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Der Wechsel des Internetproviders hin zum schnellen Kabel-Web hat meine Frau und mich vor einiger Zeit kurz überlegen lassen, ob wir das dazu passende Fernsehpaket mitbuchen oder einfach nur den Webanschluß.
Davor hatten bereits überlegt, ob wir nach sieben Jahren Wohneigentum endlich eine Sat-Schüssel auf's Dach machen - bisher mangelte es an Zeit, Geld und Muße, aber damals war das ein fester Plan.
Nun hat die Zeit das ganze relativiert: Uns fiel bei den Überlegungen auf, dass wir gar kein Fernsehen mehr schauen. Klar, wir haben einen Fernseher, zwei sogar, aber es sind lediglich "Monitore", nur da, um das Bild von angeschlossenen Geräten zu zeigen.
In den letzten Monaten kommt es einfach nicht mehr vor, dass bei der Wahl dessen, was man medial konsumieren möchte, der Fernseher "gewinnt". Mittlerweile finden wir IMMER etwas im Internet, z.B. auf YouTube, im iTunes-Store, auf Lovefilm, dass uns mehr interessiert als das Fernsehprogramm.
Bei der begrenzten Zeit des Medienkonsums - bei uns konzentriert sich das wegen Beruf und Familie auf die Abendstunden - hat der TV eigentlich immer das Nachsehen. Klar wird er noch manchmal angeschaltet, aber meist finden wir uns dann in der Lage wieder, dass sie mit dem Buch vor den Augen auf dem Sofa lümmelt und ich mich in den Weiten des Webs tummele, und die Kiste an der Wand nur noch ein Grundrauschen darstellt.
Ich komme mit meinen 30+ Jahren aus einer Zeit, in der sich Samstags die Familie vor dem TV versammelte, wir Kinder meist im frisch gebadet im Bademantel, das Playmobil auf dem Wohnzimmerboden ausgebreitet, und dann wurde gemeinsam eine der großen Samstagsshows geguckt - Wetten dass oder ähnlich...
Jetzt haben wir selbst Kinder, und wenn unser Großer mal etwas im Fernsehen gucken darf, dann meist eine Episode seiner Lieblingsserien (Bob der Baumeister steht gerade hoch im Kurs) - aber nicht im normalen TV, sondern über Lovefilm, und dann die richtige Episode zu einer von uns bestimmten Zeit.
Diese Möglichkeiten lassen das klassische Fernsehen - für uns - völlig obsolet werden. Die Nachrichten verfolge ich online zu einer selbstgewählten Zeit, und vertiefe mich dann auch lieber in News mehrerer Quellen zu einem wichtigen Thema, anstatt den Drei-Minuten-Teaser der klassischen Tagesschau zu sehen und während man gedanklich noch in Syrien ist, auf dem Schirm dann beim Sport angelangt zu sein.
Manchmal fängt uns eine TV-Serie für einige Wochen ein - jüngst The Big Bang Theory, dann Breaking Bad. Letztlich habe ich bei ersterer die DVDs aus UK gekauft, weil die deutsche Synchro einfach nichts ist, und weil ich nicht jeden Dienstag um 22 Uhr Pro7 schauen wollte, nur um zwei(!) weitere Episoden sehen zu dürfen... Zumal in den TV-Foren die englischsprachige Welt schon heiss die Entwicklungen der sechsten Season diskutierte, während Pro7 irgendwo in den ersten Staffeln festhing...
Wie konnte dieses Medium so einen Abstieg machen in nur 30 Jahren? In unserem Freundeskreis ist es bei fast allen das selbe. Zwischen Konsolen, Blu Rays, eBooks, Internet aber auch solch klassischen Zeitvertreiben wie Büchern, Musik, Gesprächen - keiner meiner Freunde gibt an, noch mehr als gelegentlich den Fernseher zu nutzen und dann auch nur mit einem Auge über den Tabletrand schielend.
Wie ist das bei Euch? Gibt es noch die klassischen Fernsehnutzer in unseren Reihen? Was denkt Ihr über den Wandel der TV-Landschaft? Einfach "teschnische Entwicklung" oder auch "Schuld der ewig gestrigen Sender, die den Wandel verschlafen haben"?
Gruß
Dennis
Davor hatten bereits überlegt, ob wir nach sieben Jahren Wohneigentum endlich eine Sat-Schüssel auf's Dach machen - bisher mangelte es an Zeit, Geld und Muße, aber damals war das ein fester Plan.
Nun hat die Zeit das ganze relativiert: Uns fiel bei den Überlegungen auf, dass wir gar kein Fernsehen mehr schauen. Klar, wir haben einen Fernseher, zwei sogar, aber es sind lediglich "Monitore", nur da, um das Bild von angeschlossenen Geräten zu zeigen.
In den letzten Monaten kommt es einfach nicht mehr vor, dass bei der Wahl dessen, was man medial konsumieren möchte, der Fernseher "gewinnt". Mittlerweile finden wir IMMER etwas im Internet, z.B. auf YouTube, im iTunes-Store, auf Lovefilm, dass uns mehr interessiert als das Fernsehprogramm.
Bei der begrenzten Zeit des Medienkonsums - bei uns konzentriert sich das wegen Beruf und Familie auf die Abendstunden - hat der TV eigentlich immer das Nachsehen. Klar wird er noch manchmal angeschaltet, aber meist finden wir uns dann in der Lage wieder, dass sie mit dem Buch vor den Augen auf dem Sofa lümmelt und ich mich in den Weiten des Webs tummele, und die Kiste an der Wand nur noch ein Grundrauschen darstellt.
Ich komme mit meinen 30+ Jahren aus einer Zeit, in der sich Samstags die Familie vor dem TV versammelte, wir Kinder meist im frisch gebadet im Bademantel, das Playmobil auf dem Wohnzimmerboden ausgebreitet, und dann wurde gemeinsam eine der großen Samstagsshows geguckt - Wetten dass oder ähnlich...
Jetzt haben wir selbst Kinder, und wenn unser Großer mal etwas im Fernsehen gucken darf, dann meist eine Episode seiner Lieblingsserien (Bob der Baumeister steht gerade hoch im Kurs) - aber nicht im normalen TV, sondern über Lovefilm, und dann die richtige Episode zu einer von uns bestimmten Zeit.
Diese Möglichkeiten lassen das klassische Fernsehen - für uns - völlig obsolet werden. Die Nachrichten verfolge ich online zu einer selbstgewählten Zeit, und vertiefe mich dann auch lieber in News mehrerer Quellen zu einem wichtigen Thema, anstatt den Drei-Minuten-Teaser der klassischen Tagesschau zu sehen und während man gedanklich noch in Syrien ist, auf dem Schirm dann beim Sport angelangt zu sein.
Manchmal fängt uns eine TV-Serie für einige Wochen ein - jüngst The Big Bang Theory, dann Breaking Bad. Letztlich habe ich bei ersterer die DVDs aus UK gekauft, weil die deutsche Synchro einfach nichts ist, und weil ich nicht jeden Dienstag um 22 Uhr Pro7 schauen wollte, nur um zwei(!) weitere Episoden sehen zu dürfen... Zumal in den TV-Foren die englischsprachige Welt schon heiss die Entwicklungen der sechsten Season diskutierte, während Pro7 irgendwo in den ersten Staffeln festhing...
Wie konnte dieses Medium so einen Abstieg machen in nur 30 Jahren? In unserem Freundeskreis ist es bei fast allen das selbe. Zwischen Konsolen, Blu Rays, eBooks, Internet aber auch solch klassischen Zeitvertreiben wie Büchern, Musik, Gesprächen - keiner meiner Freunde gibt an, noch mehr als gelegentlich den Fernseher zu nutzen und dann auch nur mit einem Auge über den Tabletrand schielend.
Wie ist das bei Euch? Gibt es noch die klassischen Fernsehnutzer in unseren Reihen? Was denkt Ihr über den Wandel der TV-Landschaft? Einfach "teschnische Entwicklung" oder auch "Schuld der ewig gestrigen Sender, die den Wandel verschlafen haben"?
Gruß
Dennis