Ja, ich gehe oft und gerne ins Kino. Allerdings fast nur noch mit meinen Kindern. Und da zeigt sich bei den beiden Töchtern diese kindliche Begeisterung, die ich früher auch fürs Kino hatte, noch sehr deutlich. Die größere (10j) war so stolz und begeistert, mit mir in Avatar 2 gehen zu dürfen - ein richtiges Erlebnis war das für sie. Ebenso wie begeistert beide von der 3D-Version von Titanic waren. In 2D vom Heimkino kannten sie den Film ja schon.
Kinos und Filme haben sich für mich in den letzten 20 Jahren sehr verändert. Einerseits konnte ich mich früher "anders" für Filme begeistern...es war immersiver für mich, konnte mich besser darauf einlassen und war begeisterungsfähiger für Filme. Nicht, dass ich das jetzt nicht mehr kann. Aber dann muss ein Film für mich leider mehr liefern, wie überzeugendere Figuren und für mich ansprechendere Situationen. Eigentlich empfinde ich diese ursprüngliche Kinofaszination nur noch bei Filmen von Almodovar, Haneke, P.T. Anderson und durchaus auch bei Tarantino. Viele andere meiner Lieblingsfilmemacher wechselten ja ins Streaming-Lager, wie z. B. David Lynch. Oder sie sind gesundheitlich zu stark eingebunden, wie Lars von Trier.
Alle gehypten "besonderen" Filme der letzten Jahre haben in mir nur wenig bewegt. Ob "Joker" oder der neueste Nolan-Film. Sie sind okay, aber ich fand sie nicht etwa "bahnbrechend". Nolan nutzt wenigstens das "große" am Kino gut aus. Und weil es zuletzt immer so unterwältigend war, verzichte ich darauf, einen teuren Besuch im Kino von einen gehypten Film zu riskieren. Aktuelles Beispiel "Everything Everywhere All At Once". Hab ich noch nicht gesehen. Kann genau das sein, was ich sehen will...aber es könnte auch ein zu breit ausgerollter One-Gag-Film sein, der möglichst quirlig und überladen vor mir zu vertuschen versucht, am Ende doch nicht so genial zu sein.
Dann gibt es da noch die Filme, zu denen ich mich aus filmbiografischer Sicht zum Kinogang verpflichtet fühle, wie die beiden bisherigen Alien-Prequels von Ridley Scott. Und die zeigen mir sehr deutlich, wie sich Film verändert hat. Und da bin ich total ambivalent, ob es nun wirklich so viel besser oder schlechter als damals ist.
Was ich gerne als nächstes im Kino sehen würde: Spielbergs "The Fabelmans" und den nächsten Indiana Jones.
Womit ich ü-b-e-r-h-a-u-p-t nichts anfangen kann...: Marvel und Co
Bislang habe ich aber auch so gut wie keine nervigen Erfahrungen mit anderen Zuschauer:innen gemacht - lediglich ab und dann mal einen Blick auf fremde WhatsApp-Chats, aber zumindest kein gebimmel oder gar gelaber. Ich weiss auch nicht, wie souverän ich mich in so einem Fall verhalten würde.