Superentspiegelung
Die Superentspiegelung gehört zu den besonderen Arten der zusätzlichen
Oberflächenbeschichtungen. Hiervon hat die optische Industrie mittlerweile jede Menge unterschiedliche Formen nach unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten im Programm: Bei
Kunststoffgläsern werden so etwa immer häufiger besondere Härtungen durch eine neue Oberschicht gewünscht. Mit diesem Vorgang wird das Glas unanfälliger für
Kratzer. Beschichtungen mit dem so genannten
Lotuseffekt bewirken, dass auf den Gläsern der Brille Schmutz und Wasser wie von alleine abperlen kann.
Zu äußeren
Reflexionen kann es kommen, wenn ein Brillenglas nicht entspiegelt ist. Dann reflektiert das einfallende Licht so, dass das Gegenüber sich in den Gläsern selbst erkennen kann. Dies kann zu Irritationen im Gespräch führen, da man die Augen des anderen nicht richtig erkennen kann. Hier erfüllt schon eine gute und einfache Antireflexionsbeschichtung ihren Zweck.
Die Superentspiegelung kann aber noch mehr: So kompensiert sie die lästigen Reflexionen komplett, auch auf der Rückseite der Gläser. Diese Komponente macht sich vor allem nachts bezahlt: Blendungen durch Scheinwerfer kommen hier gar nicht erst auf. Neben diesen Formen der Spiegelung kann es auch zu einer Abbildung des eigenen Auges auf der Rückseite der Brille kommen, das nennt man Hornhautreflexionen. Am häufigsten zu beobachten ist dieses bei Sonnenbrillen mit einfach getönten Gläsern, die komplett unentspiegelt sind.
Um bis zu 95 Prozent können unangenehme Reflexe bei einer Superentspiegelung geschluckt werden. Das Glas wird bei so einer Superentspiegelung mit mehreren Schichten versehen, die auf das Glas aufgedampft werden. Es sind reflexmindernde Ebenen, die die Spiegelungen kompensieren. Der einzige auch sichtbare Nachteil einer Superentspiegelung ist, dass man auf den Gläsern auch Fingerabdrücke bestens erkennen kann. Mit einer weiteren zusätzlichen Beschichtung, wie dem Lotuseffekt, ist dieses Problem aber zu verhindern.