Ich sehe die ganze Geschichte auch eher entspannt. Natürlich gibt es wie bei vielen technischen Dingen einerseits ein Missbrauchspotential. Andererseits ist es durchaus im Sinne, insbesondere für technikdesinteressierte User außerhalb unserer Blase hier, dass sicherheitsrelevante Updates automatisch installiert werden können.
Die meisten Menschen in meiner Umgebung interessieren sich nicht die Bohne für irgendwelche Updates. Das kann in der Tat bei extrem dringend empfohlenen Sicherheitsupdates auch mal zu einem Problem werden.
Und mal abgesehen von den Nutzern von Jailbrakes und natürlich den professionellen Profiteuren der zahlreichen Sicherheitslücken in allen möglichen Softwarelösungen...Wer von uns "normalen" und dennoch technikzugewandten Nutzern würde denn tatsächlich ein dringend empfohlenes Sicherheitsupdate ablehnen?
Weil? Ich es selber entscheiden will, ob überhaupt? Okay, fair enough.
Aber kann von uns hier, selbst in dieser Technikblase, einer ernsthaft und fundiert entscheiden, ob ein dringendes Sicherheitsupdate wirklich notwendig ist oder nicht?
Ich kann es verstehen, wenn sich jemand darüber aufregt, dass Apple mal wieder nach einem Update eine Einstellung als default einschaltet, die man selber vorher ausgeschaltet hat und nicht haben will. Das nervt und man denkt sicherlich auch nicht immer daran. Klar...aber bei dringenden Sicherheitsupdates? Wie wäre es mit ein bisschen Vertrauen?
Geht es nicht vielmehr eher um das Gefühl eines persönlichen Kontrollverlustes, als um ein sachliches Argument gegen automatische Sicherheitsupdates? Eine Kontrolle, die man bei Software, insbesondere wenn es um die vernetzte Welt geht, als völlig normaler User und Konsument sowieso nicht hat und nie hatte?
Diese Diskussion ist sehr alt. Man ist zwar Besitzer, aber nicht Eigentümer der Software. Auch wenn die Hersteller es nicht wollen, könnte man sich mit entsprechenden Talenten die eigene Software für sein Smartphone basteln, dessen Eigentümer man ist, wenn man es käuflich erworben hat. Die Software des Herstellers darauf aber gehört einem nicht und theoretisch kann der Hersteller damit machen, was er will. Natürlich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, sei es zivil-oder strafrechtlich.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, mag jeder für sich selber entscheiden. Mir persönlich ist es egal, ich sehe es eher nur als Pferdefuß und unvermeidbaren Nachteil in einem Lebensbereich, den ich eben so nicht unter Kontrolle haben kann, es sei denn, ich meide ihn komplett. Oder ich bastel mir meine eigene Welt, was ebenso ausgeschlossen ist. Das meiste im Leben funktioniert nach dem Motto, friß oder stirb. Kontrolle ist oft nur eine Illusion.
Ich empfehle wie bei vielen Dingen...durchatmen und entspannen.