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Schritt in die Selbstständigkeit - Welche Kosten kommen auf einen zu?

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Celler Dickstiel
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05.06.06
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807
Hallo zusammen,

zunächst eine kurze Vorgeschichte: seit 3 jahren haben wir parallel zum Studium ein Gewerbe (GbR) angemeldet welches stetig gewachsen ist und mittlerweile wirklich richtig gut läuft. Gute Auftragslage, gute Gewinne, gute Kunden. In rund 4 Monaten sind wir mit unserem Master-Studium fertig, jetzt stellt sich natürlich die Frage wie weitermachen? In ein festes Arbeitsverhältnis oder die eigene Firma zu 150%. Diese Frage möchte ich hier nicht diskutieren, vielmehr folgendes:


Wir haben bisher schon Ausgaben für Steuerberater, Rechtsschutzversicherung und Software.
Aber welche Ausgaben kommen denn dazu, wenn man sich wirklich hauptberuflich Selbstständig macht? Welche Pflichtabgaben kommen da, an Versicherung, Rentenvorsorge etc.? Da gibt's sicherlich viele Kosten an die man zunächst nicht denkt, und das würde ich natürlich gerne miteinbeziehen in meine Vorüberlegungen :)

Mir ist klar das man hier keine konkreten Zahlen nennen kann, da es individuell variiert, aber so ein grober Richtwert wäre doch sehr interessant.


Bin auf Meinungen gespannt!

Viele Grüße,
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offtopic

Weisser Rosenapfel
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Das schöne an der Selbständigkeit ist die Freiheit. Insofern bleibt es in weiten Teilen euch selbst überlassen, welche Versicherungen etc. ihr tatsächlich abschließt. Ratsam ist in jedem Fall eine Absicherung für Krankheits-, Haftpflicht- und Rechtsschutzfälle. Welche Produkte das im Einzelnen sind und welche Kosten in dem Zusammenhang entstehen, ist zu sehr vom Einzelfall abhängig, als das man das auch nur grob vorab sagen könnte. Da solltet ihr auf jeden Fall einen Fachmann konsultieren, der euch entsprechende Beratung und Angebote angedeihen lassen kann. Ein Forum wie hier ist leider für den Fall wenig hilfreich.

IMHO: Ich selbst sehe gerade Versicherungen immer als Wette an [ob etwas passiert oder nicht]. An den Palästen der großen Versicherungsunternehmen erkennt man, wer die Wette meistens gewinnt. Daher bin ich selbst recht sparsam mit Versicherungsabschlüssen und lege lieber einen soliden Betrag beiseite und gewinnbringend an, um im Notfall zahlungsfähig zu sein.
 

Reservist

Stahls Winterprinz
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Grundsätzlich würde ich auch die gesetzliche Krankenkasse empfehlen, da die private meistens nur zu Beginn sehr günstig ist.
 

das_micha

Leipziger Reinette
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Grundsätzlich würde ich auch die gesetzliche Krankenkasse empfehlen, da die private meistens nur zu Beginn sehr günstig ist.

kommt immer auf das alter an... hab aus dem von dir genannten grund die private gewählt. habe so richtig kohle gespart. und da das phänomen selbstständigkeit ja meist impliziert nicht wegen jedem scheiss zum arzt zu rennen lohnte sich der mehrkostenaufwand für die gesetzliche nicht. nach 10 jahren lag ich mit ner soliden absicherung im privatbereich noch fast 200€ unter dem was ich hätte in der gesetzlichen mtl zahlen müssen. bei gleichen umsätzen wäre ich theoretisch mit 40 in den bereich gekommen das sich die kosten angeglichen habe.
da ich im vergangenen jahr aus der selbständigkeit in eine festanstellung gewechselt habe (gewerbe lief gut aber ich hatte kein bock mehr) kotz ich jetzt mtl wenn ich sehe wieviel mich die schiet GKV kostet.
man muss nur einfach die kosten im auge behalten und rechtzeitig von der PKV in die GKV wechseln. Dieses ist ja recht einfach durch einen kurzfristigen statuswechsel möglich bis zu einem gewissen alter;)
 

keine Ahnung

Winterbanana
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Richtwerte kann es nicht geben. Und bevor auch nur ansatzweise alle Aspekte angesprochen werden können, wird hier ohnehin zu gemacht - mit einer gewissen Berechtigung. Also wozu erst die Mühen?
 

JGmerek

Boskop
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Hallo,

wenn man den Schritt in die Selbständigkeit wagt, gibt es viele Dinge zu bedenken. Das wichtigste an dieser Stelle ist, Du hast geschrieben, dass Ihr Euch Hilfe gesucht habet, wie beispielsweise einen Steuerberater. Der kann Euch schon mal hinsichtlich der anfallenen Kosten die wichtigsten Hausnummern nennen.

Eine pauschale Antwort, welche Kosten auf einen zu kommen, gibt es nicht. Die Kosten hängen immer stark davon ab, was genau man macht und wie man die Dinge aufzieht.

Einige Fragen müsste Ihr vorher für Euch klären.

Wie soll die Firma gesellschaftlich organisiert sein? Bspw. GbR, OHG, GmbH oder was auch immer. Wenn Ihr wie Du sagst ein Gewerbe betreibt, sind die wahrscheinlichsten Organisattionsformen OHG oder die GmbH, Eine UG (Unternehmergesellschaft) wäre auch möglich. All diese Formen haben unterschiedliche Gründungskosten und auch laufende Kosten. Sie haben ebenfalls Ihre Vor- und Nachteile für die Gesellschafter.

Wollt Ihr Personal anstellen? Personalkosten sind nicht von der Hand zu weisen. Man muss dabei vieles beachten. Da kann der Steuerberater viel beraten.

Gibt es für Euer Geschäft oder Eure Tätigkeit eine Pflichtversicherung?
Bspw. Ärztehaftpflicht, Vermögenschadenshaftpflicht etc.

Wollt Ihr Räume mieten? Oder habt Ihr bereits eine Immobile von der Ihr arbeiten könnt. Hier sind wieder grundsätzliche Fragen zu stellen. Manche Geschäfte lassen es einfach nicht zu, dass man Sie vom Küchentisch aus betreibt. Hier hägt viel von Eurer persönlichen Einstellung und von Eurer Arbeitsweise ab.

Habt Ihr hohe Vermögenswerte in Eurem Gesschäft? Seien es Werte Eurer Kunden oder Eure Eigenen. Hier könnte besonderer Versicherungsbedarf bestehen.

Die Antworten auf diese Fragen führen dann zu weiteren, vom Möbelkauf, der Telefonanlage bis zu den Briefmarken für die Rechnungen. Hier habt Ihr noch etwas zu grübeln. Übrigens die IHK gibt entsprechende Ratgeber heraus in denen findet man auch eine "Gründungscheckliste". Vielleicht kommt für Euch auch ein Serviceanbieter eines "virtuellen Büros" in Frage. Hier könnt Ihr viele Leistungen über diesen Abwickeln und Eure Firma langsam aufbauen.

Ich hoffe dies konnte ein wenig helfen und verwirrt nicht nur.

Liebe Grüße
Jens
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Als ich den Eingangspost gelesen habe, kam mir auch sofort die IHK in den Sinn.

Die haben mir seinerzeit auch tolle Tipps und Hilfestellungen gegeben, als ich noch "grün hinter den Ohren" war :-D
 

TeTriLi

Tokyo Rose
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Wenn Du den Steuerberater eh schon als Kostenfaktor eingeplant hast, dann lass Dich von dem doch beraten!
 

druluc

Salvatico di Campascio
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Gibt es bei euch an der Uni keine entsprechenden Kurse/Angebote die eine zukünftige Selbstständigkeit mit Möglichkeiten, Risiken und Kosten beleuchten? Ich bin zwar erst ganz am Anfang, aber bei uns wird das einmal im Semester angeboten.
 

Reservist

Stahls Winterprinz
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Das schöne an der Selbständigkeit ist die Freiheit..

Inwiefern meinst du? Mein Schwiegervater ist ebenfalls selbstständig, hat mit 15 Mitarbeitern knapp 15 Millionen Euro Jahresumsatz, aber "frei" würde ich das nicht nennen. Montag bis Samstag 7-19 Uhr arbeiten und Sonntag auch noch kurz.
Und fünf Wochen Jahresurlaub hat der auch nicht.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Man sollte Freiheit niemals mit Freizeit gleichsetzen...
 

sale53

deaktivierter Benutzer
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kommt immer auf das alter an... hab aus dem von dir genannten grund die private gewählt. habe so richtig kohle gespart. und da das phänomen selbstständigkeit ja meist impliziert nicht wegen jedem scheiss zum arzt zu rennen lohnte sich der mehrkostenaufwand für die gesetzliche nicht. nach 10 jahren lag ich mit ner soliden absicherung im privatbereich noch fast 200€ unter dem was ich hätte in der gesetzlichen mtl zahlen müssen. bei gleichen umsätzen wäre ich theoretisch mit 40 in den bereich gekommen das sich die kosten angeglichen habe.
da ich im vergangenen jahr aus der selbständigkeit in eine festanstellung gewechselt habe (gewerbe lief gut aber ich hatte kein bock mehr) kotz ich jetzt mtl wenn ich sehe wieviel mich die schiet GKV kostet.
man muss nur einfach die kosten im auge behalten und rechtzeitig von der PKV in die GKV wechseln. Dieses ist ja recht einfach durch einen kurzfristigen statuswechsel möglich bis zu einem gewissen alter;)

... und ich ko...., wenn ich über diese "soziale " Einstellung nachdenke. Erst satt sparen und dann die Solidargemeinschaft zahlen lassen.
 

JGmerek

Boskop
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... und ich ko...., wenn ich über diese "soziale " Einstellung nachdenke. Erst satt sparen und dann die Solidargemeinschaft zahlen lassen.

Das hat nichts mit Ausnutzen der Sozialsysteme zu tun. Ich konnte mir am Anfang der Selbständigkeit, die gesetztliche Krankenkasse schlicht nicht leisten. Der Beitrag der Privaten Krankenkasse lag bei besseren Leistung bei ca. einem Drittel des Beitrages der Gesetzlichen. Einen Antrag meinerseits auf Beitragsreduzierung hat die Krankenkasse abgelehnt.

Gerade in der Selbständigkeit werden die Sozialkosten, die einen persönlich treffen gerne unterschätzt. Und gerade als Existenzgründer hat man nicht unbeingt das Geld um auf die Ersparnis, die einem die private Krankenkasse bietet verzichten zu können. Ich selbst wäre auch viel lieber in der gesetzlichen KV geblieben. Das hatt aber wahrscheinlich am Ende meine Bank nicht akzeptiert, da ich dann meinen Kreditrahmen deutlich überzogen hätte.

Nur meine Meinung
Liebe Grüße
Jens
 

sale53

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Unter Umständen kann man je nach Branche in die Künstlersozialkasse gehen. Ansonsten bleibe ich bei meiner Ansicht, insbesondere dann, wenn die Aussage mit einem vielsagenden Smily versehen wird.

Wie alle anderen Investitionen muss ich die Krankenkasse eben auch in meinen Finanzplan einbauen
 

das_micha

Leipziger Reinette
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Unter Umständen kann man je nach Branche in die Künstlersozialkasse gehen. Ansonsten bleibe ich bei meiner Ansicht, insbesondere dann, wenn die Aussage mit einem vielsagenden Smily versehen wird.

Wie alle anderen Investitionen muss ich die Krankenkasse eben auch in meinen Finanzplan einbauen

Tja, das ist deine meinung! Ich bin der Ansicht das es mein gutes recht ist diesen weg zu wählen! Ich schäme mich nicht im Ansatz diesen weg gegangen zu sein. Gemessen an dem was ich dem Fiskus jährlich an steuern zugeführt habe sind die Ersparnisse in der kV verschwindend gering. Man sollte alles gegeneinander abwiegen. Aber deine doch sehr "erregte" Haltung meine Entscheidung betreffend ist schon interessant. Aber mal ehrlich, hast du nicht einen täglichen herzklabaster wenn du siehst was an wirklichem Schmarotzertum sich permanent um dich rum abspielt? Gefährde ich deine Gesundheit wenn ich nur den Namen Wulff nenne?
Behalte deine Ansichten, ich finde sie gut! aber man sollte alles in gesunden Relationen sehen und nicht nur den klein Revoluzzer raushängen lassen ohne das rahmenwerk zu kennen.

Zum Thema ksk... Interessanter Verein, zweifelsohne! Habe ich drüber nachgedacht da ich diese sogar hätte nutzen können. Ist aber bei genauerer Betrachtung für mich absolut indiskutabel da einige positionen in der Selbständigkeit hinsichtlich der Nachhaltigkeit nicht tragbar sind, ins besondere die Rentenversicherung.

Und wenn man das Wort Selbständigkeit mal genau betrachtet erklärt es genau das was der selbständige tut. Er arbeitet selbständig und damit eigenverantwortlich was wiederum impliziert das es im Regelfall keine soziale Hängematte gibt die einem, zumindest vorübergehend, den gewohnten Lebensstandard sichert wenn mal was schief geht.

Wie gesagt, ich Schätze deine Ansicht, bitte aber dennoch darum erstmal über gewisse Dinge nachzudenken statt gleich mit Steinen zu schmeißen!
 

Prince Junior

Martini
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Inwiefern meinst du? Mein Schwiegervater ist ebenfalls selbstständig, hat mit 15 Mitarbeitern knapp 15 Millionen Euro Jahresumsatz, aber "frei" würde ich das nicht nennen. Montag bis Samstag 7-19 Uhr arbeiten und Sonntag auch noch kurz.
Und fünf Wochen Jahresurlaub hat der auch nicht.
In welchem betrieb ist er taetig?
15 millionen von denen er noch beitraege zahlen muss, oder handelt es sich um einen reingewinn, ganz fuer ihn alleine? Ist er millionaer?
 

proteus

Langelandapfel
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Er schrieb Jahresumsatz. Davon also Betriebskosten, Löhne, Lohnnebenkosten, Einkauf, Administration, Miete usw. abgezogen. Abzüglich Gewerbe-, Umsatz-, Körperschaftssteuer und den geschätzten 256 sonstigen Abgaben. Ergibt den Bruttogewinn.
Ist er im produzierenden Gewerbe wird er noch den Wareneinsatz vorfinanzieren müssen, unter Umständen hat er Zahlungsausfälle, also kommen noch Bankzinsen dazu. Davon Einkommensteuer abgezogen. Flutsch, das Meiste futsch.
Ich denke, es wird eine GmbH sein, also zahlt sich der Geschäftsführer ( im Zweifel Eigentümer ) ein Gehalt, der Gewinn wird unter den Gesellschaftern nach Gesellschafterschlüssel aufgeteilt.

Es ist immer wieder faszinierend, das viele meinen, als Selbstständiger mache ich morgens das Fenster auf, es fliegen 1000 Euro rein, ich leg mich wieder ins Bett und am Ende des Monats habe ich alles verdient, was in der Kasse ist.
 

offtopic

Weisser Rosenapfel
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Inwiefern meinst du? Mein Schwiegervater ist ebenfalls selbstständig, hat mit 15 Mitarbeitern knapp 15 Millionen Euro Jahresumsatz, aber "frei" würde ich das nicht nennen. Montag bis Samstag 7-19 Uhr arbeiten und Sonntag auch noch kurz.
Und fünf Wochen Jahresurlaub hat der auch nicht.

Man sollte Freiheit niemals mit Freizeit gleichsetzen...


Das ist der Punkt. Als Unternehmer hat man in der Regel weniger Freizeit, aber deutlich mehr Freiheit. Vorallem im Bezug auf Entscheidungen. Dein Schwiegervater kann jede Entscheidung am Ende selbst treffen. Oder die Entscheidung treffen, ob er bei wichtigen Entscheidungen seine Mitarbeitern hinzuzieht. Oder sich jederzeit dazu entscheiden, alles zu verkaufen und sich neu zu orientieren. Er ist wohl der einzige in der Firma, der sich irgendwas einpacken kann, ohne dass es Diebstahl ist. Und wenn er sich eine Auszeit nehmen will oder muss, braucht er sich gegenüber niemandem zu rechtfertigen ausser sich selbst - denn er trägt die Konsequenzen in aller Regel komplett selbst. Das ist für viele das Reizvolle an der Selbständigkeit.