es dann gerichtet.

 

[Templer]

Die Frage ist halt ob der lokale Einzelhandel am Heimatort auch gute Beratung und einen fairen Preis bieten kann...

Fairerweise muss man natürlich sagen, dass es ein Verkäufer mit einem breiten Produktportfolio immer schwer hat gegenüber einem Kunden der sich seeehr ausführlich im Internet über ein Produkt informiert hat.

Ich trenne da nach Produkten. Computerzeugs und HiFi wird im Internet gekauft. Der lokale Händler ist schlicht ein Pfeife.

Allerdings kaufe ich mein Obst im "Tante Emma Laden bei mir im Dorf (2000 Einwohner). Auch wenn ich vorher bei ALDI war kaufe ich meine Tomaten und einiges anderes lieber dort. Mit dem Hintergedanken, das der Laden erhalten bleibt.

Bei Waffen und Munition ist es ähnlich. Der lokale Händler ist in vielen Dingen ohne Plan. Wenn man weiß was man will aber kein Problem ("Bestell mir bitte XX. XY ist der Großhändler, Bestell-Nr. YY. Danke."). Er macht gute Preise, man wird mit Namen angesprochen wenn man reinkommt und bekommt kostenlosen Kaffee bis zum umfallen (nach 18 Uhr auch mal ein Bier). Ich kaufe auch mal bewusst da auch wenn er ein paar EURO teuer ist.

 

[hosja]

Da Amazon bekanntlicherweise ein Steuersparmodel benutzt kann dein Dorfladen nicht mithalten. Der bezahlt ja Steuern. Du als Kunde bist das bekannte Schwein das sich seinen Schlachter selbst aussuchen kann. Aber ich im Sinne der Nachhaltigkeit empfehle ich lieber mehr Geld zu bezahlen, weil das für ich als Steuerzahler billiger ist am Ende.

Man kann seinem Dorfladen auch auf die Sprünge helfen. Ich suche Bücher bei Amazon raus und paste ISBN, korrekten Autor und Titel in eine Email und meine kleine Buchhändler bestellt das dann und hängt mir am nächsten Tag ne Tüte an die Türklinke mit Buch und Rechnung.

 

[landplage]

Man kann seinem Dorfladen auch auf die Sprünge helfen.

Das habe ich versucht. Ich bin mit meinem TV-Wunschmodell in zwei hiesigen Läden gewesen und habe gebeten, mir das zu bestellen und zu liefern, anzuschließen und mein Altgerät zu entsorgen. Das wurde abgelehnt, entweder, ich kaufe, was im Laden steht (zu große Diagonale, keine Scartanschlüsse und doppelt so teuer) oder sie können mir nicht helfen. Basta.
In der tiefsten brandenburgischen Provinz war das kein Thema, für meine Mutter habe ich dort ohne Diskussion so ein Rund-um-Sorglos-Paket bekommen. Ich hatte bestellt, sie dürfen erst wieder gehen, wenn meine Mutter genau alle Kanäle da hat, wo sie vorher waren und sie die leicht findet (meine Mutter hat sich vor längere Zeit das Entertain-Paket von der Telekom aufschwatzen lassen und nun diesen WLAN-Empfänger neben dem Fernseher und benutzt nur die Fernbedienung des T-Kom-Receivers) und genau so wurde gearbeitet.

 

[Templer]

@hosja
Es gibt schlicht und einfach Firmen die vollkommen zurecht Pleite gehen. Der örtliche Hifi-Laden ist so ein Fall.

 

[hosja]

Okay, das kann natürlich auch sein.

 

[Green Apple]

Am besten kauft man beim lokalen Einzelhandel und verweigert multinationalen Steuersparkonzernen die Unterstützung. Damit stellt man sicher das gute Beratung und fairer Verkauf auch in Zukunft am Heimartort sichergestellt sind.

Ich gebe Dir da auch vom Bauchgefühl zu 100 % Recht aber ich mache leider fast nur noch negative Erfahrungen im Bereich Einzelhandel.
Es ist echt erschreckend wie ahnungslos manche Fachverkäufer in Ihrem eigenen Bereich sind.

 

[hosja]

Naja, ich denke von größere Ketten die ebenfalls auf Steuersparmodelle und Verkäufer ohne Ausbildung, dafür um so größeres Werbebudget legen sollte man aus dem Weg gehen. Ich dachte eher an Fachgeschäfte die den Namen der inhabenden Familie im Namen führt.

 

[Dauerbrenner]

Aber wundert sich den wirklich jemand drüber ? Die meisten guten Verkäufer wechseln in Industrie- oder Versicherungsbetriebe. Weniger Arbeit und erheblich mehr Geld.

Und die die da sind haben immer weniger Bock, vor allem in der Unterhaltungsindustrie. Margen bei Kleinzeugs ( Handys, Kameras usw ) deutlich unter 10 % ( zum Großteil weit unter 5 % ) und immer mehr Arbeitsstunden. Und dann stehen die Leute noch mit Ihren Internetpreisen auf der Matte. Da würde ich auch auf ein Iphone als Provision hin arbeiten wollen.

 

[ibomal]

Ich würde auch gerne öfter vor Ort kaufen. Da weiß man meistens, ob man neue Ware bekommt oder nicht. Bin auch gerne bereit etwas mehr zu zahlen aber oftmals sind die meisten Preise von gut und böse und die Auswahl bescheiden. Wenn man nachfragt: "Ja bestellen wir gerne, dauert 3-5 Tage"

Ähm, ja, da kann ich selber bestellen und habe es nach 1-2 Tagen.

 

[hosja]

@ibomal Ich kann dein Argument schon verstehen. Aber was denkst du passiert wenn Amazon erstmal alle anderen Händler kaputt gemacht hat? Bei den meisten Sachen kommt es ja gar nicht drauf an ob man einen oder fünf Tage warten muss. Die schnelle Verfügbarbkeit basiert halt auch Steuersparmodellen und Umweltverschmutzung. Das finde ich ist es sehr hoher Preis.

 

[landplage]

Was mir im Einzelhandel fehlt: Ich kaufe etwas hier in der Innenstadt (z. B. einen großen Standspiegel). bekomme aber kein Angebot, mir den liefern zu lassen. Das nächste Parkhaus ist ein paar hundert Meter entfernt, da schleppe ich den bestimmt nicht quer durch die Fußgängerzone und über eine belebte Straße im Regen. Warum können die nicht für die gesamte Bummelmeile/Innenstadt eine zentrale "Auslieferungsstelle" anbieten? Ich könnte mich quer durch alle Läden shoppen, gehe dann ohne lästige Einkaufstüten noch einen Kaffee trinken und nach Ladenschluß werden mir meine gesammelten Beutestücke ins Haus geliefert. Dafür würde ich gern extra bezahlen und viele andere auch.

 

[hosja]

Guter Einwand, das ist mir als Bingeshopper noch gar nicht aufgefallen.

 

[ibomal]

@hosja

Die Umweltverschmutzung geht aber von vielen anderen Dingen ebenso aus. Und ja, ich möchte meine Bestellungen am liebsten schon am nächsten Tag haben.

Und mal ehrlich, wieso sollte ich mich ins Auto setzen, ewig einen Parkplatz suchen, mich über volle Geschäfte ärgern, an der Kasse anstehen? Es ist von Zuhause einfach bequemer.

Aber, ich gehe dennoch gerne mal am freien Tag mit der Familie einkaufen, denn das Gucken in den Geschäften kann halt kein Onlinehändler ersetzen aber wenn es mal zum Sterben der Händler kommt, dann ist es so, alles ändert sich mal. Aber ich ziehe die Einkaufszentren auf der grünen Wieso doch vor, ist halt angenehmer.

 

[Peterpeterpeter]

Bei Waffen und Munition ist es ähnlich.

WTF.

 

[Templer]

Vegetarier? Ansonsten beim nächsten Besuch in einer Metzgerei oder einem Restaurant mal kurz darüber nachdenken ob das Rotwild, Reh, Wildschwein, Hase, etc. von der Straße gekratzt wurde oder gar rituellen Selbstmord begangen hat...

Jäger (und auch Sportschützen) benötigen Waffe und Munition und die kauft man bei... Genau! Einem Händler. Da das Zeug auch nicht so einfach versendet werden kann (es muss sichergestellt sein, dass nur der Berechtigte das Zeug annimmt -> teuer). Daher bin ich daran interessiert, dass der örtliche Händler "überlebt".

 

[RedCloud]

Vegetarier? Ansonsten beim nächsten Besuch in einer Metzgerei oder einem Restaurant mal kurz darüber nachdenken ob das Rotwild, Reh, Wildschwein, Hase, etc. von der Straße gekratzt wurde oder gar rituellen Selbstmord begangen hat...

Die sind aber nicht aus der Massentierhaltung und daher nur einem exklusivem Klientel zugänglich.
Muss mal bei Wiesenhof anfragen ob ich mein Hühnchen selbst schiessen darf ...

 

[ibomal]

Höre ich Wiesenhof? Dieser Tierquälerbetrieb? Ich könnte kot...