• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Wir haben den Frühjahrsputz beendet, Ihr auch? Welches Foto zu dem Thema hat Euch dann am Besten gefallen? Hier geht es lang zur Abstimmung --> Klick

Musikindustrie verlangt Geld für Liedervorschau

karolherbst

Danziger Kant
Registriert
11.05.07
Beiträge
3.878
folgende Sachen sollte man dabei beachten:
erstens: die Industrie will das, NICHT die Künstler
zweitens: GEMA und GEZ sind sowieso scheiße
drittens: wer von mir verlangt, dass ich oder andere für eine Probe was zahlen sollen, bei dem Kauf ich einfach nicht mehr.

ich finde das traurig, dass die Musikindustrie so einen großen Einfluss auf die Politik hat und dementsprechend auch Druck ausübt. Und dann sind die Künstler wieder an allem Schuld, weil ihre Musik ja so teuer ist...
Diese ganze Urheberrechte kacke und der ganze Mist der jetzt überall abläuft, echt, und jeder Mensch denkt noch das wäre okay, weil man ja geistiges Eigentum um jeden Preis schützen muss. Fragt mal Künstler, die im virtuellem Bereich tätig sind, die finden das extrem schlecht, weil sie auf andere Werke nicht aufbauen dürfen, weil das ja gegen das Urheberrecht verstößt. Wenn das so weitergeht, darf wohl nicht mal zitiert werden, außer man blecht Umsummen.
Die Verwertungsindustrie hat sie doch einfach nicht mehr alle... Die einzigen die an einem neuem Urheberrechtgesetzt leiden würden, wäre genau ebendiese Industrie, nicht die Künstler (was irgendwie alle glauben). Wie sollen neue Künstler denn bitte bekannt werden, wenn das verbreiten ihrer Musik illegal ist? Und warum liegt der größere Absatzmarkt für Musik auch bei denen, die Filesharing betreiben?
Auch zu Recht, ich meine, wer will für etwas bezahlen, was er hinterher schlecht findet? Darum ist doch das Probehören auch da, aber nein, die Verwertungsindustrie will noch aus den letzten Ecken, das Maximum an Geld rauskratzen. Einfach lächerlich...

Ein Interview mit dem bundesvorsitzenden der Piratenpartei: elektrischer Reporter Interview mit Jens Seipenbusch
der erklärt das alles auch ganz gut (oh ja, ich bekenne mit zu der "Spaßpartei" -.-)

PS: sorry für die etwas drastischen Worte, aber das musste jetzt mal raus.
 
  • Like
Reaktionen: Jamsven

abi

Zabergäurenette
Registriert
29.06.07
Beiträge
615
ein auto kann man ja auch probefahren. zumindest hier in der schweiz ist das noch kostenlos =)
 

Jamsven

London Pepping
Registriert
21.11.07
Beiträge
2.046
ich finde das traurig, dass die Musikindustrie so einen großen Einfluss auf die Politik hat und dementsprechend auch Druck ausübt. Und dann sind die Künstler wieder an allem Schuld, weil ihre Musik ja so teuer ist...

Ein Interview mit dem bundesvorsitzenden der Piratenpartei: elektrischer Reporter Interview mit Jens Seipenbusch
der erklärt das alles auch ganz gut (oh ja, ich bekenne mit zu der "Spaßpartei" -.-)

PS: sorry für die etwas drastischen Worte, aber das musste jetzt mal raus.

Und das ist der Punkt warum das ein Grund mehr für die PP ist. Die jetzige Politik ist damit überfordert und lässt sich daher um so schneller überreden.

Ein Künstler hat eine Entlohnung verdient, deswegen kaufe ich Musik. Aber ich kaufe nur Musik, welche einen fairen Preis hat und über die ich frei verfügen kann. Ver*t fühle ich mich, wenn ich Urheberrechtsabgaben für EDV Utensilien bezahlen darf, obwohl ich dort nur meine eigenen Fotos abspeichern will. Verar***t fühle ich mich auch, wenn ich keine private Kopie von einer DVD/BR auf meinen Mac machen darf.
 

philr3x

Antonowka
Registriert
20.01.07
Beiträge
353
Nun ja, aber wenn der Tischler den Tisch am Markt anbietet, dann muss er sich dem Markt anpassen und nicht umgekehrt. Außerdem lässt sich ein Tischler nicht doppelt und dreifach für den gleichen Tisch entlohnen.

Okay, das Beispiel mit dem Tischler war schlecht. Wahrscheinlich liegt das Problem auch darin, dass Musik kein "Gegendstand" ist und sich als Medium nur verschwommen definieren lässt. Deswegen muss für Musik immer eine Extrawurst gemacht werden, weil es sich nur schlecht vergleichen lässt.


Und in anderen Bereichen werden auch Unternehmen gezwungen, ihre Produkte zu Konditionen am Markt anzubieten, die ihnen gar nicht passen. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Apple keine SIM-Lock-freien iPhones anbieten würde, wenn sie es nicht müssten.

Natürlich hast du damit Recht. Allerdings gibt es noch etwas zwischen "selbst bestimmen" und "bestimmt werden" und das nennt sich Kompromiss. Dafür gibt es Verträge, die erst ausgehandelt werden müssen. Und solange beide Seiten etwas haben, was der andere will (nämlich Musik zum Geld verdienen auf Seiten der Künstler und Vermarktungs- und Produktionsmöglichkeiten auf Seiten der Labels), ist es möglich einen Kompromiss zu finden.
Nur da die heutzutage gefragte Musik ("Charts") in ihrer Art vollkommen austauschbar ist, bricht (was Majorlabels angeht) diese Balance zusammen. Dann suchen sich EMI, Warner und Co. halt andere Musiker, die nicht verhandeln.
Aus diesem Grund unterstütze ich kleine Indielabels, weil es da noch funktioniert.


"Originalqualität" kann aber auch schon wieder problematisch sein. Was ist mit Privatvideos, die nachvertont wurden, wobei die Originaltonspur weggefallen ist?
Was ist, wenn die Musik Grundlage für ein anderes "Kunstwerk" (Showreels etc.) ist?

Originalqualität ist eindeutig klar definiert. Damit meine ich nicht den Zustand nach dem Aufnehmen, sondern den Zustand in dem etwas als veröffentlichbar entschieden wird. Und das ist damit bei besagten nachvertonten Privatvideos halt mit dem nachvertonten Audiomaterial.
Wenn Musik in Showreels o.ä. verwendet wird, ist dem Rechteinhaber trotzdem eine Royalty-Gebühr zu zahlen. Bzw. muss seine Zustimmung vorhanden sein und das passiert meistens per Gegenleistung in Form von Geld.


Die Kultur basiert darauf, dass Gedankengut anderer verwendet und erweitert wird. Jede Bachelorarbeit enthält bereits fremdes Gedankengut, welches einfach so ohne die Zustimmung des Urhebers verwendet wird. Oder andersherum: Man könnte kaum eine wissenschaftliche Arbeit verfassen, ohne auf das geistige Eigentum von anderen Menschen zurückzugreifen.

Wie bereits gesagt ist Musik schlecht mit anderen Sachen in dieser Hinsicht vergleichbar. Trotzdem leben wir nicht in einer "Open-Source"-Gesellschaft. Allermindestens muss immer eine Nennung der Quellen erfolgen, wie z.B. bei wissenschaftlichen Arbeiten oder bei Creative-Commons-Lizenzen.


Bei Software ist das auch nicht anders. Stell Dir mal vor, jeder Softwareentwickler müsste Geld zahlen, weil er einen Knopf zum Schließen eines Fensters eingebaut hätte - Eine Idee, die eigentlich mal jemand anderes hatte.

Natürlich. Wenn jeder Musiker beim verwenden eines Teils einer Durtonleiter eine Gebühr an die Nachfahren des mittelalterlichen Entwicklers zahlen müsste, dann wäre die Hölle los.
Und genau das ist wieder das Problem: die Grenzen, wo geistiges Eigentum anfängt, sind nur schwer zu definieren.
Trotzdem ist bei Stücken, die aus einem Arrangement dieser musikalischen Bausteine bestehen, eindeutig, dass sie der Feder eines Musikers entsprungen sind und damit die Idee und das Produkt ihm gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:

karolherbst

Danziger Kant
Registriert
11.05.07
Beiträge
3.878
Wie bereits gesagt ist Musik schlecht mit anderen Sachen in dieser Hinsicht vergleichbar. Trotzdem leben wir nicht in einer "Open-Source"-Gesellschaft. Allermindestens muss immer eine Nennung der Quellen erfolgen, wie z.B. bei wissenschaftlichen Arbeiten oder bei Creative-Commoms-Lizenzen.

Und genau da liegt der Fehler. Wir sind waren eine "Open-Source" Gesellschaft, wie du es eben nennen willst. Und naja, welch ein Charakter steht dahinter, wenn man die Quelle nicht nennt? Genau, genau der gleiche wie bei den Industriebossen der Verwertungsindustrie. Geld für nichts, aber viel Geld dafür. Nur die Industrie zwingt uns dazu, das wieder zu vergessen. Die Gesamte Forschung baut doch darauf auf, was andere gemacht haben, jetzt stell dir mal vor, die Theorien von Einstein wären als sein Eigentum anerkannt und eine kleine Firma würde sagen: nene 70 Jahre, solange verlangen wir Abgaben für die Nutzung für Atomkraft oder was auch immer. Das ist doch Irsinn, dass die Industrie sich bereichert und gleichzeitg den Menschen weiß macht: ja es muss alles geschützt sein. Aber genau das hindert den Fortschritt. Warum sollen Künstler Abgaben zahlen, wenn sie andere Kunstwerke zitieren? Das macht doch keinen sinn, echt jetzt.
Aber ja, wir machen jetzt einfach so weiter, wir glauben allen die viel Geld haben... welch ein Schwachfug, das traurige ist ja echt, dass alle anderen so denken. Aber schau dir mal das interview an, welches ich oben gepostet habe, vlt verstehst du dann
 

philr3x

Antonowka
Registriert
20.01.07
Beiträge
353
Ein Künstler hat eine Entlohnung verdient, deswegen kaufe ich Musik. Aber ich kaufe nur Musik, welche einen fairen Preis hat (...)

Darüber kann der Künstler gewöhnlicherweise nicht entscheiden. Aber wenn weniger Musik gekauft wird spürt er es trotzdem.
 

karolherbst

Danziger Kant
Registriert
11.05.07
Beiträge
3.878
Darüber kann der Künstler gewöhnlicherweise nicht entscheiden. Aber wenn weniger Musik gekauft wird spürt er es trotzdem.

Das ist doch schon genau das Problem. Genau das ist falsch. Der Künstler soll entscheiden dürfen, wie viel Geld er haben möchte. Vlt möchte er auch Sachen umsonst verbreiten, darf es aber nicht, weil sein Label es verbietet (und ja sie haben Recht dazu). Das ist doch krank.
 

philr3x

Antonowka
Registriert
20.01.07
Beiträge
353
Das ist doch schon genau das Problem. Genau das ist falsch. Der Künstler soll entscheiden dürfen, wie viel Geld er haben möchte. Vlt möchte er auch Sachen umsonst verbreiten, darf es aber nicht, weil sein Label es verbietet (und ja sie haben Recht dazu). Das ist doch krank.

Nur interessenhalber: Bist du aktiver Musiker, der damit auch Geld verdient? :)
Natürlich ist das falsch. Aber ein Künstler kann selbst entscheiden, welche Musik er dem Label "gibt". Sein Vertrag erfasst nur die Menge an Musik, die er dem Label "schuldet". Und andere Sachen wie maximale Produktionsdauer und -kosten.

Aber nochmal zu den wissenschaftlichen Theorien. Musik ist damit nicht verleichbar. Musik ist eine Kunstform, die durch moderne Systeme perfekt kopierbar geworden ist. Kein Gemälde kann 100%ig durch einen Kopierer reproduziert werden, keine Statue, kein Was-auch-immer. Nur Musik, weil sie heutzutage digital hergestellt wird. Das ist der Knackpunkt durch den sich Musik von anderen Nutzungs- oder Genuss- oder Kulturgütern unterscheidet.
(Außerdem werden Wissenschaftler auf ganz andere Weise für ihre Arbeit entlohnt als Musiker, deshalb ist ein Vergleich falsch angebracht.)
 

Jamsven

London Pepping
Registriert
21.11.07
Beiträge
2.046
Darüber kann der Künstler gewöhnlicherweise nicht entscheiden. Aber wenn weniger Musik gekauft wird spürt er es trotzdem.

Genauso wie in anderen Berufen auch. ;)

Deswegen mag ich auch nicht das Argument: "Ja dann kauft doch keine Musik."
Finde ich nicht gut , zumal, wie du auch sagst, der Künstler den größeren Schaden nimmt, wenn die Verkäufe einbrechen. Hier muss die Politik einschreiten und mit beiden Seiten eine Lösung finden.
Aber die sehe ich im Moment mehr auf Seiten der MI.
 

Thaddäus

Golden Noble
Registriert
27.03.08
Beiträge
18.395
Man kann es doch drehen und wenden wie man will: Da gibt es einfach eine Geldgier sondergleichen, und die macht sich genau in solchen "Entscheidungen" bemerkbar... o_O
 

karolherbst

Danziger Kant
Registriert
11.05.07
Beiträge
3.878
Nur interessenhalber: Bist du aktiver Musiker, der damit auch Geld verdient? :)

Naja digitaler Künstler schon, aber ich verdiene damit kein Geld, weil ich das bis jetzt noch als hobby betreibe. Ich würde schon aus Protest nicht einen Vertrag mit solchen Gesellschaften machen. Da nehme ich auch gerne in Kauf, dass ich dann weniger Geld haben, weil genau darum geht es in der Kunst auch nicht. Geld sollte in der Kunst am besten keine Rolle spielen
 

Mr.Uschi

Morgenduft
Registriert
28.10.08
Beiträge
166
Jetzt gehts aber los die haben doch nicht alle Tassen im Schrank :mad:
 

philr3x

Antonowka
Registriert
20.01.07
Beiträge
353
Naja digitaler Künstler schon, aber ich verdiene damit kein Geld, weil ich das bis jetzt noch als hobby betreibe. Ich würde schon aus Protest nicht einen Vertrag mit solchen Gesellschaften machen. Da nehme ich auch gerne in Kauf, dass ich dann weniger Geld haben, weil genau darum geht es in der Kunst auch nicht. Geld sollte in der Kunst am besten keine Rolle spielen

Schön gesagt. :) So würde ich mir das auch wünschen. Aber um vollen Herzens und auf der gewünschten Ebene Musiker/Künstler sein zu können, braucht man viel Zeit. Zeit, die man wahrscheinlich nicht hat, wenn man zum Leben einen anderen Job machen muss.
Dabei kommt es natürlich auf das Niveau der Musik an. Die meiste moderne Popularmusik nimmt natürlich weniger Zeit in Anspruch, als wenn man z.B. Komponist zeitgenössischer Musik ist.

Wie dem auch sei sind wir uns ja einig, dass Kosten für die 30 Sekunden bei iTunes idiotisch sind. Dabei würde ich es gerne heute Abend belassen. :)
 

sral

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
Registriert
02.04.08
Beiträge
248
Das ist einfach nur noch dreist. Die verdienen doch mehr als genug. Ich hasse Habgier, kein wunder das es eine Todsünde ist.
 

Thaddäus

Golden Noble
Registriert
27.03.08
Beiträge
18.395
Ich bin dafür das Thema für heute ruhen zu lassen, der Konsens ist ja klar...
 

mcxreflex

Zabergäurenette
Registriert
25.08.09
Beiträge
603
Was ich mich Frage, wenn man Probehört dafür zahlt und den Song dann kauft, dann kauft man 1/8 doch doppelt oder wird das Probehören berücksichtigt?
 
  • Like
Reaktionen: philr3x