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'Ich hab' was Neues'-Thread

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Leute. Ihr wisst nicht, wovon Ihr sprecht.

Gerne aus dem Nähkästchen geplaudert (habe da Massenkündigungsschutzverfahren):

Die LH-Piloten wie auch das Kabinenpersonal werden seit diesem Jahr zuerst für alle Kontinentalflüge - also ganz Europa (!) - auf den Billigcarrier German Wings ausgeflaggt (ALLE, es sei denn, sie arbeiten von Frankfurt oder München aus, der Rest hat Versetzungen und bei Gegenwehr Kündigungen erhalten!). Zu entsprechend besch... Tarifen und Verfall der jahrelangen Betriebszugehörigkeit darf man gerne bei German Wings weiter arbeiten oder gehen, wenn man nicht mitzieht
:eek:

Die vordergründigen Streiks um Lohn sind nicht das eigentliche Thema. Sondern da läuft eine Riesenferkelei gegen insgesamt tausende Arbeitnehmer ab.

Das ist ein ganz ganz anderes Thema als bei der Bahn, bei der zwei konkurrierende Gewerkschaften um die Vormacht kämpfen und dafür das Personal für Streiks missbrauchen. Eine Vergewaltigung des Tarifrechts bei der Bahn.
 

Syxer

James Grieve
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Mach mir keine Angst
Ich fliege Freitag ab München in die Dom. Rep.


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technikelse

Jakob Lebel
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Ich weiß wovon ich spreche, weil meine Frau in dem Unternehmen mit dem großen Kranich arbeitet. Wie lautet die Alternative? So weiter machen und mit fetten Gehältern, einer nicht mehr zeitgemäßen Ruhestandsreglung und mit wehenden Fahnen untergehen? Emirates und Ethiad übernehmen die Fernstrecken und easyJet und Ryanair die Kurz- und Mittelstrecken. Alle Welt muss bis 67 arbeiten, nur die feinen Herren Piloten dürfen mit 55 gehen, wenn sie wollen bei 60% ihrer Bezüge. Jedes Jahr eine automatische 3% Gehaltserhöhung zzgl. wollen sie jetzt noch mal 10%. Bei Spitzenverdienern der Zunft sind das mehr als €2000 pro Monat. Das ist der monatliche Bruttoverdienst einer Check-in Kraft. Die Brüder haben von allen Airlines in Europa die fettesten Gehälter bei gleichzeitig den geringsten Arbeitszeiten. Überall im Konzern wird bis aufs Blut gespart, nur die feinen Herrn Piloten wollen keinen Beitrag leisten. Kompromissbereitschaft? Fehlanzeige. Sollen doch die anderen sparen. Und die Vollidioten von Geschäftsreisenden, die die Gehälter dieser bornierten Bande zahlen, sollen doch sehen wie sie nach Hause kommen.

Mach mir keine Angst
Ich fliege Freitag ab München in die Dom. Rep.
Keine Angst. Die Touristenbomber Marke Wilhelm Gustloff werden nicht bestreikt. ;)
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Lies mein Post. Es geht nicht vordergründig ums Gehalt. Und ein Großteil der Piloten will und wird schon gar nicht mit 55 in den Ruhestand.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Ich habe deinen Post schon verstanden, aber ob es den Herrschaften passt oder nicht, wenn das Unternehmen nicht irgendwie von den Kosten runterkommt, brauchen sie es bald nicht mehr. Dann können sie den Laden ganz dicht machen. Ohne Ausgliederung in günstigere Gesellschaften ist das Ganze nicht mehr finanzierbar. Höhere Ticketpreise zahlt ja keiner. Da kauft eine Emirates 100 A380 und bietet Tickets zum Schleuderpreis an. Gerade fallen sie in Frankfurt ein. 3x täglich Frankfurt Dubai mit A380. Deren Personal ist das Streiken verboten, in Dubai ist das Flugbenzin spottbillig und Landegebühren zahlt der Scheich aus der Portokasse des Buttlers seines Schuhputzers. Nachtflugverbote, Sozalversicherungsbeiträge für Personal? Fehlanzeige. Die müssen auch nicht kostendeckend arbeiteten, auch hier springt nämlich der Scheich ein. Bei Ryanair und easyJet ist die Kostenstruktur ebenfalls wesentlich günstiger. Wenn die LH nicht von ihren Kosten runterkommt, geht bald das Licht aus. Das Bodenpersonal (Callcenter, Personalabteilung, Buchhaltung, IT) alle werden oder wurden ausgegliedert. Streikt da einer? Nö, die sind ja auch unwichtig. Sogar das Kabinenpersonal wurde teilweise ausgegliedert. Nur die Piloten sind unantastbar. Denen wurde seit Jahrzehnten Puderzucker ins Rektum geblasen. Schön ist das alles nicht aber seine Scheichheit Herrn Maktoum und Co. Interessiert das nicht die Bohne.
 
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Syxer

James Grieve
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Keine Angst. Die Touristenbomber Marke Wilhelm Gustloff werden nicht bestreikt. ;)

Sprichst du aus Erfahrung? ;)

Lt. meiner Besten, fliegen wir mit LH oder Condoer, oder Air Berlin oder oder oder...

Aber mal zum Thema: Bei uns gibt es einen angestellten AD mit Festbezügen. Diese verdienen netto ca 1400€ und müssen davon Büromiete löhnen und die Fahrtkosten.
Wenn man gut im Verkauf ist, dann ist nach oben alles offen, aber das betrifft nur um die 25%.
Der Innendienst bekommt (bewusst nicht "verdient") mindestens 2200€ Netto bei einer 36h Woche und ohne sonstige Nebenkosten.
Der AD ist, wenn er nicht pro Monat 3 private KV´s und ein paar Riester verkauft schlechter gestellt als der Innendienst finanziell, obwohl er wesentlich mehr arbeitet.
Da sind die Beschwerden der LH-Piloten aber auf ganz hohem Niveau...solche Probleme hätte ich auch gerne.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Sprichst du aus Erfahrung? ;)

Lt. meiner Besten, fliegen wir mit LH oder Condoer, oder Air Berlin oder oder oder...
Mir wäre neu, dass LH in die Dom Rep. fliegt. Also keine Streikgefahr, denn Condor gehört nicht (mehr) zur LH und Air Berlin gehört schon zu 49% dem Scheich aus Abu Dhabi
 

Syxer

James Grieve
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Mir wäre neu, dass LH in die Dom Rep. fliegt. Also keine Streikgefahr, denn Condor gehört nicht (mehr) zur LH und Air Berlin gehört schon zu 49% dem Scheich aus Abu Dhabi

Das ist der Vorteil, wenn das meine Freundin regelt.
Ich steige in irgendeinen Flieger und komme an einem Ort an, der schön ist :D
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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@Balkenende Deine Unterstützung für die armen LH Piloten in Ehren, aber @technikelse hat völlig recht. Mit ihren Gehältern haben sich die Piloten schon lange vom Markt entfernt. German Wings wurde ja nicht zum Spaß so ausgebaut. LH hat ein massives Kosten- und vor allem Einnahmenproblem. Mit jeder Wirtschaftskrise wurden die Businessflüge für Geschäftsreisende eingeschränkt. Erst die Inlandsflüge, dann die europäischen Flüge, dann die flexiblen Tickets. Die Wirtschaft muss massiv Kosten einsparen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und es gibt nun wirklich schon genug Fluggesellschaften inzwischen nicht mehr. Wenn in Deutschland der Motor das nächste mal stottert wird man wieder auf Reisekosten schauen. Schon jetzt wird darauf geachtet: mehr Videokonferenzen, weniger internationale Treffen, usw. Und auch jetzt muss man sich schon teilweise rechtfertigen wenn man LH bucht und das Ticket das doppelte wie beim arabischen Wettbewerb kostet. Und die Qualität ist mitunter sogar besser. Wenn die LH nicht schnell in die Nähe dieser Konditionen kommt, werden sie sich bei der nächsten Konjunkturdelle umschauen ... vermutlich auch nach einem Job. Den das Gehalt zahlt nicht die LH, sondern die Kunden ... und die wollen immer alles möglichst billig (um aber als Arbeitnehmer möglichst viel zu fordern) ...
 

Mrs. Peggy

Roter Eiserapfel
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Daß im Geschäftsleben Reisen weniger werden, kann ich für unseren Konzern nicht behaupten. Wenn ich nur sehe, wie oft meine bessere Hälfte in der Welt umher fliegt, schwillt mir massiv der Hals an. Wegen jedem Sch...muß er vor Ort, um das Eisen aus dem Feuer zu holen. Zusätzlich gibt es dann noch verstärkt Videokonferenzen, Telefonate und Mails auch außerhalb der Arbeitszeit. Aber es trifft zu, daß der Reisende den günstigsten Flug nehmen soll, an dem Tag der Reise bitteschön aber noch arbeiten soll, egal, ob noch eine 24-stündige Reise bevor steht und da soll man auch noch Umsteigerflüge wählen. Man kann also nicht verallgemeinern.
 

technikelse

Jakob Lebel
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Du hast Recht, aber der billigste Flug ist dann aber nicht LH sondern fast immer der Umsteiger über Paris oder Amsterdam, wenn es nach Nordamerika geht und fast immer eine Golfairline wenn es nach Asien oder Australien/Neuseeland geht. Dann kann man sich neben einer 11 oder mehr stündigen Flugzeit auch noch ein stundenlanges Layover auf irgendeinem bekloppten Flughafen zu nachtschlafender Zeit antun. Ich bin nicht gegen Streiks, im Gegenteil, das Streikrecht ist eine wichtige Errungenschaft. Was mich aber krank macht sind realitätsferne kleine Gruppen, die so Systemrelevant sind, dass sie ein ganzes System lahm legen können und es regelmäßig tun. Was diese LH Piloten tun, schadet nachhaltig dem Ruf der LH als zuverlässige Airline, der übrigen LH Belegschaft und dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Der Geschäftsreisende fragt sich dann wieder einmal mehr, warum er eine unzuverlässige, teure Airline nehmen soll, die größtenteils alte Maschinen mit einem mäßigen Service nehmen soll. Da nimmt man doch lieber den billigeren Golfbomber. Die schaffen zwar so gut wie keine sozialversicherungpflichtigen Arbeitsplätze in Deutschland aber mehr gibt das Reisebudget ja auch nicht her. Die Piloten sollen endlich der Realität ins Auge schauen und nicht längst vergangenen Zeiten, wo ein Flugkapitän noch auftreten konnte wie ein Großadmiral.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Liebe Else,

es ist schön, wie Du Deiner beim Kranich arbeitenden Frau hier beistehst.
Aber sie ist offenkundig nicht eine von denen, die von der Kündigungswelle betroffen ist, im Gegenteil.

Die Behauptung, ohne das Rasieren der Mitarbeiter durch Kündigung und Ausflottung auf German Wings ginge es in den Abgrund, ist nachweislich falsch.

Es geht schlicht um die Aufhübschung der Zahlen und strategische Entscheidungen, die der Aktiengesellschaft zugute kommen sollen. Die Mitarbeiterkosten sind ein Tropfen auf dem heißen Stein, die Probleme von LH liegen in anderen Bereichen. Das zeigen hunderte Gerichtsverfahren, es geht rein um strategische Entscheidungen. Lufthansa macht nichts anderes, als klassisch die Aktionäre zu füttern - und die Mitarbeiter bluten.

Die Mitarbeiter haben schlichtweg den Aktionärswahn auszubaden. Was Du wiedergibst, ist leider deutlich gesagt nur die PR des Unternehmens, bei dem Deine Frau arbeitet.
 

markthenerd

Cellini
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Die Spesen für McKinsey nicht vergessen. Zugedröhnte Unternehmensführer benötigen eben überteuerte Unternehmensberater. Weil sie ihre Aufgaben nicht gemacht haben.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Und die Piloten und Lokführer verfolgen nur IHRE Interessen! Warum sonst haben sie eine eigene Gewerkschaft? Die andere Mitarbeiter sind ihnen offensichtlich - wie das gesamte Unternehmen - egal.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Ja, Triple, das ist soweit richtig. Diese Spartengewerkschaften gehören für mich auch verboten. Da wird derzeit auch rumgedoktert, ob man das irgendwann gesetzlich anpackt (wird Zeit).

Vielleicht sollte ich auch klarstellen, dass mein Fokus bzw. meine Streitigkeiten die FlugbegleiterInnen betrifft.

Allerdings ist das Vorgehen der Piloten derzeit (ausnahmsweise) strategischer Natur und kommt damit vom Ziel auch den Schubsen zugute.

Tarifrechtlich kann (offiziell) derzeit nur fürs Gehalt gestreikt werden. Der Hintergrund ist in Wirklichkeit ein anderer.

Dass die Piloten dabei indes sich wohl auch gehaltlich weiter vorne sehen, wird wohl richtig sein. Den gemeinsamen Nenner haben wir alle schon.
 

technikelse

Jakob Lebel
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@Balkenende: Viele Kollegen meiner Frau sind deswegen Exkollegen, weil sie entweder entlassen wurden oder bei Germanwings oder Swiss arbeiten. Die Personalkosten sind vordergründig nicht der teuerste Posten, das ist korrekt aber in Verbindung mit den Kosten der in Frankfurt und München stationierten Flotte sind die Kosten dramatisch hoch. An einer Airline verdienen alle, nur die Airline nicht. LH geht es im Vergleich zu anderen Airlines vielleicht noch weniger schlecht, aber wenn man sich die Erträge ansieht, wird einem schlecht. Die Politik subventioniert jeden Bauern in der EU, den Airlines packen sie noch eine Luftverkehrssteuer drauf, die sie natürlich nicht an den Passagier weitergeben können, weil der nicht bereit ist mehr für sein Ticket zu bezahlen. Ich vertraue nicht der PR des Unternehmens meiner Frau, die Mitarbeiterzeitung wird schließlich nicht umsonst auch Prawda genannt. Ich bilde mir selber meine Meinung anhand von vielen Quellen. Was ist übrigens daran verwerflich, dass ein Unternehmen im Sinne seiner Eigentümer handelt? Das machen alle Unternehmen. VW, Daimler, Audi, BMW, Porsche, alle haben Standorte in Ostdeutschland, Osteuropa oder irgendwo anders wo es billig ist. Die dürfen ihre Aktionäre glücklich machen. Wäre auch ganz schön blöd wenn sie es nicht täten. Sonst wäre diese Art der Gesellschaftsform ja auch unattraktiv. Die Piloten sollen sich endlich mal mit der Realität auseinander setzen. Die Zeiten als ein Herr Weber noch einen roten Teppich für sie ausgerollt hat, sind nämlich vorbei. Lass es gut sein, die gleiche Diskussion hatte ich kürzlich mit einem befreundeten LH Kapitän. Der hat mir komischerweise genau das Gleiche erzählt. Der war doch tatsächlich der Meinung das die Aktionäre schwindelerregend hohe Dividenden aufgeschüttet bekommen. Ich frage mich wo diese gewaltigen Summen herkommen sollen. Ich würde lieber zu einer Domina gehen anstatt mir LH Aktien zu kaufen. Der gleiche Schmerz für deutlich weniger Geld. :D
 
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