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Nicht noch ein ''Apple ist so arm''-Thread..

Bödefeld

Starking
Registriert
25.09.12
Beiträge
218
Hallo zusammen,

ich habe letztens diesen Kommentar
gelesen.

Hier wird meiner Meinung nach gut dargestellt wie es sich im Jahre 2013 (bzw. fällt mir das schon seit geraumer Zeit auf) mit dem Verweis auf ''das böse Apple'' in den Medien und der daraus resultierenden öffentlichen Wirkung verhält.

Aktueller Anlass ist die ''Steueraffäre'', die hier wohl allen bekannt sein wird.
Natürlich ist es strittig, wie das Verhalten Apples hier ''moralisch'' zu bewerten ist(falls so etwas im Kapitalismus überhaupt möglich ist) , aber sie haben keine Gesetze gebrochen, sondern nur das bestehende System so genutzt, dass sie als Konzern den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen ( bzw. die Aktionäre, aber das bedingt sich ja).
Nun, ist es aber ja wohl so, dass genau dieses Vorgehen jedoch nicht nur von Apple, sondern auch von anderen internationalen Großkonzernen an den Tag gelegt wird.

Über dieses wird jedoch nicht so klar und deutlich berichtet. Einfach weil es weniger Klicks generiert, und somit weniger Geld einbringt.
Dennoch klicken verschiedene Gruppen auf den Link.
Zum einen der Apple-Nutzer ( falls er denn interessiert ist), zum anderen aber auch vor allem ''Apple-Hater'' ( furchtbares Wort, aber ich denke, es sollte klar sein, wie ich das meine), die sich dann in den Comments austoben.
so zb heute bei SpiegelOnline, als im 2. Kommentar aufgrund der Ausnutzung der Löcher im Steuersystem, ein Einfuhrverbot vom Apple-Produkten sowie ''Zerschlagung der Firma'' gefordert wurde.
Und als drittes der vielleicht unbedachte Leser, der alleine durch diese Formulierung nicht in die Irre geführt, aber dennoch auf einen Weg geleitet wird, eine negative Meinung über Apple zu entwickeln.

Gleiches gilt für die Berichterstattung über Selbstmordfälle in Foxconn-Werken. In solchen Nachrichten ist Foxconn generell ( und das meine ich wirklich so!) in der Überschrift als ''Apple-Zulieferer'' genannt, in der Einleitung ebenfalls. Dass nahezu alle anderen großen Elektronikriesen auch dort produzieren, erfährt man als unwissender nur ausnahmsweise, meist in ein oder zwei Sätzen zu Ende des Artikels hin.

Die Frage, die dich mir nun stellt ist, wieso das so praktiziert wird.
Natürlich müssen Klicks generiert werden, dass ist mir klar. Dass es mit Apple besser funktioniert, mag sein.
Aber habe ich als Journalist nicht das Pflichtbewusstsein, allumfassend Bericht zu erstatten? Auch mal andere Perspektiven zu beleuchten, bzw. universaler zu betrachten?
Wäre es nicht auch mal spannend zu lesen, welche Methoden Microsoft, Amazon, Sony und Konsorten an den Tag legen?
Oder geht es einfach aus Bequemlichkeit darum, ein bekanntes Feindbild zu bedienen, und sich dann mit der Tasse Kaffe bequem im Bürostuhl zurückzulehnen und dem Kampf in der Kommentar-Sektion zu folgen?

PS: dafür, dass es sich nur um einen Konzern dreht, dess Produkte ich teilweise nutze, habe ich mir echt zuviele Gedanken gemacht, scheinbar...wie gut, dass ich hier unter Gleichgesinnten bin :-D
Achja, ich bin übrigens kein ultimativer Apple-Fanboy oder dergleichen, der diese Fragestellung aus ''Oh, mein Gott, die Medien besudeln mein innig geliebtes Heiligtum, die anderen sind ja vieeel pöser :-c '' aufwirft, sondern weil es mich generell interessiert.
 

Templer

Cox Orange
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Aber habe ich als Journalist nicht das Pflichtbewusstsein, allumfassend Bericht zu erstatten? Auch mal andere Perspektiven zu beleuchten, bzw. universaler zu betrachten?

Das fällt dir hier nur auf weil du dich im Bereich "Apple" bzw. "IT-Branche" auskennst. Ist in anderen Bereichen (Banken, Gesundheitspolitik, Sicherheitspolitik, Bundeswehr, etc.) kein Stück besser. Eher schlimmer.
 

Martin Wendel

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Nachrichten, die einen persönlichen Bezug zum Leser haben, sind nunmal interessanter als solche, die nur abstrakt sind und mit denen man als Rezipient keine Verbindung hat. Das ist nicht nur bei den von dir angesprochenen Nachrichten so, sondern eigentlich überall. Man pickt sich das Detail aus einer Story, das die meisten Leute anspricht.

Mit Apple geht das (zumindest was die Tech-Branche angeht) halt ganz gut, da sie a) sowieso ständig in den Medien sind, b) sehr viele Leute die Produkte besitzen und c) die Produkte bzw. die Werte dahinter sehr großes Potential zur Polarisierung haben können und damit auch Leute von solchen Nachrichten angesprochen werden, die gar keine Apple-Kunden sind.

Es verwundert mich also nicht wirklich, dass etwa in der Überschrift "Apple-Zulieferer Foxconn" steht. Man könnte aber dann natürlich im Artikel selbst darauf hinweisen, dass Foxconn u.a. noch für diese und jene Firmen produziert und die Hintergründe der Suizide nicht geklärt sind, etc. Keine Ahnung, inwieweit das bei seriösen Nachrichtenportalen nicht vielleicht eh der Fall ist. Wünschenswert wäre es natürlich schon.

Alles in allem ist es, gerade für Leute die halt ein wenig hinter die Fassade blicken, ärgerlich. Aber so funktionieren Medien nunmal...
 

JimMorrison

Grahams Jubiläumsapfel
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Wie du selbst geschrieben hast.
Im Kapitalismus ist es wichtig Gewinn zu erzielen und das funktioniert ansch. wie von dir beschrieben am Besten.
 

Martin Wendel

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Eben entdeckt und weil's irgendwie dazu passt, teile ich es mal mit euch:
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