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Über Monate gab es in der Apple-Yellow-Press nur ein Thema: Der US-Konzern bricht mit einem Einsteiger-iPhone aus Polycarbonat mit seiner Tradition und greift vor allem die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern an. Seit gestern ist das iPhone 5C da, doch der Preis ist heiß: Mindestens 549 US-Dollar verlangt Apple für das Smartphone im Plastikmantel. Deutlich zu viel, hält man sich die realen Einkommen der Menschen in Ländern wie China oder Indien vor Augen.[PRBREAK][/PRBREAK]
Dabei standen die Zeichen für ein deutlich vergünstigtes iPhone lange Zeit gut. Für gewöhnlich gut informierte Analysten wie Gene Munster oder John Gruber prophezeiten ein entsprechendes Modell für Kunden aus Schwellenländern bis zuletzt. Schon seit längerem intensiviert Apple außerdem sein Engagement in China, schloss erst vor kurzem eine strategische Partnerschaft China Mobile, dem größten Mobilfunkanbieter des Landes. Auch der inzwischen mit 80 Prozent hohe Marktanteil von Android-Smartphones bot Apple eine ordentliche Angriffsfläche.
Mit vertragslosem 549 US-Dollar für das iPhone 5C hat sich Apple aber womöglich schwer verkalkuliert, mutmaßt VentureBeat und verweist auf aktuelle Zahlen zur Einkommenssituation in Ländern wie China & Co.
China: Ein Busfahrer arbeitet drei Monate für ein iPhone 5C
In China entspricht der Preis von 549 US-Dollar in etwa 3.360 Yuan. Gemessen über die gesamte Bevölkerung des Landes entspricht das einem durchschnittlichen Monatseinkommen, belegen Zahlen aus dem Jahr 2012. Ein Busfahrer, der in China knapp über 1.000 Yuan im Monat verdient, muss also allein drei Monate im Jahr nur für das iPhone 5C arbeiten, würde er sich das vermeintliche Einsteiger-Modell leisten wollen.
Besser macht es in China, wo immerhin ein Drittel der aller Smartphones weltweit verkauft werden, hingegen der dortige Marktführer Xiaomi. Er bietet seinen Kunden bereits für 130 US-Dollar ein Smartphone an, dass sich mit 4,7 Zoll-Display, Quadcore-CPU und einer 8 Megapixel-Kamera auch technisch sehen lassen kann.
Der durchschnittliche Inder opfert ein Monatsgehalt
Auch der indische Markt wird für die Hersteller von Smartphones und Tablets immer wichtiger. Immerhin bietet sich für in dem mit mehr als eine Milliarde Menschen bevölkerten Land analog zu China ein gewaltiges Marktpotential. Wenig überraschend ist der aktuelle Preis des iPhone 5C auch für das Gros der indischen Kunden nicht unbedingt lukrativ. Mit 445.000 Rupien verdient ein Inder nicht mehr als 8.000 US-Dollar pro Jahr im Schnitt. Für das iPhone 5C wenden dortige Kunden entsprechend ein ganzes Monatsgehalt (ca. 35.000 Rupien) für das Gerät auf. Ähnlich wie in China liegt die breite Masse allerdings oft weit unter diesen Werten. Wahrscheinlicher ist es demnach, dass das iPhone 5C lediglich für einige wenige, privilegierte Menschen in Indien von Interesse ist.
Mit einem iPhone werde Apple die rund eine Milliarde wartenden Menschen so nicht erreichen, erklärt ein Branchenbeobachter gegenüber VentureBeat. „Wenn Apple das iPhone 5C tatsächlich dafür konzipiert hat, um die aufstrebenden Märkte in China oder Indien anzugreifen, hat sich das Unternehmen stark verkalkuliert", so Markellos Diorinos.. Nach Berechnungen seiner Firma würden rund ein Drittel der Menschen in diesen Ländern nicht mehr als 100 US-Dollar für ein Smartphone ausgeben. Lediglich 15 Prozent der Verbraucher in China, Indien oder Afrika könnten sich Smartphones für mehr als 450 US-Dollar leisten. „Apples Preis ist daher völlig verfehlt", heißt es.
Dabei standen die Zeichen für ein deutlich vergünstigtes iPhone lange Zeit gut. Für gewöhnlich gut informierte Analysten wie Gene Munster oder John Gruber prophezeiten ein entsprechendes Modell für Kunden aus Schwellenländern bis zuletzt. Schon seit längerem intensiviert Apple außerdem sein Engagement in China, schloss erst vor kurzem eine strategische Partnerschaft China Mobile, dem größten Mobilfunkanbieter des Landes. Auch der inzwischen mit 80 Prozent hohe Marktanteil von Android-Smartphones bot Apple eine ordentliche Angriffsfläche.
Mit vertragslosem 549 US-Dollar für das iPhone 5C hat sich Apple aber womöglich schwer verkalkuliert, mutmaßt VentureBeat und verweist auf aktuelle Zahlen zur Einkommenssituation in Ländern wie China & Co.
China: Ein Busfahrer arbeitet drei Monate für ein iPhone 5C
In China entspricht der Preis von 549 US-Dollar in etwa 3.360 Yuan. Gemessen über die gesamte Bevölkerung des Landes entspricht das einem durchschnittlichen Monatseinkommen, belegen Zahlen aus dem Jahr 2012. Ein Busfahrer, der in China knapp über 1.000 Yuan im Monat verdient, muss also allein drei Monate im Jahr nur für das iPhone 5C arbeiten, würde er sich das vermeintliche Einsteiger-Modell leisten wollen.
Besser macht es in China, wo immerhin ein Drittel der aller Smartphones weltweit verkauft werden, hingegen der dortige Marktführer Xiaomi. Er bietet seinen Kunden bereits für 130 US-Dollar ein Smartphone an, dass sich mit 4,7 Zoll-Display, Quadcore-CPU und einer 8 Megapixel-Kamera auch technisch sehen lassen kann.
Der durchschnittliche Inder opfert ein Monatsgehalt
Auch der indische Markt wird für die Hersteller von Smartphones und Tablets immer wichtiger. Immerhin bietet sich für in dem mit mehr als eine Milliarde Menschen bevölkerten Land analog zu China ein gewaltiges Marktpotential. Wenig überraschend ist der aktuelle Preis des iPhone 5C auch für das Gros der indischen Kunden nicht unbedingt lukrativ. Mit 445.000 Rupien verdient ein Inder nicht mehr als 8.000 US-Dollar pro Jahr im Schnitt. Für das iPhone 5C wenden dortige Kunden entsprechend ein ganzes Monatsgehalt (ca. 35.000 Rupien) für das Gerät auf. Ähnlich wie in China liegt die breite Masse allerdings oft weit unter diesen Werten. Wahrscheinlicher ist es demnach, dass das iPhone 5C lediglich für einige wenige, privilegierte Menschen in Indien von Interesse ist.
Mit einem iPhone werde Apple die rund eine Milliarde wartenden Menschen so nicht erreichen, erklärt ein Branchenbeobachter gegenüber VentureBeat. „Wenn Apple das iPhone 5C tatsächlich dafür konzipiert hat, um die aufstrebenden Märkte in China oder Indien anzugreifen, hat sich das Unternehmen stark verkalkuliert", so Markellos Diorinos.. Nach Berechnungen seiner Firma würden rund ein Drittel der Menschen in diesen Ländern nicht mehr als 100 US-Dollar für ein Smartphone ausgeben. Lediglich 15 Prozent der Verbraucher in China, Indien oder Afrika könnten sich Smartphones für mehr als 450 US-Dollar leisten. „Apples Preis ist daher völlig verfehlt", heißt es.
iPhone 5C mit Vertrag: Noch nie war ein Apple-Handy günstiger zu haben
Trotz der großen Diskrepanzen scheint Apple aber zumindest bei vertragsgebundenen Geräten deutlich mehr Mut zu vergünstigten Preisen aufzubringen. 99 US-Dollar verlangt Apple für das iPhone 5C, sofern der Kunde sich beim Kauf des Geräts unmittelbar an einen Mobilfunkvertrag bindet. Seit Einführung des iPhone im Jahr 2007 war noch kein neues Smartphone des US-Konzerns erschwinglicher. Angesichts der erst kürzlich geschlossenen strategischen Partnerschaften zu Mobilfunkriesen wie China Mobile könnte dies mehr Menschen denn je die Chance eröffnen, an ein Apple-Smartphone zu kommen – auch wenn ein Großteil der Masse wohl weiter auf ein “Low-Budget“-Smartphones des Apfelkonzerns warten muss. Die Verkäufe dürfte das Unternehmen aus Cupertino fürs erste trotzdem weiter steigern.
Foto: Apple
Trotz der großen Diskrepanzen scheint Apple aber zumindest bei vertragsgebundenen Geräten deutlich mehr Mut zu vergünstigten Preisen aufzubringen. 99 US-Dollar verlangt Apple für das iPhone 5C, sofern der Kunde sich beim Kauf des Geräts unmittelbar an einen Mobilfunkvertrag bindet. Seit Einführung des iPhone im Jahr 2007 war noch kein neues Smartphone des US-Konzerns erschwinglicher. Angesichts der erst kürzlich geschlossenen strategischen Partnerschaften zu Mobilfunkriesen wie China Mobile könnte dies mehr Menschen denn je die Chance eröffnen, an ein Apple-Smartphone zu kommen – auch wenn ein Großteil der Masse wohl weiter auf ein “Low-Budget“-Smartphones des Apfelkonzerns warten muss. Die Verkäufe dürfte das Unternehmen aus Cupertino fürs erste trotzdem weiter steigern.
Foto: Apple
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